Kakteen, Sukkulenten und Winterruhe

Begonnen von Rafael, 10. Oktober 2008, 12:08:05

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Rafael

...denn die steht ja nun bald an.

(Haue das hier, obwohl es eigentlich eine Fragestellung ist, mal in den Tips & Tricks-Bereich, da ich mir denke, dass man hier so einiges zusammentragen und auf einen Punkt bringen könnte)

Habe mich dazu schon etwas im Forum umgeschaut sowie den einen oder anderen Expertenrat aufgeschnappt. So scheint es da zB. einen Unterschied zwischen Nord- und Südhalbkuglern zu geben - während es für diejenigen auf "unserer" Seite des Äquators langsam Zeit wird, kommen die von "drüben" noch mal in Wachstumsstimmung bzw. sind grad mittendrin.
Nur: wer ist wer? Ein paar Sachen sind da offensichtlich (denke ich): Epikakteen und Brasilopuntien dürften zu den Südländern gehören, die Masse an südafrikanischen Sukkulenten (Crassula, Aloe, Gasteria..) ebenso. Bei den zweifelhaften Gattungen kann man nachschauen, woher sie stammen.
Nu gibt es aber mindestens eine Gattung die so ziemlich den ganzen panamerikanischen Kontinent in Beschlag nimmt: Opuntia! Und davon habe ich hier so einige... Gibt es da irgendwelche Erkennungsmerkmale, die auf die eine oder andere Gruppe schließen lassen? Unterschiede zwischen Platy- und Cylindropuntien (blöde Frage eigentlich angesichts der Untergattung Austrocylindropuntia)? Oder eine Art Liste, wo man - für die Arten, wo ich zumindest den Namen weiß - nachschauen kann, wer woher kommt?
Und wie unterscheidet sich die Winterruhe der Südhalbkugler überhaupt von der der nördlichen Arten? Wer will wann rein und raus, wer will's wie warm...? Inwieweit kann man da verallgemeinern?

Eine andere Frage ist das Licht. Manche Arten sollen da zickig sein, andere können bei völliger Dunkelheit überwintern.
Als empfindlich hab ich da folgende gefunden:
- Ariocarpus
- Astrophytum
- Coryphantha
- Echinomastus
- Eriosyce
- einige Mammillarien
- Turbinicarpus
Hab ich nix von, aber vielleicht interessiert's irgendwen ;)
Eher gleichgültig sind dagegen:
- Echinopsis
- Epiphyllum & Co.
- Lobivia
- Lophophora
- Rebutia
Stimmt das so?
Und gibt es da vielleicht auch wieder Zusammenhänge mit den Hemispären?
Und wieder kommt einem die Artenvielfalt der Opuntiae in die Quere :-\ Inge meinte mal, dass sie ihre Opus erfolgreich im Dunkeln überwintert. Aber gilt das für alle Arten?

Zu guter Letzt: das Wasser. Da kann man meines Wissens die Ottonormalkakteen vollkommen vergessen, andere können aber Trockenschäden davontragen, zB. Cleistocactus. Was gibt es da noch für "Spezialisten"?
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Dann noch eine Frage aus dem nichtsukkulenten Bereich: kann ich die plötzlich freien Meter auf der Fensterbank im Winter für die eher Halbschatten liebenden Aronstabranken (Philodendron, Epipremnum, Syngonium usw) nutzen oder ist es denen am Westfenster dann immer noch zu hell?

So, das war's erst mal mit Geschwafel.

LG Rafael
Die Lücke, die wir hinterlassen, ersetzt uns vollständig.

Zürihegel

Zu Sukkulenten und Kakteen kann icht nichts sagen.

Mit Philodendron kenne ich mich nicht aus, hatte ich noch nie. Syngonium und Epipremnum kannst du nach meiner Erfahrung im Winter gut im Westfenster halten.

Gruß,

Rosemarie
Ich weiß, dass ich nichts weiß.

lurchlaich63

Die "Winterruhe" bei den Sukkulenten spiegelt nicht immer den Rythmus am Naturstandort wieder, sehr viele ruhen am Naturstandort in den heißen, trockenen Sommermonaten und können sich problemlos umstellen auf Ruhe in den dunklen Wintermonaten in Europa. Kommt immer darauf an, ob deer Rythmus photoperiodisch gesteuert ist, oder von günstigen und ungünstigen Umweltbedingungen abhängig ist.
Gruß erich!
"Der auf dem Schlauch steht"

Chrisiax

Zitat von: erich in 10. Oktober 2008, 18:43:48
Die "Winterruhe" bei den Sukkulenten spiegelt nicht immer den Rythmus am Naturstandort wieder, sehr viele ruhen am Naturstandort in den heißen, trockenen Sommermonaten und können sich problemlos umstellen auf Ruhe in den dunklen Wintermonaten in Europa. Kommt immer darauf an, ob deer Rythmus photoperiodisch gesteuert ist, oder von günstigen und ungünstigen Umweltbedingungen abhängig ist.
Gruß erich!
Dem kann ich nur zustimmen. Da der Winter hier bei uns sehr mild ist (ohne Frost), die Sommer aber sehr heiss, haben sich beinahe alle 'Dickhäuter' darauf eingestellt. Die Kakteen blühen meist ab September bis April je nach Sorte und die Sukkulenten meist im Frühjahr. Bei Agaven ist es natürlich anders, die sind im Sommer dran mit Blühen und dann sterben.
In der Sommerhitze ist bei vielen Ruhe oder wenn, nur geringes Wachstum.
Gruss

Schlumbergerus

Ich bin auch der Meinung, daß sich die Pflanzen an die Umgebung anpassen und es daher keine Rolle spielt, ob sie von der Süd- oder der Nordhalbkugel der Erde kommen - zumal ja die hier erhältlichen Pflanzen nicht direkt aus den Heimatorten herangeschafft sind, sondern schon seit Zuchtgenerationen aus irgendwelcher Gärtnerei stammen. Sie dürften sich also schon recht heimisch fühlen... :)

Viele Grüße
-Jens
Blumen sind das Lächeln der Natur. Es geht auch ohne sie, aber nicht so gut.

bamboo666

Wenn das so währe, würden ale "Weihnachtskakteen" im März blühen.
Südamerikanische Kakteen beispielsweise haben ihre Hauptwachstumszeit im Spätsommer, und dann im Frühjahr noch ein wenig. Bei den sukkulenten Euphorbien ist es ähnlich. Im Juni, Juli, August tut sich bei denen meist gar nichts.Ob nun hier auf der Insel oder auf einr hamburger Fensterbank.
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Rafael

Zitat von: bamboo666 in 05. November 2008, 14:30:06
Wenn das so währe, würden ale "Weihnachtskakteen" im März blühen.
Das war genau mein Gedanke dazu ;)
Die Lücke, die wir hinterlassen, ersetzt uns vollständig.

Schlumbergerus

Zitat von: bamboo666 in 05. November 2008, 14:30:06
Wenn das so währe, würden ale "Weihnachtskakteen" im März blühen.

Tun sie doch.
Weihnachtskakteen blühen nach einer entsprechend langen "Dunkelphase", und die setzt auf der Nordhalbkugel im Herbst ein; anschließend blühen sie bis in den ausgehenden Winter!
Blumen sind das Lächeln der Natur. Es geht auch ohne sie, aber nicht so gut.