Zimmerpflanzenlexikon

Zimmerpflanzen => Allgemeine Fragen... => Thema gestartet von: jK in 22. Dezember 2008, 13:50:07

Titel: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: jK in 22. Dezember 2008, 13:50:07
Hallo Ihrs,

ich lese hier sooo oft von genmanipulierten Pflanzen, die ähnlich wie die Qualzuchten bei Tieren, kaum lebensfähig sind und nur unter speziellen und aufwendigen Bedingungen überleben können, natürlich nur in menschlicher Obhut.
Ich habe mich kaum damit befaßt, wie das bei anderen Pflanzengattungen als  Drachenbäumen geht. Drachenbäume werden ja zum Verkauf fast ausschließlich vegitativ vermehrt. Ich dachte lange Zeit, die neuen (Verkaufs) Sorten von Dracaena würden im Gen-Labor entstehen, oder die Pflanzen durch besondere Behandlung zur Mutation gebracht werden. Doch ich war total erstaunt, als ich erfuhr, daß die Mutterpflanzen, die ausschließlich zur Stecklingsgewinnung kultiviert werden, verhältnismäßig oft mutierte Triebe hervor bringen. Diese Mutationen werden dann begutachtet, seperariert und auch auf verbraucherfreundlichkeit getestet. Es soll  jahrelang dauern, bis aus solch einer Mutation dann eine eigene Sorte entstanden ist, die auch stabil ist.. Diese Sorte kann dann eingetragen werden, mit sortentypischen Merkmalen und geht dann in den Verkauf.

Na ja, ich stand dem allem sehr skeptisch gegenüber, doch mittlerweile denke ich, daß es wohl wirklich bei Drachenbäumen so ist, zumindest in diesem einen Betrieb in NL, wo viele, viele Drachenbäumchen im hiesigen Verkauf her stammen.

Mittlerweile ist bei mir eine D.marginata mutiert, ohne besondere Behandlung oder sonstwas, sondern von ganz alleine bei ihren neuen Austrieben.

Was wißt Ihr darüber oder glaubt wie es abläuft, würde mich freuen mehr zu erfahren.

Liebe Grüße
jK
Titel: Re: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: jK in 14. Januar 2009, 20:50:41
Hallo Ihr,

ich möchte das Thema noch mal hoch schieben, vielleicht ist ja jetzt einer hier, der dazu noch etwas weiß  :)

LG
jK
Titel: Re: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: joernhh. in 14. Januar 2009, 21:49:45
Hallo JK,
es gibt Mutationen die in der Natur ohne "menschliches Dazutun", gleich welcher Art entstehen, oder auch künstlich durch Bestrahlung.
Nahezu sämtliche Drachis sind nicht in Holland "entwickelt" und selektiert worden, sondern in Mittelamerika oder den USA.
Die Holländer, Dänen oder auch deutsche Betriebe erhalten lediglich "Cuttings", das heisst angetriebene Kopfstücke, bewurzeln diese dann in ca. drei Monaten und bringen sie auf den Markt.
Deshalb werden diese Pflanzen auch so billig angeboten, bzw. können so günstig gehandelt werden.
Gruss Jörn
Titel: Re: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: britta706 in 14. Januar 2009, 22:42:10
hi jk!

ich will nur kurz loswerden, dass man den begriffen mutation und genmanipulation nicht ausschließlich negativ gegenüberstehen sollte!

genmanipulation ist ja, selbsterklärend, ein künstlicher eingriff! mutation ist ein ganz natürlicher vorgang, der in der natur bei ALLEN lebewesen vorkommt und dazu dient, die spezies weiterzuentwickeln. also ohne mutation wäre wir nicht hier und würden übers internet nachrichten verschicken ;)

ich hoffe, ich hab deine frage nicht falsch verstanden, aber ich würd mir an deiner stelle keine sorgen machen, sondern mich freuen, wenn meine dracaena mutiert. bei sansevierieas gibts dass bei stecklingen von panschierten sanses auch! vll war ja dein drachenbaum schon ein "mutant" und ist einfach zu seinem ursprünglichem erbgut zurückgekehrt bzw. gibt es weiter.
in welcher weise ist er denn mutiert?

das sind einfach launen der natur...
total spannend, für molekularinteressierte leute wie mich ;)
Titel: Re: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: joernhh. in 14. Januar 2009, 22:50:37
Hallo Britta,
Stecklinge von mutierten Sansevierien mutieren?
Erklär mir das doch bitte mal.
LG. Jörn
Titel: Re: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: britta706 in 14. Januar 2009, 23:00:42
ich denke, eine weitermutation ist es nicht, eher eine rückmutation!

der link, falls du ihn eh nicht selbst shcon gelesen hast: http://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/index.php?topic=7399.0

dazu gibts ein paar beiträge! ist interessant, dass sich die weißen streifen nicht auf die nächste generation weitervererben!
aber ich freu mich auf eine erklärung, wenn du eine hast +gg+ (entweder du bist biologe, oder wir fragen den dr. greenthumb, ob er uns wissenschaftliche artikel aus dem internet kopiert  :D)
Titel: Re: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: joernhh. in 14. Januar 2009, 23:17:50
Ich erinnere mich, auch wenn ich weder Dr. noch Biologe bin.....
Kleingeschnittene gelbpanschierte trifasciatablätter treiben stets grüne Triebe. Jo, das ist dann eine Rückmutation. Obwohl dies dann ja keine echte Mutation ist, sondern ein sog. Rückschlag in die Urform.
Du hattest dich etwas missverständlich ausgedrückt, deswegen die Nachfrage.
LG. Jörn
Titel: Re: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: wurm in 14. Januar 2009, 23:18:11
über das Thema gibt es nen interssanten Lehrfilm " Frankenstein ". Einfach anschauen und auf Pflanzen übertragen  ;), schon weiß man wie neue Sorten entstehen
Titel: Re: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: britta706 in 14. Januar 2009, 23:28:10
ja zu so später stunde bin ich vll schon etwas kompliziert und nichtmehr ganz wortgewant +gg+
aber wenn du verstehst, was ich meine, bin ich zufrieden!

+lol+ naja, die schönen "oldschool"dunkelgrünen sanses mit frankenstein zu vergleichen, ist doch etwas hart! immerhin, ists ja keine "zwangs-rückmutation", sondern eher eine unfähigkeit der weitergabe des neueren erbguts!
zoologie ist ja nicht mein spezialgebiet, aber vll kann mans mit mauleseln und maultieren vergleichen, die können doch auch keine maulesel/-tier-kinder zeugen oder?



PS: ich geh jetzt schlafen und diskutier morgen weiter +gg+ gute nacht!
Titel: Re: Genmanipulation oder Mutation?
Beitrag von: Toxi in 15. Januar 2009, 08:46:46
Hast du von deinem mutierten Trieb ein Photo?