Zugegeben: Nicht gerade eine Zimmerpflanze und auch für Kübel zu groß, aber ich weiß jetzt nicht, wohin mit dem Thema.
Die folgenden Birken und Eichen stehen in der Fischbecker Heide an einem etwas vermoorten Gebiet. Sie stehen fein säuberlich aufgereiht in einer Linie und wachsen oberhalb von einer Höhe von ca. 1m bis 1,50m auffällig büschelig. Weiß jemand von euch, wieso das so sein könnte? Sie sehen eigentlich nicht aus, als hätte man sie mal geköpft. Oder liegt das am Untergrund?
(http://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/gallery/3437/fotos/DSC06414_preview_230915201559.jpg)
(http://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/gallery/3437/fotos/birke_preview_230915201542.jpg)
(http://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/gallery/3437/fotos/DSC06412_preview_230915201520.jpg)
Noch nie solch eine Wuchsform bei Birken beobachtet. Sieht echt toll aus!
Was wächst denn sonst noch so bei euch so auf der Heide?
Gruss
Hallo,
frei stehende Bäume wachsen immer breiter als ihre Artgenossen mit begrenzten Platz (z.B. im Wald). Der Grund: Die Bäume wollen möglichst viel Licht abbekommen. Im Wald macht ein schnelles Hochwachsen Sinn, damit der Baum nicht im Schatten der anderen steht. Auf freier Fläche ist es besser breiter zu wachsen in dem der Baum sich verzweigt.
Hm. Das überzeugt mich noch nicht so ganz, wenige Meter weiter ist nun wirklich viel Platz (und viel Wind) und da sehen die Birken so aus:
(http://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/gallery/3437/fotos/DSC06378_preview_230915215005.jpg)
Ich denke die ist nur erstaunlich alt für eine Birke....
Birken sind ja eigentlich wie Weiden Pionierbäume, die eben auch an schwierigen Plätzen schnell wachsen...Mein Onkel der Gärtner ist, hat mit das so erklärt, als unsere Trauerweide plötzlich nach 25 Jahren einigig, er meint die wachsen schnell und haben wenig Ansprüche dafür sind sie etwas anfälliger für Schädlinge und haben allgemein keine Lebenserwartung wie Eichen oder so die mehrere hundert Jahre alt werden...Die hier haben halt gute Gene hehe
Oder vielleicht wurden sie doch auf den Stock gesetzt, als sie jung waren? Man sieht ja nix mehr davon. Ich kann mir nur nicht erklären, wozu das passiert sein soll, zumal die Kollegen rundrum alle normal gewachsen sind. Alles sehr mysteriös. Hinter dem Zaun war übrigens eine Kaserne, vor dem Zaun isses wie gesagt moorig. Viel Publikumsverkehr war da eigentlich nie.
Die Birke sieht wunderschön so aus.
Bei manchen kann man auch bei uns in der Stadt so einen Wuchs erkennen, z.b. an einem Ahorn.
Vielleicht ist das moorige für den gestauchten Wuchs zuständig, also sprich andere Bedingungen.
Frag sie doch mal :)
Die Birke redet nicht mit mir... Elitäres Gesindel! :'(
Zitat von: Daruma in 24. September 2015, 18:39:18
Die Birke redet nicht mit mir... Elitäres Gesindel! :'(
Da musst du aber dringend dran arbeiten!
:D :D :D
Vielleicht ist eine Wasserquelle direkt unter den bulligen Birken ;-) Birken brauchen ja bekanntlich viel Wasser ;-)
Sehen total schön aus. Ich würd sagen, die wurden beschnitten. Vielleicht wurde mal ein grosses Kasernenfahrzeug, ein Flugzeug oder so auf dem Weg transportiert und dafür die jungen Bäume gestutzt? Oder vielleicht wurden sie von Tieren angeknabbert? Ich hab mal einen natürlichen Bonsai am Waldrand gefunden, den mochte wohl ein Reh sehr gerne und hat immer wieder dran geknabbert. Genau erfahren wird man es wohl nie.
So, nu hab ich es durch Zufall selbst gefunden. Das Zauberwort heißt "Stüh". Bäume, die zu oft beschnitten oder abgekaut wurden. Passt sowohl regional als auch von der Mischung mit ganz normalen Bäumen her.
http://geo.hlipp.de/photo/72050
wow, sehr interessant, Susanne. Danke für das Finden der Lösung.
Cool :)
Bei uns gabs immer nur Waldwirtschaft = Kahlschlag und dann wurde mit Fichten eine Monokultur aufgeforstet...
Jaja, Kahlschlag haben sie hier seit dem Mittelalter auch gemacht. Oder besser gesagt: Besonders im Mittelalter. Da hat man mit Plaggen gedüngt. Das heißt, dass die fruchtbare Bodenschicht oberhalb den unendlichen Sandmengen, die die Eiszeit hier abgekippt hat, abgehoben und in die Ställe für die Schnucken getan wurde. Angereichert mit Schnuckenscheiße und Küchenabfälle kamen sie dann auf die reichlich armseligen (weil sandigen) Felder.
So entstand die Kulturlandschaft Lüneburger Heide, die, wenn man sie in Ruhe lassen würde, eigentlich ein Wald wäre. Und die sich seit Erfindung von Landmaschienen und Kunstdünger im 19. Jh. auch großflächig wieder dahin entwickelt hat.
schon spannend wie die menschen früher schon alles verändert haben...