Vermehrung hoya carnosa/Wachsblume durch Wintertriebe

Begonnen von markus.online, 29. Juni 2012, 14:20:56

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markus.online

29. Juni 2012, 14:20:56 Letzte Bearbeitung: 29. Juni 2012, 23:53:01 von markus.online
Hallo,

es heißt ja, dass man bei der Vermehrung von hoya carnosa über Triebstecklinge nicht auf die dünnen Wintertriebe zurückgreifen sollte, da diese später dann zwar normal wachsen, aber schlecht bis gar nicht blühen werden. Aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen.

Nun meine Frage: Wenn so ein Wintertrieb einmal groß geworden ist und man von dieser Pflanze Stecklinge nimmt, werden die dann auch nicht/schlecht blühen?
"Und wenn ich eine Blume kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgend anders als auf meinem kleinen Planeten, und wenn ein kleines Schaf, ohne zu wissen, was es tut, diese Blume eines morgens so mit einem einzigen Biss auslöschen kann - so das soll nicht wichtig sein??! ..."

StefanHartwig

Hallo Markus,

das Experiment läuft bei mir gerade noch... genau wie Du es beschrieben hast...

ich muss selber noch abwarten... bisher treibt sie nur wie blöde... aber von Blütenansätzen ist noch nix zu sehen...

wir bleiben dran... ;D ;D ;D

herzlichst
Stefan
Ich hätte gerne eine Exoplanetenpflanze...

markus.online

Das Problem ist halt, dass so ein Experiment ja Jaaahre dauert - hoyas blühen mitunter eh erst nach drei bis vier Jahren.
Wie alt sind denn deine Winterstecklings-Nachkommen jetzt?
"Und wenn ich eine Blume kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgend anders als auf meinem kleinen Planeten, und wenn ein kleines Schaf, ohne zu wissen, was es tut, diese Blume eines morgens so mit einem einzigen Biss auslöschen kann - so das soll nicht wichtig sein??! ..."

StefanHartwig

Hallo,

die sind jetzt schon 4 Jahre alt... erst wollten sie gar nicht viel wachsen.... in diesem Jahr geht es ratzfatz... soooo, ich habe sie mir eben genauer angeschaut... überall winzigkleine Blütenanlagen... werde in ein paar Tagen sicherlich ein brauchbares Bild machen können....


danke, hätte mir die Pflanze bestimmt nicht so genau angeguckt...

herzlichst
Stefan
Ich hätte gerne eine Exoplanetenpflanze...

markus.online

na super, gratuliere dir!

Dann kann man aus Nichtblühern wohl doch blühfähige Nachkommen kriegen.

Würde mich dennoch genauer interessieren, wie man wissenschaftlich erklärt, dass Wintertriebe schlecht blühen. Möcht gern wissen, was diesen Trieben fehlt. Hab dazu schon das www auf und ab gesucht und nix gefunden
"Und wenn ich eine Blume kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgend anders als auf meinem kleinen Planeten, und wenn ein kleines Schaf, ohne zu wissen, was es tut, diese Blume eines morgens so mit einem einzigen Biss auslöschen kann - so das soll nicht wichtig sein??! ..."

StefanHartwig

Ich halte das ja auch für ein Gerücht.

Nun gut, die dünnen Spiddel müssen ja auch erst die Blütenanlagen bilden....das braucht wohl seine Zeit...

Wenn diese aber erst einmal da sind, bilden sich an der Stelle ja immer wieder neue Blütendolden oder eben auch Doldenblüten... ( Ein Besserwisser quatsct mir hier gerade über die Schulter).....

diese soll man dann auch nicht entfernen... also die Blütenanlagen...

herzlichst
Stefan
Ich hätte gerne eine Exoplanetenpflanze...

markus.online

Wenn's ein Gerücht sein sollte, dann hat sich das aber gut verbreitet; man kann es praktisch überall lesen.

Bin sehr gespannt auf das Foto, das du einstellen willst, darauf wie groß und blütenreich deine vierjärige hoya ist
"Und wenn ich eine Blume kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgend anders als auf meinem kleinen Planeten, und wenn ein kleines Schaf, ohne zu wissen, was es tut, diese Blume eines morgens so mit einem einzigen Biss auslöschen kann - so das soll nicht wichtig sein??! ..."

*Frangipani*

mal ne Frage: redet ihr von im Winter gewachsenen Trieben, aus dennen dann Stecklinge gemacht wurden oder redet ihr von im Winter geschittenen Stecklingen?

markus.online

Es geht hier um im Winter gewachsene Triebe. Diese sind (aufgrund von schlechteren Lichtverhältnissen) oft deutlich dünner und spinnriger als Triebe, die im Sommer spriessen. Sie gelten als äußerst blühunwillig, wenn man daraus neue Pflanzen zieht - so kann man meist lesen.
Warum das so sein soll, hat sich mir leider noch nicht erschlossen. Daher frage ich nach.
"Und wenn ich eine Blume kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgend anders als auf meinem kleinen Planeten, und wenn ein kleines Schaf, ohne zu wissen, was es tut, diese Blume eines morgens so mit einem einzigen Biss auslöschen kann - so das soll nicht wichtig sein??! ..."

ania

Vielleicht sind die Zellen von Wintertrieben anders differenziert und auf Längenwachstum spezialisiert, und die von Sommertrieben auf Blütenbildung? Das würde bedeuten dass ein Wintertrieb erst neue Zellen bilden muss, die dann anders differenzieren müssen als deren Mutterzellen, während ein Sommertrieb sich diese Mühe spart.
Aber ich rate nur, wissen tu ich das nicht.

markus.online

hmmmm
um ehrlich zu sein verstehe ich leider nicht recht was du meinst

die genetische Information müsste doch eigentlich die selbe sein
"Und wenn ich eine Blume kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgend anders als auf meinem kleinen Planeten, und wenn ein kleines Schaf, ohne zu wissen, was es tut, diese Blume eines morgens so mit einem einzigen Biss auslöschen kann - so das soll nicht wichtig sein??! ..."

ania

30. Juni 2012, 01:09:53 #11 Letzte Bearbeitung: 30. Juni 2012, 01:15:32 von ania
Ja, aber die Zellen differenzieren, dh. sie spezialisieren sich.
Nur ein  kleiner Teil der genetischen Information, die in der Zelle steckt, wird wirklich verwendet. Und bei einer Wurzelzelle wird ein anderer Teil verwendet als bei einer Blattzelle, und der ganze Rest der Geninformation ist blockiert.

Deine Hautzellen haben ja auch die gleiche Information wie Darmzellen, und können sich trotzdem nicht ohne weiteres in Darmzellen verwandeln. Nur Ei- und Spermazellen, und  Zellen im sehr frühen Embryonalstadium, können sich in jede beliebige Zelle differenzieren.

Bei Pflanzen ist es etwas einfacher, aber hat wohl auch Begrenzungen. Du kannst bei vielen Pflanzen einen Steckling machen, wo sich dann Stängelzellen in Wurzelzellen umwandeln und in dieser Form weiter vermehren. Aber du kannst zB. in den meisten Fällen keinen Blütensteckling machen (die Blütenzellen würden sich nicht zu Wurzeln umwandeln), und Wurzelstecklinge (ohne grün) gehn auch nur bei manchen Pflanzen, weil die Differenzierung nur in eine Richtung funktioniert.

Daher meine Vermutung, dass ein Sommertrieb etwas andere Zellen hat als ein Wintertrieb, und den Sommerzellen fällt es leichter sich in Blütenzellen zu differenzieren, weil sie das "sowieso vorhatten", und weil bei ihnen die dazu benötigten Geninformationen nicht so stark blockiert sind.

markus.online

oha  :o das hört sich gut an... bin diesbezüglich leider ein ziemlicher dummie  ::) und daher dankbar für jede Nachhilfe

Und deine Vermutung beeinhaltet also, dass ein zunächst nicht auf Blütenbildung spezialisierter Trieb später dennoch die Eigenschaft zur Blütenbildung ausbilden kann. Richtig so?
"Und wenn ich eine Blume kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgend anders als auf meinem kleinen Planeten, und wenn ein kleines Schaf, ohne zu wissen, was es tut, diese Blume eines morgens so mit einem einzigen Biss auslöschen kann - so das soll nicht wichtig sein??! ..."

*Frangipani*

30. Juni 2012, 09:03:58 #13 Letzte Bearbeitung: 01. Juli 2012, 15:05:47 von Frangipani
Danke für die Antwort.

Ich finde anias Theorie ziemlich einleuchtend.

Man muss sich ja nur eine sehr vergeilte Pflanzen anschauen, die hats dann hinterher auch schwerer gesund und vital zu bleiben und zu blühen,vielleicht passiert da Ähnliches.

Ich muss sagen, bei der großen Hoya meines Schwiegervaters in spe, die gerade blüht, blühen auch Triebe die gerade letzten Winter begannen zu wachsen, aber das ist auch eine alte riesige Pflanzen, die das vielleicht ausgleichen kann.

ania

Zitat von: markus.online am 30. Juni 2012, 01:16:57
Und deine Vermutung beeinhaltet also, dass ein zunächst nicht auf Blütenbildung spezialisierter Trieb später dennoch die Eigenschaft zur Blütenbildung ausbilden kann. Richtig so?

Genau.

Und ob sie es macht, kann ja auch davon abhängen wie dunkel sie es im Winter wirklich hatte, und wie vergeilt die Triebe dann sind.

Ich denke auch, alte große Pflanzen tun sich generell leichter mit Blütenbildung.