Hanf ist nicht gleich Hanf, denn weltweit werden drei Arten von Hanfpflanzen voneinander unterschieden. Die Pflanzen Cannabis Sativa, Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis stammen ursprünglich aus unterschiedlichen Vegetationsstufen. Sie besitzen mit Blick auf ihr Aussehen und Wachstum ihre eigenen ausgeprägten Merkmale und auch die Wirkung, die von ihren Erzeugnissen ausgeht, unterscheidet sich auffällig voneinander.
Züchter nutzen die besten Eigenschaften dieser drei Familien, um daraus Hanfsorten herzustellen, die beim Kunden besonders gut ankommen. Wir stellen die drei Hanfpflanzen vor und zeigen die Vorteile, die jede dieser Blüten aufweist.
Die über tausend Hanfsorten, die weltweit angeboten werden, basieren auf diesen drei Gewächsen. Zuweilen werden den Sorten zusätzlich andere Pflanzen beigemischt, etwa, um dem Produkt eine attraktive geschmackliche Note beizumengen. Die Sorte Greenhouse Seeds, Lemon Haze genannt, besitzt zum Beispiel ein Aroma von Zitrusfrüchten, das mit erdigen Geschmacksrichtungen nach Art des Moschus kombiniert wird. Spritzer von Weihrauch und schwarzem Pfeffer ergänzen das Geschmackserlebnis.
Die Cannabis Indica gedeiht ursprünglich in subtropischen Gebieten. Bekannte Standorte sind Indien, Nepal, Pakistan, Afghanistan, Marokko, Libanon, Tibet und Ostasien. Die Pflanze wurde 1785 von Jean Baptiste de Lamarck entdeckt. Ihr subtropisches Verbreitungsgebiet und der karge Boden wirken sich stark auf ihr Wachstum aus, denn einerseits muss sie nicht mit anderen Pflanzen um das Sonnenlicht konkurrieren und andererseits ist sie nach ihrem Wachstum darauf angewiesen, für ihre Blüten das seltener werdende Sonnenlicht bestmöglich auszunutzen. Dies sind die Ursachen für ihren eher gedrungenen Wuchs, der stark in die Breite geht.
Die Cannabis Indica wird selten höher als zwei Meter. Charakteristisch sind die breiten, dunkelgrünen Blätter. Die Pflanze ist reich an Harz, der auch auf die Blätter übergeht, und die Blütezeit beträgt sechs bis neun Wochen. Die Gattung eignet sich aufgrund ihrer hohen CBD-Anteile hervorragend als Medizinalhanf mit entspannenden, beruhigenden, entkrampfenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften.
Zugleich soll sie bei Schlafstörungen unterstützen, die bei vielen mentalen Problemen zu beobachten sind. Die mögliche müde machende Wirkung führt zu dem bekannten „Stoned“-Gefühl, wie es in der Szene genannt wird.
Noch bekannter als die Indica ist die Cannabis Sativa, die bereits 1753 von Carl von Linné entdeckt wurde. Das weltberühmte Symbol der Hanfszene ist immer ein Blatt der Cannabis Sativa. Die Gattung gedeiht bestens in tropischen Klimazonen. Hauptverbreitungsgebiete sind Thailand, Jamaika, Kambodscha und Mexiko. Der ständige Zugang zur Sonne, aber auch die starke Konkurrenz durch andere Pflanzen im tropischen Regenwald führen zu ihrem charakteristischen Bewuchs. Im Kampf ums Sonnenlicht mit anderen Pflanzen schießt sie schnell in die Höhe und wird zwischen zwei und vier Meter groß.
Durch das reichlich vorhandene Sonnenlicht fehlt zudem der Druck, in die Breite zu gehen. So macht die Cannabis Sativa insgesamt einen sehr lockeren und luftigen Eindruck und auch ihre hellgrünen Blätter sind filigran ausgeformt. Die Blüten entwickeln sich bei einer Blütezeit von neun bis zwölf Wochen längs der Zweige und der Duft ist sehr intensiv. Auch die Cannabis Sativa ist ausgesprochen ertragreich.
Anders als bei der Cannabis Indica dominieren allerdings nicht die CBD-, sondern die THC-Anteile. So ist die Cannabis Sativa die Kultpflanze der Kiffer, die ihre berauschenden, stimulierenden und zuweilen auch halluzinogenen Eigenschaften lieben und schätzen (und zuweilen auch fürchten).
Die im Vergleich mit ihren Gattungsgenossen unscheinbar wirkende Cannabis Ruderalis wurde erst 1926 von Dimitri E. Janischewski entdeckt. Die Hanfpflanze gedeiht jenseits des Urals unter kalten bis subpolaren Bedingungen. Außer in Russland ist sie in einem stärkeren Ausmaß in Norwegen und der Mongolei vertreten.
Die Pflanze ist wenig ertragreich und wird nur 50 bis 100 cm groß. Warum sie dennoch für Züchter von Interesse ist, liegt an ihren überaus robusten und anspruchslosen Eigenschaften. Zudem ist sie die einzige Hanfpflanze, die für das Wachstum nicht auf Sonnenlicht angewiesen ist. Stattdessen springt sie schnell und automatisch in die Blütephase.