Bei der Ernte liegt das Augenmerk vor allem auf den THC-reichen Blüten, da diese am besten zum Rauchen geeignet sind. Blätter und Stängel müssen jedoch nicht gleich weggeschmissen werden. Sie haben ebenfalls einen Nutzen. Vorausgesetzt, wir wissen, wie wir sie verwerten und weiterverarbeiten.
Das Tolle an Cannabisbutter oder auch Cannabutter ist, dass sie vielseitig für die unterschiedlichsten Dinge genutzt werden kann. Meistens wird sie für Brownies, Cookies oder Kuchen verwendet. Vor der Herstellung erfolgt die Decarboxylierung im Ofen. Dieser Prozess ist wichtig, um die inaktiven Cannabinoide in ihre aktive Form umzuwandeln. Anschließend können die Pflanzreste gemeinsam mit Butter in ein Glasgefäß mit Wasser gegeben werden. Dort muss die Butter für etwa zwei bis drei Stunden bei einer Temperatur von rund 95 Grad Celsius ziehen. Anschließend wird die Butter in den Kühlschrank gestellt.
Bereits seit vielen Jahren ist die Verwendung von Cannabisblättern zur Herstellung von Cremes im Trend. Das ist keine Überraschung, denn nach einer kurzen Decarboxylierung kann das Pflanzenmaterial einfach zu einem feinen Pulver weiterverarbeitet werden. Im Anschluss müssen wir dieses Pulver nur noch mit ätherischen Ölen und Fetten unserer Wahl anreichern. Der Rest ist warten. Damit die Mischung zu einer Creme wird, sollten wir sie einige Tage lang ziehen lassen. Hautcremes aus Cannabis sind eine gute Alternative zu mit Schadstoffen angereicherten Kosmetika, wie sie in vielen Drogeriemärkten zu finden sind.
Noch immer wird gerne vergessen, dass beim Cannabis nicht nur die Blüten geraucht werden. Nach einer sorgfältigen Prozedur ist das prinzipiell auch beim übrig gebliebenen Pflanzenmaterial möglich. Die Rede ist von Haschisch beziehungsweise Wasserhaschisch, das eine Rücklaufquote zwischen fünf und zehn Prozent hat. Das bedeutet, dass wir aus 100 Gramm Pflanzenresten um die fünf bis zehn Gramm Wasserhaschisch herstellen können. Am einfachsten ist die Prozedur mit einer dafür konzipierten Maschine. Von Hand braucht die Haschischherstellung weit länger, aber immerhin gibt es reichlich Anleitungen, damit sie auch Laien gelingt.
Cannabispflanzenreste eignen sich gut für die Herstellung von angereicherten Ölen. Ob es sich dabei um Kokosnussöl, Olivenöl oder eine andere Art von Öl handelt, bleibt jedem selbst überlassen. Neben herkömmlichen Speiseölen können wir auch Körperöle mit Pflanzenresten vermischen. Was sich ändert, ist nur der Einsatzzweck. Der Herstellungsprozess ist im Grunde derselbe wie bei Cannabutter und erfordert eine vorhergehende Decarboxylierung. Erst einmal wird das Öl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzt. Sobald es anfängt zu sprudeln, schalten wir den Herd aus und geben die Pflanzenreste hinzu. Dort müssen sie für zwei bis drei Stunden ziehen, bevor wir das Öl in einen Behälter geben.
Es gibt zahlreiche Pflanzen, die sich für die Herstellung von Tees eignen. Einige der beliebtesten sind Fenchel, Kamille und Salbei. Cannabistee ist nicht ganz so verbreitet. Allerdings erfreut er sich aufgrund seines herben Geschmacks und der entspannenden Wirkung zunehmender Beliebtheit. Die Herstellung von Cannabistee ist sehr einfach und erfordert nur heißes Wasser. Vorausgesetzt, dass Cannabis wurde vorher decarboxyliert und mit einer geeigneten Zutat vermischt.