HILFE! Yucca geht es schlecht!?

[Calorze]

Hallo zusammen!!

Ich bin neu hier, weil es meiner Yucca schlecht geht und einmal quer durchs Internet durchlesen hat mich jetzt auch nicht 100% weitergebracht! Deshalb muss ich mein Problem mal genauer schildern und ich hoffe sehr, dass hier ein paar Spezialisten sind die mir und meinem Kun-kun (so heißt sie ) helfen können.
Ich habe ihn seit mehr als 10 Jahren und mir liegt wahnsinnig viel daran. Deshalb muss er es einfach schaffen!!

Hintergrund:
Früher war die Yucca wunderschön und sie ist von einem kleinen Stöpsel zu einem richtig prächtigen Exemplar gewachsen. Als ich dann vor 3 Jahren nach Berlin gezogen bin, ging es irgendwie etwas abwärts
Sie hat immer wieder Blätter verloren und so wurden die drei Äste ziemlich lang und kahl und das Gesamtbild eher unschön.
Irgendwann kam ich dann auf die Idee, dass sie hier vielleicht wirklich einfach vielzu wenig Licht bekommt, deshalb habe ich sie direkt ans Fenster umgezogen. Es ist Südwest-Seite, aber durch die gegenüber liegenden Häuser kommt auch nicht sooo wahnsinnig viel Licht rein. Einen der drei Äste hab ich vor einem Jahr abgeschnitten und zwei Ableger daraus gezogen, denen es soweit ganz okay geht denke ich. Hatte gehofft, dass sie auch am Stamm austreibt, aber das hat sie leider nicht? Ich habe irgendwo gelesen, dass man sie nicht zu weit unten, wo es schon verholzt ist abschneiden darf? Stimmt das? Macht für mich irgendwie nicht so viel Sinn.. :/ Aber jedenfalls tut sich da nichts. Ich habe die Yucca zu dem Zeitpunkt auch in einen kleineren Topf umgezogen, weil ich gelesen habe, dass es nicht gut ist, wenn man sie in einen zu großen Topf setzt. Ich hatte es das mal davor wohl zu gut gemeint. Dann habe ich auch keine normale Blumenerde, wie bisher immer, genommen, sondern so ein Tongranulat, von dem ich gelesen habe, dass es auch besser sein soll für die Yucca.

Aktuelle Situation:
Jetzt ist sicher ein Jahr vergangen, diesen Winter hat sie bis jetzt nicht wieder die Hälfte der Blätter abgeworfen, weshalb ihr der Standort lichttechnisch wahrscheinlich besser gefällt. Allerdings hat sie irgendwie in dem Topf mit dem Granulat keinen Halt. Dadurch dass sie so hoch ist, kippt sie etwas (einmal hat meine Freundin das ganze Teil umgerissen, das gab eine Sauerei..). Irgendwie scheint sich der Wurzelballen nicht weiter im Topf auszubreiten?
Dadurch dass sie so hängt und einfach nicht so schön aussieht, habe ich mir dann überlegt, die anderen beiden Äste auch abzuschneiden und mit allen Teilen nochmal von "klein" anzufangen :/

Jetzt aber das nächste Problem, was mich sofort alarmiert in dieses Forum stürzen ließ:
Der eine Ast ist weich und schrumpelig geworden! : Unten wo er verholzt ist, weiterhin fest, auch am Stamm unten, aber oben Richtung Blätter wird er weich. Im Internet überall ist "weicher Stamm/Ast" so gut wie ein Todesurteil für die Yucca. Verfaulte Wurzel heißt es überall. Aber ich gieße sie eigentlich recht wenig. Vorallem die letzten 6-8 Wochen glaube ich gar nicht. Zu viel Gießen kann also nicht das Problem sein?? Von zu wenig wird doch nicht der Ast weich??
Kann mir irgendjemand helfen??

Ich würde jetzt versuchen den Ast abzuschneiden und... irgendwie zu retten versuchen?? Kun-kun darf nicht sterbeeeen!

Bitte bitte, ich freue mich über kompetente Hilfe & Rat!
Ich poste gleich noch Fotos, damit ihr euch ein Bild machen könnt!

Schonmal Tausend Dank!!
Calorze

[Kate MacLila]

Erst einmal: Hallo und herzlich willkommen bei uns!

Vorweg gesagt: Ich kenne mich mit Hydrokultur leider gar nicht aus, da mußt Du bite noch ein bißchen Geduld haben, bis die erfahrenen User vorbei kommen.

Allerdings weiß ich so viel, dass Du einen Wasserstandsanzeiger benötigst, um die Feuchtigkeit im Balleninnern kontrollieren und steuern zu können. Gibt's im Baumarkt.

Deine Lichtidee war sicher goldrichtig und ich finde, so ganz übel sieht sie nicht aus, Deine Yucca. Die weichen Blätter und der weiche Stamm können durch zu viel Wasser verursacht sein. Aber auch durch zu wenig.

Im Prinzip müßtest Du am besten die ganze Pfalnze austopfen, um zu sehen, ob zu viel Wasser die Wurzeln geschädigt haben könnte, sie sind dann schwarz und faulig und können deshalb kein frisches Wasser mehr aufnehmen. Falls dem so ist, müßtest Du schnellstens die Pflanze trocken legen, alles Schwarze und Faule wegschneiden und sie wieder neu eintopfen. Diesmal mit Wasserstandsanzeiger.

Falls es Trockenheit ist, können die Wurzeln auch ganz intakt sein, dann braucht sie einfach mal eine Portion Wasser.
Ich weiß auch nicht, ob Du die komplette Pflanze in diese Tonkugeln eingesetzt hast oder ob Du nur eine Schicht oben drauf bedeckt hast? Es sieht auf dem Foto aus wie eine Mischung aus Erde und Tonkugeln.

[Calorze]

Hallo Kate, danke für deine Antwort!!

Der Topf ist wie folgt aufgebaut: ganz unten eine Schicht Tonkugeln pur, dann gemischt mit Erde und oben nochmal Tonkugeln.
In einem anderen Forum habe ich den Tipp bekommen, dass der Wechsel von normaler Erde zu den Tonkugeln ihr vielleicht nicht gut getan haben könnte.
Ich würde sie jetzt also, so wie auch du gesagt hast, einmal komplett rausnehmen und die Wurzeln checken, ggf. faulendes wegschneiden und dann neu eintopfen. Diesmal mit mehr Erde als Tonkugeln, damit sie wieder mehr Halt hat.

Den Hinweis mit zu wenig Wasser finde ich nicht schlecht, das könnte ich mir jetzt eher erklären als zu viel. Werde ich ja dann an den Wurzeln sehen. Auf jedenfall hole ich mir mal einen Wasserstandsanzeiger. Hoffe, da ist eine Erkärung dabei? Oder wie und wo bringe ich den am besten an? Wenn der bis in den Ballen reichen muss?

Würde sich der weiche Ast wieder erholen? Oder soll ich den lieber abschneiden und seperat zu retten versuchen?

Liebe Grüße und danke!

[Daruma]

Nein, einen Wasserstandsanzeiger brauchst du dann nicht, die Pflanze steht ja in Erde. Und das sollte sie auch weiter tun, auf Hydro kann man Erdpflanzen nicht umstellen. Die Erdreste fangen dann leicht an zu gammeln.

Wie oft und wie viel gießt du denn?

[Calorze]

Okay, alles klar! Dann werde ich versuchen wieder mehr Erde zuzufügen beim Umtopfen!

Die letzten 2 Monate hab ich sie gar nicht gegossen, weil ich nicht da war.
Ansonsten immer mal wieder, nicht so häufig, vielleicht einmal im Monat. Aber eher unregelmäßig. Wenn dann gieße ich den Unterteller voll und schaue was passiert. Nach einer Weile noch stehendes Wasser sauge ich mit einem Küchenhandtuch ab, weil ich dachte, ist nicht so gut, wenn sie im Wasser steht. Weiß nicht genau wieviel das ist... Vielleicht so 250-350ml so grob geschätzt? Also ich würde nicht sagen, dass ich sie übermäßig gieße. Vielleicht zu wenig?

[Michoa]

Hallo Calorze,

ich sehe hier mehrere Fehler:

- Die Pflanze stand lange Zeit viel zu dunkel. Deswegen die dünnen Triebe mit wenigen Blättern. Auf jeden Fall direkt am Fenster stehen lassen. Das scheint aber nun behoben zu sein.

- Der Mix mit Blähton ist nicht empfehlenswert bzw. ist der Blähtonanteil viel zu hoch. Unten 2-3cm Blähton als Drainage mehr braucht man nicht.

Du vermischt Erdkultur mit Hydrokultur. Du kannst deine Erdpflanze nicht einfach in Blähton setzen und erhälst dann eine Hydrokulturpflanze. Schau mal bei http://www.hydrotip.de was Hydrokultur genau ist.
Deswegen brauchst du auch keinen Wasserstandsanzeiger. Der wäre nur für eine reine Hydrokulturpflanze nützlich und für deine Erdpflanze der sichere Tod.

Im völlig verholzten Stamm würde ich auch nicht mehr schneiden. Aber die Verzweigungen kannst du schon noch kappen. Aber erst im Frühjahr.



Und dir wirklich weiterhelfen zu können, brauchen wir Fotos von den Wurzeln. Das hört sich alles nach zu dunkel und zu viel Wasser an. Aber du sagst, dass du kaum gegossen hast.


Ich würde sagen:
- Die Pflanze muss umgetopft werden.
- der weiche Stamm bis ins harte abgeschnitten werden und mit Zimt oder Holzkohlepulver bestreut werden.
ABER: ich würde damit noch 2 Monate warten. Jetzt umtopfen wäre für die geschwächte Pflanze zusätzlicher Stress.

Vielleicht hast du nochmal ein Foto von der kompletten Pflanze mit Topf.