Adenium obesum
Wüstenrose
Apocynaceae - Hundsgiftgewächse
Charakterisch für diese Sukkulente ist die stark verdickte Stammbasis, der sogenannte "Caudex". Dieser hat eine wasserspeichernde Funktion, wird aber nur bei aus Samen gezogenen Pflanzen gebildet. Häufig sind die im Handel erhältlichen Pflanzen Adenium obesum aus Stecklingen gezogen und bilden keinen Caudex.
Adenien zeichnen sich unter anderem durch die mitunter ganzjährige Blühdauer aus, die Blüten sind fünfzipfelig und meistens in ihrer Grundform rot/rosa mit heller Mitte, im Gegensatz zu Adenium multiflorum erscheinen bei obesum die Blätter und Blüten gleichzeitig.
Das aus den Steppengebieten Afrikas stammende Taxon wird für bessere "Überlebenschancen" hierzulande häufig auf Oleander gepfropft, da die wurzelechte Pflanze sehr schwierig zu pflegen ist. Fäulnis durch zuviel Wasser ist sehr verbreitet.
Adenium obesum ist wie alle Hundsgiftgewächse sehr giftig in allen Pflanzenteilen. Teilweise wird der Pflanzensaft zur Herstellung von Pfeilgift verwendet.
Durch den sehr bitteren Geschmack sind aber bisher keine unbeabsichtigten Vergiftungen von Menschen festgestellt worden.
Licht: Volle Sonne, in den Sommermonaten auch gerne ein vollsonniger Standort auf dem Balkon oder im Garten. Temperaturen über 40 °C im Schatten werden wunderbar vertragen, die Pflanze belohnt dann mit übermäßigem Wachstum und starker Blütenpracht.
Temperatur: niemals unter 15 °C, in den Wintermonaten in Winterruhe werden von erwachsenen Pflanzen maximal 10 °C vertragen.
Feuchtigkeit: Die Pflegeansprüche für Stecklinge und gepfropfte Pflanzen sind dem des Oleanders sehr ähnlich. Im Sommer feucht, im Winter trocken. Wurzelechte Pflanzen in Wnterruhe absolut trocken halten! Genereller Tipp: Im Sommer wie eine Tropenpflanze, im Wnter wie einen Kaktus behandeln. An einem vollsonnigen Standort im Hochsommer braucht die Sukkulente nämlich hingegen sehr viel Wasser.
Vermehrung: Durch Stecklinge die entweder im Wasserglas oder in Anzuchterde (Kokohum) bewurzelt werden, durch Pfropfen auf Oleander (für Spezialisten) oder als Anzucht aus Samen. Adenium keimt sehr leicht und die Keimrate ist ausgezeichnet. Die jungen Pflänzchen sollten immer gut feucht gehalten werden, sonst verkümmern sie leicht oder vertrocknen.
Erde: Am besten gedeiht Adenium in nährstoffreichen und sehr durchlässigen Substraten. Damit überschüssiges Wasser schnell abläuft, kann man gute handelsübliche Blumenerde mit grobkörnigen Zusätzen (Perlite, Kies, Seramis, Lavaguss oder Lechueza-Pon) im 50/50 Verhältnis mischen. Gute Erfolge wurden auch in reinem Pon oder Seramis erzielt.
Düngung: Normaler Kübelpflanzendünger mit ausgeglichenem NPK- Verhältnis (z.B. 8-8-8) in der Wachstumsphase Frühling und Sommer, wöchentlich oder zweiwöchentlich.
Umtopfen: Nur zwischen Spätwinter und Frühlingsanfang, am besten im Februar. Wichtig ist es, die Pflanzen nach dem Umtopfen nicht direkt anzugießen, sondern erst für ein paar Tage an einen hellen und luftigen Standort stellen, dann erst gießen.
Die Zucht von Adenium ist noch nicht weit vorangeschritten, allerdings gibt es, vorrangig in Asien, viele spezialisierte Gartenbaubetriebe, die besonders an neuen Blütenfarben arbeiten. Bei der Vermehrung durch Samen kann die letztendliche Blütenfarbe nicht vorhergesagt werden, mutiert aber oft auf die Ursprungsfarbe zurück: Rosa/Rot.