Düngungs - Empfehlungen (Autor: eustoma)

Begonnen von eustoma, 28. März 2009, 23:05:17

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eustoma

Zitat von: Docster am 24. Mai 2009, 22:50:43
Ahaaa, Neuigkeiten in meinem Lieblingsthread... ;)

Hi zusammen,

das Thema "Superthrive" oder auch "Florasprint" hatte mich ebenfalls ein bisschen beschäftigt, doch ich bin nach einiger Recherche komplett davon abgekommen - das mit den sinngemäß nicht ganz billigen Placebos hatte mich nämlich schon vor einiger Zeit abgeschreckt.

Was man jedoch häufig in der Literatur findet, ist dieses "Stecklings- oder Bewurzelungspulver" (welches ich im Laden bisher nur in ähnlicher Form sah, als "Neudofix"). Ginge das in eine ähnliche Richtung oder handelt es sich dabei um eine wirkliche Hilfe bei der Bewurzelung nicht ganz einfacher Kulturen? Bislang konnte ich noch alles ohne solche Zugaben bewurzeln - bis auf den Philodendron 'Cobra', dessen Stecklinge eher wegfaulen als Wurzeln zu schlagen.

Und dann noch eine Frage an Mirja: Welche Nährsalze hast Du bisher für die Stammlösung verwendet (und woher bezogen - was man zur Not auch per PN klären könnte, falls das hier nicht laut gesagt werden darf)? :)

Liebe Grüße

Marcus


PS: Ach ja, Agrosil habe ich auch noch hier rum(f)liegen, doch bislang erst einmal eingesetzt; es ist also in meinen 4 Wänden noch in der Erprobungsphase.


Hallo Docster,
Deine Frage möchte ich ganz einfach beantworten.
Nach Deinen Angaben konntest Du alles bis auf den Philo problemlos bewurzeln.  Da würde ich die bewährte Methode beibehalten.  Was mit dem Philo schiefläuft, kann ich von hier aus nicht beurteilen.

Jedenfalls hoffe ich, dass ich Dir eine Entscheidungshilfe geben konnte.

Mit lieben Grüßen,   eustoma

Lutz

Hallo,

Danke dir nochmals eustoma,sehr gute Beratung.

Mfg.. :)
Viele liebe Grüße
Lutz

Nolwen

27. Mai 2009, 12:42:42 #32 Letzte Bearbeitung: 27. Mai 2009, 12:53:03 von Nolwen
Auch von meiner Seite noch einmal danke für die Antwort.

Daß der Einsatz des Bewurzelungsmittels einen schädlichen Phosphat-Überschuss erzeugt, der auch nicht ohne weiteres sinnvoll auszugleichen ist, war mir so nicht bewußt.

LG, Mirja

steini84

Wenn ich Lizetan Combistäbchen benutze, dünge ich die Pflanze doch quasi schon oder sollte ich dazu extra die normale Düngerdosis verwenden?
Dachte da an eine Dauerprophylaxe und weiß nun nicht wie ich den Düngerhaushalt einzuschätzen habe.
MfG Steini


eustoma

Zitat von: steini84 am 19. Juli 2009, 16:20:52
Wenn ich Lizetan Combistäbchen benutze, dünge ich die Pflanze doch quasi schon oder sollte ich dazu extra die normale Düngerdosis verwenden?
Dachte da an eine Dauerprophylaxe und weiß nun nicht wie ich den Düngerhaushalt einzuschätzen habe.


Hallo steine84,

das ist eine berechtigte Frage. 
Wir versorgen unsere Hydroanlagen grundsätzlich mit einem Ionenaustauschdünger. Da dieser nicht an Salz gebunden ist, kann man da ohne Bedenken die Combistäbchen anwenden.  Allerdings werden ältere Großpflanzen auch zusätzlich noch flüssig gedüngt. Dabei kann ich mich nun nicht mehr erinnern, ob wir da bei der Stäbchenbehandlung differenziert haben. Zudem ist diese Anwendung bei uns  eher die Ausnahme.

Nun ist es so, dass die Stäbchen ein Gewicht von nur 2 gr haben und insgesamt 40% Nährstoffgehalt. Das wären por Stäbchen 0,8gr ausreichend für eine Topfgröße von 15-22cm.

Interessant ist, dass dabei die Wassermenge unbedeutend ist und nach Angaben die Nährstoffe wohl über einen längeren Zeitraum abgegeben werden (wörtlich: "Das Auflösen der Stäbchen nach dem Angiessen bewirkt eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr über die Wurzeln der Pflanzen.")

Daraus wäre  zu schliessen, dass es keine Erhöhung des Salzgehaltes im Wasser gibt.

Nun ist mir auch nicht bekannt wie die Nährstoffe gebunden sind. Zudem finden sich keine Angaben über deren Wirkungsdauer.  Nur über die Wiederholung bei Schädlingsbefall sind 6 Wochen angegeben.

Aus Sicherheitsgründen würde ich Dir empfehlen während der Schädlingsbehandlung etwa für 3 Wochen die Flüsigdüngung auszusetzen oder mit einem Ionenaustauscher zu arbeiten.

Für mich wäre es kein Problem weiterhin wie gewohnt flüsssig zu düngen. Möchte aber nicht, dass bei Dir eventuell Schäden auftreten.

Nun mache ich Dir einen Vorschlag. Werde sofort einen Test durchführen und das Ergebnis in einigen Tagen ins Forum stellen.

Bin eigentlich überzeugt, dass es keine Schäden gibt.

Also bis dann, mit lieben Grüßen,  eustoma




susannek

Hallo eustoma,

hätte eine Frage bezüglich dem Stickstoff. Beim Vergleich der verschiedenen Düngepräparaten ist mir aufgefallen, dass der Gesamtstickstoffgehalt sich aus unterschiedlichen N-Lieferanten zusammensetzt:

Compo Grünpflanzendünger zB aus 3,3 % N Nitratstickstoff und 3,7 % N Ammoniumstickstoff

Der Compo Universaldünger aus 2,9 % N Nitratstickstoff, 2,7 % N Ammoniumstickstoff und 1,4 % N Carbamidstickstoff.

Kann es sein, dass manche Pflanzensorten gewisse N-Lieferanten bevorzugen, oder aus einer N-Lieferanten-Gruppe eher schwer den N aufnehmen können?

Oder kann man vielleicht "billige" also "schlechtere" Düngemittelpräparate daran erkennen, dass von einem N-Lieferanten viel mehr im Präparat einhalten ist?

Dann hätte ich noch eine andere Frage:
Du sagtest ich bräuchte einen Kalibetonten Dünger für meinen Philodendron mit den braunen Spitzen. Habe nun mit COMPO Grünpflanzendünger nach Gebrauchsanweisung gegossen - ist das jetzt zuwenig? Soll ich mit was anderem nach düngen? Wenn ja mit was?

Dankeschön für deine Hilfe!

LG Susanne

eustoma

Zitat von: susannek am 22. Juli 2009, 10:46:09
Hallo eustoma,

hätte eine Frage bezüglich dem Stickstoff. Beim Vergleich der verschiedenen Düngepräparaten ist mir aufgefallen, dass der Gesamtstickstoffgehalt sich aus unterschiedlichen N-Lieferanten zusammensetzt:

Compo Grünpflanzendünger zB aus 3,3 % N Nitratstickstoff und 3,7 % N Ammoniumstickstoff

Der Compo Universaldünger aus 2,9 % N Nitratstickstoff, 2,7 % N Ammoniumstickstoff und 1,4 % N Carbamidstickstoff.

Kann es sein, dass manche Pflanzensorten gewisse N-Lieferanten bevorzugen, oder aus einer N-Lieferanten-Gruppe eher schwer den N aufnehmen können?

Oder kann man vielleicht "billige" also "schlechtere" Düngemittelpräparate daran erkennen, dass von einem N-Lieferanten viel mehr im Präparat einhalten ist?

Dann hätte ich noch eine andere Frage:
Du sagtest ich bräuchte einen Kalibetonten Dünger für meinen Philodendron mit den braunen Spitzen. Habe nun mit COMPO Grünpflanzendünger nach Gebrauchsanweisung gegossen - ist das jetzt zuwenig? Soll ich mit was anderem nach düngen? Wenn ja mit was?

Dankeschön für deine Hilfe!

LG Susanne



Hallo Susanne,

Deine Fragen möchte ich gerne beantworten.
Nitrat- und Ammoniumstickstoff sind in fast allen Düngern etwa  zur Hälfte enthalten.  Dies kannst Du aus den folgenden Ausführungen ersehen.

Nitratstickstoff (NO³) ist für die Pflanzen sofort verfügbar und wird im Freiland auch schnell ausgewaschen.

Ammoniumstickstoff (NH4) wird zu NO³ umgesetzt wobei H frei wird und den pH-Wert absenkt; das Wasser bzw. Substrat wird sauerer und die Düngerwirkung hält über einen längeren Zeitraum.

Carbamidstickstoff = Harnstoff CO(NH²) erfährt eine Umsetzung über Ammonium bis zu Nitrat, wirkt über das Wasser bzw. Boden gegeben sehr langsam, aber als Blattdünger sehr schnell.

Aus oben gesagtem ist zu erkennen, dass ein  Dünger mit Carbamid nicht sinnvoll ist, während die Kombination Nitrat + Ammonium problemlos ist.

Auch wir und unsere Kunden arbeiten damit. 

Wenn Du keine Möglichkeit hast  einen Kalibetonten Dünger  zu bekommen, so arbeite mit dem Grünpflanzendünger mit 7N/3P/6K . Soweit mir bekannt ist, handelt es sich um eine flüssige Formulierung; da kannst Du bei jedem Giessen mit 2 ml / Liter Wasser düngen(=Bewässerungsdüngung).

Schau Dir aber bitte die Angaben in meinen Düngungs-Empfehlungen an und halte Dich daran !!!

Hoffe ich konnte Dir helfen.

Mit lieben Grüßen,  eustoma

susannek

Hallo eustoma,

vielen, vielen Dank für die genaue Erklärung! Jetzt ist mir einiges klarer geworden!

Werde mal mein Glück versuchen und nochmals deine Empfehlungen vom Anfang studieren.

Ganz liebe Grüße,

Susanne

eustoma

Hallo Steini84,

wie versprochen, kann ich nun Deine Frage bezüglich Kombination Flüssigdünger und Combistäbchen  bei Hydrokultur beantworten.

Leider konnte ich mich nicht früher melden u.a. hatte ich einige Tage keinen Internetzugang.

Bei dieser Mischung grenzt die Ionenaktivität an den toxischen Wert, weshalb ich diese nicht empfehlen möchte.

Zumindest über eine Distanz von ca. 3 Wochen würde ich keinen Flüssigdünger verabreichen, wenn die Stäbchen zugeführt werden.

Falls Du noch Fragen hast, so melde Dich bitte.

Mit lieben Grüßen,  eustoma

steini84

Vielen Dank für die Mühen.

Und würdest du es für gut heißen, wenn ich anstatt zu düngen nur die Combistäbchen verwende - also generell - oder besteht da die Gefahr der Resistenz der Schädlinge?
MfG Steini


eustoma

Zitat von: steini84 am 30. Juli 2009, 22:23:46
Vielen Dank für die Mühen.

Und würdest du es für gut heißen, wenn ich anstatt zu düngen nur die Combistäbchen verwende - also generell - oder besteht da die Gefahr der Resistenz der Schädlinge?


Hallo steini84,

es ist nicht gut, einen Wirkstoff konstant und auf Dauer zu verabreichen. Deine Befürchtung ist richtig. Es würde sich zumindest auf längere Sicht eine Resistenz bilden.

Bleibe bei Deiner Düngung und verwende die Stäbchen nach Bedarf.

Mit lieben Grüßen,   eustoma

Lutz

Hallo,

Nochmal eine"dumme" Frage an den Fachmann eustoma.
Bewässerungsdüngung:Also man düngt praktisch bei jedem gießen in angegebener Konzentration.
Warum schreibt macher Hersteller einmal die Woche oder einmal in 14- Tagen düngen?Entsteht vieleicht eine Überdüngung bei jedem gießen ?

Danke für die Antwort.

Schönes WE ;)
Viele liebe Grüße
Lutz

eustoma

Zitat von: Lutz am 31. Juli 2009, 18:37:34
Hallo,

Nochmal eine"dumme" Frage an den Fachmann eustoma.
Bewässerungsdüngung:Also man düngt praktisch bei jedem gießen in angegebener Konzentration.
Warum schreibt macher Hersteller einmal die Woche oder einmal in 14- Tagen düngen?Entsteht vieleicht eine Überdüngung bei jedem gießen ?

Danke für die Antwort.

Schönes WE ;)


Hallo Lutz,

diese Angaben auf den Packungen stören mich auch. Sie sind keinesfalls dem Wachstum der Pflanzen angepasst.

Einigermassen verständlich wäre dies, wenn man mit einer hohen Konzentration von ca. 0,5% (=5ml bzw.gr /L)
düngen würde. Dies dürfte aber niemals auf einen trockenen Topfballen geschehen. Diese Methode wurde vor vielen Jahrzehnten noch durchgeführt.

Möchte Dich bitten, dies nicht zu praktizieren und schnell zu vergessen.

Das einzig Richtige ist die Bewässerungsdüngung. Da abekommt die Pflanze bei jeder Wassergabe Nährstoffe mitgeliefert, was dem Wachstum angepasst ist.

Sollte noch etwas unklar sein, so melde Dich bitte.

Mit lieben Grüßen,  eustoma

Lutz

06. Februar 2010, 11:43:32 #43 Letzte Bearbeitung: 06. Februar 2010, 12:54:16 von Lutz
Hallo,

Habe drei verschiedene Dünger von Sera...
Grünpflanzen:1.8-1.0-2.3
Blühpflanzen:1.2-1.2-1.8
Orchideen:6-3-6
Von den Werten her dürfte doch der Orchideendünger für Grünpflanzen am besten geeignet sein,oder?
Wenn man würde diese drei Arten mischen müßte doch ein Super wert rauskommen. ;)

Sera...dünger geht doch sicherlich auch für Pflanzen in Erde?
Viele liebe Grüße
Lutz

eustoma

Zitat von: Lutz am 06. Februar 2010, 11:43:32
Hallo,

Habe drei verschiedene Dünger von Sera...
Grünpflanzen:1.8-1.0-2.3
Blühpflanzen:1.2-1.2-1.8
Orchideen:6-3-6
Von den Werten her dürfte doch der Orchideendünger für Grünpflanzen am besten geeignet sein,oder?
Wenn man würde diese drei Arten mischen müßte doch ein Super wert rauskommen. ;)

Sera...dünger geht doch sicherlich auch für Pflanzen in Erde?
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Hallo Lutz,

bei Deinen Düngern handelt es sich ausschliesslich um Seramisddünger, deren Anwendungskonzentration mir z.Zt. nicht bekannt ist.

Allerdings hat der Grünpflanzendünger das richtige Nährstoffverhältnis für Grünpflanzen, da er kalibetont ist.

Falls Du, wie angeführt, eine Mischung beabsichtigst, wäre wohl der Grünpflanzendünger und der Orchideendünger ideal. Dies ergäbe ein Verhältnis von 1,2 N : 2,0 P : 4,15 K, also einen kalibetonten Dünger.

Nun haben ja die genannten Seramisdünger einen verhältnismässig geringen Gesamtnährstoffgehlt. Der Orchideendünger kommt auf 15 %, während Nährsalze ca. 45% enthalten.

Dies würde bedeuten, dass Deine Dünger mit einer höheren Kónzentration angewendet werden müssten.

Legt man die Bewässerungsdüngung zu Grunde,  wären Nährsalze mit 1 gr/Liter und der Seramis-Grünpfl.Dünger mit 3 ml/Liter Wasser anzuwenden. 

Dies ist nun keine Empfehlung von mir, da ich aus der Ferne die Ionenaktivität nicht messen kann, was ich als Bedingung für eine endgültige Aussage ansehe.

Empehlen würde ich Dir einen Versuch mit einer Pflanze zu starten.

Hoffe, es hilft Dir weiter, falls was unklar ist, frage mich bitte.

Mit lieben Grüßen,  eustoma