Frage zum Blütenwachstum des Einblattes

Begonnen von TropicsFan, 20. Januar 2015, 23:13:59

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eustoma

Hallo,

vielen Dank für Deine Mühe. Aber davon bin ich nicht besonders beeindruckt. Vielmehr schaue ich auf unsere Hydroanlagen von denen viele in Grossraumbüros, wie auch in kleinen Büroräumen stehen. Viele davon schon seit 25 - 27 Jahren, unter in Büros üblichen Leuchtstofflampen.

Manche Standorte sind zwar nicht ganz ideal, wenn z.B. Jalosien wegen den PC´s  heruntergefahren werden, dennoch zufriedenstellend. Genau das zählt fürs uns.

Mit lieben Grüßen,
eustoma

TropicsFan

03. Februar 2015, 02:22:18 #16 Letzte Bearbeitung: 03. Februar 2015, 02:32:15 von TropicsFan
Ich bin mir nicht so ganz sicher, was Du mir mit Deinem Posting sagen willst.

Ich habe lediglich versucht, die physikalischen Grundlagen darzustellen und warum von LSR nur wenig UV-Strahlung emittiert werden. Ganz ehrlich, ob du davon beeindruckt bist oder nicht, ist mir herzlich wurscht, weil ich niemanden beeindrucken wollte.

Aber so wie ich das sehe, gibt es wohl einen Unterschied zwischen sog. Hydrokultur-Innenraum-Begrünern und dem spezifisch gärtnerischen, was ich mache. Und ernsthaft, was für Euch zählt, muß für mich - oder andere - nicht relevant sein.

Dazu kommt, dass Du ganz offensichtlich Lücken in Sachen Photosynthese hat ("Für das Blattwachstum, also Photosynthese, ist nicht Blaulicht, sondern Rotlicht zuständig."). Mein Tip: les Dich mal in die lineare (nicht-zyklische) Photophosphorylierung ein.

Ich denke mal, dass wir beide andere Grundgedanken verfolgen. Du betreibst anspruchloses, businessmäßiges Greening für Büros, ich hingegen verfolge einen eher wissenschaftlichen Ansatz. Suum quique.

eustoma

Lieber TropicsFan,

vielen Dank für Deine "belehrende" Antwort. Du schreibst richtig, dass es zwischen uns "sog. Innenraumgbegrünern" und Deinen "wissenschaftlichen" Ambitionen einen Unterschied gibt. Das Ergebnis unserer Anlagen, deren Betreuung, lange Lebenszeit und Zufriedenheit der Kunden sind uns wichtig. 
Die Frage sei erlaubt, aus welchen Gründen dies für Dich ein "anspruchsloses Greening" ist. Wie willst und kannst Du das eigentlich beurteilen? Das erfordert immerhin einiges an Praxiserfahrung.
Wenn ich es richtig sehe, bist Du Deinen Ausführungen zufolge, nicht vom Gartenbau.
Es tut Dir scheinbar gut, mir Lücken in der Photosynthese vorzuwerfen. Finde ich schon etwas anmassend und überheblich. 
Dein Jargon "das ist mir herzlich wurscht" gefällt mir nicht so ganz. Finde wir sollten nicht so miteinander umgehen. Es geht auch anders.
Nun denke ich, wir belassen es dabei Du bist der Theoretiker und ich der Praktiker mit 60jähriger Erfahrung. Damit können wir doch beide leben.
Die Diskussion sehe ich damit für meinen Teil als beendet.
Dennoch wünsche ich Dir noch einen schönen Tag.

Mit lieben Grüßen,
eustoma

Michoa

Zitat von: eustoma am 03. Februar 2015, 00:09:38
...unter in Büros üblichen Leuchtstofflampen.

Hey,

kannst du vielleicht spezifizieren, was das genau für Leuchtstofflampen sind?
Welche Lichtfarbe bzw. sind das die klassischen 840er mit 4000k?

Gruß
Michoa

TropicsFan

04. Februar 2015, 02:09:20 #19 Letzte Bearbeitung: 04. Februar 2015, 02:13:20 von TropicsFan
Nachdem eustoma anscheinend keine Lust hat, Dir zu antworten, mach ich das mal.

Üblicherweise werden in Büros häufig LSR des Typs 840 verwendet. Das Emissionsspektrum weist seine Peaks im Bereich von 530 - 550 und  610 - 630 nm auf - also viel gelb und rot. Der blaue Bereich zwischen 400 und 500 nm ist unterrepräsentiert.

Werden Pflanzen damit auf Dauer beleuchtet, hat dies, sofern nur wenig Tageslicht einfällt, ein erhötes Längenwachstum zur Folge. Für Grower von "Dual-Use Pflanzen" hat das zu einer bestimmten Zeit Vorteile, da das Blütenwachstum angeregt wird. Als alleinige Lichtquelle für Pflanzen, die wachsen sollen, sind 840er nicht zu empfehlen.

Hier mal die ungünstige Spektralverteilung einer T8 840:



(Quelle: OSRAM)

Michoa

Hey TropicsFan,

Danke für deine Antwort.
Ich hatte schon einen Blick auf die verschiedenen Spektren bei Osram geworfen, aber mich bisher doch zu wenig damit beschäftigt.
Wenn ich das richtig gelesen habe, dann ist deiner Meinung nach eine 880er in Kombination mit einer 827er optimal?!
Was ist mit so einer Osram Fluora? Die hat ja laut Hersteller schon das optimale Spektrum, aber dafür wird auch ordentlich kassiert :(
Bisher sträube ich mich Zusatzbeleuchtung zu installieren. Kann ja nicht sein, dass ich an der Decke nur noch 25 Watt LED habe und meine Pflanzen 100 Watt LSR kriegen :D

Und noch eine Bitte: Lass die Stänkereien gegenüber eustoma. Er hat dir nichts getan. Ihr seit offensichtlich verschiedener Meinungen. Dann führt diese bitte als sachliche Diskussion aus.
Ich würde es begrüßen, wenn ich ab sofort nur noch was zum Thema lesen würde :)

Gruß
Michoa

Kate MacLila

Hallo Tropics,

Dein Beitrag käme auch gut ohne den ersten Satz aus. Eustoma ist von mir und Anderen hier sehr geschätzt und dieses Gestichel stört mich.

Die User hier sind alle erwachsen und können selbst für sich entscheiden, ob sie Deinen Rat oder den von Eustoma für fachlich hilfreich halten. Verschiedene Ansichten können hier in diesem Forum auch nebeneinander stehen und tun es oft.

Da es sich hier aber um ein Forum von Pflanzenliebhabern im Hobby-Bereich und nicht von Profis handelt, ist es uns vor allem wichtig, dass es Freude macht, sich hier auszutauschen.  Ein guter Ton miteinander ist deshalb genauso wichtig wie das Pflanzen- Know-how.

P.S. Hat sich jetzt gerade mit Michoas Antwort überschnitten.
Gruß von Kate

Daruma

04. Februar 2015, 12:15:16 #22 Letzte Bearbeitung: 04. Februar 2015, 12:23:22 von Daruma
Ja, Kate hat recht, genau das habe ich auch gedacht. Ich habe erst jetzt gesehen, dass es hier noch weiter eskaliert. Deshalb die Bitte an alle, friedlich zu sein.

Dafür habe ich eine Antwort auf Michoas Frage zur Bürobeleuchtung. Die ist natürlich nicht auf das Pflanzenwachstum ausgelegt, sondern auf das Arbeitsumfeld. Dabei geht es nicht nur um Lichtfarbe, Peaks oder Spektren, sondern vor allem auch um Schattenwurf, Blendschutz und Ausleuchtung. Zu fast allen diesen Dingen gibt es DIN-Normen, die eingehalten werden müssen. Wenn dich das interessiert, dann lies dir mal die Übersicht von der BGVR durch: http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/bgi856.pdf. Ich denke, dass die meisten Büros Neutralweiß im Einsatz haben, wo es auf helles Licht ankommt, wie zum Beispiel in Fabriken, sicher auch stärker leuchtende Tageslicht-Röhren.

Das allerbeste Licht, das dem natürlichen Spektrum am nächsten kommt, liefern übrigens spezielle Lampen für den Profi-Fotobereich. Ich hatte vor einiger Zeit mal die Chance, mir das anzusehen, das ist schon beeindruckend. Die sind allerdings entsprechend teuer und können in der Regel nur wenige Minuten ohne laute sirrenden Lüfter und brauchen ein recht großes Vorschaltgerät sowie einen entsprechenden Reflektor. Und viel Strom. Für Blümis also total überdimensioniert.
Liebe Grüße, Susanne :D

Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.
(T. Heuss)

Daruma

Achso, was ich eigentlich schreiben wollte... Sooo schlecht kann die Bürobeleuchtung nicht sein für die Pflanzen, ein Freund von mir arbeitet in einem veritablen Dschungel, weil dort die ganzen übriggebliebenen Pflanzschalen aus aufgegebenen und umgestalteten Büros gelandet sind. Die Blümis haben den ganzen Tag über Neutralweiß, die Jalousien sind meist unten, da die Sonne sonst auf den Bildschirmen blendet. Und der Raum ist sowieso so tief, dass die Sonne hinten nicht ankommt. Es sind - wie man sich denken kann - keine Exoten, die da stehen, sondern robuste Bürobegrünung, die auch vergibt, wenn man sie nicht allzu regelmäßig gießt. Wenn denn alle mal Wasser bekommen, dann sind es vier oder fünf Kannen. Große.
Liebe Grüße, Susanne :D

Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.
(T. Heuss)

TropicsFan

04. Februar 2015, 22:02:03 #24 Letzte Bearbeitung: 05. Februar 2015, 01:36:46 von TropicsFan
Ich wollte nur behilflich sein und ganz simple Fakten richtig stellen. Es ist ja häufig so, dass man von Dingen, von denen man nichts versteht - Physik beispielsweise, wenig beeindruckt ist und nur auf sich schaut (Zitat Ende).

Licht ist aber neben Wasser, Nährstoffen und CO2 ein ganz entscheidender Faktor. Was könnte wohl sonst der Grund dafür sein, dass alle führenden Lampenhersteller und eine ganze Industrie Millionen in F&E stecken, um Produkte zu entwickeln, die dem Absorptionsverhalten von Chlorophyll in optimaler Weise entsprechen. Das Wissen um die Photosynthese (die oxygene Photosynthese ist der bedeutendste biogeochemische Prozess der Erde und auch einer der ältesten) ist existentiell, um Pflanzen in für sie lichtmäßig mangelhaften Umgebungen durch entsprechende künstliche Beleuchtung dennoch gedeihen zu lassen. Wer jemals ein professionelles Gewächshaus besucht hat oder mal unter der Woche nachts in einem Fußballstadion war, weiß wovon ich rede.

Viele Fragen im Forum drehen sich doch gerade Schadbilder durch Lichtmangel oder vergeilten Wuchs durch ein unausgewogenes Angebot an für die Pflanze existentiellen Frequenzen. Wenn ich dann lese, dass blaues Licht nur für die Photomorphogenese zuständig ist, erlaube ich mir zu schreiben, dass das so nicht richtig ist. Wenn jemand schreibt, dass LSR für Pflanzen wirksames UV-Licht emittieren, erlaube ich mir zu schreiben, dass das so nicht richtig ist. Ich meine dass das der Sinn eines Forums ist, Wissenlücken durch Diskussion zu schließen und Fakten, bei denen es einfach keine zwei Meinungen geben kann, weil eine davon definitiv falsch ist, korrekt darzustellen.

Die Physik und ihre Gesetze sind nun einmal der Grund für alles und wenn ich die physikalischen Grundlagen einer LSR erläutere, weil sie auf die Photophosphorylierung ganz erheblichen Einfluss hat, dann ist das eine forentypische Nettigkeit (genauso wie Pflegetips oder Pflanzenbestimmung), die imho nicht so arrogant mit bin nicht beeindruckt und ich schaue nur auf das was ich mache abgetan werden sollte.

Eustoma mag ein netter Kerl sein, dessen langjährige Erfahrungen sicher dazu beitragen, die eine oder andere Frage kompetent zu beantworten. Ich nehme das gerne an. Andererseits sollten aber andere Erfahrungen und Wissen nicht diskriminiert und entwertet werden, nur weil sie nicht in seine Welt passen. Ich reagiere auf solche Arroganz gerne mal etwas sarkastisch und auch durchaus ätzend. Wenn das zuviel gewesen ist, tut es mir leid; ich wollte den Frieden im Forum nicht stören.

Ich hoffe ich konnte meinen Standpunkt klarmachen und freue mich - im wahrsten Sinne des Wortes - über weiter fruchtbare Diskussionen.

Kate MacLila

Hat eigentlich schon mal jemand von Euch Erfahrung gemacht mit dem Einsatz von sogenannten Tageslichtlampen?
Gruß von Kate

TropicsFan

Erfahrungen mit True Light Lampen habe ich nicht, aber wenn ich mit die Spektralverteilung ansehe, ist der Rotanteil und der des für Pflanzen "schwarzen" (gelb-grün) Anteils doch ziemlich hoch:

Tageslicht:



True Light:



Was für den Menschen gut ist, muß für Pflanzen nicht zwingend auch gut sein.

Kate MacLila

Gruß von Kate

TropicsFan

Kurzes Update:

die 880er Röhren wurden vor 14 Tagen gegen eine Mischung aus 865ern und 827ern ersetzt und die teilweise schon verblühten, unterentwickelten und schräg stehenden Blütenstengel entfernt.

Gute Entscheidung! Innerhalb von nur wenigen Tagen nach dem "Eingriff" haben sich sechs(!) leuchtend weiße neue Blütenknospen gebildet, die sich heute z.T. schon aus ihrer Hülle bereit haben und mit Macht nach oben streben - schön senkrecht  ;)