Liebes Pflanzenforum,
meine Dracaena hat seit dem letzten Wohnungsumzug (vor 2 1/2 Jahren) begonnen, gelbe Blätter und braune Blattspitzen zu produzieren. Ich habe den Eindruck, dass sie oben nicht so schnell nachwachsen kann, wie sie unten Blätter verliert. Deshalb möchte ich Euch gerne fragen, was ich tun kann, damit sie wieder gesünder wird.
Und hier sind die Eckdaten:
In der alten Wohnung stand die Pflanze an einem hellen Nordfenster, nun steht sie zwei Meter von einem sehr großen Südfenster entfernt. Ich habe sie in der neuen Wohnung zweimal umgestellt (mit mindestens halbjährlichen Zeiträumen dazwischen, um sie nicht zu stressen), weil ich zunächst dachte, dass es an zu viel Licht liegt. Der Zustand blieb jedoch derselbe. Die Pflanze steht in einem recht großen Topf in Seramis. Ich dünge gelegentlich mit Seranmis-Universaldünger im Gießwasser. Der Topf hat ca 50cm Durchmesser, die Pflanze ist ca. 2m hoch, gießen tu ich wöchentlich ca. 1/2 Liter.
Anbei noch ein Foto vom aktuellen Zustand.
Über Anregungen und Tipps würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße,
Frl. Else
Edit: Ich habe bereits die SuFu benutzt und viele Beiträge bei Euch dazu gelesen, aber da ich die Pflanze dünge, und sie nicht von der Sonne verbrannt wird, und sie auch nicht zu ersaufen scheint, scheinen mir die üblichen Ursachen nicht vorzuliegen.
Hallo Frl.Else ( schöner Nickname) ;D,
schön, Dich begrüßen zu dürfen.
Wäre es meine Dracaena, dann würde ich sie umgehend in Erde setzen, denn da bekommt sie ganz anderes " FutteR " als dieses Chemiezeugs.....m.E.
Setze sie bei Gelegenheit auch mal an die frische Luft ( bei wärmeren Temperaturen )
Schau doch bitte mal in diesen LINK von JK (http://dracaena-drachenbaum.de/inhalt-gesammtubersicht/alles-uber-dracaena-drachenbaum-pleomele/)
Bitte nach weit unten scrollen...da werden sie geholfen.
Hi Frl Else :D
Kann es ein, dass bei Dir eine ziemlich trockene Luft ist?
Ansonsten käme noch Zugluft oder zu nahe an einer Heizung in Frage...
Besser als weit weg vom Südfenster, wäre ein Platz nahe einem Nordfenster, wenn es möglich ist den Winter über lieber etwas kühler.
Du schreibst sie steht in Seramis, dann hast Du sie mit dem ganzen Erdballen dort hinein gesetzt?
Im zeitigen Frühjahr würde ich jetzt bald einmal austopfen und den Wurzelballen anschauen, denn Seramis speichert doch Flüssigkeit recht lange.
Besser als dieses schluckweise Gießen ist auch in längeren Abständen gründlich durch zu wässern.
Ansonsten kannst Du die braunen Stellen einfach abschneiden, jedoch nicht ins Leben schneiden, das sorgt auf jeden Fall schon mal für eine bessere Optik.
@Carola, Seramis hat nix mit Hydrokultur zu tun, wird aber von vielen verwechselt. ;)
Liebe Grüße
jK
Hi und sorry,
doch ich sagte ja auch nicht " Seramis-bzw. Hydro " als ich das Wort " chemisches Zeug " sagte ;D.
Zitat von: Rosebud in 24. Januar 2011, 12:23:09
Wäre es meine Dracaena, dann würde ich sie umgehend in Erde setzen, denn da bekommt sie ganz anderes " FutteR " als dieses Chemiezeugs.....m.E.
Ich meinte damit den Flüssigdünger.
In normaler Erde sind doch viel mehr Nährstoffe enthalten, als immer nur chemischer Dünger oder liege ich da soooo falsch ? ;D
*Off topic*
Zitat von: CarolaIn normaler Erde sind doch viel mehr Nährstoffe enthalten, als immer nur chemischer Dünger oder liege ich da soooo falsch ?
Das kann man so nicht generell sagen, liebe Carola.
Pflanzen brauchen zum gesunden Gedeihen Nährstoffe, die sie vor allem über die Wurzeln aufnehmen. Mit Nährstoffen angereichert sind auch im Handel angebotene Pflanzensubstrate, sind diese Nährstoffe aufgebraucht, so führt man sie über Düngerzugaben der Pflanze zu.
Da Hydro und Seramis keine Nährstoffe enthalten, werden diese eben von Anfang an der Pflanze über Düngergaben zugeführt.
.. und zum Thema Chemie, wäre eine einheitliche Definition für den Begriff Chemie notwendig.
"Chemie ist die Lehre von den Stoffen, deren Eigenschaften, Aufbau und Veränderungen."
..das ganze Leben ist "nur" Chemie und besteht aus einem chemischen Zusammenspiel verschiedenster Stoffe ;)
LG
jK
Wow, das ist ja eine flotte Hilfe in diesem Forum, alle Achtung!
Hallo Rosebud,
und danke für den Link, damit werde ich ein Weilchen beschäftigt sein. Welchen Teil der verlinkten Seite meintest Du denn genau? Ich hab beim Runterscrollen nichts zu meinem Problem gesehen. Aber es ist auch eine sehr umfangreiche Seite, ich schaue noch einmal in Ruhe.
Verstehen kann ich gut, dass viele Leute etwas gegen Seramis haben. Mir erscheint Blumenerde auch spontan erstmal als die "natürlichere" Lösung. Mit Seramis habe ich allerdings seit rund 20 Jahren durchweg so gute Erfahrungen gemacht, dass ich es nur im Notfall wieder abschaffen möchte. Falls es tatsächlich das Problem sein sollte, dann wird es natürlich gemacht, aber so eine Riesenpflanze topfe ich auch nicht leichtfertig hin und her.
Hallo jK,
vielen Dank erstmal für die Erklärung zum Thema Nährstoffe im Substrat, das zeigt mir direkt, dass ich im richtigen Forum gelandet bin, bei solchen Sachen kenne ich mich gar nicht aus, und es läuft vieles über Versuch und Irrtum.
Zu Deinen Fragen:
Zum Wurzelballen:
Die Pflanze habe ich vor ca 6 Jahren gekauft und mit Wurzelballen in einen Topf mit Seramis gepflanzt. Vor einem Jahr hab ich sie in einen größeren Topf mit Seramis umgetopft, weil der alte Topf zu klein wurde (da war das Problem mit den gelben Blättern auch schon vorhanden, und ich dachte, es läge vielleicht am zu kleinen Topf). Es ist immer noch Erde am/im Wurzelballen, aber das ist natürlich die alte Erde vom Zeitpunkt des Pflanzenkaufs und die Wurzeln sind seitdem auch gewachsen. Sollte ich neue Erde dazutun? Und was könnte ich da zu sehen bekommen, wenn ich die Pflanze austopfe und den Wurzelballen anschaue?
Zum Gießen: Wieviel in welchen Abständen sollte ich denn gießen? Bei meinen kleinen Blumentöpfen kann ich es immer recht gut abschätzen, ich hebe einfach den Topf hoch und weiß vom Gewicht, wann es wieder Zeit wird. Aber dazu ist in diesem Fall mein Rücken zu schwach.
Zum Standort:
Ja, hier ist tatsächlich sehr trockene Luft. Kann es das alleine sein? Kann man dem mit Sprühen abhelfen (mach ich sporadisch immer mal wieder, aber vielleicht nicht genug), oder sollte ich einen Luftbefeuchter kaufen? Hat dazu vielleicht jemand Tipps?
Zugluft bekommt sie nicht und die Heizung ist so weit weg wie das Fenster.
Leider kann ich die Pflanze nicht an ein Nordfenster stellen, denn auf der Nordseite sind unsere Zimmer zu winzig für so eine große Pflanze, da würde ich ständig gegenrennen. Kühler geht leider auch nicht, in einer Mietwohnung sind die Möglichkeiten ja sehr begrenzt.
Wenn's tatächlich am Standort liegen sollte, dann muss ich sie weggeben, damit sie es woanders besser hat. Aber vorher möchte ich schauen, ob ich ihre Situation hier verbessern kann.
Vielen Dank für die freundliche Aufnahme in Eurem Forum, über weitere Denkanstöße und Tipps würde ich mich sehr freuen!
Frl Else,
(die jetzt erstmal das Fenster putzt und den armen Drachen ansprüht.)
Hallo Frl Else,
ja, es kann auch nur an der zu trockenen Luft liegen. Braun werdende, trockene Blattspitzen sind da ein ein ziemlich sicheres Zeichen.
Sprühen ist schon ein Ausgleich dafür, behebt das Problem aber nicht wirklich. Wesentlich besser ist, wenn Du für eine Verdunstung von Wasser im ganzen Raum sorgst. Da gibt es verschiedene Arten, die einfachste ist eine Schüssel mit Wasser auf die Heizung zu stellen oder feuchte Tücher drüber zu hängen.
In meiner alten Wohnung hatte ich dieses Problem auch jeden Winter, hier in der neuen Wohnung zum Glück nicht mehr und es werden auch keine Blattränder mehr braun.
Das ist schon vollkommen in Ordnung, wenn Du Deine Pflanze mit altem Erdballen in Seramis stehen hast, nur ist dann halt regelmäßige Nährstoffzufuhr/Düngung besonders wichtig. Aber Du kannst dafür jeden (auch recht preiswerten) Grünpflanzendünger nehmen, die Zusammensetzung ist da ziemlich ähnlich.
Den Wurzelballen schaue ich mir immer mit zuerst an, um eine Wurzelerkrankung ausschließen zu können... ich weiß, dass das bei solch mannshohen Monstern mit einigem Aufwandt verbunden ist. ::)
Zu den Gießabständen ist es schwer eine einheitliche Regel aufzustellen, denn mit den Jahreszeiten, Räumlichkeiten, Substrat und Stellplatz ändert sich das ja auch.
Gennerell gilt für Drachenbäume, lieber etwas weniger, als zuviel. Drachenbäume haben sukkulente Eigenschaften und überstehen auch längere Trockenperioden sehr gut, jedoch sind sie sehr empfindlich auf Staunässe.
Versuche erst einmal die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und halte das im Auge, normalerweise sollten die Blätter dann schön saftig grün bleiben, bis in die Spitzen.
Ansonsten sieht die Pflanze ja recht gesund aus.
Liebe Grüße
jK
.
Vielen Dank, jK, dann werde ich jetzt versuchen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Und bei nächster Gelegenheit kippe ich den Kleinen mal um und schaue mir die Wurzeln an.
Ich werde weiter berichten, wenn sich was tut.
Viele Grüße und einen schönen Abend,
Frl Else