Lithops

Begonnen von wurm, 01. März 2009, 12:22:23

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Nolwen

Hallo Vivi,

jo, Schlafzimmer klingt gut, bissel kühler, aber nicht gleich ganz kalt. Bin schon auf nächstes Jahr gespannt, hoffentlich sehen die dann nicht so gurkig aus bei mir wie jetzt teilweise  :D.

LG,
Mirja

Civica

Ja ich bin auch überrascht, dass sich das erste Blattpaar da so rausschlängelt - dann muss man die doch nächstes Jahr beim Pikieren ein ganzes Stück tiefer setzen? Oder wird das noch?

Naja wenn ich mir meine Babykakteen und Astrophyten ansehe, die sehen auch alle so gurkig aus. Mal sehen was noch aus denen wird!

Habe jetzt mal im Schlafzimmer gemessen, sind 17 Grad, draußen ist ja auch noch nicht so kalt. habe jetzt teilweise aber auch schon gelesen, die Steine sollen teilweise lieber kalt und dunkel als hell und zu warm stehen (natürlich immer am besten kühl und hell) - was mag man da denn jetzt glauben?
Wahrscheinlich einfach mal n Auge drauf werfen.

Lg

wurm

Hi

Wenn die Lithops zu Warm stehen fangen die im Winter an zu wachsen. Durch die geringe Lichteinstrahlung werden diese dann sehr lang. Wenn sie Kühl gestellt werden legen die kleinen eine Winterruhe ein, da ist dann Licht fürs Wachstum nicht mehr so wichtig

Grüße Eike
muh !

Civica

Oh man, so langsam verwirrt mich das Thema immer mehr.
Das mit dem warm=wachsen kenn ich ja von den Kakteen, aber genau das versteh ich nich bei den Steinen.  ???
Wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, wachsen die doch so oder so im Winter? heißt es nicht, von Herbst bis Frühjahr soll man nicht gießen, da sich dann das neue Blattpaar entwickelt?

Außerdem frage ich mich jetzt, ab wann "zu warm" gilt. Glaubt man einigen Seiten zu dem Thema, ist eine Temperatur über 6 Grad schon zu warm. Aber selbst  im Keller sind es bei mir noch 10 Grad, ob es noch viel kühler wird, bezweifel ich. Naja, bald kommen die dann auf jeden Fall rüber ins Zimmer.

Lg


wurm

Hiho

Ich versuche dir das mal zu erklären. Zur Übersicht gibt es bei den Mittagsblumengewächsen folgenden Familienbaum:

Aizoaceae (Mittagsblumengewächsen) ---->Mesembryanthemaceae ( auch Mesembs genannt)-----> Arten wie Lithops, Conophytum uvm.

Die meisten Mesembs stammen aus dem südlichen Afrika, hier leben sie unter sehr trockenen Bedingungen. Allerdings ist es dort im Winter auch recht kalt, so das es in manchen Gegenden sogar zu Frost kommen kann. Im Sommer herschen in manchen Gegenden dagegen Temperaturen von mehr als 50 Grad. Die Zeit ist dort um ein halbes Jahr zur europäischen Zeit  verschoben z.B wenn hier Winter ist, ist dort Sommer. Die Mesembs die hier kultiviert werden haben sich aber den europäischen Rhythmus der Jahreszeiten angepasst.

Dann gibt es zwei verschiedene Wachstumszeiten bei Pflanzen. Die Pflanzen wachsen endweder an langen Tagen (mit vielen Sonnenstunden, also Sommer) oder an kurzen Tagen (wenigen Sonnenstunden, also Winter). Sie werden fachlich als "Langtagpflanzen" oder "Kurztagpflanzen" bezeichnet. Die Pflanzen wissen also anhand der Tageslänge, ob nun Winter oder Sommer ist.
Bei Mesembs ist es Artenabhängig ob es sich um eine Langtagpflanze oder Kurztagpflanze handelt.

Langtagpflanzen (Sommerwachser) sind z.b. Lithops und Faucaria
Kurztagpflanzen (Winterwachser) sind z.b. Conophytumund Fenestaria

Bei deine Lithops handelt es sich nun um Sommerwachser, deshalb werden sie auch im Sommer gegossen.  Im Winter legen sie eine Ruhephase (Trockenperiode,von November bis März nicht gießen ) ein. Die Lithops bilden dann mit ihren letzten Wasserreserven, die sie aus den alten Blättern ziehen, neue Blätter aus (die alten Blätter vertrocknen). Während dieser Zeit sollten deine Lithops nicht zu früh gegossen werden, da sonst die neuen Blätter platzen können. Wenn du deine Lithops nicht kühl, also bei 5- 10 Grad überwintern kannst, ist das nicht ganz so schlimm, die Pflanzen brauchen dann vielleicht etwas Wasser während der Trockenzeit.

Das sagt jedenfalls mein Mesemb-Buch

Grüße Eike
muh !

Civica

18. November 2009, 21:01:54 #35 Letzte Bearbeitung: 18. November 2009, 21:20:57 von Civica
Soooo, erstmal danke für die super Erklärung! 5-10 Grad halte ich auch für sinnvoll, aber selbst heute ist es im ungeheizten Zimmer noch über 15Grad (draußen sind es ja nicht viel weniger). Hoffe das ändert sich noch, wenns draußen kälter wird.

Das Thema hat mich dann jetzt aber so sehr gefesselt, dass ich erst mal 127 Seiten eines gewissen zuvor geposteten Links  über dieses Thema lesen musste, was ein paar Stunden gedauert hat! Glücklicherweise hatte ich heute in meiner Weiterbildung den ganzen Tag lang Zugriff aufs Internet  ;D

Also, zwei Dinge sind mir aufgefallen:
Erstens, gehen da die Meinungen zwar etwas auseinander, aber im ersten Winter können/sollen/müssen (was auch immer) die kleinen Lithops noch nicht völlig trocken und kühl gehalten werden. Vor allem nicht, solange die noch nicht ihr erstes richtiges Blattpaar haben. Teilweise wurde geschrieben, erst nach dem zweiten richtigen.

Zweitens
habe ich nicht ein Bild von einem Lithopskeimling gesehen, aus dessen Mitte das neue Blattpaar so hervorsprießt wie bei mir, was mich schon überlegen ließ, ob es überhaupt Lithops sind. Normal scheint das jedenfalls nicht zu sein - ich würde fast davon ausgehen, dass ich doch zu viel gegossen habe.
Außerdem sehe ich bei manchen anderen, dass sich dort das Blattpaar im Inneren bildet und auch viel dicker ist und - wie ich es auch gelesen habe - ein Stück kürzer als die Keimblätter (vorausgesetzt das bleibt so). Ob das so sein muss, keine Ahnung, aber das wäre dann wohl eher normal.

Jetzt frage ich mich, ob ich die da so weiter wachsen lassen soll - habe eigentlich keine andere Wahl. Bin gespannt, wie es weiter geht.

Lg

Edit: Hänge gerade noch ein Bild von dem mit der Verdickung dran. Der sieht zwar etwas seltsam aus, weil der umgefallen ist, aber so lässt der sich am besten von allen Fotografieren.  ;D

wurm

Hi

Ich hab meine Lithops auch in der warmen Bude stehen, da ich kein Kaltgewächshaus habe. Bei mir stehen die bei 13-18 Grad. Kleine Lithops muss man das erste Jahr während der Ruhezeit noch mit Wasser verwöhnen. Das die Keimlinge ihr zweites Blattpaar ganz unterschiedlich ausbilden ist ganz normal ( mal durch die Seite, manche durch die Mitte). Häufig ist es auch so, dass sich dreilobige Pflanzen bilden.

Mein nächsten Aussaatversuch starte ich auch im Frühling, ich hoffe das ich vom letzten mal einiges dazugelernt habe

Grüße Eike
muh !