Dränage ja oder nein ?

Begonnen von wurzel_sepp, 13. August 2017, 11:49:20

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wurzel_sepp

Ich bin bei reddit über ein Thema gestoßen, dass meine eigene Überzeugung gerade etwas ins wanken bringt. Ist Dränage in Blumentöpfen angebracht oder nicht ?

Laut folgender Illustration wird der Wasser- bzw. Feuchtigkeitsspiegel durch Oberflächenspannung im Bereich der Erde angesammelt. Mit anderen Worten durch Dränage unnötig angehoben, was dazu führt, dass Wurzeln sogar eher von Verfaulung bedroht sind als ohne Dränage. Hier das Bild:

source

TropenJunkie

Also das ist schon mal falsch. Wenn Drainage nicht hoch genug ist dann kann man schon von aufrecht steigender Feuchtigkeit sprechen. Aber grobe, ausreichend hohe Drainage lässt das Wasser nie so hoch steigen das es mitten im Topf steht.

Der feuchteste Punkt auf dem rechten Bild müsste genauso tief sitzen wie auf dem linken Bild.
Definition Unkraut?

...das is immer genau dass, was da nich hingehört !

Mfg TropenJunkie

Deshojo

Zitat von: wurzel_sepp in 13. August 2017, 11:49:20
Ist Dränage in Blumentöpfen angebracht oder nicht ?

Drainage ist immer gut, sofern es sich um das richtige Material handelt.
Generell gilt bei mir die Regel: "Das Substrat ist die Drainage", soll heißen, ein durchlässiges mineralisches Substrat erspart jede zusätzliche Drainage.

Wenn du am Topfboden dennoch eine Drainage wählen willst, dann nimm Material, das weder Wasser speichert, noch nach oben transportiert.
So sind diese Blähtonkugeln aus der Hydrokultur gänzlich ungeeignet, weil sie den Kapillareffekt verstärken. Nimm Basaltsplitt, Kies oder sonstwas in der Art, dann passt das.

Oder mische dir dein Substrat selbst (nur als Beispiel) aus Lava, Bims, Zeolith, Blähtonbruch oder ähnlichem, dann kannst du das Thema Drainage getrost ad acta legen.

Gruß,
Pit

wurm

Hallo,

ja, das Bild zeigt die Feuchtigkeitsverteilung im Topf richtig an (Wenn von oben gegossen wird). Deshalb sollte man eine so aufgebaute Dranageschicht auch nicht aufbauen. Leider ist dieser falsche Weg für eine Drainage in den Köpfen weit verbreitet.

Durch ein Versuch wird jedem die Tatsache sichtbar. Man brauch dazu nur 2 verschiedene Schwämme + Wasser. Einer sollte eine grobe und einer feine Poren besitzen. Nun legt man beide Schwämme übereinander. Oben der feine Schwamm, und darunter der grobe Schwamm. Jetzt gießt man Wasser durch die Schwämme und bemerkt, das beim Übergang der beiden Schwämme sich das Wasser sammelt (dunkel sichtbar).
Dreht man die Schwämme um, also oben grob und unten fein, sammelt sich das Wasser im unteren Bereich des feinen Schwammes. Genauso ist es, wenn Wasser nur durch den feinen Schwamm gegossen wird.

Besser ist es alle Bestandteile gleichmäßig zu mischen, für eine bessere Drainage kann man z.B. Kies, Sand mit ins Substrat mischen.
Man kann auch alle Substratanteile der Größe nach Schichten anordnen. Hierzu erst die feinsten Größe einfüllen und dann immer gröber werden (Also unten feine Schicht und oben grobe Schichten).


muh !

Michoa

ok krass das wusste ich auch nicht.
Was ich aber immer mache, ist eine schiefe Tonscherbe über die Ablauflöcher vom Topf zu legen.
Dann kann sich da nichts festsetzen und verstopfen. Außerdem rieselt das Substrat nicht herraus.

wurzel_sepp

Danke für das Feedback! Da ich fast nur Töpfe mit Dränagelöchern (ohne Übertopf) verwende, werde ich in Zukunft die Dränage im Topf lieber weglassen.