Welche Pflanzen kaufen für Luftbefeuchtung (möglichst allergenarm?)

[MoosMeister]

Hallo an alle,

Wie man sieht bin ich neu sowohl hier im Forum als auch was Pflanzen/Zimmerpflanzen insgesamt angeht! Da wir gerade eben in nem Neubau eingezogen sind, und ich was für die bevorstehende(n) Heizungsperioden/ trockenes Raumklima machen will wollten wir uns ne ganze Menge grosser Pflanzen anschaffen!

Hier meine Ansprüche:

Die Zimmerpflanzen sollten,

1) gute Lufebefeuchter sein

2) so allergenarm wie möglich (da ich relativ sensibler Allergiker bin) also kein Ficus etc.

3) Hydrokultur kompatibel sein

Was könnt ihr mir da empfehlen da ich immer wieder relativ wiedersprüchliche Infos lese und die wildesten Theorien dazu?

Danke im Voraus 

[matucana]

Hi,

willkommen im Forum!

Gute Luftbefeuchter sind naturgemäß Pflanzen, die an feuchten Stellen stehen bzw. viel Wasser brauchen, z.B.
- Papyrus (Cyperus papyrus)
- Zyperngras (Cyperus alternifolius)
- Elefantenohren (Alocasia und Colocasia)
- großblättrige Phildendren (Monstera deliciosa, Phildendron selloum/bipinnatifidum)
- Spathiphyllum-Hybriden
- Tee (Camellia sinensis), für etwas kühlere Räume
- Medinilla (eher heikel)
- Tacca chartieri (heikel)
- tropische Farne (Davallia, Nephrolepis, Phlebodium)
- manche Palmen (Licuala)

Bzgl. der Allergene kann ich aber nix sagen.

[Calymene]

Hallo,

bei Neubau würde ich auch die ganz ordinären Grünlilien empfehlen, die sind gute Luftverbesserer, indem sie einige Schadstoffe filtern und soweit ich weiß und mEn nach allergikertauglich.

Spathiphyllum (Einblatt) ist für uns Allergiker nicht so geeignet, die Pollen der Blütenstände sollen recht allergen sein. Papyrus und Zypergras sind zwar gute Luftbefeuchter, möchten aber dauerfeuchtes Substrat, was wieder bei Allergikern problematisch werden kann, weil sich da Schimmel bilden kann.

Allgemein würd ich bei Allergieneigung empfehlen, nicht nur auf die Pflanzen zu schauen, sondern auch auf hochwertige Blumenerde, bzw. Pflanzen zu wählen, die entweder regelmäßiges komplettes Trockenfallen vertragen, oder sogar zusätzlich die zwar sehr nährstoffarme, aber dafür auch schimmelhemmende Kokoserde. (Grünlilien schaffen das z.B., wenn man sie ordentlich düngt.)

Was mir grad noch spontan einfällt: Orchideen. Die klassischen Phalaenopsis-Phybriden oder Vandeen vom Baumarkt, entweder in reine Pinienrinde getopft (die ist auch schimmelhemmend), oder sogar wurzelnackt. Da muss man dann zwar täglich sprühen, aber gerade das erhöht die Luftfeuchte wieder ganz gut. Und sie sind sehr hübsch Für Allergiker bieten sich nicht duftende Sorten an - da kann man ja beim Kaufen probeschnüffeln

LG und viel Erfolg bei der weiteren Suche,
Calymene

[*Frangipani*]

Ich würde ja auf Hydrokultur setzen um die Probleme mit dem Substrat zu vermeiden.

[Daruma]

Nene, Hydrokultur geht gar nicht bei Schimmelpilzallergie. Das habe ich nun schon von mehreren Ärzten gehört.

Aber wie ist es denn mit Pflanzen, die nicht dauernd viel Wasser brauchen, und die dann von unten gießen? Die Richtung, in die Calymene denkt, finde ich schon richtig.

Geht es um eine Pollenallergie, dann würde ich erstmal alles vermeiden, das gern und üppig blüht oder die Pflanze einfach am Blühen hindern. Geht es um eine Kontaktallergie, dann würde ich auf Gewächse mit Milchsaft oder Hundsgiftgewächse verzichten oder zumindest jemanden anders bitten, sie für mich umzupflanzen (da spart man dann auch viel Arbeit... ).

In sofern würde ich ganz vorsichtig anfangen, erstmal mit einer Grünlllie zum Beispiel und wenn die unproblematisch ist, die nächste Pflanze hinzunehmen. Bis das Zimmer mit Grünzeug gefüllt ist, kann so zwar auch viel Zeit ins Land gehen, aber Recherche macht ja auch Spaß.

Ich finde es ein recht komplexes Thema, das sich nicht so einfach beantworten lässt.

[Daruma]

P.S. Wir hatten das Thema schon einmal, vielleicht hilft das da:
http://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/index.php?topic=8061.0

[Kate MacLila]

Es kommt natürlich darauf an, worauf genau Du allergisch bist, das muss ja kein Schimmel sein.

Eine Bekannte von mir, die starke Allergikerin ist, verträgt sehr gut alles aus der Familie der Crassulaceae, auch Phalaenopsen und Asparagus.

Bei der Wahl der passenden Pflanzen sollte allerdings auch der Standort eine Rolle spielen, welche Lichtverhältnisse hast Du denn zu Verfügung in Deinem neuen Zuhause?

[Michoa]

Das Hydrokultur nicht gut bei Allergie sein soll höre ich zum ersten Mal. Bisher habe ich genau das Gegenteil gelesen.
Die Schimmelpilze auf der Substratoberfläche gibt es bei Hydrokultur eigentlich nicht.

Bezugsquellen für Hydrokultur kann ich dir ggf. einige nennen.

Ansonsten hört sich die Liste von matucana ganz gut an.

Warst du schon beim Heilpraktiker? Da würde ich mal den Darm checken lassen und ggf. eine Darmsanierung durchführen.

[MoosMeister]

Danke für die Tipps,

Ich denke ich werde dann mal mit Grünlilie anfangen (Irgendwo MUSS ich ja anfangen)...

Worauf man jetzt GENAU allergisch ist, ist heutzutage leider SEHR schwer raus zu finden in manchen Fällen, es gibt da X mögliche Allergene und Kreuzallergene, ich hab mich jahrelang mit dem Thema auseinander gesetzt und mein Fazit lautet, da komme ich einfach nicht weiter, also heisst die Devise: Damit leben und versuchen halt möglichst allergenARM durch den Alltag kommen! (Darmsanierung etc. kann ich ebenfalls ein Lied von singen, und bisher hat nichts dauerhaft Erfolg gebracht)

Hydrokultur sollte gerade von Vorteil sein bei Allergikern da wie schon erwähnt der Schimmelbefall ausbleibt (gibt aber auch Seramis was ja oft verwechselt wird wo die Kugeln sich halt mehr vollsaugen mit Wasser wo eventuell eine höherer Gefahr besteht?) Alternativ, was haltet ihr davon Sand auf die Pflanzenerde zu geben um den eventuellen Schimmel einzudämmen?

Ich wäre durchaus dankbar für ein paar Hinweise bez. guten Gärtnereien oder Betrieben wo man Hydro Pflanzen kaufen kann denn irgendwie tu ich mich schwer mit was zu finden in meinen Breitengraden (Umgegend Saarland)

[Michoa]

Im Saarland gibt es http://www.c-storb.de
Ansonsten in größeren Städten gibt es fast immer Hydrokulturgärtnereien.
Richtung Mannheim/Frankfurt gibt es aber richtig viele.
Ansonsten online:
http://www.gaertner-gregg.de/shop/Hydrokultur
http://hydroshop24.de/index.php?cat=c45_Hydropflanzen.html
http://www.hydrozentrum-grummt.de/index.html (aus Mannheim)

Bei 1. und 3 habe ich schon online bestellt.

[Calymene]

Huhu,

ich finde Sand auf Blumenerde eher unpraktisch... Wenn man regelmäßig den Finger reinsteckt, um die Feuchtigkeit bzw. den Wasserbedarf zu prüfen, bleibt der Sand nicht lang auf dem Substrat...

(Mit Hydrokultur hab ich keine Erfahrung, ich mag das Erdrumgemischel und -gematsche einfach lieber  )

Viele Grüße,
Calymene

[Daruma]

Ich gehöre eher zu den Hydro-Skeptikern und das mit dem Schimmel habe ich auch schon anders gehört. Organisches Material, das nass ist, hast du wegen der Wurzeln ja auch da, und das stirbt auch mal ab und gammelt dann. Ich hatte mal Hydrokultur und fand, dass das, was man da nach ein paar Jahren aus dem Gefäß holte, auch nicht eben klinisch rein und keinfrei aussah.

However... Wenn du eine Grünlilie in Hydro haben willst, nix einfacher als das. Such dir eine mit Ablegern, bitte den Eigentümer um einen oder zwei (oder klau sie einfach...) und lass sie im Wasserglas vorwurzeln. Und dann in Hydro pflanzen. Grünlilien sind weit verbreitet, da sollte das einfach gehen.

Von Erde auf Hydro umstellen empfiehlt sich nicht, da immer Erde am Wurzelballen bleibt, das geht meist nicht gut.

[Daruma]

Achso... Natürlich hast du recht, Seramis ist was anderes als Hydrokultur. Hier im Forum gibt es auch Leute, die Lechuza nutzen, das ist nochmal was anderes. Mit Seramis und Lechuza habe ich keine Erfahrung, aber falls es dich interessiert kannst du ja mal die Suche bemühen.