Zimmerpflanzenlexikon

Zimmerpflanzen => Welche Pflanze ist das? => Thema gestartet von: Lutz in 19. Mai 2018, 17:22:37

Titel: Ein Fall vom Sperrmüll
Beitrag von: Lutz in 19. Mai 2018, 17:22:37
Und wieder was vom Müll.
Das ist doch eine Azalle?
Oder?Also was fürn Garten nicht für Zimmer.
Titel: Re:Ein Fall vom Sperrmüll
Beitrag von: Michoa in 21. Mai 2018, 14:18:08
jap sehr schön.
Einfach im Garten in Moorbeeterde pflanzen, dann wird sie wieder.
Titel: Re:Ein Fall vom Sperrmüll
Beitrag von: Lutz in 21. Mai 2018, 17:12:38
Danke,mache ich. Übersteht die auch den Winter draußen?
Titel: Re:Ein Fall vom Sperrmüll
Beitrag von: Michoa in 22. Mai 2018, 20:32:36
Schau mal hier: https://www.hausgarten.net/garten-im-winter/ueberwintern/azalee-ueberwintern.html
Es gibt also auch welche für drinnen. Das wusste ich auch noch nicht.
Titel: Re:Ein Fall vom Sperrmüll
Beitrag von: TropenJunkie in 24. Mai 2018, 20:55:13
Hey Lutz,

Schieß mir bitte scharfe Bilder der Stiele und Blattunterseiten dann sag ich dir
ob das ne "Zimmerazalee" oder eine für draußen ist. Sieht aus wie Rhododendron
obtusum, ist also Winterhart bis mindestens -27 Grad. Des könnte die Sorte
Muttertag sein. Da es weltweit 1000 Arten und weltweit 50000 Sorten durch
Zucht gibt, kann ich aber auch daneben liegen was die Sorte betrifft.

Die Rhododendron für die Fensterbank sind tropische/subtropische Baumbwohner
die aus Bergregenwäldern kommen und vertragen so etwa 0 Grad. Bei starken
Frösten sind die aber ruckzuck Geschichte. Rhododendron wachsen in saurem Boden.

Es gibt aber "Sauren Boden" per se nicht. Boden wird sauer durch die Auflage bzw der
Eintrag in den Boden. Fast alle Rhodos kommen aus Hartlaub/Hartholzgemeinschaften wie
Lorbeerwäldern, Nadelwäldern oder Immergrünen Hartlaubgesellschaften aus Heide, Kiefern usw.

Im jährlichen Wechsel fällt dann viel Laub ab. Da alle Immergrünen Gewächse recht
harzige Blätter haben, verrottet das nicht zu Humus wie normales Laub. Das dauert
ewig und löst sich nur nach einer langen, feuchten Fermentierung auf. Dabei wird sehr
viel Gerbsäuren wie Huminsäur frei.... und das macht dann den Boden sauer.

Deshalb gehören die allermeisten Rhodos in kalkfreie saure Substrate wie Moorbeet-
oder Torferde. Wobei Rhodos nix mit Torf am Hut haben :D ...nahhaft muss die Erde sein.
Die Rhododendronerde wird jährlich entwerder ersetzt oder "erweitert" durch eine aufgestreute
etwa 1-3 cm dicke Schicht frische Moorbeeterde. Dann wird gemulcht, das säuert durch das
zerfallende Holz zusätzlich. Bei sehr lehmigen Boden/Untergrund (das haben die nicht gern)
hat man das Problem dass man einen kleinen Teich baut, wenn man da ein Loch gräbt und der
Rhodo dann nach drei Tagen Dauerregen in seiner Moorbeeterde ganz schnell ersäuft.

Ist Lehmboden vertreten, dann wird der Boden etwas angehäuft, als flachen langen Hügel mit
etwa 0,5-1cm Gefälle. Obendrauf kommt der Rhodo etwa "nur" 5-10cm "tief" eingepflanzt und
Moorbeeterde ringsrum angehäufelt. Da alle Rhodos Flachwurzler sind, kriecht er dann "in" seiner
Moorbeeterde und breitet sich aus. Liegt aber dann noch mit den Wurzeln "auf" der Lehmschicht
und ersäuft nicht. So verhindert man in nassen Jahren und bei schlechtem Boden das ersaufen
eines jeden Hartlaub bzw immergrünen Gewächses^^

Edit: Achja... Rhodos düngt man ausschließlich mit Rhododendrondünger und auch
nur kurz vor und kurz nach der Blütezeit und dann das ganze Jahr nicht mehr ;)

Ich hoffe das hilft dir Lg ::) ::) ::)
Titel: Re:Ein Fall vom Sperrmüll
Beitrag von: Lutz in 25. Mai 2018, 20:43:10
Danke dir für deine Ausführungen. :D
Titel: Re:Ein Fall vom Sperrmüll
Beitrag von: TropenJunkie in 30. Mai 2018, 23:21:56
Aber gern^^

Wächst er schon? Der müsste eigentlich zur Zeit treiben wie bekloppt :P