Hanf ist in Europa schon seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Die vielseitige Pflanze wurde damals schon zur Papierherstellung genutzt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Hanfproduktion aufgrund der sogenannten Marihuana-Prohibition in vielen Ländern der Welt verboten. Erst in den 1990er-Jahren gewannen die vielen verschiedenen Produkte aus sogenanntem Nutzhanf wieder an Bedeutung. Welche Wirkung hat Hanf auf den Menschen?
Bei sogenannten CBD-Produkten aus dem sogenannten Nutzhanf zeichnen sich durch den teilweise hohen Gehalt an Cannabidiol (CBD) aus. Der enthaltene Wirkstoff ist nicht halluzinogen und wird auch nicht als bedenklich eingestuft. Viele Nutzer der Produkte schwören aber auf die vielfältige Wirkung, die je nach Konzentration schmerzlindernd, angst- und krampflösend ist. Im Handel und im Internet gibt es die CBD-Produkte als
Da Cannabidiol auch entspannend wirkt, sind mittlerweile auch Sprays im Handel, die vor dem Schlafengehen genommen werden. CBD und andere Cannabinoide sind übrigens in allen Hanf-Arten und Hanf-Sorten enthalten. Für Schwangere und Frauen in der Stillzeit sind sie nicht geeignet.
Hanf ist aber nicht gleich Hanf. Im Gegensatz zum CBD hat das sogenannte THC der Pflanze eine ganz andere Wirkung. Das THC ist unter der chemischen Bezeichnung Tetrahydrocannabinol bekannt und wirkt berauschend. Gewonnen wird die weiche Droge, die auch als Cannabis bekannt ist, aus den Hanfsorten "Cannabis sativa" und "Cannabis indica". Der Anbau von Sorten, die einen höheren THC-Gehalt als 0,3 Prozent haben, ist in Deutschland verboten. Hanfsorten mit einem höheren Gehalt an THC fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Es ist daher verboten mit diesen Substanzen zu handeln und Sie in größeren Mengen zu besitzen.
Aus der Cannabis-Pflanze werden zum Beispiel Marihuana und Haschisch gewonnen. Die Rauschzustände, die durch das enthaltene THC entstehen können, sind sehr unterschiedlich. Konsumenten fühlen sich nach dem Genuss entweder euphorisch, niedergeschlagen, entspannt, beruhigt aber oftmals auch unruhig und depressiv. Gleichzeitig bringt der Rausch eine veränderte Wahrnehmung von Raum und Zeit mit sich. Experten und Ärzte schließen eine körperliche Abhängigkeit von Cannabis aus. Allerdings kann ein zu starker Konsum von Cannabis-Produkten zu einer psychischen Abhängigkeit führen.
Das THC-haltige Cannabis wird seit einigen Jahren in der Medizin verwendet. Zu den Vorreitern in diesem Gebiet zählen die USA. Mittlerweile sind Cannabisprodukte zu medizinischen Zwecken in mehr als 20 Bundesstaaten zugelassen. In Deutschland erhalten schwerkranke Patienten Cannabis seit März 2017 auf Rezept. Es werden Erkrankungen wie beispielsweise Multiple Sklerose, grüner Star, Tourettesyndrom, Rheuma oder chronische Darmerkrankungen behandelt. Auch gegen Depressionen kann das THC-haltige Cannabis helfen. Die Kosten für die Behandlungen mit Cannabis übernehmen in der Regel die gesetzlichen Krankenkassen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass herkömmliche Therapiemethoden die Beschwerden nicht lindern können.