Schädlinge an Balkonpflanzen?

Begonnen von Zürihegel, 13. Juni 2009, 17:58:39

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Zürihegel

Hallo Schädlingskenner,

unsere Hornveilchen auf dem Balkon sehen prächtig aus. Einen ersten Anflug von Mehltau konnte ich durch Spritzen eines Mittels abwehren. Aber jetzt sind uns in kürzester Zeit zwei und ein halbes Pflänzchen blitzartig eingegangen. Morgens sahen sie noch einwandfrei aus, abends waren sie hinüber. Obwohl sie genug Wasser hatten, sahen sie aus, als wären sie verdurstet. Wenn man etwas an der Pflanze gezogen hat, hatte man den oberirdischen Teil zur Gänze in der Hand. Die Wurzeln sehen einwandfrei und sehr kräftig aus.

Wir haben keine Ahnung, was da passiert sein kann. Allerdings tummeln sich haufenweise winzige, nur etwa 1 mm große, Krabbeltiere auf/in der Erde, die mein Mann zuerst für harmlos und normal hielt. Aber jetzt hat er den Verdacht, dass diese Tierchen am Sterben der Pflänzchen beteiligt sein können.

Ich hänge mal zwei Bildchen von den Tieren an. Vielleicht kennt sie jemand und weiß, ob sie üble Schädlinge sind?

Gruß,
Rosemarie

Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Zürihegel

Hat keiner eine Ahnung, ob diese Tierchen harmlos sind oder tatsächlich Pflanzentöter? Ich habe inzwischen ein Mittel gegossen, das gegen alle möglichen Schädlinge wirkt. Dadurch sind die Blattläuse getötet worden, die ich noch gar nicht entdeckt hatte. Aber die Krabbeltiere, um die es mir geht, erfreuen sich noch bester Gesundheit.

Vielleicht hat sich dieses Problem aber bald erledigt, denn durch die kühlen und feuchten Tage hat sich auch der Mehltau wieder ausgebreitet... Aber immerhin sind keine Pflänzchen mehr ganz abgestorben.
Ich weiß, dass ich nichts weiß.

maeve

Hallo Zürihegel

Ich hab jetzt mal mein Schädlingsbuch herausgekramt und Dein Schädling hat eine unglaubliche Ähnlichkeit mit der surinamischen Schabe.
Die sind am häufigsten auf der Fensterbank und im Gewächshaus zu finden. Sie frisst am liebsten zarte Pflanzenteile und Keimlinge an, aber auch Orchideenblüten.
Dagegen gibts Schaben-Köderpräparate und bestimmte Staubarten, die man auf die Erde streut.
Verbürge mich aber für nichts (ob es tatsächlich dieses Tier ist)

vG
maeve

Zürihegel

Hallo maeve,

vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast! Ich konnte im Netz leider nichts über diese Schabe finden. Sagt dein Buch denn auch, wie groß die ist? Zu "Schaben" sagt Wikipedia "ab 5 mm". Meine sind aber höchstens 1-2 mm groß.

Gruß,
Rosemarie
Ich weiß, dass ich nichts weiß.

maeve

Hallo

HIer im Buch steht 15-30 mm im ausgewachsenem Zustand mit auffällig langen Fühlern. Sie kommen meist aus den Tropen (eingeschleppt) und sind hell-bis dunkelbraun, manchmal auch etwas gelblich.

Mehr Infos hab ich leider auch nicht  :(

vG
maeve

Zürihegel

Dann können es nicht die surinamischen Schaben sein. Die erwachsenen Tierchen an unseren Pflanzen sind eher 1,5 mm groß, es sind aber auch noch welche dabei, die höchstens halb so groß sind. Also wirklich winzig.

Vielen Dank nochmals,
Rosemarie
Ich weiß, dass ich nichts weiß.

eustoma

Zitat von: Zürihegel am 13. Juni 2009, 17:58:39
Hallo Schädlingskenner,

unsere Hornveilchen auf dem Balkon sehen prächtig aus. Einen ersten Anflug von Mehltau konnte ich durch Spritzen eines Mittels abwehren. Aber jetzt sind uns in kürzester Zeit zwei und ein halbes Pflänzchen blitzartig eingegangen. Morgens sahen sie noch einwandfrei aus, abends waren sie hinüber. Obwohl sie genug Wasser hatten, sahen sie aus, als wären sie verdurstet. Wenn man etwas an der Pflanze gezogen hat, hatte man den oberirdischen Teil zur Gänze in der Hand. Die Wurzeln sehen einwandfrei und sehr kräftig aus.

Wir haben keine Ahnung, was da passiert sein kann. Allerdings tummeln sich haufenweise winzige, nur etwa 1 mm große, Krabbeltiere auf/in der Erde, die mein Mann zuerst für harmlos und normal hielt. Aber jetzt hat er den Verdacht, dass diese Tierchen am Sterben der Pflänzchen beteiligt sein können.

Ich hänge mal zwei Bildchen von den Tieren an. Vielleicht kennt sie jemand und weiß, ob sie üble Schädlinge sind?

Gruß,
Rosemarie




Hallo Rosemarie,

von Kunden höre ich immer wieder mal die Klage, dass Tiere die Violen abfressen, da man die  Pflanzen abheben kann und wurzellos sind.
Dies ist ein grosser Irrtum.

Es gibt eine bodenbürtige Krankheit die auch gerne Violen befällt Die Pflanzen machen einen welken Eindruck und lassen sich vom Boden abheben, wobei der Wurzelhals morsch ist.  Die Blätter sind in der Regel gelblich verfärbt .

Es handlt sich um die Pilzkrankheit Phytophtora. Eine Bekämpfung ist für uns uns Praktiker kein Problem. Ob es die entsprechenden Fungizide (oft auf Aluminiumbasis) als Kleinpackungen gibt, kann ich momentan nicht sagen.

Den Tierchen tut man so oft Unrecht.

Mit lieben Grüßen,   eustoma

Zürihegel

Hallo eustoma,

es täte mir leid für die Tierchen, wenn wir ihnen Unrecht getan hätten. Mit etwas Verzögerung haben sie offenbar doch das Zeitliche gesegnet. Vorher sind sie sogar außen am Balkonkasten herumgerannt, jetzt sieht man gar keine mehr. Es sind auch keine weiteren Pflänzchen mehr eingegangen.

Gegen eine Pilzerkrankung würde m.E. sprechen, dass die Pflänzchen bis wenige Stunden vor ihrem "Tod" völlig gesund aussahen, also auch keine Gelbfärbung der Blätter aufwiesen. Außerdem waren es zweieinhalb Pflänzchen, d.h. von einer Pflanze ist nur ein Teil dahingewelkt, der Rest dieser Pflanze lebt jetzt noch. Wenn es sich um diesen Pilz handeln würde, müssten dann ohne Behandlung nicht alle Pflanzen eingegangen sein?

Nun, vermutlich werde ich es nie erfahren. Wahrscheinlich wird sie bald der Mehltau dahinraffen.  Unter normalen Umständen hätte ich sie ja längst durch "richtige" Sommerblüher ersetzt, aber das lohnt sich nicht, weil im September die Hausfassade saniert werden soll.

Jedenfalls vielen Dank, dass auch du dich meines kleinen Problems angenommen hast.

Lieben Gruß,
Rosemarie

Ich weiß, dass ich nichts weiß.

eustoma

Zitat von: Zürihegel am 23. Juni 2009, 20:41:20
Hallo eustoma,

es täte mir leid für die Tierchen, wenn wir ihnen Unrecht getan hätten. Mit etwas Verzögerung haben sie offenbar doch das Zeitliche gesegnet. Vorher sind sie sogar außen am Balkonkasten herumgerannt, jetzt sieht man gar keine mehr. Es sind auch keine weiteren Pflänzchen mehr eingegangen.

Gegen eine Pilzerkrankung würde m.E. sprechen, dass die Pflänzchen bis wenige Stunden vor ihrem "Tod" völlig gesund aussahen, also auch keine Gelbfärbung der Blätter aufwiesen. Außerdem waren es zweieinhalb Pflänzchen, d.h. von einer Pflanze ist nur ein Teil dahingewelkt, der Rest dieser Pflanze lebt jetzt noch. Wenn es sich um diesen Pilz handeln würde, müssten dann ohne Behandlung nicht alle Pflanzen eingegangen sein?

Nun, vermutlich werde ich es nie erfahren. Wahrscheinlich wird sie bald der Mehltau dahinraffen.  Unter normalen Umständen hätte ich sie ja längst durch "richtige" Sommerblüher ersetzt, aber das lohnt sich nicht, weil im September die Hausfassade saniert werden soll.

Jedenfalls vielen Dank, dass auch du dich meines kleinen Problems angenommen hast.

Lieben Gruß,
Rosemarie




Hallo Rosemarie,

vielen Dank für Deine Raktion.

Nun, ich habe die Situation beschrieben, mit der ich ímmer konfrontiert bin.
Wir sind u.a. mit der Grabpflege beschäftigt und da ist nun mal  Phytopyhtora die beschriebene Ursache. Die umherlaufeneden Tierchen sind da nur sekundär und werden von den Kunden zu Unrecht bezichtigt.

Eine Bestimmung ist da natürlich einfach, weil ich das Material vor Augen habe.

Bei Pflanzen ist vieles möglich.

Mit lieben Grüßen,   eustoma

matucana

Hallo Rosemarie,

hattet ihr zufällig stehende Hitze auf dem Balkon? Vielleicht ist den Violen zu warm geworden. Einige Zeit lokal über 40° ohne Luftbewegung kann da kritisch werden.
Schöne Grüße Helli


"Das ist irrelevant!" (Seven of Nine, Star Trek Voyager)

Zürihegel

Hallo Helli,

ausschließen kann ich das nicht völlig. Aber den anderen 18 Pflanzen hat es jedenfalls nichts ausgemacht. Den Spinnmilben, die sich jetzt auch noch daran gütlich tun, macht Hitze auch nichts aus *zähnefletsch*.

Gruß,
Rosemarie
Ich weiß, dass ich nichts weiß.