Dracaena reflexa - Verliert Blätter ohne Ende!

Begonnen von Bladeinger, 29. November 2009, 12:02:41

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Bladeinger

Zunächst einmal hallo an alle hier im Forum. als absoluter Pflanzen-Neuling erhoffe ich mir hier Hilfe von Experten.
Vor ca. 6 Monaten habe ich mir eine wunderschöne, ca. 2,2 Meter große Dracaena reflexa zugelegt. Da ich keine Ahnung bezüglich der Pflege von Pflanzen habe, direkt mit einem sündhaft teuren Gieß-System mit Anzeigestäbchen, dmit ich wirklich nichts falsch machen konnte.

Zunächst lief alles wunderbar. Die Planze steht hell, aber nicht direkt in der Sonne. Ich habe anfangs, wie es mir eingetrichtert wurde, ca. 6 Wochen von oben gegossen, danach das Bewässerungs-System genutzt. Wenn der Anzeigestab ganz unten war, habe ich noch eine Woche gewartet und dann nach gegossen. Die Pflanze gedieh wunderbar, bekam neue Triebe und warf nicht ein Blatt ab.

Das Problem begann, als ich plötzlich viele kleine Würmer im Boden und auch neben der Pflanze entdeckte. Sahen aus wie Regenwürmer, nur viel kleiner und dünner. Wenn man sie anfasste, z.B. um sie aufzuheben, spannten sie sich und sprangen bis zu 10 cm weit. Um dieser Plage Herr zu werden, ließ ich mich beraten und verwendete nach Empfehlung und in vorgeschriebener Dosierung einmalig ein Schädlings-Bekämpfungs-Mittel der Firma Bayer, welches in das Gieß-Wasser gegeben wurde.

De Wurm-Plage war damit unmittelbar vorbei, aber auch die Pflanze schien gelitten zu haben. Sie saugte plötzlich absolut kein Wasser mehr und verlor zunehmend mehr Blätter, bis zu 20, 30 Stück am Tag. Ich brachte das natürlich mit dem Schädlings-Mittel in Verbindung und suchte wieder die Hilfe des Pflanzen-Marktes auf. Das dieses Mittel die Ursache sei, schloss man kategorisch aus. Vermutlich habe ich zu viel gegossen, das sei der häufigste Fehler bei Pflanzen dieser Gattung, Genaues könne man allerdings nur sagen, wenn ich die Pflanze aus dem Topf entfernen und vorbei bringen würde, damit auch die Wurzeln begutachtet werden könnten. Gesagt, getan. Das Monstrum ausgetopft, ins Auto gewuchtet und ab zum Pflanzen-Doktor. Der Verdacht bestätigte sich, an der Verfärbung der Wurzeln könne man sehen, dass ich zu viel gegossen habe. Was mich wundert, denn ich dachte, durch die Verwendung des Gieß-Systems sei das ausgeschlossen. Ich sollte die Pflanze mit neuer Erde neu eintopfen, düngen und bloß nicht zu viel gießen. Sie würde sich dann wieder erholen.

Dies ist jetzt ca. 6 Wochen her, eine Verbesserung ist aber leider nicht fest zu stellen. Sie saugt nach wie vor absolut kein Wasser aus dem Bewässerungs-System und wirft ihre Blätter ab. Sie bekommt allerdings auch neue Blätter, diese sehen jedoch farblich ganz anders aus, als die ursprünglichen (siehe auch Fotos). Eine Freundin von mir, die einen "grünen Daumen" hat, war vor 2 Wochen hier und meinte, dies deute auf eine Mangelerscheinung hin. Außerdem bekomme diese Pflanze definitiv ZU WENIG Wasser! Sie gab mir noch den Tipp, die Pflanze regelmäßig zu besprühen, was ich jetzt mit Abstand von einer Woche (ist das in Ordnung so?) 2-mal durchgeführt habe.

Mittlerweile bin ich völlig ratlos und verzweifelt. Was kann ich noch tun? Bin für jede Hilfe dankbar.

Hier ein paar Fotos von der armen Pflanze:

jK

Hallo Bladeinger und herzlich Willkommen hier,

ja, leider werden die meisten Dracaenen tot gegossen, die sind da äußerst empfindlich.

Meine erste Frage ist deshalb auch, steht sie in einem Topf mit Abzugsloch, oder wie hast Du sie getopft... auf dem Bild sieht es ja fast so aus, als stünde sie direkt im Übertopf.... wenn ja, bitte direkt raus da und in einen vernünftigen Tontopf mit guter Drainage unten drin.

Wenn die Wurzeln nicht gänzlich abgestorben sind, dann ist sie zu retten.... aber die im Pflanzenmarkt hatten schon Recht, wirklich erst mal absolut trocken halten und für gut durchlässiges Substrat sorgen.
Dracaenen bestitzen sukkulente Eigenschaften und überstehen längere Trockenperioden unbeschadet.
Allein durch die ganzen geschilderten Bedingungen, Kauf und Standortwechsel, Schädlingsbefall usw. war sie einem sehr großen Streß ausgesetzt, das dauert seine Zeit, bis sie sich erholt... doch sie will ja leben, das zeigt sie deutlich durch den Neuaustrieb.... auch wenn der verständlicherweise gerade etwas eigenartig aussieht.

Ich möchte Dir an dieser Stelle mal sagen, daß ich es echt Klasse finde, was Du bisher alles unternommen hast und dieses (leider ehemalige) Prachtexemplar einer Dracaeana reflexa "Song of India" zu retten.

Ich wünsche Dir Glück und halte uns hier bitte auf dem Laufenden.

Ganz liebe Grüße von einer sehr großen Drachenbaum-Liebhaberin
jK

Ps.: Vergessen, über die Suchfunktion findest Du hier im Forum auch aurf zahlreiche andere Dracaenan Artikel, wo schon ähnliche Probleme geschildert werden
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darum braucht man sie so sehr,
die wirklich sorglos guten Tage,
Ich genieße sie, keine Frage :D

jK

.... sag mal, ich habe mir gerade Deinen Topf und das Gießsystem angeschaut ... ich glaube da zu erkennen, daß Du einen Hydrotopf mit Erde gefüllt hast ... und Dich dann vielleicht sogar wirklich nach diesem Gießanzeiger gerichtet hast ... Oh wei ... dann ist sie wirklich hoffnungslos abgesoffen. :(

Diese Töpfe sind ein geschlossenes System, wo Pflanzen normalerweise nicht in Erde drin stehen, sondern in Tongranulatkügelchen, wo nur die Wurzelspitzen in Wasser kommen ... also wenn ich das richtig sehe.... wirklich sofort aus dem Topf raus und alles matschige an den Wurzeln weg schneiden und einen vernünftigen Topf kaufen mit Abzugsloch.
Dann wieder Eintopfen und absolut trocken halten, bis sie wirklich wieder Leben zeigt... Für Erde gibt es auch Geißanzeiger, aber die sehen anders aus.... und selbst die sind für Dracaenen eher nur bedingt geeignet.

Liebe Grüße
jK
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Bladeinger

Hallo JK,

zunächst einmal herzlichen Dank für die Antwort(en).

Das mit diesem Topf und dem Gieß-System ist exakt so, wie es mir im Markt beschrieben wurde und auch in der Anleitung des Systems stand. Das System wurde mir auch genau für diese Pflanze empfohlen.

Im unteren Bereich ist ein Hohlraum, in dem sich durch das Gießen von oben (durch die aufklappbare Öffnung, durch die der Flüssigkeits-Stand-Anzeiger ragt), das Wasser sammelt. Nach den ersten 6 Wochen wurde die Erde also niemals mehr von oben gewässert. Immer nur Wasser durch diesen Zulauf direkt nach unten. Über diesem Hohlraum befindet sich ein Art Sieb, auf den ein Substrat gegeben wurde (ca. 5-10 cm dick). War alles in der passenden Menge bei dem Topf dabei, war halt ein komplettes System, nicht gerade billig. Und erst auf dieses Substrat sollte dann die Erde gegeben werden. So ist das also aufgebaut.

Und nach den 6 Wochen "Angiessen" von oben hat das ja auch hervorragend funktioniert. Mann konnte ja sehen, wie die Pflanze das Wasser von unten heraus gesogen hat. Dann wurde nach einer Woche Warten wieder durch den "Einfüllstutzen" das Wasser direkt unten in den Hohlraum gegossen.

Du meinst also, das ist für diese Pflanze wirklich nicht geeignet?

Übrigens, die Suchfunktion hatte ich zuvor schon benutzt, genau dieses Problem allerdings nirgendwo gefunden...

jK

#4
Hallo Bladeinger,

das kann ich Dir leider nicht beantworten, mit solchen modernen Systemen kenn ich mich leider gar nicht aus .... aber vielleicht kann Dir der Eustoma da was zu sagen, der ist da eigentlich "unser" Spazialist drin.

Ich habe davon noch nie was gehört, daß es sowas auch für Erde gibt und kann es mir gerade nur sehr schwer vorstellen, wie die Pflanze da "über der Erde schwebt" ... kommt sie denn mir den Wurzelspitzen ins Wasser rein?

... ansonsten würde sie ja nur durch Verdunstung befeuchtet und der Gießanzeiger sollte ja eigentlich verhindern, daß das Wasser bis ans Substrat ran kommt  ???

Ich werde mich aber mal schlau machen, wenn Eustoma nicht zwischenzeitlich vorbei kommt ... Oh er ist gerade online sehe ich..  :D

Liebe Grüße
jK
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eustoma

Zitat von: jK in 29. November 2009, 16:01:19
Hallo Bladeinger,

das kann ich Dir leider nicht beantworten, mit solchen modernen Systemen kenn ich mich leider gar nicht aus .... aber vielleicht kann Dir der Eustoma da was zu sagen, der ist da eigentlich "unser" Spazialist drin.

Ich habe davon noch nie was gehört, daß es sowas auch für Erde gibt und kann es mir gerade nur sehr schwer vorstellen, wie die Pflanze da "über der Erde schwebt" ... kommt sie denn mir den Wurzelspitzen ins Wasser rein?

... ansonsten würde sie ja nur durch Verdunstung befeuchtet und der Gießanzeiger sollte ja eigentlich verhindern, daß das Wasser bis ans Substrat ran kommt  ???

Ich werde mich aber mal schlau machen, wenn Eustoma nicht zwischenzeitlich vorbei kommt ... Oh er ist gerade online sehe ich..  :D

Liebe Grüße
jK

Hallo jk,

habe den Bericht gerade gefunden und werde gleich zitieren.

Liebe Grüße,  eustoma

eustoma

Zitat von: Bladeinger in 29. November 2009, 12:02:41
Zunächst einmal hallo an alle hier im Forum. als absoluter Pflanzen-Neuling erhoffe ich mir hier Hilfe von Experten.
Vor ca. 6 Monaten habe ich mir eine wunderschöne, ca. 2,2 Meter große Dracaena reflexa zugelegt. Da ich keine Ahnung bezüglich der Pflege von Pflanzen habe, direkt mit einem sündhaft teuren Gieß-System mit Anzeigestäbchen, dmit ich wirklich nichts falsch machen konnte.

Zunächst lief alles wunderbar. Die Planze steht hell, aber nicht direkt in der Sonne. Ich habe anfangs, wie es mir eingetrichtert wurde, ca. 6 Wochen von oben gegossen, danach das Bewässerungs-System genutzt. Wenn der Anzeigestab ganz unten war, habe ich noch eine Woche gewartet und dann nach gegossen. Die Pflanze gedieh wunderbar, bekam neue Triebe und warf nicht ein Blatt ab.

Das Problem begann, als ich plötzlich viele kleine Würmer im Boden und auch neben der Pflanze entdeckte. Sahen aus wie Regenwürmer, nur viel kleiner und dünner. Wenn man sie anfasste, z.B. um sie aufzuheben, spannten sie sich und sprangen bis zu 10 cm weit. Um dieser Plage Herr zu werden, ließ ich mich beraten und verwendete nach Empfehlung und in vorgeschriebener Dosierung einmalig ein Schädlings-Bekämpfungs-Mittel der Firma Bayer, welches in das Gieß-Wasser gegeben wurde.

De Wurm-Plage war damit unmittelbar vorbei, aber auch die Pflanze schien gelitten zu haben. Sie saugte plötzlich absolut kein Wasser mehr und verlor zunehmend mehr Blätter, bis zu 20, 30 Stück am Tag. Ich brachte das natürlich mit dem Schädlings-Mittel in Verbindung und suchte wieder die Hilfe des Pflanzen-Marktes auf. Das dieses Mittel die Ursache sei, schloss man kategorisch aus. Vermutlich habe ich zu viel gegossen, das sei der häufigste Fehler bei Pflanzen dieser Gattung, Genaues könne man allerdings nur sagen, wenn ich die Pflanze aus dem Topf entfernen und vorbei bringen würde, damit auch die Wurzeln begutachtet werden könnten. Gesagt, getan. Das Monstrum ausgetopft, ins Auto gewuchtet und ab zum Pflanzen-Doktor. Der Verdacht bestätigte sich, an der Verfärbung der Wurzeln könne man sehen, dass ich zu viel gegossen habe. Was mich wundert, denn ich dachte, durch die Verwendung des Gieß-Systems sei das ausgeschlossen. Ich sollte die Pflanze mit neuer Erde neu eintopfen, düngen und bloß nicht zu viel gießen. Sie würde sich dann wieder erholen.

Dies ist jetzt ca. 6 Wochen her, eine Verbesserung ist aber leider nicht fest zu stellen. Sie saugt nach wie vor absolut kein Wasser aus dem Bewässerungs-System und wirft ihre Blätter ab. Sie bekommt allerdings auch neue Blätter, diese sehen jedoch farblich ganz anders aus, als die ursprünglichen (siehe auch Fotos). Eine Freundin von mir, die einen "grünen Daumen" hat, war vor 2 Wochen hier und meinte, dies deute auf eine Mangelerscheinung hin. Außerdem bekomme diese Pflanze definitiv ZU WENIG Wasser! Sie gab mir noch den Tipp, die Pflanze regelmäßig zu besprühen, was ich jetzt mit Abstand von einer Woche (ist das in Ordnung so?) 2-mal durchgeführt habe.

Mittlerweile bin ich völlig ratlos und verzweifelt. Was kann ich noch tun? Bin für jede Hilfe dankbar.

Hier ein paar Fotos von der armen Pflanze:


Hallo Bladeinger,

zunächst auch von meiner Seite aus herzlich willkommen im Forum.

Werde versuchen Dir bei Deinem Problem zu helfen.

Bei diesem System handelt es sich um ein sogenanntes CUBI-System, ein Terrasystem, bei dem die Pllanzen mit dem Erdballen mittels Erde eingepflanzt werden. Wie Du richtig beschrieben hast, findet sich unten ein erhöhter Einsatz der das Wasserreservoir abgrenzt. Darauf kommt eine Schicht  Granulat und seitlich findet sich ein Schacht mit integriertem Waserstandsanzeiger. wobei das Wasser über den Schacht zugeführt wird.

Nach der Beschreibeung  hast Du soweit alles richtig gemacht. Dennoch ist zu bedenken, dass bei Null-Wasserstand die Erde im uneren Bereich noch feucht ist, zumal der wohl Topf eine Höhe von ca. 40 cm hat.  Um hier auf der sicheren Seite zu stehen gebe ich Dir den Rat zusätzlich den längeren Seramisfühler mit 20 cm ins Substrat zu stecken.

Wir haben einige dieser Systeme in der Innenraumgegrünung bei Firmen stehen.  Allerdings sind diese mit Spatiphyllum bepflanzt, die mehr Feuchtigkeit benötigen. Diese stehen schon meherer Jahre in gutem Zustand.

Noch ein Gedanke. Im Sommer klappte Deine Pflege gut. Nun haben wir Herbst und da ändern sich die Umweltsfaktoren wie Licht und Temperatur. Dies hat auch Einfluss auf das Wachstum und somit den Wasserverbrauch.

Da die Schädigung aber unmittelbar nach der Gießbehandlung mit dem PS-Mittel erfolgte und der Wasserverbrauch stagnierte, denke ich, dass die Wurzel geschädigt wurde. Entweder ist das Mittel für Dracaena unverträglich oder die Konzentration zu hoch.
Um dazu mehr sagen zu können, müsste ich das Mittel und Konzentration erfahren. Zudem auch ob eventuell noch Düngerlösung im Wasserreservoir war.

Du siehst, es gibt eine Reihe von Möglichkeiten die aus der Ferne icht ohne Weiteres geklärt werden können. Dazu müssen wir diese eingren
zen.

Also bis bald.

Mit lieben Grüßen,  eustoma

PS: zu den Würmern fallen  mir nur Springschwänze ein. Diese hüpfen und sind Folge von zuviel Nässe.

Bladeinger

Hallo eustoma,

auch dir danke für deine Antwort. Gedüngt habe ich vor dem Einsatz des Schädling-Mittels nicht. Dazu bestand ja auch keine Veranlassung. Den Namen des Mittels muß ich erst wieder in Erfahrung bringen. Dosiert habe ich nach Anleitung. Nach euren Einschätzungen sind mir auch noch Ideen gekommen, wie die Misere entstanden sein könnte. Werde ich euch später noch mitteilen. Wichtig ist für mich aber jetzt erst einmal, wie ich die Pflanze wieder aufpäppeln kann. Den Seramisfühler werde ich heute direkt besorgen, guter Vorschlag, einleuchtende Begründung. Muss jetzt aber erst einmal zur Arbeit. Bis später!