Die Papageien-Schlauchpflanze ist in Süd-Georgia, Nord-Florida und den südlichen Gegenden am Mississippi verbreitet. Die Tatsache, dass S. psittacina vorwiegend in Überschwemmungsgebieten vorkommt, ist bezeichnend. Sie ist die einzige Schlauchpflanze, die in der Lage ist, Wassertiere - ebenso wie Landinsekten - zu fangen. Es scheint keine anderen Karnivoren zu geben, die solch eine Fähigkeit besitzen. Der Umfang ihrer Beute in Zeiten der Überschwemmung übersteigt bei weitem das Fangergebnis an geflügelten und ungeflügelten Landinsekten in den normalerweise längeren Perioden, in denen ihr Gebiet nicht überflutet ist. Sie ist aufgrund der Bauweise ihres Schlauches scheinbar besser in der Lage, kleine Krebse, Wasserflöhe und Muschelkrebse zu überwältigen. Ihre besondere Form und die weiteren "Modifikationen" gegenüber dem einfachen Schlauchtyp gaben S. psittacina ihren zweiten Namen - die Reusenfalle.

Die nach unten konisch zulaufenden Schläuche sind normalerweise recht klein. In der Rückenlinie sind sie leicht nach hinten gebogen und dann oben von einem gerundeten Helm überdeckt, der in einen schnabelartigen Haken (Papageienschnabel) endet. Ihre Länge liegt bei ausgewachsenen Pflanzen zwischen 10 und 20cm, manchmal auch bis 30cm. Die Schläuche sind niederliegend und bilden wagenradähnliche Rosetten.

Ist ein Insekt oder ein Wassertierchen in die Falle geraten, strebt es einem der vermeintlichen Fensterausgänge zu und findet sich betrogen und eingeschlossen. Es kann kein Anzeichen dafür entdecken, dass die enge Röhre, durch die es hinein gelangt ist, wieder ins Freie führt. Bei der Suche nach dem "Ausgang" wird es stattdessen durch die langen, tückisch abwärtsgerichteten Haare immer tiefer in den Schlauch geführt, bis es nicht mehr vor noch zurück kann. Der obere Teil des Schlauches ist bei S. psittacina zu einer perfekten Reusenfalle umfunktioniert. Trotz der horizontalen Lage des Schlauches, die keinerlei Schwerkraft wirksam werden läßt, werden bei diesem Prinzip die gefangenen Tiere am Grunde des Schlauches in kompakter Schichtung angehäuft. Dies ist wichtig, denn es bringt die frisch hinzukommenden Tiere nahe an die für die Verdauung wichtigen Stellen und stellt eine optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes sicher.

Licht: Sonnig mit leichter Schattierung

Temperatur: Sommer: Nachts nicht unter 10°C, am Tag 20-30°C
Winter: ca. 5-10°C trockene Haltung bzw. Wassertemperatur bei Überschwemmung

Feuchtigkeit: Die Pflanze bevorzugt eher nasse Böden. Die ganze Pflanze wird mitsamt dem Topf den Winter über in sauberes, weiches Wasser gestellt, auch die Blätter sollen vollständig überdeckt sein (Überschwemmungszeit). Die Wasserqualität sollte ständig beobachtet werden (Algenbildung). Erst wenn sich im Frühjahr neues Wachstum zeigt, wird die Pflanze wieder aus dem Wasser geholt.

Vermehrung: Man sollte nicht zu dichte Horste entstehen lassen. Eine Teilung ist ungefähr alle drei Jahre notwendig. Die Pflanze teilt ihr Rhizom am besten von selbst. Die so entstandenen Stecklinge kann man z.B. beim umpflanzen vorsichtig herausziehen.

Erde: Langfaseriger Sphagnumtorf-Torf-Sand (3/3/1) oder Torf-Perlite-Sand-Gemisch (6/2/1) oder Sarracenien-Substrat im Handel (mit Vorsicht) in einem 13er Halbtopf

Dünger: Keiner

Umpflanzen: Im Frühjahr oder Frühsommer nach Beginn der Wachstumsphase.

Blütezeit: Erst ausgewachsene Pflanzen im Alter ab ca. 6 Jahren blühen im Sommer.

Sarracenia psittacina
Sarracenia psittacinaQuelle: Limo
Sarracenia psittacina
Sarracenia psittacinaQuelle: Limo