Schlumbergerahybride zickt

Begonnen von Adrienne113, 30. Oktober 2008, 22:26:25

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Adrienne113

Guten Abend liebe Pflanzenfreunde,

ich hab folgendes Problem:

ich hab eine Schlumbergera-Hybride seit ca. 2 Monaten zu Hause und sie hat extrem wahnsinnig viele Knospen bekommen obwohl sie noch so klein ist und die Knospen sind auch richtig schön aufgeblüht! Alles wunderbar, hab weder Standort noch Temperatur oder Umgebung verändert!

Bin heute versehentlich kurz angekommen, da fällt plötzlich die Hälfte der Pflanze ab (die Blattstücke mitsamt den großen Knospen!) und als ich genauer hinsah, sah ich auch einige abgefallene Knospen am Boden...
wie kommts dazu? (keiner war zu Hause)

Die Blätter fühlen sich total weich an und sie hängen auch ziemlich schlaff herab (dachte das kommt davon weil die Blüten so schwer sind? aber im Gegensatz dazu ist die weiße Hybride total fest und stabil mit genauso vielen Blüten).

Meine normale Schlumbergera wird genau gleich behandelt, die ist auch am Knospen und da ist auch alles ok. Werden alle 3 gleich gegossen und versorgt.

Wo liegt das Problem bei der Blätter abwerfenden?  ???
Ich bin wirklich nur leicht angekommen! das meiste ist schon von selbst unten gelegen.

Kann ich diese abgefallenen Blätter wieder bewurzeln? Wenn ja, wieviele so Blatt-Teile sollte ein Steckling haben um zu bewurzeln?

Liegt es daran, dass ich diese Pflanzen nie gedüngt habe und sie deswegen keine Kraft hat?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Schönen Abend noch,

lg Evi
Rather than love, than money, than fame, give me truth.

Henry David Thoreau

Andreas75

Hallo!

Wollen wir wetten, daß die Basalglieder, also die, die aus der Erde kommen, bräunlich- weich und im Inneren nahezu aufgelöst sind und muffig riechen?

Da dürftest du dir die Phytopthora- Fäule eingefangen haben (auch als Kartoffelfäule bekannt), was leider an kürzlich gekauften, durch beispielsweise Transport geschwächten Pflanzen gar nicht so selten ist, und an den heutigen Neu- bzw. Massenzüchtungen auch späterhin gerne noch auftritt.

Ich habe meine befallenen Pflanzen (welche mir schon zweimal beinahe die ganze Schlumbergera- Halterei vermiest hätten) immer ganz und gar, mit abgefallenen Trieben und allem, entsorgt, da es sich um einen Pilz handelt, und ich nicht weiß, ob der nur in den befallenen Basalgliedern steckt, oder auch im abgefallenen Triebzeugs.
Das würde ich in diesem Falle auch raten, auch wenn es schade ist, und mir anstatt eine neue Pflanze holen.

Mir hat die Sache wie gesagt schon zweimal sämtliche Pflanzen (stets um die 8 Stück) dahingerafft, und nach dem letzten Mal wollte ich nie wieder welche haben, bis ich letzten Winter wieder schwach wurde.
In der Tat hat die gelbblühende Pflanze an zwei der üblichen drei Triebe, die im Topf stecken, wieder die Fäule gezeigt, worauf ich den Topf sofort separierte und konsequent trocken hielt.
Das hat mir den dritten Trieb erhalten, und durch ebenso konsequentes Trockenhalten der anderen Töpfe, bzw. gießen in langen Zeitabständen wurde zum Glück auch keiner der anderen Töpfe befallen.
Dieses Jahr halte ich es ebenso, und habe keine Probleme mit dem Fäule- Kram.

Daraus will ich schlußfolgern, daß modernere Schlumbergera- Hybriden in der Wachstumszeit (also April/ Mai bis September) gerne recht feucht stehen können (je gleichmäßiger die Substrat- wie Luftfeuchte in dieser Periode, um so besser ist das Wachstum), während der Zeit der größeren Knospen und der Blüte hingegen aber eher trocken sein sollten, entgegen der gängigen Pflege- Empfehlungen in Literatur oder Blumenladen- Beratung.

Grüße, Andreas

Adrienne113

Hallo Andreas,

danke für deinen Rat.
Aber mein Problem ist, so eine Fäulnis konnte ich nirgends erkennen.
Die Basalglieder schauen gesund und schön grün aus. Hab eines aufgeschnitten- es ist innen auch ganz normal.
Werd die Pflanze mal ausbuddeln und die Wurzeln untersuchen, vielleicht hat's dort was.
Ich hoff es ist nicht die Fäulnis die du beschrieben hast.

lg Evi
Rather than love, than money, than fame, give me truth.

Henry David Thoreau

Flower61

Hallo Evi,
vielleicht hast Du den Raum gelüftet und da es
zur Zeit schon recht kalt draußen ist, wäre es
ja möglich das es der Schlumbergera kurz zu
kalt geworden ist und deswegen jetzt alles
abwirft?
lg Inge
Liebe Grüße Inge 
****************

Adrienne113

 :-\ :'( :-\ :-[

Hallo Inge,
das kanns sein!
hab gedacht dass so 10-15 grad für 10 min eh nicht zu wenig sind.... ohje ohje.... weil der Raum in dem die Pflanzen stehen eh nicht beheizt wird und da ja der Temp. unterschied nicht sooooo krass ist wie in der Wohnung beim Lüften.

hätte nicht gedacht, dass sich auch Pflanzen so erkälten können  :o

Danke für den Tipp,

ich werd jetzt mit dem Lüften besser aufpassen und das nur an Tagen machen, wenns draußen ein bisschen wärmer ist.

Danke,

lg Evi
Rather than love, than money, than fame, give me truth.

Henry David Thoreau

Echinopsis

Hallo,

10-15 Grad? Zu kalt? Das ist doch Schwachsinn!

Habe mir kürzlich auch wieder Schlumberga gekauft, keine abgehärteten wohlgemerkt, sowohl meine alten, großen Schlumberga. Alle stehen bei 7-8 Grad, seit 20 Jahren, seit sie eben hier im Hause sind. Die Pflanzen gedeihen prächtig, sie blühen von November bis tief in den März, da die Blüten länger halten. Das gleiche gilt für nicht abgehärtete. 10-15 ist verdammt warm in meinen Augen!

Gruß,
Echinopsis
Mein Spezialgebiet: Kakteen und Sukkulenten, sowie massig anderes Grünzeugs.

bamboo666

Hallo Echinopsis,
Neuware, d.h. Weihnachtskakteen die vorher beim Erzeuger in der Endphase bei 20-22 C. gestanden haben und dann einmal quer durch Europa gekarrt wurden, unter teilweise den schlimmsten Umständen ( Temperaturschwankungen, Zugluft etc.) sind stets anfällig für Knospenfall.
Diese dann zuhause bei den von dir angegebenen Temperaturen aufzustellen, halte ich für höchst fragwürdig.
16-22 C. sollten es schon sein.
Gruss Jörn
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Echinopsis

Hallo,

ich habe auch Neuware hier, wo auch sonstwo herumgekarrt wurde. Meine Schlumbergera stehen alle in einem unbeheizten Zimmer, in dem meistens im Winter das Fenster gekippt ist, direkt am Fenster, und sie blühen und blühen und blühen. Und das mache ich nicht erst seit gestern so ;)

Gruß,
Echinopsis
Mein Spezialgebiet: Kakteen und Sukkulenten, sowie massig anderes Grünzeugs.

Adrienne113

Hi Leute,

naja es stimmt schon dass ich die Hybriden erst vor 1 Monat gekauft hab. Aber gewöhnen die sich nicht in dieser Zeit an die Raumtemperatur (egal von wo sie kommen und wo sie dann sind)?
Außerdem- meine andere normale Schlumbergera, die ich seit vielen Jahren genauso halte (so wie Echinopsis), blüht auch prächtigst!

hmmm.....sieht aus als wäre das ein Fall für Mulder und Scully  :D
Rather than love, than money, than fame, give me truth.

Henry David Thoreau

bamboo666

Mag sein das ihr mit euren kälteakklimatisierten Schlummis Erfolg habt.
Bin jedoch nach wie vor anderer Meinung.
Im Orgelgebirge oberhalb Rio de Janeiros wird es gerade Frühjahr, dort ist es nachts kalt, jedoch am Tag etwas wärmer.Nachts um die 5-12 C. Am Tag zwischen 24-32 C.
Das sind die aktuellen Temperaturen eures "Weihnachtskaktanten" am Naturstandort.
Die Empfehlung dänischer "Weihnachtskaktusmastkultur" auf Kalthaustemperatur zu setzen ist pflanzenunwürdig.
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Elatior

heyho ;)

am tag etwas wärmer? also, die tageszeitlichen schwankungen im Orgelgebirge sind schon krass, find ich.
jörn, in gewisser hinsicht hast du recht, nur is die frage wie man solche temperaturschwankungen in einem wohnraum hinbekommt... zum zweiten, wie schafft man einen 12h-tag-12h-nacht-zyklus in mitteleuropäischen gefilden ohne größeren aufwand? das selbe gilt ja auch für die orchideenhaltung etc...

bamboo666

Heyho Kieron,
sicher muss hier keiner die Naturstandorttemperaturen des Weihnachtskaktus im heimischen Wohnzimmer nachzelebrieren.
Wäre ja einfach unzumutbar das Licht um 18 Uhr, und die Heizung ebenso auszuschalten. Und am nächsten Morgen die Sprühnebelkanone wieder an. Das hält kein Adventskranz aus...
Die derzeit gehandelten Hybriden sind auch anderes gewohnt. Von ihrer Urheimat wissen sie nichts mehr,da sie in Dänemark, dem europäischen Schlummihaupterzeugerland konsumentenorientiert kultiviert werden.
Nach wie vor werden S. dort durch Stecklinge vermehrt, nach Bewurzelung und Schnellkultur einer Kurztagsbehandlung unterworfen, um dann rechtzeitig Knospen zu entwickeln. Das ist mithilfe der derzeitigen Technik dort jederzeit möglich. "Weihnachtskakteen" werden ab Juli knospig in Aalsmeer ( weltgrösste Blumen- und Pflanzenversteigerung) angeboten.
Die dänische Ware ist supergut. Nur nebenher.... Gruss gen Danmark!!!
Der weitere Weg, bzw. die Umwege dieser Pflanzen quer durch die europäische Republik sind oft haarsträubend. Temperaturschwankungen wie im Orgelgebirge!
Da ist es ein Wunder, das bei so manchem Kaktanten noch die Knospen dran sind bevor sie dann endlich beim Endverkäufer, geschweige denn beim Kunden gelandet sind.
Selbst wenn diese Pflanzen etwas besser behandelt werden als die Schlachtsäue aus Polen, die gen Italien verschifft werden; oder das norddeutsche Kalb, das im Libanon EU-ordnungsgemäss zur Schächtung dient, kommt es beim Endkonsumenten häufig zum Knospenfall.
Dieses Thema wird und wurde hier im Forum schon häufig behandelt.
Habe in meiner Kakteen-HOCH-zeit Pflanzen aus tropischen Regenwäldern wie Schlumbergeras, Rhipsalis ua. klimagerecht gehalten; d.h. nicht zusammen mit  Andenbewohnern oder dicken Kugeln aus Puebla, Hidalgo oder Yucatan.
In meinem Lehrlingsanfängerprivatgewächshaus vor rund Ende der siebziger Jahre stand die südamerikanische Feuchtwarmrasselbande selbstverständlich, nach der sommerlichen Gartenfrische, im warmen Wohnzimmer neben dem Adventskranz,aber hell und sonnig.
Im Kalthaus/zimmer sind Schlummis nicht artgerecht  untergebracht.
Gruss Jörn


Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort