Kalkärmeres Wasser zum Gießen: erhitzen? Welche Härte danach?

Begonnen von rotation, 13. Januar 2014, 08:00:28

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rotation

Ich habe relativ hartes Leitungswasser.
Ich möchte bei Gießen umsteigen auf weicheres Wasser, dazu möchte ich das Wasser erhitzen, abkühlen und dann gießen.

Welche Wasserhärte erhält man denn dabei?
Ist da dann überhaupt kein Kalk mehr drin oder immer noch Reste?

Daruma

Kalk kriegste so nicht raus, da hilft nur filtern oder destilliertes Wasser kaufen. Oder kalkresistente Pflanzen.

Filtern ist übrigens auch mit Vorsicht zu genießen, vor allem wenn das Wasser dann für den Verzehr ist: http://www.vz-nrw.de/Wasserfilter-und-enthaerter-im-Haushalt-Meist-ueberfluessige-Investition-1
Liebe Grüße, Susanne :D

Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.
(T. Heuss)

Daruma

Achso, bei Blümchen gilt natürlich, dass man sie gar nicht mit Trinkwasser gießen muss. Hast du die Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln? Wenn ja, wäre das die Methode der Wahl, aber auch hier muss ab und zu der Behälter gereinigt werden. Sonst fängt es an zu gammeln.
Liebe Grüße, Susanne :D

Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.
(T. Heuss)

*Frangipani*

Manche Leute sammeln auch das Wasser aus dem Kondestrockner und gießen damit weil es weicher ist als das Leitungswasser direkt. Wie gut das aber klappt weiß ich nicht, noch nie versucht.

marcu

Destilliertes Wasser hat doch aber gar keine Nährstoffe, oder? Sollte man dann jedesmal düngen?


Erfolg besteht zu 10 % aus Inspiration, -
zu 90 % aus Transpiration. (Philip Rosenberg)

Timmy

Beim Düngen würde ich keine Unterschiede machen. Der Hauptbestandteil der Pflanzennahrung besteht aus Stickstoff (entweder als Ammonium oder als Nitrat gebunden) und kommt im Leitungswasser (hoffentlich) nur in Spuren vor. ;)
Mal davon abgesehen ist Regenwasser ja auch destilliertes Wasser und Nährstoffarm. Stört die Pflanzen auch nicht.

Was das Kochen angeht: Im Prinzip hilft es schon ein wenig. Durch das Kochen fällt ein Teil des Kalks aus und setzt sich im Wasserkocher ab (--> Kesselstein). Allerdings hab ich keine Ahnung um wieviel Grade man die Wasserhärte damit absenken kann.
LG Tim

StefanHartwig

#6
Hallo,

ich bentze nur destilliertes Wasser aus dem Baumarkt. 5 Literkanister.
Da ich sehr viele Orchideen habe, die das mögen. Mit der Zeit bin ich dazu übergegangen alle meine Pflanzen damit zu gießen.
Auch zum Besprühen kann man es sehr gut nutzen. Gibt keine Kalkflecken ;D ;D

Und bevor ich Wasser kalkfrei koche, abkühlen lasse etc. ist das gekaufte immer noch billiger...

herzlichst
Stefan

hier noch ein u damit der da oben keinen Herzkasper kriegt! ;D

Ich hätte gerne eine Exoplanetenpflanze...

Lutz

Ich nutze Regenwasser aus meiner Tonne im Garten.
Durch erhitzen bekommst du das Wasser nicht weich,das wäre zu einfach.
Viele liebe Grüße
Lutz

knorsch

Hallo, ist schon etwas her, aber hab den thread gerade erst gefunden...

Das mit dem Wasser erhitzen oder rumstehen lassen zur Vergeringerung des Kalkgehaltes habe ich immer wieder gelesen... dazu ein Gedanke:

Erhitzen Pflanuenfreund*innen kalkhaltiges Wasser oder lassen es längere Zeit herumstehen, bilden sich in den Gefäßen Kalkbeläge oder sogar Krusten. Das mag die Überlegung plausibel erscheinen lassen, dass das ausgefallene Kalk nicht mehr im Wasser ist, und daher der Kalkgehalt geringer sein müsste.
Dabei möchte ich zu bedenken geben, dass beim erhitzen oder stehen lassen Wasser sich in Form von Wasserdampf verflüchtigt. Dieses Wasser ist Mineralarm (logisch, so destiliert man es ja auch), was bedeutet: im Gefäß sinkt die Wassermenge relativ zum Mineral(Kalk-)gehalt. Der steigt also an, bis das Wasser vollständig gesättigt ist und die Restlichen Mineralien, die im Wasser nicht mehr gelöst werden können fallen eben aus und bilden diese Beläge. Menschen erhalten durch abkochen und stehen lassen meiner Ansicht nach also kalkreicheres Wasser(!), was man ja gerade nicht will.

Ich denke die bessere Methode ist, hartes Wasser mit destiliertem zu mischen, oder eben gefiltertes Regenwasser zu benutzen (das können Menschen die Angst vor Keimen haben dann auch abkochen, ist ja eh weiches Wasser)

Ich benutze meistens Regenwasser, wobei ich es schon mal mit Leitungswasser strecke wenn wenig vorhanden ist, da wir kein allzuhartes Wasser haben. Die Tillandsien bekommen nur Regenwasser oder Destiliertes (mit einem quentchen Orchideendünger)...

joa... das wars, was ich dazu sagen wollte :-)

Kate MacLila

fasziniert mich immer, wenn mal jemand genau erklären kann, was ich mehr intuitiv dazu meine.

Danke schön Knorsch
Gruß von Kate

Timmy

Das Ausfallen liegt tatsächlich nicht an der verdampften Wassermenge. ;)

Um es kurz auszudrücken: Der Kalk wird durch CO2 im Wasser gehalten. CO2 wird (wie alle Gase) durch hohe Temperaturen aus dem Wasser getrieben, die Löslichkeit des Kalks sinkt und er fällt aus.
LG Tim

knorsch

das stimmt, die CO²-Konzentration zu senken führt zum ausfall gelösten Kalks, allerdings hast du den Wasserverlust ja trotzdem, sobald du es erhitzt...
vorstellen könnte ich mir das Wasser weder zu erhitzen, noch stehen zu lassen, sondern vorsichtig zu erwärmen (dürfte eine ganze Weile dauern...) eventuell einen Topfdeckel drauf packen, damit nicht zu viel Wasser verloren geht... ich bin allerdings selbst dann unsicher ob das so viel oder überhaupt etwas bringt...

ich steh mehr auf Regenwasser...

Daruma

Vor allem wenn man dann auch noch die Energie (elektrische und eigene) berechnet, die man darauf verwendet.... und das bei dubiosem Ergebnis...
Liebe Grüße, Susanne :D

Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.
(T. Heuss)

Suee

Hallöchen liebe Diskutierenden! :)

Ich habe neulich in einem älteren Pflanzenratgeber Folgendes gelesen, was ich sehr hilfreich fand, weil ich mir so ein besseres Bild vom hiesigen Härtegrad machen konnte:

Bei unter 9 dH kann man das Leitungswasser ohne Behandlung zum Gießen verwenden.
Bei 9-10 dH reicht es aus, das Wasser über Nacht stehen zu lassen.
Bei 10-12 dH kann man durch Abkochen entkalken (oder auch nicht ;D).
Bei 12-15 dH wird empfohlen, das Wasser durch ein Torfsäckchen zu enthärten oder durch einen Torffilter zu gießen.
Und bei über 15 dH soll man chemische Entkalkungsmittel benutzen.

Wir haben hier in Ulm anscheinend 14,0 dH... :-\
Ich benutze für kalkempfindliche Pflanzen aber Regenwasser oder, falls ich keins zur Hand habe, destilliertes. Auf Torf oder chemische Mittel kann ich verzichten. :-X

Aber vielleicht ist diese Liste ja interessant für Leute mit 0-12 dH?!  ;)
LG, Sue :)

knorsch

ZitatAber vielleicht ist diese Liste ja interessant für Leute mit 0-12 dH?!
ja

was mir noch einfällt: ich hatte vor zwei Jahren bei unseren damaligen Stadtwerken den Wasseranalysebogen in der Hand (müssen die ja Veröffentlichen und damals gabs das im Internet) und da stand drauf, dass u.a. mit Ozon geklärt wird, dass aber bei Problemen mit der Anlage in seltenen Fällen auch Chlor zum einsatz kommt... hab keine Ahnung, wie cool das für Pflänzchen ist, wenn das mal passiert...