Falls ihr auf Garten und Balkon verzichten müsst oder dort kein Platz für zusätzliche Pflanzen ist, müsst ihr auf frische Kräuter zum Kochen nicht verzichten. Mit den passenden Tipps gelingt ein erfolgreicher Anbau direkt in der Küche.
Da sich nicht alle Kräuter zum Anbau in der Wohnung eignen, müssen die Pflanzen sorgfältig ausgewählt werden. Ideal sind pflegeleichte und anspruchslose Gattungen. Folgende Kräuterarten sind für die Küche geeignet:
Im kostenlosen Kräuterführer E-Book, welches ihr euch auf der Internetpräsenz des Schwab Versandhandels als PDF herunterladen könnt, wurden tabellarisch die Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Küchenkräuter zusammengefasst. Die Übersichten im E-Book erleichtern den Einsatz von Kräutern und können als Inspiration dienen. Zudem könnt ihr mit den Informationen herausfinden, welche Kräuter ihr für den persönlichen Bedarf benötigt. Auf einige Kräuter könnt ihr abhängig von euren Kochgewohnheiten womöglich verzichten.
Deutsche Namen |
Botanische Namen |
Ernte |
Beschreibung |
Petersilie |
Petroselinum crispum |
mehrjährig, |
Petersilie dient häufig als essbare Dekoration zu diversen Speisen. Außerdem findet das Kraut in Suppen Verwendung. |
Schnittlauch |
Allium schoenoprasum |
mehrjährig, |
Schnittlauch wird in Salaten, Suppen, Eierspeisen und Saucen verarbeitet. |
Basilikum |
Ocimum basilicum |
einjährig |
Basilikum hat in der mediterranen Küche einen festen Platz, das Kraut passt besonders gut zu Tomaten und Mozzarella. |
Gartenkresse |
Lepidium sativum |
einjährig |
Die Gartenkresse ist häufig eine leicht scharf schmeckende Zutat in Frischkäsezubereitungen oder Salaten. |
Rosmarin |
Rosmarinus officinalis |
mehrjährig, |
Rosmarin zählt zu den typischen Kräutern der Provence, ist ein klassisches Grillgewürz und zudem in Kräuterbutter zu finden. |
Echter Salbei |
Salvia officinalis |
mehrjährig, |
Echter Salbei hilft bei der Verfeinerung von Fleisch-, Fisch-, und Geflügelgerichten. |
Jede Küche ist individuell. Während einige Räume lichtdurchflutet sind, gleichen andere eher dunklen Kammern. Eure angebauten Kräuter sollten möglichst gut zu den Lichtverhältnissen in eurer Küche passen, damit sie langfristig gedeihen und ihr von einer üppigen Ernte profitieren könnt. Die folgende Tabelle informiert beispielhaft über einige der gängigen Küchenkräuter und dessen Anforderungen:
Kräuter |
Lichtanspruch |
Eigenschaften |
Schnittlauch |
wenig Licht nötig |
-benötigt sandigen Boden |
Petersilie |
wenig Licht nötig |
-benötigt humosen Boden |
Basilikum |
benötigt viel Licht |
-pflegeleicht -benötigt nährstoffreichen Boden |
Rosmarin |
benötigt viel Licht |
-pflegeleicht - benötigt sandigen Boden |
Oregano |
benötigt viel Licht |
-pflegeleicht -Boden sollte leicht sandig sein |
Die einfachste Möglichkeit um Küchenkräuter anzubauen, besteht darin die Pflanzen im Fachhandel fertig zu kaufen. Im Idealfall werden diese möglichst schnell in einen größeren Topf umgepflanzt. Denn die im Handel erhältlichen Gefäße sind meist zu eng. Erkennbar wird das am Topfwuchs, die Wurzeln wachsen dabei in Form des Topfes kreisförmig um den Erdballen herum. In derartigen Gefäßen wird ein gesunder Wuchs unmöglich. Herkömmliche Blumenerde ist für Küchenkräuter ungeeignet. Der Phosphor-, Kalium- und Stickstoffgehalt ist dabei zu hoch. Es reicht meist aus mit der vom Händler im Topf auffindbaren Erde und kleinen Tonscherben ein Gemisch herzustellen.
Neben fertig essbaren Kräutern, können für reichlich Nachschub Küchenkräuter gezüchtet werden. Im Fachhandel gibt es dafür gebrauchsfertige Sets inklusive geeigneter Kräutererde und Samen. Die Samen werden einfach auf die Erde gestreut, befeuchtet und wachsen nach und nach zu neuen Kräuterpflanzen heran. Da es sich häufig als mühsam erweist den nötigen Abstand zwischen den Samen einzuhalten, bringen sogenannte Kräuter-Saatscheiben Erleichterung. Darauf sind die Samen im optimalen Abstand aufgebracht. Zum Züchten werden Töpfe zu 2 Dritteln mit Erde gefüllt, die Saatscheibe daraufgelegt, befeuchtet und das restliche Drittel Erde darüber verteilt. Direkt an Wärmequellen wie Heizungen oder Öfen sollten Kräuter übrigens nicht platziert werden. Zu viel Hitze schadet den Pflanzen.
Eine der wichtigsten Regeln bei der Kräuterpflege lautet: Staunässe vermeiden! Denn die mögen die Pflanzen überhaupt nicht. Staut sich Wasser an den Wurzeln kommt es in kürzester Zeit zu Fäulnis und auch ein Schädlingsbefall wird so gefördert. Gesundes Wurzelwerk ist auf den Abfluss von überschüssiger Feuchtigkeit angewiesen. Töpfe mit Abflussloch sind deshalb Pflicht. Mit einem Untersetzer schützt ihr Fensterbank oder Möbel vor Verschmutzungen und Schimmel. Hilfreich sind Drainagen aus kleinen Tonscherben oder Blähton, einem kugelförmigen Werkstoff auf Ton-Basis. Beides fördert den Wasserabfluss, beugt Staunässe vor und stellt den Pflanzen Feuchtigkeit nach und nach zur Verfügung.
Weitere Pflegetipps im Überblick:
Gießen: Kräuter sollten nur mäßig gegossen werden. Die meisten Pflanzen kommen mit relativ wenig Wasser aus. Generell gilt: Lieber etwas trocken als zu nass. Eine Ausnahme bildet Basilikum. Er braucht täglich Wasser.
Schnitt: Schneidet nie mehr als die Hälfte der Triebe beziehungsweise Blätter ab, damit der Wuchs angetrieben wird.
Säubern: Um ein gesundes Wachstum zu fördern, sollten Kräuter regelmäßig geputzt werden. Entfernt gelbe Blätter und Stängel möglichst zügig und auch Blüten sollten unverzüglich abgeschnitten werden, weil sie den Pflanzen zu viel Kraft kosten.
Ihr habt kaum Platz in der Küche? Mit praktischen Hängesystemen könnt ihr auf engstem Raum viele Kräuter unterbringen. Eine günstige Do-it-yourself-Lösung kann mit Hilfe von einfachsten Metallvorrichtungen aus dem Baumarkt gebaut werden. Mit hellen Farben lassen sich die Konstruktionen freundlich gestalten. Töpfe mit Aufhänger erleichtern die Platzierung. Für besonders dunkle Küchen sind Zimmergewächshäuser prädestiniert. Integrierte Pflanzenleuchten sorgen für ausreichend Belichtung. Einfache Zimmergewächshäuser sind ab zehn Euro erhältlich. Umfangreichere Modelle können weitaus mehr kosten, bieten aber viele Vorteile. Praktische Regalsysteme erlauben es viele Kräuter ohne Platzprobleme in der Küche zu verstauen.
Der Anbau von Küchenkräutern ist wesentlich weniger kompliziert, als viele vielleicht annehmen. Wird Staunässe vermieden, die richtige Erde verwendet und für ausreichend Licht gesorgt, ist die Basis für ein gesundes Wachstum geschaffen. Weiterführende Tipps vermittelt das folgende Video von chefkoch.de: