Hallo liebe Pflanzenfreunde!
Vor einiger Zeit sind all meine Sukkulenten einer mysteriösen Krankheit zum Opfer gefallen. Da ich nun eine neue Pflanze dieser Art besitze, möchte ich mich quasi präventiv danach erkundigen, ob jemand etwas über den Krankheitsverlauf weiß:
Bei all meinen Sukkulenten hat sich quasi das Wurzelwerk verflüssigt und ist matschig geworden. Infolgedessen starben natürlich die Pflanzen ab, zumeist, indem sie "faulig-naß" einfach auseinanderbrachen. Bis zu diesem Zeitpunkt war der oberirdische Teil der Pflanze optisch unversehrt. Die Krankheit ist schrittweise von einer Pflanze zur benachbarten "gesprungen", so daß ich von einem Erreger ausgehe. Letztendlich hat sie jedoch auch Exemplare befallen, die mehrere Meter Luftlinie auseinander standen und allenfalls über den Fußboden unter den Möbeln, auf denen sie standen, miteinander Kontakt hatten.
Alle Pflanzen waren etliche Jahre alt, erkrankten innerhalb weniger Wochen, wurden ausschließlich von mir mit gleichbleibender Intensität gepflegt und ihr Standort war unverändert, so daß ich einen Pflegefehler weitgehend ausschließen kann. Insbesondere kann ich ein übermäßiges Gießen ausschließen. Betroffen waren, wie gesagt, nur Sukkulenten. Andere Pflanzen (auch in unmittelbarer Nähe) blieben gesund. Bei den betroffenen Pflanzen waren kleine Fliegen zu beobachten. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber diese wurden, so glaube ich, erst von der Fäule der Wurzeln angezogen und waren nicht Verursacher der Krankheit.
Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand darüber etwas wüßte, damit ich meiner neuen Pflanze ein solches Schicksal ersparen kann!
Liebe Grüße,
Hermjard
Hallo,
was für Sukkulenten waren denn befallen? Ursache kann natürlich zu nasses Substrat sein, aber auch Phytophtera, ein agressives Bakterium, das in kurzer Zeit Kakteen und Euphorbia befällt und zu Matsch macht. Das Bakterium wird über die Luft, durch direkten Kontakt, über Insekten übertragen und es gibt meines Wissens kein Mittel dagegen, mir ist vor kurzem eine Euphorbia obesa zum Opfer gefallen.
Das ganze Substrat wegwerfen, die Gefäße entweder im Bckofen bei 160° desinfizieren oder auch entsorgen. Die befallenen Pflanzen natürlich auch in die Mülltonne geben, nicht zum Kompost.
Das Schadbild meiner Euphorbia stelle ich morgen rein, vielleicht gleicht es dem deiner Pflanzen.
Gruß
Horst
Hallo zusammen!
Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, welche Pflanzen betroffen waren, aber es gehörten auf jeden Fall drei Gasterien sowie ein Flammendes Schwert zu den Opfern mit diesem Krankheitsbild. Ein Drachenbaum ist mir in dieser Zeit auch eingegangen, aber ich glaube, das hatte andere Gründe.
Zu nasses Substrat kann ich nahezu ausschließen, weil ich mein Gießverhalten in den letzten Jahren nicht geändert habe und zumindest die Gasterien etliche Jahre alt waren. Außerdem gieße ich tendenziell eher zu wenig als zuviel. Darüber hinaus waren meine Blattpflanzen ja nicht betroffen.
Es klingt für mich ganz danach, als ob es tatsächlich dieses Bakterium ist. Die toten Pflanzen habe ich in den Müll entsorgt, die Pflanztöpfe befinden sich (optisch gereinigt) zwar noch im Keller, sind aber nicht in Verwendung.
Aber wie sieht es mit den Übertöpfen aus? Die habe ich weiterhin in Verwendung ohne daß ich sie einer besonderen Behandlung außer dem üblichen Auswaschen unterzogen hätte. Wegwerfen würde ich die ungern, soll ich die sicherheitshalber in den Backofen stellen? Hält das übliche Übertopfmaterial solch eine Temperatur aus (und mein Backofen auch)?
Ach, noch eine Ergänzung: ich hatte damals noch optisch gesunde Ableger der befallenen Gasterien zu retten versucht, indem ich sie in ein Glas mit Wasser zur Wurzelbildung gestellt habe (was früher zur Vermehrung immer geklappt hatte). Aber auch diese Pflanzen starben schließlich ab, indem ihre unteren Teile zu Matsch wurden.
Gruß,
Hermjard
Es käme auch Fusarium in Frage, ein Pilz, der zur Wurzelfäule führt. Auf jeden Fall solltest du alle Tontöpfe und auch die Übertöpfe desinfizieren, die sollten Temperaturen bis 160° schon aushalten, Ton und Porzellan wird bei weit höheren Temperaturen gebrannt.
Du kannst auf jeden Fall mal hier (http://sukkulentenforum.de/) nachfragen, da tummeln sich ja fast ausschließlich Sukkulentenfreaks.
Lieber Horst
stell dein Bild bitte noch ein.
Würde das gerne mal bildlich sehen. ;)
Zitat von: Lantanos in 19. April 2009, 18:34:01
Hallo,
was für Sukkulenten waren denn befallen? Ursache kann natürlich zu nasses Substrat sein, aber auch Phytophtera, ein agressives Bakterium, das in kurzer Zeit Kakteen und Euphorbia befällt und zu Matsch macht. Das Bakterium wird über die Luft, durch direkten Kontakt, über Insekten übertragen und es gibt meines Wissens kein Mittel dagegen, mir ist vor kurzem eine Euphorbia obesa zum Opfer gefallen.
Das ganze Substrat wegwerfen, die Gefäße entweder im Bckofen bei 160° desinfizieren oder auch entsorgen. Die befallenen Pflanzen natürlich auch in die Mülltonne geben, nicht zum Kompost.
Das Schadbild meiner Euphorbia stelle ich morgen rein, vielleicht gleicht es dem deiner Pflanzen.
Gruß
Horst
Hallo Lantanos,
gestatte mir bitte, dass ich Dich berichtige. Phytophtora ist ein Pilz und kein Bakterium. Die Infektion der Nachbarpflanzen erfolgt durch Sporenübertragung. Ansonsten schliesse ich mich Dir an.
Mit lieben Grüßen, eustoma
Eustoma, du hast natürlich recht, hab ich mit Erwinia verwechselt. Danke!
Hier sind die Bilder meiner Euphorbia obesa