Sansevieria Blätter schrumpelig und knicken um

Begonnen von Paul :-), 27. August 2020, 02:05:45

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Paul :-)

Hallo Zusammen,
ich hab eigentlich kein Plan von Pflanzen und habe vor ca. 5 Jahren eine (laut google) Sansevieria sozusagen vererbt bekommen...

Sie ist in so einem 30er Lechuza Topf, wo ich dann immer 2 Liter aufeinmal gieße. Wenn die Anzeige ganz unten ist, warte ich dann noch 2-4 Wochen, weil man im Kanal immer noch Restwasser sehen kann.
Es kam zwar immer wieder mal vor, dass ein Blatt nicht mehr von alleine stand und umfiel, diese habe ich dann einfach an ein anderes gebunden. Davon waren immer maximal eine Handvoll Blätter betroffen...

So lief das also 4,5 Jahre lang Problemlos. Die längsten blätter haben nun 160cm erreicht.
Nun habe ich letztes Jahr am Ende vom Sommer den Platz wechseln müssen. Sie stand vorher sehr schattig, jetzt steht sie direkt am Fenster (bekommt aber nie direkt Sonne).


Dieses Jahr stehen viele Blätter aber nicht mehr von alleine. D.h. sie knicken einfach um (siehe Bild 1&2), viele andere Blätter rollen sich zusammen und werden so Schrumpelig (Bild 3).
Damit die ganzen Blätter nicht ganz umknicken, musste ich sie mit den "gesunden" zusammenbinden (Bild 4).


Lange Rede kurzer Sinn, ist das normal?
Liegt das evtl. daran, dass nun viele neue Blätter wachsen (siehe Bilder 5-7) und die alten sozusagen "abgeworfen" werden?

Ich mache mir jetzt echt sorgen, solange ich die Pflanze habe, ist kein einziges Blatt kaputt gegangen und jetzt sind es bestimmt 20 Stück die labrig werden.
Wie gesagt es wachsen jetzt auch neue, aber ich schätze es werden doppelt so viele kaputt gehen :(


Grüße

Lea

Schrumpelige Blätter bedeutet oft, das was mit den Wurzeln nicht passt.
Entweder sie sind dir abgefault weil im Lechuza dann doch zu viel Wasser stand, das heißt die Pflanze kann kein Wasser mehr aufnehmen mit kaputten Wurzeln, ergo schrumpelt das Blatt oder aber
die bekommt zu wenig Wasser (was ich allerdings nicht denke)

In jedem Fall wirst du nicht drum rumkommen, die Pflanze aus zu topfen und dir die Wurzeln an zu schauen

weißlich, hellbraun, fest = gut
dunkelbraun und matschig = nicht gut


Sanseveria braucht einen guten Abzug, denn Staunässe ist der Tod einer jeden Sanse - darum halte ich das Lechuza/Pon System echt für unpassend, weil man immer nur reinschüttet und durch die Steinchen am Boden IMMER ein Rest Wasser stehen bleibt... es kann gar nicht alles aufgenommen werden...und Sanseveria braucht wirklich trockene Phasen...das Medium sollte völlig durchtrocknen dürfen...
Sanseveria = aus Afrika, dh. hell, trocken und wirklich warm.. ---> und ja, selbst im afrikanischen Windschatten eines Baumes ist es heller, als in europäischen heimischen Wohnzimmern, dh. der Standortwechsel ist schonmal nicht schlecht ! :)

Ich gieße meine im großen Topf wenns hochkommt jede 1 bis 2 Monate einmal (Im Sommer) ... den Winter über eventuell 2-3 mal (Nov. - April)
Liebe Grüße
Lea

Paul :-)

Ja, das da Wasser drin steht ist mir gleich aufgefallen.
Daher schaue ich nicht auf die Anzeige selbst, sondern in den Kanal mit einer Taschenlampe. Sobald dieser komplett trocken ist, also definitiv kein Wasser drin steht, warte ich noch 2-4 Wochen mit erneutem gießen. Das hat nun eigentlich 5 Jahre lang funktionert...

Es sieht auch so aus, dass die Wurzeln scheinbar bis auf den Grund ins Wasser gewachsen sind. Durch den Kanal kann man definitiv ein paar "Fäden" sehen.


Sind denn diese schrumpeligen Blätter noch zu retten?
d.h. werden diese wieder normal, oder soll ich sie abschneiden?

Vroni

Hallo zusammen

Ich bin da ganz bei Lea, was die Wurzelproblematik betrifft.

Zitat von: Lea am 27. August 2020, 07:12:18Sanseveria braucht einen guten Abzug, denn Staunässe ist der Tod einer jeden Sanse - darum halte ich das Lechuza/Pon System echt für unpassend, weil man immer nur reinschüttet und durch die Steinchen am Boden IMMER ein Rest Wasser stehen bleibt... es kann gar nicht alles aufgenommen werden...und Sanseveria braucht wirklich trockene Phasen...das Medium sollte völlig durchtrocknen dürfen...
Ich kenne das Lechuza-System nicht selber, aber ich dachte, das Wasserreservoir wäre dabei unterhalb des Pflanzgefässes und die Versorgung läuft über Kapillarwirkung? Ebenfalls dachte ich, dass es - wie Seramis - ein Wasserversorgungssystem sei, kein reines Pflanzsubstrat (im Allgemeinen; bei Sukkulenten kann es natürlich als mineralische Substratkomponente fungieren)?

Trockenlegen kann man es doch trotzdem, wenn man einfach noch gewisse Zeit mit (sparsamem) Giessen wartet, wenn kein Wasser mehr drin ist, dann ist auch die Restfeuchte im Substrat weg (kein Wasser im Reservoir bedeutet ja noch nicht trockenes Substrat).

Zitat von: Paul :-) am 27. August 2020, 18:32:17Es sieht auch so aus, dass die Wurzeln scheinbar bis auf den Grund ins Wasser gewachsen sind.
Dann kann es natürlich sein, dass diese sich ständig in Wasser befindlichen Wurzeln Schaden genommen haben. Durch die «Wunden» können auch Pathogene (Bakterien, Pilze) in die Pflanze eindringen. Unbedingt unter die Lupe nehmen und Beschädigtes entfernen.

Zitat von: Paul :-) am 27. August 2020, 18:32:17Sind denn diese schrumpeligen Blätter noch zu retten?
d.h. werden diese wieder normal, oder soll ich sie abschneiden?
Die Blätter werden sich vermutlich nicht erholen. Aber dringend abschneiden würde ich sie auch nicht. Solange sie grün sind, können sie wohl noch Photosynthese betreiben und die Pflanze mitversorgen. Ein Abschneiden hätte auch keinen Einfluss auf die Ursache der nichtfunktionierenden Wasserzufuhr.

LG
Vroni

Paul :-)

So wie ich das verstehe, sind unten im Topf (30x30x30 cm) ca. 5-7cm vom Lechuza Substrat (wo das Wasser drin steht).
Der Rest ist Erde. Die Wurzeln sollen dann mit der Zeit in das Substrat wachsen und das Wasser aufsaugen.

Noch mal zum Gießverhalten:

- Ich habe vor ganz genau 3 Wochen 2 Liter Wasser gegossen.
- (davor stand die Pflanze ca. 2-3 Wochen ganz trocken)
- Die Anzeige ist mittlerweile wieder ganz unten.
=> bedeutet von den 2 Liter die ich gegossen habe müssten ca. noch 0,5-1 Liter übrig sein.

Das ist etwas blöd beim Lechuza Topf. Die Anzeige zeigt jetzt 0 an.
Aber mit einer Taschenlampe sieht man durch den Kanal eindeutig, dass da noch ca. 1 cm Wasser steht.

- So nun würde ich warten, bis man wirklich kein Wasser mehr im Kanal stehen sieht (müsste jetzt noch 2 Wochen dauern).
- Wenn kein Wasser mehr drin ist, würde ich noch 2-4 Wochen warten und erneut gießen.


Ist irgendwie umständlich, aber die habe ich eben im Lechuza Topf bekommen...


Ihr seit euch aber beide einig, dass ich sie rausholen sollte?
Da habe ich jetzt schon bammel davor :/

Vroni

Hmm, ich musste nun mal nachgucken. Auf der Website zeigen alle Grafiken, dass sich das Wasserreservoir unterhalb der Pflanzsubstrats befindet, das Substrat also nie im Wasser steht. Wurde deine Sansevieria vielleicht irgendwie falsch getopft?

Ja, austopfen sehe ich als unumgänglich.

LG
Vroni

Lea

Rausholen... und dann in richtiges Substrat mit Abzug ...
Vor allem hab ich irgendwo mal gelesen, das bei Lechuza/Pon System ähnlich wie bei Lecakugeln kein Gramm Erde an den Wurzeln sein darf, da diese sonst echt weggammeln...
Du sprichst aber von Erde was mich stark iritiert...
Ausserdem werfe ich mal in den Raum, das der Fühler die Menge IM Topf misst, aber am Wurzelballen direkt wird nichts gemessen... der ist lange noch feucht, obwohl die Erde rundherum, vor allem an der Oberfläche aber auch unten sehr schnell trocken ist... kannst du mit dem Finger hineinfühlen in den Topf ziemlich nahe des Wurzelballens ?

Meine Blätter haben sich wieder normalisiert (wurde über den Winter etwas vernachlässigt) nachdem sie besseres Licht und auch wieder regelmässig Wasser bekam...
Liebe Grüße
Lea

Vroni

Hallo Lea

Zitat von: Lea am 30. August 2020, 06:25:56Vor allem hab ich irgendwo mal gelesen, das bei Lechuza/Pon System ähnlich wie bei Lecakugeln kein Gramm Erde an den Wurzeln sein darf, da diese sonst echt weggammeln...
Du sprichst aber von Erde was mich stark iritiert...
Schau mal im Link in meinem vorherigen Posting oder hier rein. Lechuza ist tatsächlich gemäss Hersteller nur ein Wasserversorgungssystem, kein Pflanzsubstrat. Aber ich glaube dir sofort, dass du irgendwo anderes gehört hast - schliesslich wird (normales) Seramis auch ständig als Pflanzsubstrat «verkauft», obwohl es nur eine Wasserspeicherschicht um einen Erdballen ist. Trotz Bildchenanleitung auf jeder Seramispackungen scheint das kaum einer zu verstehen. ::) Lechuza und Seramis haben beide die Funktion, die Giessintervalle von in Erde stehenden Pflanzen zu verlängern. Im Gegensatz zu Hydrokultur (Blähton), welches tatsächlich das Pflanzsubstrat ist.

LG
Vroni

Paul :-)

Ah ja, das Bild könnte gut hinhauen. Das da nicht das ganze Substrat im Wasser steht, konnte ich nicht sehen.

Ich werde es dann wohl wagen und einen normalen Topf versuchen.

Mir scheint es sowieso irgendwie, dass der Topf für meine Pflanze viel zu klein ist bzw. das da zu wenig Erde ist.
Die 30x30 cm sind ja Außenmaße und unten fehlen dann min. noch 5 cm wegen dem Substrat.

Michoa

Erstmal ist das ein recht schönes Exemplar in einem wunderbaren Topf.
Es sollte dieser hier sein: https://www.lechuza.de/pflanzgefaesse/cubico-30-taupe-hochglanz/18214.html#cgid=Pflanzgefaesse
Da siehst du auch die Einzelteile und wie es funktioniert.
Der Topf hat unten 2 Füße und steht über dem Wasser. In 2 Vertiefungen recht das Substrat bis ins Wasser und zieht es durch die Kapillarwirkung nach oben.
Die Wurzeln wachsen bis ins Wasser. Das ist normal.

Solange bis zum Rand noch Platz ist, sollte dieser auch nicht zu klein sein. Ich finde das sieht in Ordnung aus.

Dein Gießverhalten hört sich für mich eigentlich ganz gut an.

Oben auf dem Substrat liegen Dekosteine als Deckschicht. Die kannst du erstmal runternehmen und einzeln aufbewahren. Wie sieht es darunter aus?

Ich würde sagen, wir arbeiten uns hier langsam runter.
Und gucken zusammen deine Fotos an.

Als nächstes müsstest du die komplette Pflanze rausnehmen. Um sie wieder einzupflanzen brauchst du ziemlich sicher neues Lechuza Pon. Das kriegst du online oder lokal in vielen Gärtnereien oder bei Hornbach.

Paul :-)

Ja, das Lechuza Substrat habe ich hier schon im Hornbach gesehen.
Nur sollten wir uns vorher einig werden, ob es das Lechuza System bleibt oder doch "Normal"...?

Zitat von: undefinedOben auf dem Substrat liegen Dekosteine als Deckschicht. Die kannst du erstmal runternehmen und einzeln aufbewahren. Wie sieht es darunter aus?
Siehe Bild 1.

Das ist allerdings nur ca. 5cm von der Erde, die ich aufgefühlt habe. Als ich die Pflanze damals bekommen habe, schien die Erde "abgesackt" zu sein. d.h. die Erde darunter ist sehr fest, wirkt fast schon ein bisschen wie Lehm. Zum oberen Rand war so viel Platz, dass ich da Kakteen Erde aufgefüllt habe.


Drei Punkte muss ich noch hinzufügen:

1. Ich habe nun etwas recherhiert und glaube, dass der alte Platz zu dunkel war und ich sie daher zu viel gegossen habe.
Sie stand vorher ca. 4m in der Ecke von einem Nord Fenster und es sind ein Paar sehr lange aber dünne/schmale Blätter gewachsen, die nicht von alleine stehen. (Laut internet zu wenig Licht bei zu viel Wasser?)

Jetzt steht sie aber direkt neben einem Sübfenster...

2. Ich habe sie von Anfang an mit einem Kakteen Flüssigdünger von März bis Okt. gegossen. Dieses Jahr war der aber leer und es ist mir total aus dem Sinn geraten. d.h. ich habe sie dieses Jahr noch nicht gedüngt.
Kann das vielleicht der Grund sein? Neben den schrumpeligen Blättern sind manche auch so zusammen gerollt, siehe Bild2.

3. Sie hat dieses Jahr geblüht und es wachsen von allen seiten neue Blätter.
Steht das nicht irgendwie im Wiederspruch dazu, dass da was falsch läuft?
Wenn z.B. zu wenig gedüngt wurde oder falsch gegossen, würde sie dann nicht das Wachstum einstellen?

Paul :-)

So, ich hoffe ich hab nun alle relevanten Punkte erwähnt.

Also Klartext umtopfen Ja/Nein und Lechuza/Normal?

Ich besorge dann zum Wochenende hin alles was man braucht.
Hab auch schon so eine Absaugpumpe bestellt, damit ich das restliche Wasser rausbekomme.

Lea

Paul... das mit der Blüte ist grade bei Sanseverien sehr relevanat, da sie dort wo sie geblüht hat nicht mehr weiterwächst, sondern nur mehr neu austreibt... Also quasi, sie besteht aus vielen 'Schäften' und der, der blühte, wird nach der Blüte zum Stillstand übergehen und sie wird nur mehr neu austreiben, nicht mehr aber an dem, der geblüht hat...
Sind vielleicht nur Blätter des 'Schaftes' betroffen die geblüht haben ??
Liebe Grüße
Lea

Paul :-)

Puh, das lässt sich nicht feststellen. Die Blätter wachsen alle aus einem so engen Raum raus, da kann man nicht sagen, zu welchen Blättern die Blüte gehört hat.

Ich hatte das eher so verstanden, dass die Triebe bei der Sanseveria nur einmal Blüten (können) wenn sie (neu) wachsen.
Mit der Blüte zusammen sind auch viele neue Blätter gekommen (siehe Bilder 5-7 im 1. Beitrag), ich verstehe das so, dass das hier der neue Trieb ist.

Michoa

Also neben dem Fenster ist auch kein guter Standort. Die darf auch gerne direkt an das Südfenster.

Sind die schrumpeligen Blätter, die abknicken alle dieses Jahr am neuen Standort gewachsen oder noch vom alten Standort?

Ich würde auch sagen, dass sie nur einmal blüht, aber an dem Trieb schon weiterwächst.

Das Substrat unter der Deckschicht sieht nicht wirklich geeignet aus. Zu fest und nicht locker genug.