Pflanzenschädlinge in Wohnung und Gewächshaus – Zimmerpflanzen nachhaltig schützen


 

Sicher kennen Sie das: Die eine weiße Fliege, die verloren und einsam durch den Raum fliegt. Der unscheinbare wollige Schild, der sich unter der Blattunterseite verbirgt. Leider sind diese verhältnismäßig kleinen Schädlingssichtungen oft nur die Spitze des Eisbergs. Innerhalb weniger Tage haben Blatt-, Schild- und Wolllaus sich häuslich eingerichtet und setzen Ihren Pflanzen zu.
 

Vorsorge kann so einfach sein

Sowohl in der Wohnung als auch im Gewächshaus gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Sie treffen können, um Schädlingen den Aufenthalt möglichst unangenehm zu gestalten:

  • Pflanzen auf Abstand halten Stellen

    Sie Ihre Pflanzen nicht zu nah aneinander. Auf diese Weise erzeugen Sie eine gute Luftzirkulation. Das verhindert nicht nur Pilzwachstum, sondern auch, dass kleine Krabbler zu leicht von einer Pflanze zur anderen wechseln können.

  • Pflegehinweise beachten

    Jede Pflanze hat ihre eigenen Vorlieben, was Feuchtigkeit, Dünger und Lichtbedingungen angeht. Werden diese nicht erfüllt, beginnen Pflanzen zu schwächeln. Weiche Blätter, faulende Wurzeln etc. machen Ihr Grün angreifbar. Den Schädling freut es.

  • Schäden früh erkennen

    Begutachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig. Achten Sie auf Fraßschäden, Flecken und andere Unregelmäßigkeiten an Blättern und Boden. Besonders zu Beginn eines Befalles reicht es oftmals aus, Schädlinge mit einem Papiertuch wegzuwischen oder ein befallenes Blatt zu entfernen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Schädlingsfrei im Handumdrehen

Selbst bei der besten Vorsorge kann es leider trotzdem passieren, dass Schädlinge sich ausbreiten. Das ist jedoch noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Oft lassen sich die kleinen Plagegeister schon mit einigen einfachen Hausmitteln wieder vertreiben.

Blattläuse, die zu den häufigsten und besonders vermehrungsfreudigen Schädlingen gehören, lassen sich beispielsweise einfach abwaschen. Stellen Sie die befallenen Pflanzen an einen luftigen Ort. Befüllen Sie eine Sprayflasche mit einem Mix aus Spülmittel und Wasser und gönnen Sie Ihren Pflanzen einige Tage in Folge eine gründliche Dusche mit dieser Mischung. Die Blattläuse werden einfach abrutschen und nach kurzer Zeit verhungern.

Bei empfindlicheren Pflanzen können Sie Nützlinge für sich arbeiten lassen. Einige wenige Blattlauslöwen, wie sowohl die Larven von Marienkäfern und Florfliegen umgangssprachlich genannt werden, verschlingen ganze Blattlausplagen. Mit ein wenig Glück reicht es, die Pflanzen einen Tag auf dem Balkon stehen zu lassen, um die kleinen Helfer auf ihr Buffet aufmerksam zu machen.

Auch bei anderen Läusearten kann dieses Vorgehen, ergänzend zu weiteren Tipps bei Schädlingsbefall, erfolgversprechend sein. Raupen oder Schnecken lassen sich durch simples Absammeln bekämpfen. Häufig wird gegen Schnecken auch ein Schälchen mit Bier empfohlen, dem die gefräßigen Kriecher nicht widerstehen können. Diese Art der Bekämpfung hat aber einen nicht zu unterschätzenden Nachteil: Das Bier wirkt so gut, dass es Schnecken auch aus großer Distanz anzieht. Am Ende haben Sie dadurch nur mehr gefräßigen Gästen den Weg zu Ihnen gezeigt.

Bitte bedenken Sie Folgendes: Mit Insektengiften belasten Sie die Umwelt mehrfach. Die vermehrungsfreudigen Plagegeister stellen ein wichtiges Glied der Nahrungskette dar. Das bedeutet, dass die Chancen hoch sind, dass Sie mit dem Schädling auch den zugehörigen Nützling töten, der sich bedauerlicherweise weniger schnell vermehrt.