Guten Abend,
ich bin bisher (leider) ein absoluter Neuling in Sachen Pflanzen. Doch wie es heißt, besser später als nie... Hoffe ich bin hier richtig, denn ich habe noch tausende Fragen und möchte viel lernen. Bitte nicht steinigen, wenn diese meine Fragen zu blöd ist.
Grundsätzlich geht es mir um so naturnah wie nur möglich einige Pflanzen die ich jetzt auf der Fensterbank habe zu versorgen.
Ich habe gelesen, dass man mit Brennnessel eine Art Dünger etc. herstellen kann. An den komplett gelesenen Prozess der Herstellung konnte ich mich nicht halten, da es jeher was für den Garten draußen gemeint war, ich allerdings einen natürlichen Nährstoffgemisch in der Wohnung herstellen und für die Zimmerpflanzen nutzen möchte.
Also habe ich folgendes gemacht: die im Wald gesammelten Brennesel (Blätter mit Stielen) in ein Mixerbehältnis gegeben und mit dem heißen kochenden Wasser übergossen. Anschließend habe ich es in dem Hochleistungsmixer einige Minuten mixen lassen.
Danach ließ ich es in einem Glasgefäß mit einem Stück Gaze bedeckt paar Tage stehen. Danach filterte ich durch die Gaze die sich dunkel verfärbe Flüssigkeit in ein anderes Glasgefäß ab. Die verbliebenen festen Teile vom Brenessel habe ich entsorgt. Das Flüssiggemisch, was nun nach einigen Tagen einen etwas unangenehmen Geruch von sich gibt und ein klein wenig schleimig ist möchte ich den Pflanzen regelmäßig geben in der Hoffnung diese mit mehreren Nährstoffe zu versorgen.
Meine Frage ist, ob so gewonnen Flüssiggemisch überhaupt ein Nutzen für die Pflanzen bringt?
Hallo Naturlieb und herzlich willkommen im Forum!
Also Brennesselsut bzw Brennesseljauche kenne ich nur als natürliches
Schädlingsbekämpfungsmittel mit geringer vitalisierender und düngender Wirkung. Aber wirklich geforscht oder nachgelesen über diese Thematik habe ich nicht, denn es steht überall was anderes über dieses Thema.
Wo hast du denn deine Angaben bzw die Quelle her? Ich kenne das nur vom Hörensagen und zwar in Zusammenhang mit der Rosenpflege. Da habe ich schon gehört das einige darauf schwören.
Lg
Ich kenne Brennesseljauche als Stickstoffquelle; wie stark die Wirkung ist, bin ich mir aber nicht sicher.
Stickstoff sorgt - grob gesagt - fürs (Blatt-)Wachstum.
Ich glaube bis da richtig Stickstoff frei wird muss die Jauche fürchterlich Müffeln :D :D :D
Meine ist auf dem besten Weg dazu! ;D
Ja, und dann gibt es noch den - äh - Brauch, unten in den Tomatenkübel Brennesselblätter zu legen - hab ich noch nie gemacht, aber es soll angeblich Wunder wirken. Ich stelle mir die Wirkung jetzt nicht so besonders stark vor, aber ich werd's demnächst versuchen.^^
Na da bin ich gespannt ;D
Danke für die Begrüßung und danke für eure Antworten.
Gelesen habe ich es bei der Recherche nach einem natürlichen Dünger zum selber machen z.B. hier http://www.gartenjournal.net/brennesseljauche, und noch mindestens bei ein Dutzend weiteren Seiten im Internet, wo inhaltlich das Gleiche steht.
Außerdem lass ich, dass Brennnessel eine Quelle wertvoller Mineralien, wie Eisen, Magnesium, Mangan, Kalzium, Phosphor und Kalium uvm.. sei.
Nur, wie erwähnt, habe ich es doch anders hergestellt, da in der Wohnung nachvollziebarerweise dem "Originalrezept" nicht nachzukommen ist.
Aufgrund des unangenehmen Geruchs, der dunklen Farbe und etwas schleimiger Konsistenz meines Flüssiggemischs gehe ich davon aus, dass es einige Nährstoffe abbekommen hat (?)
Bin natürlich für bessere Ideen dankbar und daran interessiert etwas Nahrhaftes für meine Pflanzen herzustellen. Der Wald ist schließlich bei mir in der Nähe, dass muss doch möglich sein es sinnvoll für die eigene Pflanzen zu nutzen?
Hallo Naturlieb von mir auch herzlich Willkommen hier.
Für mich hört es sich sehr aufwendig an. Wie viele Pflanzen willst du denn damit versorgen?
Um festzustellen, ob es wirklich gut ist für deine Pflanzen, könntest du ja halbe halbe machen.
Also einige mit Brennesseljauche und die anderen ohne, versorgen.
Vielleicht geht es ja auch mit Brennesseltee. Also getrocknete Brenesselblätter aufbrühen und
dann abgekühlt als Gießwasser/Sprühen benutzen.
Danke Dir für die Begrüßung.
Ja, hast Recht, etwas Aufwand gehört für mich dazu. Doch darum geht es mir, Gefühl und Verstand für die Natur und die Vorgänge in der Praxis zu entwickeln.
Ich war noch bis vor Kurzem leider sehr sehr weit davon entfernt, in dem ich wortwörtlich von früh morgens bis spät abends tagtäglich über Jahrzehnten vor dem Rechner beruflich mein Leben verschwendet und meine Gesundheit ruiniert habe.... Das soll sich ändern!
Ich habe erst vor kurzem angefangen, vorher hatte ich leider keine Pflanzen zuhause.
Derzeit habe ich zwei versch. Sorten Pflanze Aloe Vera, eine davon ist allerdings sehr beschädigt erhalten, die möchte ich auskurieren. Ferner habe ich kürzlich in einem Topf Samen für Petersilie und in einem anderen Samen Radieschen gesät.
Wenn schon frischer Brennnessel in ummittelbarer Nähe in Wald überall wächst, sehe ich es als sinnvoll meinen in Hause „gefangenen“ Pflanzen etwas von der wilden Natur immer wieder zu geben.
Das sagt mir zumindest mein Gefühl….
Das st schonmal sehr lobenswert! Ich verwende wo ich kann auch nur natürliches^^ Ich topfe lieber um als die Düngerpulle auszupacken^^
Übrigens kannst du dir auch mal Gedanken zu selbst gemachtem Substrat machen^^
Schau doch mal in den Beitrag "Boden"
Vielleicht hast du ja schon eigene hergestellt und kannst was beisteuern^^
Falls du eine sogenannte "Vergleichs- und Konkurrenzpflanzung" machen willst brauchst du aber 2 Exemplare von deinen Pflanzen. eine "düngst" du mit dem Brennesselsud eine nicht. Dann wirst du ja sehen wie sie sich verhalten. Wenn du das dann noch mit Vorher-Nacher Bildern untermauern kannst wäre das schön ::)
ja, danke, natürlich muss es schon sein, für mich ist das der Sinn mich mit den Pflanzen zu beschäftigen... Ich habe zwar keine Erfahrung, bin jedoch überzeugt, dass man ohne Chemiekeule was ordentliches hinbekommt. Jetzt muss ich noch rausfinden wie... :D
Habe es nicht gefunden. Wo finde ich den Beitrag "Boden"? Kannst Du bitte den Link schreiben.
Für Vergleichs- und Konkurrenzpflanzung habe ich derzeit nicht genug Töpfe etc. Da muss ich mir noch welche besorgen. Sobald was zum fotografieren gibt, stelle ich gerne paar Bilder hier rein.
Den hier meinte ich
https://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/index.php?topic=17868.0
Hallo,
zu der Brennesselgeschichte kann ich dir auch nichts sagen.
Aber du könntest doch Kompost in deine Erdenmischung einarbeiten, dort sind einige Nährstoffe vorhanden. Auch nutzen einige Leute die Flüssigkeit aus einen Wurmkomposter als Dünger. Im Bioanbau wird Melasse oder Hornspäne/mehl verwendet. Es gibt also einige Möglichkeiten zu düngen. Im Grunde setzt jeder organische Stoff bei der Zersetzung Nährstofffe frei (Hierbei sind Stoffe mit engen C:N Verhältnis vorzuziehen), auch mit Asche kann man Düngen (enthält aber wenig Stickstoff). Theoretisch kann man sogar sehr gut mit Urin düngen (man sollte aber wenig Kochsalz essen, da Natrium und Chlorid eher schädlich für Pflanzen sind)
... bei Zimmer- und Kübelpflanzen fehlt jedoch das notwendige Biotop. Oder man will es gar nicht im Zimmer haben. Oder den "Duft" von natürlichem Dünger. Also hat das alles seine Grenzen. Dosierung ist auch schwieriger als mit künstlichem Dünger, man weiß ja nie, was da wirklich drin steckt.
Ansonsten geht auch Aquarienwasser, wobei es auch da begrenzende Faktoren gibt. Oder man hängt Efeututen gleich mit den Füßen ins Aquarium, die sollen dann explosiv wachsen.
Am besten du experimentierst mit robusten Pflanzen, und immer schön deren natürlichen Standortbedingungen beachten!
Danke euch für die Antworten!
mit meinem selbstgemachten Brennesel-Flüssiggemisch scheinen sich die Pflanzen gut zu fühlen. gebe 1 bis- 2 x pro Woche ein bisschen mit Wasser rein.
Die Erde scheint länger Feuchtigkeit zu behalten. Radieschen haben nach ca. 2 Wochen Aussaat, wie ich meine, gute Blätterpracht. Das Foto im Anhang.
Ist echt schön das Wachstum jeden Tag zu beobachten.
Mal schauen was daraus wird.
@wurm
Habe in Bio Geschäft "Wurmhumus" gesehen. Es ist aber keine die Flüssigkeit, jeher was festes...
Der Nährstoffgehalt von Wurmhumus:
ph - Wert 6,3
Salzgehalt 10,6 g / LF
Stickstoff ges. (N) 2,6 % TM
Phosphat ges. (P2O5) 0,47 % TM
Kalium ges. (K2O) 0,43 % TM
Magnesium ges. (MgO) 0,24 % TM
Cu 18,3 mg / kg TM
Fe 2417 mg / kg TM
Zn 124 mg / kg TM
Mangan 447 mg / kg TM
Was ist davon zu halten?
Ist es für Aloe Vera, Radieschen und Petersilie gut?
Salz esse ich notwendigerweise und nicht wenig. So oder so, mit Ausscheidungen von Menschen würde ich persönlich jeher nicht dünnen wollen.
.
@Daruma
Ja, hast Recht, mein Brennesel-Flüssiggemisch hat schon ein wenig Geruch, doch es hält sich absolut in Grenzen, und nach der Beigabe in die Erde ist der Geruch nicht länger wahrnehmbar.
Was meinst Du mit "Aquarienwasser", wird es unter dieser Bezeichnung so verkauft?
Das mit "robusten Pflanzen" ist nachvollziehbar, doch für mich sind die Pflanzen von Interesse, die ich für mich für innere und äußere Anwendung verwenden kann.
Ich denke mit Aquarienwasser ist das Wasser, welches beim Wasserwechsel eines Aquariums automatisch
anfällt gemeint. Also wenn du ein Aquarium hast und Wasserwechsel machst, das "alte" abgesaugte Wasser als Gießwasser für deine Pflanzen nutzen. Es ist dann gleichzeitig ein guter Dünger und Nährstoff für deine PFlanzen.
oh, danke für die Klärung... Habe gedacht, es ist eine spezielle Zubereitung was man in Aquarien gibt etc.... :D
Kenne mich da nicht aus, ich habe kein Aquarium, auch nie gehabt.....
Jetzt wo Du es sagst leuchtet mir der Sinn ein.
Aquarienwasser hat sehr viel Nitrit, Nitrat, Ammoniumphosphat und andere chemische Abfallstoffe die im Endprodukt der Zersetzung immer Stickstoff ergeben^^
Man sollte also noch etwas gemahlenen Kalk- oder Sandstein, oder Steinsalz verwenden. Man kann auch Lava, Bims und Basalt gemahlen kaufen. Die Mineralien die dort eingelagert sind sind durch die staubfeine Zermahlung dann für die Pflanzen verfügbar. Sonst müssten die Pflanzen die "Gesteine" erst anlösen und zersetzten.
Vielleicht hilft dir das noch etwas, die Versorgung komplett zu machen. Außerdem hilft das auch die Umweltbedingungen der Pflanzenart näher zukommen. Man kann zb keine Sumpfpflanzen in Kalkstein pflanzen, und umgekehrt keinen Kaktus in saueren Torf. Wenn du verstehst^^
Zum Wurmhumus: Ich dachte eher, dass du den selber herstellst und nicht kaufst.
Ein Wurmkomposter kann man recht einfach selber bauen (viele Anleitungen finden sich im Internet). Im Wurmkomposter zersetzen die Würmer den eigenen Biomüll sehr schnell und wandeln diesen Müll in hochwertigen Humus um, was eine Grundlage für Substrate sein kann. Neben den Wurmhumus bleibt relativ viel Flüssigkeit mit einen hohen Nährstoffgehalt über (Wurmtee). Dieser Wurmtee kann als Flüssigdünger verwendet werden.
Deine Liste zeigt die Nährstoffgehalte in dem Wurmhumus an, die Werte sind im Vergleich zu einer mineralischen Düngung sehr niedrig. Solange man nicht den maximalen Ertrag anstrebt, reichen regelmäßige geringere Düngergaben aus. Also anders gesagt, für ein 400 kg Kürbis musst du andere Wege gehen :)
Man kann aus der Brennessel eine Menge guter Dinge machen, angefangen vom Tee bis hin zum Salat (siehe z.b. hier (https://www.gartenbista.de/kraeuter/brennnessel-wirkung-259)), aber Dünger? Das ist mir ehrlich gesagt auch neu, aber man lernt nie aus.