Kleine weiße Würmchen in der Blumenerde

Begonnen von anja, 29. März 2006, 12:15:29

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anja

Hallo!
Ich habe ein Problem mit meiner dracena m. Ich habe sie im Dez. gekauft
und jetzt bemerkt, daß es im Erdreich ganz viele kleine weiße Würmchen
gibt, die ca. 1-2mm klein sind und herumwuseln, beim Gießen scheint es
sogar so, wie wenn sie hüpfen. An einigen Blättern habe ich auch kleine
Kokon- oder spinnwebenartige "Nester" an der Unterseite entdeckt. Kommt
das von den Viechern? Was ist das für ein Getier? Ist es schädlich? Sind
meine anderen Pflanzen auch gefährdet? Es sieht zumindest ziemlich eklig
aus und ich frage mich, ob es da ein oder mehrere Mittel dagegen gibt.

Für Hilfe jeglicher Art (und wenn ich das Ding auch wegschmeißen muß) bin
ich sehr dankbar!

LG und vielen Dank!

Harald

hallo anja,

erst mal willkommen im zugegeben noch nicht allzu belebtem forum :-)
bei diesen kleinen weißen würmchen handelt es sich um sog. "Springschwänze". Diese Tierchen sind aber harmlos, sie ernähren sich von verrottenden pflanzenteilen. du kannst mal versuchen, die erde etwas trockener zu halten.
wegen diesen "spinnwebenartige nestern" bin ich noch etwas ratlos. vielleicht wollläuse? die möglichkeit ein foto zu machen hast du wohl nicht?

liebe grüße

harald

Olaf Borg

Hallo Anja

Kann Harald nur beipflichten, die Springschwänze (Collembolen) lassen sich durch trockenere Haltung vermeiden. Natürlich darf das Erdreich nicht vollkommen austrocknen, vor allem das beim Kauf oft mitgelieferte Substrat mit viel Torfanteil ist sonst fast nicht mehr feucht zu bekommen.

Dracaene benötigten im Winter sehr wenig Wasser - Staunässe ist für sie tödlich - dadurch faulen Wurzelteile leicht, was wiederum Springschwänze anlockt (deswegen hüpfen sie vor Freude, wenn man gießt ;)). Kann dir empfehlen, die Pflanze im Frühjahr umzutopfen und dabei mehr von der Erde auszutauschen als man üblicherweise tun würde - hat bei meiner Dieffenbachia Wunder gewirkt.
Allerdings muss man zu deren Verteidigung sagen: Springschwänze sind keine Schädlinge im eigentlichen Sinne.

Zum Thema der Gespinste: Dürften Wollläuse oder Spinnmilben sein, erstere bilden kleine watteartige Nester, letztere Gespinste aus, vor allem an der Blattbasis. Beide kommen im Winter von zu trockener (Heizungs-)Luft, daher jeden 2.-3. Tag ein wenig besprühen.
Um sie loszuwerden:

  • Die Blätter mit einer Seifenlösung besprühen (kann Neutral-Seifenreiniger oder Geschirrspülmittel von Frosch der Marke mit der erwachsenen Kaulquappe empfehlen) und nach 10 Minuten mit lauwarmen Wasser abduschen - vorsicht, dass keine Seife ins Erdreich kommt, ansonsten dieses ordentlich durchspülen.

  • Die Gewebe vorsichtig mit einem Pinsel oder einem Wattestäbchen abnehmen (eventuell auch in Seifenlösung getränkt).

  • Sehr effektiv: Pflanzensauna. Pflanze gießen, einen transparenten Plastikbeutel über sie stülpen und einige Tage so stehen lassen (Nicht in der Sonne).

  • Wichtig: Quarantäne. Nicht zu nahe bei anderen Pflanzen stehen lassen, Milben sind nicht sehr wählerisch, was ihr Dinner anbelangt.

  • Schädlingspräparate (Stäbchen). Obwohl diese unverschämt viel kosten, habe ich jedoch mit "Hausmitteln" bessere Erfahrungen gemacht, außerdem sollen Milben relativ schnell resistent werden.



Herbert

Hallo :)

Eine gute Möglichkeit diese Würmchen los zu werden ist auch die Erde mit ca 1 cm feinem Sand (Quarzsand) zubedecken. Dann kann das Gießwasser schnell absickern und die Würmchen haben keine Feuchtigkeit mehr. Außerdem sieht das Ganze auch sehr nett und dekorativ aus :D

Ciao, Herbert

Ostheimer

Zitat von: Herbert am 13. April 2006, 09:36:24
Hallo :)

Eine gute Möglichkeit diese Würmchen los zu werden ist auch die Erde mit ca 1 cm feinem Sand (Quarzsand) zubedecken. Dann kann das Gießwasser schnell absickern und die Würmchen haben keine Feuchtigkeit mehr. Außerdem sieht das Ganze auch sehr nett und dekorativ aus :D

Ciao, Herbert

Ich habe heute mit einer Kollegin über so kleinen Fliegerln gesprochen die eine Palme befallen haben und sie hat gemeint, dass hier eine Schicht Sand hilft!
D.h. der Sand scheint gegen die Muckerln und gegen die Würmchen zu helfen  :D

2911

04. Mai 2006, 11:53:10 #5 Letzte Bearbeitung: 10. Mai 2006, 17:02:29 von 2911
ich glaub, diese kleinen Würmchen hab ich auch - ärger mich immer wenn ich sie seh - speziell nach dem Gießen

Hab schon befürchtet, die knabbern die Wurzeln an  :-\
aber wie ich lese sind sie ja angeblich harmlos - dann bin ich ja beruhigt  ;)


Tomaten, esst mehr Tomaten
  mein Garten   ;D

2911

Zitat von: Herbert am 13. April 2006, 09:36:24
Hallo :)

Eine gute Möglichkeit diese Würmchen los zu werden ist auch die Erde mit ca 1 cm feinem Sand (Quarzsand) zubedecken. Dann kann das Gießwasser schnell absickern und die Würmchen haben keine Feuchtigkeit mehr. Außerdem sieht das Ganze auch sehr nett und dekorativ aus :D

Ciao, Herbert


wird man sie dadurch wirklich los - oder sieht man sie einfach nimmer ??  ;D


Tomaten, esst mehr Tomaten
  mein Garten   ;D

Herbert

Hallo :-)

Die Springschwänze leben meist auf der Erdoberfläche und vertilgen dort verrottende Pflanzenteile, dafür brauchen sie die feuchte Erde. Wenn aber feiner Sand darüber ist wird die Oberfläche trocken und somit die Nahrungsquelle entzogen. Dadurch verschwinden sie dann.

Habe da noch was im Netz gefunden, vielleicht hilft das?


(http://www.zimmerpflanzendoktor.de)
"Springschwänze:
Wenn beim Gießen ca. 1-3 mm lange, flügellose, weiße Tierchen umherhüpfen, so handelt es sich hierbei um Springschwänze, Collembolen. Diese Bodenbewohner zählen zu den Urinsekten und gehören in der freien Natur zu den wichtigsten Bodenorganismen, da sie maßgeblich beim Abbau der toten Pflanzenteile und somit bei der Humusbereitstellung beteiligt sind. Am Hinterleib besitzen sie kleine Sprunggabeln mit denen sie sich hüpfend fortbewegen können. Einige unterirdisch lebende Arten besitzen diese Sprunggabeln jedoch nicht. Die mikroskopisch kleinen Eier der Collembolen und die trockenheitsresistenten Larvenstadien können mit dem Staub verweht werden. Schädigend können die Springschwänze für die Zimmerpflanzen werden, wenn ihnen die eigentliche Nahrungsquelle zur Neige geht und sie Faserwurzeln anfressen.
Bekämpfung: Falls es zu einem Massenbefall gekommen ist, kann man den Topf der betroffenen Pflanzen für einige Stunden bis zum Rand unter Wasser setzen. Die Tierchen werden dadurch aus ihren Verstecken getrieben, wonach sie dann abgegossen werden können."

Ciao, Herbert


2911

also sind sie doch nicht ganz ungefährlich  ::)

bleiben die Eier nicht picken, wenn man die Pflanze so wässert


Tomaten, esst mehr Tomaten
  mein Garten   ;D

Herbert

Ich muß ehrlich sagen da hab ich auch keine Erfahrung ob die Viecher dann wieder kommen. Ich hatte wohl mal so ein Problem mit den Springschwänzen und da hab ich eben das mit dem Sand gemacht. (Hab es auch im Internet gelesen) Danach habe ich mit dem Gießen gespart, die Pflanze einfach trockener gehalten und danach war Ruhe. Gut, es war eine eher große Pflanze, ein Philodendron. Der ist auch nicht so empfindlich was das Gießen anlangt. Aber ich denke das es sicher einen Versuch wert ist und der Aufwand nicht groß dabei ist.

Ciao, Herbert

Beff

Hallo meine Grünzeugfreunde

...also dieses Jahr ist wie verhext. Bei den verschiedensten Pflanzen plötzlich gelbe Blätter, Trauerfliegen in den Töpfen, zu dem noch die die übers Obst herfallen,kleine weiße Würmer und nun auch noch die Schringschwänzl. Fast alle habe ich umgetopft, eingeweicht, geduscht und ausrocknen lassen. Schimmelnde Erde die Krönung. ABER überall da wo Springer und Würmchen sind ist keine Spur von Schimmel. Gegen Obstflieger alles probiert was hilft am aller besten, eine Ketchupflasche mit nem Rest und einem Schluck Wasser offen stehen lassen, warten bis sie drinne sitzen und so schnell wies geht den Deckel drauf schrauben und schütteln. Das ganze wiederholen bis keine mehr fliegt  ;D

Calymene

Hm, Drosophila und Trauermücken brauchen schon Dauerfeuchte zur Vermehrung. Die Larven gehen ein, wenn ihr Nährboden austrocknet... Wenn sich sogar Drosophila breit macht, steht irgendwo was Feuchtes, Nährstoffreiches herum. Kann auch leicht mal ein Restmülleimer, Komposteimer, zugesetzter Abfluss oder sowas sein. Da hilft es, eine Weile konsequent täglich alles zu leeren bzw. trockenzulegen. Und Blumentöpfe, soweit die Bewohner es vertragen, vor dem nächsten Gießen wirklich durchtrocknen zu lassen...


Daruma

Abfluss ist ein guter Tipp, hatten wir auch mal. Als wir den dann auseinanderbauten haben wir gesehen, dass das Plastik von dem Rohr total ausgefranst war, als hätten die das abgedreht und nicht geschnitten. Und da wohnten die wohl alle. Mit nem Teppichmeser glatt geschnitten, seither ist alles bestens.

Deutschland, deine Handwerker...
Liebe Grüße, Susanne :D

Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.
(T. Heuss)