magmaar.pngWinterfest dank Dachbegrünung

Von Stella Schuck


Dachbegruenung_Schraegdach.jpgEine Dachbegrünung sieht nicht nur optisch ansprechender aus als ein Kiesdach oder ein blankes Flachdach, sondern bringt auch einige Vorteile mit sich. Sie schafft neue Grünfläche und gibt der Umwelt somit genau die Fläche zurück, die man ihr mit Hausbau oder einer Garage zuvor genommen hat. Indem Pflanzen durch Photosynthese Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft aufnehmen und Sauerstoff bilden, binden sie Staubpartikel und sorgen für eine allgemeine Luftverbesserung. Mit einer Dachbegrünung erschaffen Sie neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere und tragen somit zu Ihrer Erhaltung bei. Eine Dachbegrünung sorgt auch dafür, dass es im Winter wärmer und im Sommer kühler unter dem Dach ist. Bedingt durch die Wärmespeicherfähigkeit und Verdunstleistung der Erdschicht, heizt sich das Dach an heißen Tagen nicht so stark auf und gibt in kühleren Nachtstunden die gespeicherte Wärme verzögert ab. Ausserdem eignen sich Dachbegrünungen auch zur Verbesserung des Schallschutzes. Schall wird dadurch absorbiert, dass die Luftschalldämmung durch die größere Schwingungsträgheit der Gesamtheit unterstützt wird. Schließlich schont sie das Dach und macht es somit länger haltbar. Die Dachhaut wird dank Bepflanzung weder UV-Einstrahlung noch Hagel oder Frost direkt ausgesetzt und somit nicht beschädigt. Zusätzlich werden Temperaturschwankungen auf der Dachhaut vermindert die am deutlichsten bei vollkommen ungeschützten Flachdächern zu erkennen sind. Allerdings sind bei Kiesdächern immer noch Temperaturschwankungen auf der Dachhaut von bis zu 70 °C zu vermessen während diese bei einem Gründach lediglich bei 30 °C liegen. So sparen Sie ordentlich an Sanierungs- und Reparaturkosten!

Gerade im Herbst werden die meisten Dächer begrünt um sie winterfest zu machen. September bis November sowie März bis Mai sind die idealen Zeiten um ein Dach zu begrünen.

 

Grundlagen

Eine kleine Dachfläche kann ohne viele Vorkenntnisse mit dem richtigen Material selbst ausgeführt werden und wird in Deutschland auch immer populärer. Man unterscheidet extensive Dachbegrünungen, für die pflegeleichte Pflanzen verwenden werdet, von intensiven Begrünungen, welche sogar zu individuellen Dachgärten gestaltet werden können. Die Dachhaut sollte in jedem Fall mit einer Wurzelschutzfolie abgedichtet werden um die nächsten 20-30 Jahre Freude an der Begrünung zu gewähren. Mindesttraglast sind 100kg/m² bei extensiven, 200kg/m² bei intensiven Begrünungen. Ein Kiesrandstreifen sollte laut Brandschutzrichtlinien eingerichtet werden und erleichtert auch die Pflege durch einfache Begehung des Daches, wird aber nicht von allen Eigentümern mit eingeplant. 

 

Aufbau der Dachbegrünung 

Extensive Dachbegrünungen sind pflegeleicht und verschönern in Privathaushälten gerade Carport- und Garagendächer zur gleichen Zeit wie sie sie schützen. Der Aufbau sieht folgendermaßen aus:

Dachbegruenung_Aufbau.jpg

Die Samen und Sedumsprossen können farblich ausgesucht und den eigenen Wünschen für die Begrünung zugeschnitten werden. Sprossen wie z.B. Mauerpfeffer wachsen schnell an und großflächig zu. Sie brauchen so gut wie keine Pflege und bleiben flach am Boden. Spezielle Dachpflanzen wie z.B. Karthäusernelke oder Heidenelke können als Samen erworben werden um dann mehr Farbe und Form auf dem Dach zu erhalten. Das dauert mit 1-2 Jahren Wartezeit bis zur ausgeprägten Blüte ein wenig länger, ist dann allerdings auch umso Artenreicher. Aus diesem Grund werden auch oft Mischungen der Beiden angeboten, um Abwechslung zu bieten und Vorteile zu vereinen. Dank Kranentladung kann das Substrat für einen geringen Aufpreis auf das Dach gehoben und bereits grob verteilt werden, so dass es dann nur noch eben gerecht werden muss. Die Arbeitszeit und der Aufwand verringern sich damit immens auf nur wenige Stunden pro Projekt. Egal ob Müllbox, Garagen oder größere Haus oder Firmendächer, den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Sogar Schrägdächer können dank spezieller Vorrichtungen ausgeführt werden.

 

Die richtigen Materialien

Damit die Pflanzen gut anwachsen sollte es bei extensiven Begrünungen ein nährstoffarmes Substrat sein, welches viel Wasser speichert und luftdurchlässig ist um optimale Bedingungen zu schaffen. Ideal sind Lavakomponenten gemischt mit Blähton. Neben einem geeigneten Substrat sollten sämtlichen Folien und Materialien FLL-geprüft bzw. anderweilig für die Dachbegrünung geeignet sein. Das Schutzvlies muss 300g/m² dick sein, die Wurzelfolie wird meistens aus Polyethylen (PE) genutzt, bei intensiven Begrünungen werden auch oft Teichfolien verwendet. Bei Einsatz einer Drainagematte sollte diese zumindest mehrere Liter pro Quadratmeter zusätzlich Wasser speichern. Sprossen und Samen erhalten Sie bei jeder Dachbegrünungsfirma um das Angebot abzuschließen.

 

Bildliche Ausführung einer extensiven Begrünung mit Kiesrandstreifen

Nachdem das Dach gründlich gesäubert wurde kann es los gehen:

1. Schutzvlies auslegen
Schutzvlies auslegen

2. Wurzelfolie auslegen
Wurzelfolie auslegen

3. Eine erneute Vliesschicht auslegen
Eine erneute Vliesschicht auslegen

4. Eventuell die Drainagematte auslegen
Eventuell die Drainagematte auslegen

5. Dann die Waben ineinander stecken
Dann die Waben ineinander stecken

6. Die Drainagematte beschweren
Die Drainagematte beschweren

7. Abflussvorrichtung treffen, z.B.  mit einem Kontrollschacht oder einer Kiesfangleiste
Abflussvorrichtung treffen

8. Evtl. einen Kiesrandstreifen anlegen
Kiesrandstreifen anlegen

9. Substrat idealerweise mit einem Kran anliefern lassen
Substrat idealerweise mit einem Kran anliefern lassen

10. Substrat gleichmäßig verteilen
Substrat gleichmäßig verteilen

11. Pflanzensamen aussäen, Sprossen ausstreuen und ggf. an den Enden eindrücken, um das Anwachsen zu optimieren
Pflanzensamen aussäen, Sprossen ausstreuen

 

Und nach einigen Monaten warten können Sie sich bereits an der ersten Farbenfreude Ihres Daches erfreuen…

Dachbegrünung

Dachbegrünung