neue Zimmerpflanzen und Stammnässe

Begonnen von Alexander, 04. Februar 2016, 11:48:37

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Alexander

Hallo liebe Zimmerpflanzen-Begeisterte,

ich bin in diesem Bereich noch unerfahren und ich bin mir unsicher, ob eine Nässe am unteren Stamm gefährlich für Pflanzen sein kann.

Ich habe vor etwa drei Wochen angefangen, mir Zimmerpflanzen zuzulegen. Gekauft in Supermärkten, Bauhaus und Einrichtungshäusern.
Nach kurzer Zeit begann die oberste Erdschicht zu schimmeln (es lag am Raumklima, welches ich mittlerweile in Griff bekommen habe) , die Pflanzen verloren Blätter ohne Ende, und nach Anleitungen im Internet habe ich einfach losgelegt und die Pflanzen von ihrer alten Erde befreit, die alten Übertöpfe geschrubbt und gesäubert, und mit neugekauftem Zimmerpflanzen-Granulat (siehe Bilder) wieder eingepflanzt.
Anschließend habe ich die Pflanzen gegossen, wie auf der Verpackung angegeben war mit etwa einem Drittel des Volumens des Topfes. Es erschien mir bisschen viel und ich habe lieber weniger genommen. Im Gießwasser war auch ein Dünger für Zimmerpflanzen. Alles einfach im Baumarkt geholt  ;)

Und schon am Abend des gleichen Tages schien das Wasser im Stamm hochzuziehen. Nun weiß ich nicht, ob sich die Pflanzen erholen oder es irgendeine Staunässe ist. Im Topf unten ist kein Wasser.
In der Suchfunktion im Forum und über Google habe ich nichts gefunden, was mir weitergeholfen hat. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht die richtigen Begriffe kenne.

Ich habe ein paar Bilder gemacht und würde mich sehr über Tipps und Informationen freuen, wie ich meine Zimmerpflanzen wieder zu gutem Leben verhelfen kann   :-\
















Wäller-Mädchen

Hallo und herzlich willkommen!

Zu deinem Problem selbst kann ich dir nicht viel sagen, aber: Blumen mit Seramis pflanzt man direkt in den Übertopf, nicht in Töpfe mit Löchern.
Gerade für den Anfang ist es besser sich einen Wasseranzeiger für Seramis zu besorgen, bis man die Methode etwas besser kennt und ein Gefühl für den Gießrhythmus hat. Hatte früher auch alle Pflanzen in Seramis, bin aber inzwischen wieder davon abgekommen.
Gruß Stefanie

Hunde glauben, sie seien Menschen. Katzen glauben, sie seien Gott. (unbekannt)

Michoa

ja da ist ein bisschen was schief gegangen.
Seramis hat Liebhaber und Hasser. Dem Einen gefällt es, dem Anderen nicht.

Wie Jägerbraut sagte. Pflanzen in Seramis, werden direkt in wasserdichte Töpfe gepflanzt. Zusätzlich sollte man auf jeden Fall den Seramis-Gießanzeiger verwenden. Der wird noch in den Erdballen der Pflanzen gesteckt. Bis ans untere Ende des Anzeigers. Aber er muss im Erdballen stecken, nicht im Substrat.

Die Vorgabe mit 1/4 des Topfvolumens zum Gießen halte ich auch für etwas zu viel. Da solltest du lieber weniger nehmen und dich langsam hochtasten.

Der Ficus verliert Blätter durch den Standortwechsel. Das ist völlig normal.

Die Feuchtigkeit am Stamm kommt vom vielen Gießwasser. Solange jetzt nicht richtig Wasser unten im Topf steht, ist das nicht soo schlimm.

Dennoch musst die die Pflanzen alle noch einmal neu umtopfen. Das ist wirklich schade, aber guck mal was genau auf der Verpackung vom Seramis steht  ;D

Alexander

Hi,

danke für die schnellen und guten Antworten. Es erschien mir so merkwürdig, das Granulat direkt in einen Übertopf zu schütten. Kann ich das gleiche Granulat verwenden, in dem die Pflanzen nun stehen? Wäre sehr schade, wenn jetzt alles unbrauchbar geworden wäre  :-[
Hoffentlich bleibt die Feuchtigkeit am Stamm in Grenzen. Es ist wirklich schwer für mich als Neuling, dazu was im Internet zu finden.
Die Tipps für die Gießanzeiger sind super! Danke. Ich war mir nicht sicher, ob das wirklich eine Sinnnhaftigkeit hat oder nur Geldverdienen für Seramis sei.

Der Ficus (müsste der im gelben Topf sein, oder? Pflanzen zu erkennen kommt bestimmt noch mit der Zeit  :D ) braucht nun also einen permanenten Platz? Unglaublich, was die Pflanzen "mitbekommen". Ich bin beeindruckt.


Zitat von: Jägerbraut am 04. Februar 2016, 12:19:42
Hatte früher auch alle Pflanzen in Seramis, bin aber inzwischen wieder davon abgekommen.

Darf ich fragen, was der Grund hierfür war? Ich dachte, damit kann ich meinen Pflanzen nur was Gutes tun und auch unbesorgter in kürzere Urlaube, ohne dass sie sofort eingehen oder immer jemand zum Gießen parat stehen muss.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.

walmar

All deine Pflanzen vertragen absolut keine Staunässe. Und ob das mit dem Seramis gut geht? Ich habe da meine Zweifel.
Viele bunte Blumengrüße!
~walmar~

Wäller-Mädchen

In kleinen Töpfen bin ich damit gut zurecht gekommen, aber in den großen Töpfen war es sehr schwer zu kontrollieren. Gießanzeiger haben da auch nicht mehr geholfen, habe auf die Weise 2 tolle große Pflanzen ersäuft und bin deshalb wieder auf Erde umgestiegen. Hatte auch Sukkulenten darin, habe sie einfach immer richtig austrocknen lassen, klappte gut. Jetzt nutze ich das Seramis nur noch um damit Schalen um die Töpfe zu befüllen um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Meine Mama hat ihre ganzen Kakteentöpfe in einen großen Untersetzer mit Seramis gestellt, wenn mal was daneben läuft oder es etwas zu viel war läuft es unten raus und verdunstet dann ohne die Kakteen im Übertopf  ertrinken zu lassen. (Ja, meine Mama ist zu faul das Wasser bei Kakteen aus Übertöpfen zu schütten weil die immer so picksen  ;) also hat sie gar keine Übertöpfe  ;D  )
Gruß Stefanie

Hunde glauben, sie seien Menschen. Katzen glauben, sie seien Gott. (unbekannt)

Michoa

aso du weißt gar nicht, was du da hast.

1. Ficus benjamina

2. dracaena marginata

3. ficus microcarpa ginseng

4. schefflera arboricola

5. chamaedorea elegans

Ja ich denke du kannst das Substrat noch einmal verwenden. Eventuell aus optischen Gründen die oberste Schicht mit frischen bedecken.

Genau die brauchen permanente Standorte direkt am Fenster. Von deinen sollte keiner ans Südfenster in die direkte Sonne. Maximal Halbschatten vertragen die.

Ich denke wenn man vorsichtig gießt, dann wird das schon klappen. Ich finde Lechuza als Langzeitbewässerung für Erdpflanzen aber bisher unschlagbar.

StefanHartwig

Moin,

herzlich willkommen hier.

Also eigentlich ist es so wie schon gesagt. Das Seramis direkt in den Übertopf.

Aber: So wie du es nun gemacht hast geht es auch. Man hätte sich den Pflanztopf nur sparen können.

Das Wasser durchdringt ja auch den Innentopf...

ich würde das so lassen.

herzlichst
Stefan
Ich hätte gerne eine Exoplanetenpflanze...

Alexander

Moin moin,

das sind wirklich Meinungen, die auseinander gehen. Ich habe mich für die "erstmal-so-lassen-Variante" entschieden. Danke Stefan. Durch die Stressanfälligkeit meines Ficus microcarpa ginseng wollte ich den Pflanzen erstmal Ruhe geben und sich entfalten lassen.
Bisher scheint es auch gut zu gehen. Keine weiteren abfallenden Blätter und etwas grüner scheint es auch zu werden.

Zitat von: Michoa am 05. Februar 2016, 16:14:51
aso du weißt gar nicht, was du da hast.

1. Ficus benjamina

2. dracaena marginata

3. ficus microcarpa ginseng

4. schefflera arboricola

5. chamaedorea elegans

Wahnsinn, danke ! Gleich mal abgespeichert. Super Wissen ;-)

Deshojo

Ich arbeite überwiegend mit mineralischen Substraten.
Neben Akadama, Kiryu und Kanuma verwende ich regelmäßig Lavagranulat, Blähtonbruch, Bims und Seramis.
Allerdings verwende ich diese Substrate, also auch Seramis ausschließlich in offenen Kulturgefäßen, d.h. gerade bei Seramis abweichend von der ursprünglichen Vorgabe des Herstellers.
Derzeit ziehe ich beispielsweise eine 15 Jahre alte Sommerlinde in einem Teichpflanzkorb (eine Art Gitterkorb) in reinem Seramis.
Seramis hat eine hervorragende Wasser- und Nährstoffhaltekraft bei gleichzeitiger hoher Luftführung und Strukturstabilität.
Verwendet man offene Kulturgefäße, kommt es darüber hinaus, ähnlich wie bei Blähtonbruch, niemals zu Staunässe.
Meine Empfehlung lautet daher Seramis + Kulturtopf mit Abzugsloch.

Michoa

Deshojo deine Argumentation überzeugt mich, wenn du sagst, dass es in der Praxis funktioniert.
Wenn man drüber nachdenkt macht es ja eigentlich auch keinen Sinn, dass es nicht funktionieren sollte.

Letztendlich mache ich das fast genauso. Nur habe ich überwiegend Hydrokulturen und ein paar Lechuza Töpfe und nahezu keine reinen Erdpflanzen, aber diese stehen auch in Plastiktöpfen und Keramikübertopf.

Deshojo

Zitat von: Michoa am 17. Februar 2016, 09:18:12
Deshojo deine Argumentation überzeugt mich, wenn du sagst, dass es in der Praxis funktioniert.

Ja es funktioniert sehr gut.
Ich habe mir angewöhnt, generell nur noch Statements über Pflanzen und deren Pflege abzugeben, mit denen ich selbst Erfahrung sammeln konnte.

Hier sieht man eine Sommerlinde, die ganzjährig, also auch bei Frost, in ihrem Seramisbett im Freien steht.
Anfangs, vor etwa 4 Jahren, hatte ich noch die Befürchtung, dass Seramis bei Frost zerfallen könnte und dann den Pflanzkorb zubetonieren würde.
Was soll ich sagen, das Zeug ist formstabil geblieben.



Selbst "Zmmerpflanzen" wie beispielsweise meine Chilis, die ich regelmäßig im Haus kühl überwintere, stehen in einer Mischung aus Seramis, Bims und Blähtonbruch.



Michoa

Jap die ganzen "Erdmischungen" nutze ich eigentlich nur noch für Saisonpflanzen.
Alles was langfristig leben soll, kommt in anorganisches Substrat. Seramis, Lechuza, Blähton, Lava oder Mischungen das sind super Sachen  :)