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Zimmerpflanzen => Kübel-, Garten- und Nutzpflanzen => Thema gestartet von: AerLingus am 05. September 2007, 09:47:39

Titel: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: AerLingus am 05. September 2007, 09:47:39
Hallo ihr Hübschen!
Ich habe im Garten eine "Blaue Zwergpalme" , Chamaerops humilis, zu stehen. Ich weiß nicht warum aber ich zweifle immer wieder, ob sie wirklich Frost verträgt. Ich habe sie seit April diesen Jahres also macht sie jetzt den ersten Winter im freien durch. Ich frage deshalb weil ich kein Winterquartier für sie hab. Sie ist den Sommer über so stark gewachsen, das sie zu groß für die Wohnung ist.
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: Lantanos am 05. September 2007, 10:12:01
Hallo, deine Chamaerops, vermutlich eine humilis cerifera, verträgt im Alter Minustemperaturen bis -10° bei ausreichendem Wurzelschutz. Sie verträgt zwar kühle bis kalte Temperaturen, aber ab 0° bis -5° sollte sie bei uns im Haus (Keller) kühl überwintert werden. Wenn du nicht gerade in einer Weinbaugegend wohnst, ist die Gefahr groß, dass sie bei einem strengen Winter eingeht.

Chamaerops sind eigentlich dafür bekannt, dass sie nicht stark wachsen; ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in einer Vegetationsperiode so groß geworden ist, dass sie nicht im Haus gehalten werden kann. Keller oder Garage reichen im Winter aus, wie gesagt.
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: AerLingus am 05. September 2007, 10:17:14
Um welche Art es sich genau handelt weiß ich nicht. Ich habe sie bei Baldur gekauft. Da stand "Blaue Zwergpalme". Sie ist aber eher grün als blau. Aber ich finde sie trotzdem wunderschön. Sie ist stark in die Breite gegangen, nach oben ist sie nicht so stark gewachsen. Ich hätte eine Gartenlaube zum Überwintern. Aber wie ist das mit dem Licht? Hell sollte sie doch schon stehen oder? :-[
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: Lantanos am 05. September 2007, 10:22:25
Zum Überwintern braucht sie um die +5°, aber nicht so viel Licht, 700 Lux sollten genügen. Wie gesagt, ich halte deine Idee, sie im Winter draussen zu lassen, für absolut nicht gut. Wo wohnst du denn, in der Pfalz, im Kaiserstuhl, an der Bergstraße? Dort könnte man darüber nachdenken.
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: AerLingus am 05. September 2007, 10:26:16
Ich wohne im nördlichen Teil Brandenburgs. Also eine kalte Gegend. Wir hatten die letzte Nacht schon knapp 6 °C. Da denke ich manchmal schon nach die Palme wenigstens über Nacht schon reinzustellen. Ich würde weinen wenn sie erfriert. Ich bin froh dass ich im Garten ein wenig exotischen Flair habe.  :-\
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: Lantanos am 05. September 2007, 10:57:22
Ja, was soll ich dazu noch sagen? Exotisch ist ja nett, wenn man den Exoten auch das nötige Umfeld bieten kann; wenn nicht, sollte man die Finger davon lassen und vor allem nicht den Versprechungen von Pflanzen-Versandhäusern Glauben schenken.

Ich sags dir gern nochmal: Hol die Palme im Winter rein!
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: AerLingus am 05. September 2007, 11:02:06
Ja ich denke ich werde das wohl tun. Ist ja klar, wenn Palmen winterhart wären, dann würden sie auch bei uns wild wachsen. Aber das tun sie nicht. OK ich werde wohl demnächst ein Winterquartier einrichten müssen. Sag mal wie ist das mit Bananenpflanzen? Ich habe auch eine Bananenpflanze, diese habe ich bereits über Nacht reingestellt. Aber kann ich sie ebenfalls mit der Palme ins Winterquartier stellen? Ich meine mit den gleichen Bedingungen? Mir nimmt die große Banane mit den riesigen Blättern in der Wohnung etwas Platz weg.
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: Lantanos am 05. September 2007, 11:23:15
Kommt darauf an, welche Banane du hast. Aber da kenne ich mich nicht so aus. Warte mal, bis die Bananen-Freaks hier reinschauen, die können dir weiter helfen.
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: AerLingus am 05. September 2007, 11:28:32
Ja, welche genau das ist, keine Ahnung irgendwas mit Musa. Aber mit Musa beginnen ja alle Bananen. Es ist keine rote, das weiß ich schonmal. Aber danke erstmal wegen der Palme.  ;)
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: lurchlaich63 am 05. September 2007, 21:13:46
Also ich hatte über viele Jahre eine Chamaerops humilis im Garten, ohne viele Probleme. Nur im vorletzten Winter habe ich den Feuchtigkeitsschutz vergessen (im Feb. hat es sehr viel geregnet und Ende Feb. - Anfang März waren noch zwei Wochen mit -16°C, das war zuviel. Voraussetzung ist aber, dass man ein erwachsenes Exemplar zeitig im Frühjahr an einen geschützten Platz auspflanzt (im Topf schaffen sie keinen Winter) und das sie eben den Winter über trocken bleiben und etwas Schutz (z.B: Schilfmatte).
Gruß erich!
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: AerLingus am 06. September 2007, 09:59:56
Hallo Erich,
danke für deine Antwort. Ich habe sie im Kübel, denn ans auspflanzen habe ich eigentlich nicht gedacht. Ich habe schon ein Winterquartier für ihr. Da kann man mal sehen wie schön die Versandhäuser lügen können.  >:(
Meine Palme ist (lt. Versandhaus) ca. 4 Jahre alt, aber mir war schon von anfang an klar, das sie nicht so winterhart ist wie im Katalog beschrieben. Denn wenn Palmen winterhart wären, dann würden hier auch welche wild wachsen. Oder?  :-\ 
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: Ille am 06. September 2007, 20:11:19
Hallo,

ich kann Dir keinen fachlichen Tipp geben - aber ich habe gehört, dass manche Gärtnereien Winterquartiere anbieten - genau für Dein Problem. Vielleicht kannst Du da mal nachfragen - die können Dir sicherlich auch Auskünfte über Deine Pflanzen geben.

Ille
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: gabriela am 06. September 2007, 20:17:24
Du schreibst, sie ist so in die Breite gegangen.
Vielleicht kannst du sie ja ein bisschen zusammen binden fürs Winterquartier.
Mach ich auch immer mit meiner großen Cycas.
Nimmt sie mir nicht übel! ;)
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: sandra am 07. September 2007, 11:21:02
Ich habe seit April 2005 eine Hanfpalme ausgepflanzt, guckst du hier:

http://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/index.php?topic=218.0

Sie ist, je nach Gewöhnung und Alter und Gegend und, und, und...
auch nur bedingt winterhart. Auf jeden Fall macht ihr die Feuchtigkeit nicht sooo viel aus.
Eine Zwergpalme verträgt auch bis zu -12 Grad, je nach... (siehe oben).
Aber was ihr schadet, ist die Nässe in unseren Wintern. Da sie aus dem Mittelmeerraum kommt, wo man eben das berühmte mediterrane Klima hat, also trockenere Winter, übersteht sie unsere Winter nicht, irgendwann rafft sie die Fäulnis dahin... :'(

Wenn sie noch im Kübel ist, musst du sie dieses Jahr sowieso reinholen, zum auspflanzen ist es zu spät! Und dann informier dich an den langen kalten Winterabenden gründlich, überleg dir die Sache mit dem Winterschutz (den brauchst du unbedingt!!) und schau, ob du es im Frühjahr wagst...ein Restrisiko bleibt aber immer...
Wichtig wäre ein Dach gegen den Regen, aber im Osten Deutschlands mit Sicherheit auch eine Art Haus, was man beheizen kann. Vor allem die Wurzeln müssen vor dem Frost geschützt werden!
Ich habe einen Winter lang (ein sehr strenger übrigens!) mit Grablichtern geheizt, in Zukunft gibt es eine elektrische Heizschlange (eigentlich für Terrarien gedacht).
Meiner Palme geht es bestens. Allerdings soll diese bis zu - 17/-18 Grad vertragen...sie kommt aus dem Hochgebirge.

Mein Vorschlag wäre:
Mach es wie ich, lass die Zwergpalme im Kübel, sie wächst kaum in die Höhe. Dann kauf dir im Herbst eine preisreduzierte Hanfpalme in einem Baumarkt (meine war damals von 20 auf 7 € gesenkt). Diese könntest du dann im Frühjahr auspflanzen, hast den ganzen Sommer Zeit, einen Winterschutz zu bauen und dann mal sehen...
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: sandra am 07. September 2007, 11:24:03
Ach so, hab ich vergessen:
Zwerg- und Hanfpalmen ähneln sich stark, vor allem wenn sie noch so klein sind! Verlass dich nicht auf die (meist nicht vorhandene) Fachkenntnis der Baumarktmitarbeiter!

Die Zwergpalme (Chamaerops humilis) hat Dornen an den Stielen, die Hanfpalme (Trachyocarpus fortinee) nicht. Allerdings wurde letztere früher als Chamaerops excelsa bezeichnet, unter diesem Namen hab ich meine noch 2005 gekauft, obwohl das längst Geschichte war!!
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: AerLingus am 07. September 2007, 12:06:11
Danke dir Sandra. Ich werde sie reinstellen, ich glaub ich könnt sonst nicht ruhig schlafen. Momentan steht sie noch draussen, aber schon geschützt, also von drei Seiten sind Wände und Bretter vor. Die Südseite und oben ist offen, also die sonnigste Seite. So bekommt sie noch genug Licht und Wärme. Bei uns im Baumarkt gibt es sehr viele Pflanzen, aber von den Mitarbeitern kennt sich da keiner wirklich aus. Aber es gibt ja euch hier, das beste Infozentrum der Welt.  :D
Übrigens: Meine Palme hat Stacheln an den Stielen und riesige Fächer. Recht buschig. Hab nur leider meine Digitalkamera verborgt. Wenn ich sie wiederhabe dann mach ich ein paar Foddos  ;)
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: sandra am 07. September 2007, 12:33:39
Du kannst sie getrost noch einige Wochen draußen lassen. Die ersten Nachtfröste übersteht sie auch, werden doch nicht gleich im 2-stelligen Bereich liegen...! Aber sobald die Gefahr besteht, dass der Ballen durchfrieren könnte, rein damit! Denn dann könnte sie schon bei -5 Grad an Frosttrocknis sterben, das heißt sie verdurstet...
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: sandra am 07. September 2007, 12:35:23
Ach ja...und im Winter ganz sparsam gießen, wenn sie kühl steht braucht so noch weniger Wasser...und ein Zuwenig nimmt sie nicht so schnell übel, wie ein Zuviel...
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: AerLingus am 07. September 2007, 13:42:27
Danke für deine Tipps!  ;D Ich doch nicht dass es so schnell friert. Obwohl wir hatten hier schon 4 °C in der Nacht. Aber ich denke kälter wirds erstmal noch nicht. Ich hoffe dass wir noch ein paar etwas wärmere und schönere Tage kriegen.  :(
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: gabriela am 07. September 2007, 16:20:56
Sandra....was sind denn elektrische Heizschlangen?
Wäre eventuell für meinen nicht beheizten Wintergarten interessant!
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: sandra am 07. September 2007, 16:25:10
Das ist so ein Kabel, welches eigentlich dafür gedacht ist, einen Stein in einem Terrarium aufzuheizen, es wird dann darunter gelegt und der Leguan (oder wer auch immer) setzt sich obendrauf!  :)
Aber für einen ganzen Wintergarten sind die glaub ich zu klein...
Da würde ich dann doch eher einen Frostwächter nehmen bzw. einen kleinen Elektroheizer...
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: blomster am 07. September 2007, 21:51:07
hallo die chamaerops humilis hat eine frost stärke von -15 grad,aber die palme  übersteht es nur, wenn diese   ausgepflanzt. ich habe meine schon seit 2 jaren in unserren garten stehen.(ausgepflanzt) und zwar ist das die einfache chamaeropsis humilis die nur bis -13 grad frost fest ist.die beste auspflanzeit ist der früher. denn dan haben diese genug zeit sich einzuwurzeln.
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: bamboo666 am 07. September 2007, 22:34:11
Als winterhart sollten lediglich Pflanzen bezeichnet werden, die ohne jegliche Schutzmassnahmen unsere Winter überleben. Sicherlich gibt es einige frostverträgliche Palmen die mit Schutz erfolgreich ausgepflanzt werden können. Das Hauptproblem ist oft nicht die Kälte, sondern die hohe Winterfeuchtigkeit in unseren Breiten. Die widerstandsfähigste Palme ist nach wie vor die Trachycarpus, die auch mit der hohen Luftfeuchtigkeit zurechtkommt. Chamaerops,Buthia, Jubaea und andere derzeit häufige Arten benötigen stets einen Nässeschutz und ggf. eine Notheizung. Auch mit den angegebenen "Verträglichkeitstemperaturangaben" sollte man sehr vorsichtig sein. -10 oder höhere Minustemperaturen werden von einigen Arten kurzfristig vertragen. Langanhaltende Dauerfröste, gar noch mit durchfrorenen Ballen verträgt kaum eine Palme.
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: sandra am 05. November 2007, 10:46:08
Eine Zwergpalme, die bis -15 Grad übersteht, ist aber schon eine Seltenheit! Und außerdem ist sie sicher etwas älter...
Also Vorsicht!
Meiner Trachy geht es übrigens blendend, sie hat jetzt ihren 3. Winter vor sich und ich muss jetzt ein neues Schutzhaus bauen, das alte ist zu klein geworden... ::)
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: Plant_KInG am 05. November 2007, 15:24:38
HI.......
Wegen den Bananen:
Von der müsste am besten ein Foto drin sein ;)
Dann könnte ich dir evtl weiterhelfen.....

LG ;D
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: Patmar am 17. Dezember 2007, 03:46:50
Hallo alle

Dies ist mein erster Beitrag hier. Ich möchte erst mal sagen das es mit der ach so schlimmen Winterfeuchte vollkommener Quatsch ist. Wenn zb. Trachycarpus fortunei (Hanfpalme) so schlecht auf Winterliche Feuchte reagieren würde, dann könnte sie hier bei uns im Winter nassem Köln niemals ohne Schutz überleben. Tatsache ist aber das Trachycarpus fortunei in der nassen Kölner Bucht besser gedeiht als sonst wo in Deutschland. Hier in Köln kenne ich keine Trachycarpus die vor Winterlicher Feuchte geschützt wird. Auch hier gibt es Frost (so meist um die -5 bis -10) aber selten. Davon Palmen im Winter zu Knebeln und Aufwendig zu Schützen halte ich garnichts. Vorallem nicht bei Arten bei denen es nicht nötig ist.
Zu Chamaerops humilis haben wir 3 im Garten seit guten 7 Jahren. All die 7 Jahre haben sie noch nie Schutz erhalten ausser Mulch im Wurzelbereich. Und siehe da sie haben alle Winter mit so gut wie keinen Schäden (abundzu leichte Braune Blattspitzen) überlebt und wachsen sehr gut. Und das alles in einem Ort der eine menge feuchte im Winter hat. Ausserdem liegt unser Garten auch nur 200m vom Rhein entfernt. Also haben wir hier genug Feuchte. Einen Winter hatten wir hier - 12 und auch das haben alle Exemplare überstanden.
Die meisten Palmen sehen nach dem Winter eh nur schlimm aus wenn sie zu eifrig geknebelt wurden und am schlimmsten noch mit Folie geschützt wurden.

Falls es interresiert hier eine kleine Auswahl der Exoten die bei uns ím Garten wachsen.

Trachycarpus fortunei
Chamaerops humillis
Butia capitata
Jubea chilensis
Sabal minor
Trithrinax campestris   
Chamaedorea radicalis
Phormium tenax
Arbutus unedo
Caesalpinia gilliesii
Camellia japonica 
Cistus laurifolius
Cordyline australis 
Cupressus sempervirens
Cycas revoluta
Acca sellowiana
Dicksonia antarctica
Ficus carica
Ficus pumila
Musa basjoo
Punica granatum
Diospyros kaki
Jasminum officinale 
Passiflora cerulea
Olea europaea 
Albizia julibrissin 
Agave americana  (bekommt nässeschutz, genau wie alle Kakkteen)

Grüße Patmar

















Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: bamboo666 am 18. Dezember 2007, 16:21:38
Hallo Patmar, ersteinmal herzlich willkommen hier im Topfpflanzenclub. Deine Auflistung war recht interessant, aber für mich nicht ganz glaubwürdig. All diese Pflanzen wachsen in deinem Garten ohne jegliche Schutzvorrichtung? Seit wie vielen Jahren? Nun gut, die Kölner Bucht ist eine ganz besonders milde Ecke. Hier in Hamburg ist in den letzten Jahren auch so einiges heil über den Winter gekommen, aber langfristig sind die von dir o.g. Pflanzen nicht als winterhart zu bezeichnen. Ich habe zumindest hier in Hamburg meine Erfahrungen mit so allerlei Exotengrün gesammelt, und so manches sterben sehen. Einige Jahre gehts gut, und dann kommt der grosse Jammer. Immerhin sind die meisten dieser "Schwellenpflanzen" in der Anschaffung ja auch nicht als billig zu bezeichnen. Nur zum Beispiel Trachycarpus: Diese sind seit einigen Jahren vermehrt in Hamburger Gärten gepflanzt worden. Grob geschätzt haben davon lediglich 10-20 % den Winter 2005/06 überlebt. Eigentlich doch schade, oder? - Zum Thema Winterfeuchte: Trachys sind da nicht ganz so empfindlich, da sie aus wesentlich luftfeuchteren Lagen stammen. Chamaerops dagegen kommen aus ganz anderen Klimaten. Atlasgebirge, Küstengebiete im Mittelmeerraum etc, nur als Beispiel. Dort herrscht schon ein anderes Klima als in beispielsweise in Südchina.
Ich grüsse dich aus Hamburg. Jörn
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: Patmar am 18. Dezember 2007, 21:27:28
Hi Jörn

Also all die Pflanzen die ich aufgelistet habe vertragen gut und gerne bis zu -10 und weniger. Den einzigsten Schutz den sie erhelten ist Mulch. Klar Exemplare von Butia capitata oder änliche bekommen in den kältesten nächten auch mal ein Vlies oder eine Decke. 80 % Der Pflanzen sind seit 2002 Ausgepflanzt. Die meisten Exemplare habe ich/wir aus Baumschulen in Nord Spanien oder Nord Italien. Gepflanzt wurden meist schon sehr große Exemplare.
Das die Trachys bei euch den Winter 05/06 nicht überlebt haben ist Schade aberbei uns kenne ich kein Exemplare was nennenswerte Schäden erlitten haben. Trachycarpus wird sogar schon von der Stadt gepflanzt.
Wenn du wissen willst was bei uns in der Gegend alles möglich ist lege ich dir einen Besuch im Phantasialand in Brühl nahe. Dort gibt es sehr große Exemplare von Butia Yatay oder auch von Erythrina crista-galli Ausgepflanzt.
Zu Chamaerops kann ich nur meine eigenen Erfahrungen wieder geben und die sind nunmal das sie zumindest bei uns nicht auf winterliche nässe schlecht reagiert.
Verluste habe ich bis jetzt nur einen gehabt und das wahr ein Exemplar von Phoenix canariensis.


Tschau Patrick
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: bamboo666 am 20. Dezember 2007, 17:46:52
Hi Patrick, sehr interessant was du da schreibst. Nun ist das Thema sehr komplex und ich hätte das ein oder andere hinzuzufügen und ,aber auch viele weiteren Fragen an dich, bezüglich der Tropen/Subtropenkinder hier im kalten Deutschland. Vorerst würde ich mich, falls es dir möglich ist, über ein paar Fotos eures Exotengartens freuen. Melde mich später wieder!
Gruss aus Hamburg 0C. Jörn
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: blomster am 20. Dezember 2007, 22:54:09
hallo patmar

du hast ja eine sehr interresante pflanzenvielfahlt. wenn du noch in euren garten platz hast , dan versuche es duch auch mal mit  fatsia japunica( zimmeraralie). habe dieses ja mal drei ausgepflanzt, und bis jetzt haben sie es ohne probleme bei minus 5 grad ausgehallte. können jedoch bis zu minus 13 grad aushalten es frieren lediglich nur die obersten 10 cm vom stamm kaput. diese treiben zum frühjahr jedoch wunderbar wieder aus.igent wo in deutschland steht ein prächtiges exemplar  im garten was auch jedes jahr zu blüte kommt habe dieses durch zufall im netz erfahren.

kanst du mir vielleicht mal sagen wu du die trithrinax campestris her hast? die palme suche ich nähmlich schon eine ganze weile.komme aus emsdetten und bei uns habe ich sie noch nie im handel gesehen. bei der nbv borken oder im blomengroßmargt aalsmeer oder boskoop hatten sie diese auch nicht gehabt.

lg blomster
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: Patmar am 21. Dezember 2007, 00:43:47
Hi

@Jörn Bilder werde ich mal neue im Frühjahr machen. Jetzt ist es mir zu Kalt draussen. Ausserdem ist im halben Garten momentan Baustelle. Werden dort im Frühjar einen Pool Bauen.
Fragen kannst du mir gerne stellen. Was meinst du mit Tropen Kinder? Keiner der Pflanzen in unserem Garten ist eine echte Tropen Pflanze. Das sind eigentlich alles Kinder der Subtropen.

@blomster Also Fatsia japonica haben wir einige im Garten sind glaub ich 8 oder 9. Nächstes Jahr kommen aber noch welche dazu. Blühen tun sie alle jedes Jahr. Nur leider werden die blüten oft vom Frost geschädigt. Die Größte müsste mittlerweille gute 3m oder mehr hoch sein. Zurückgefroren sind sie noch nie. Bekommen bei mir im Garten garkeinen Schutz. Ich finde es immer sehr lustig wenn ich im Gartencenter eine Fatsia kaufe und dann sage das sie für den Garten ist. Die Reaktion der Verkäufer find ich immer spannend und lustig. Die meinen immer das sei nur eine Zimmerpflanze und schon geringster Frost würde sie umbringen. Naja habe sie eines besseren belehrt.
Die Trithrinax campestris habe ich aus einer Baumschule / Exotenhändler in Nord Spanien. Die heissen Palm ter und sind in Giorna. Gib einfach mal bei google ein dann findest du sie. Sonst bekommst sie noch zb bei Flora Toskana (von dort habe ich sehr viele Pflanzen)oder Tropical Center in Holland.

Liebe Grüße Patmar
Titel: Re: Chamaerops humilis wirklich winterhart?
Beitrag von: bamboo666 am 22. Dezember 2007, 14:20:25
Na lieber Patmar, mit den Tropenkindern war`s ja nicht so gemeint. Dann eben reine Subtropenkinder. Ich hoffe du verzeihst mir den Ausrutscher....Tja und die Fatsia wuchs auch bei mir im Garten. In kälteren Wintern fror sie jedoch regelmässig zurück, und verstarb letztendlich vor einigen Jahren. Eine neue Fatsia steht bei mir im Kübel auch derzeit noch draussen. Den letzten Winter überdauerte sie mit einigen Kakteen und Sukkulenten, Aspidistra, Phormium und einigen anderen Pflanzen auf der überdachten Terrasse. Es wurden auch nur Tiefstwerte von -6 C. gemessen. Der eigentlich harte Phormium erfror jedoch! Früher konnten die mehr ab!!! Haha... -Gut, aber wenn mir ein Baumarktwilly erzählen will, dass Fatsias sogenannte Freilandpflanzen sind, da frosttolerant, hat er Unrecht und gehört wegen falscher Beratung in die Schraubenabteilung zwangsversetzt.  Wir sind hier ja nicht in Paris oder London, wo Fatsia ein oft gesehenes Gartengehölz ist. Und so ist es mit vielen anderen Pflanzen auch. Im Extremwinter 1978/79 froren alle Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)hier in Norddeutschland bis auf den Boden herunter, und weitere Pflanzen auch. Vor 10-12 Jahren waren sämtliche Kirschlorbeer im Frühjahr unverkäuflich, da sie wie Bambus und viele andere Immergrüne im Winter so dermassen was auf die Mütze bekommen hatten, und erst einmal wieder durchtreiben mussten. In der Zeit erfroren auch Viburnum tinus, Aucuben und Leucothea, selbst in Holland!!!! Das hing natürlich auch, wie immer, vom Standort ab. Ich habe empfindlichere Bambussorten in der Hamburger City gepflanzt. Nur 20 km. von meinem Standort im Nordosten der Stadt. Dort wachsen sie ohne Schaden vorzüglich, bei mir sind sie jedoch jährlich bis auf den Boden heruntergefroren, trotz geschützter Lage, Mulchschicht und gutem Zureden. Das du jetzt nicht fotografieren möchtest, finde ich bedauerlich. So kalt ist es doch gar nicht. Noch nicht mal hier im Norden, und eine   rauhreifbedeckte Subtropenszenerie ergibt ganz sicher nette Motive.