Elefantenfuß will nicht wurzeln

Begonnen von stefan, 22. Juni 2008, 13:56:17

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stefan

Hallo!

Mein Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata) hat bei einem missglückten Umstellungsversuch von Erde auf Hydrokultur mit Wurzelfäule reagiert. Ich hatte ihn dann herausgenommen, trocknen lassen und in sandige Erde gesetzt (die ich ab und zu sehr leicht anfeuchte). Das ist jetzt ca. 3 Monate her und er will immer noch keine Wurzeln schlagen. Obwohl er offensichtlich seit 3 Monaten nichts "trinken" konnte sieht er noch immer so aus wie an dem Tag als ich ihn gekauft habe, da er einen sehr dicken Stamm hat. Was soll ich jetzt machen außer warten??? Muss ich mir Bewurzelungshormon oder sowas kaufen, damit der mal endlich wurzelt oder dauert das einfach solange?
Gruß
Stefan

Flower61

Hallo Stefan,
genau das mit dem Bewurzelungspulver wollte ich Dir gerade
vorschlagen....würde ich auf jedenfall so mal probieren
lg Inge
Liebe Grüße Inge 
****************

bamboo666

Hallo Stefan, auch mit Bewurzelungspulver kommen die nicht weiter. Es ist nicht ganz einfach bis schier unmoeglich alte Beaucarneas wieder zu bewurzeln. Sandiges und gerade feuchtes, eher trockenes Substrat und hohe Luftfeuchtigkeit, dazu Temperaturen um 30 C. solltest du ihm schon bieten. Habe mal sehr schlechte ERfahrungen mit 2m. und hoeheren B. gemacht, die eine "Knolle "von 50-80 cm. hatten und ueber mehrere Jahre nicht leben und sterben wollten. Irgendwann hab ich sie dem Shredder uebergeben.
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

stefan

Mein Elefnatenfuß hat immer noch keine Wurzeln und ich frage mich ob ich den nicht auf etwas propfen könnte. Vielleicht etwas aus der selben Familie, z.B. Dracaena, Aspidistra oder Sansevieria? Vielleicht auch Ceropegia woodii-Brutknöllchen? Weiß jemand ob das klappen könnte??? Was käme als Unterlage am ehesten in Frage?
Gruß
Stefan

bamboo666

Elefantenfüsse lassen sich nicht propfen und die Neubewurzelung, s.o, ist äusserst schwierig.
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Epi

Hi
Das Problem mit der Umstellung, allerdings zurück in Erde, hatte ich auch mal. Nachdem in der neuen Umgebung alle Wurzeln abgefault waren (war auch zu nass :-[  ) hab ich den Eli in neues,durchlässiges Substrat gesetzt, einfach reingedreht, Erde angedrückt, ins Freie gestellt .....und den Sommer über so gut wie vergessen ::) Beim Reinholen im Herbst wuchsen die neuen Wurzeln schon unten raus und der Eli saß bombenfest im Topf.
Gib ihm einfach noch Zeit und mach nicht dauernd an ihm rum, vllt. klappts ja doch noch.
Viele Grüße Walter

Lantanos

Stefan, mal als bot. Interessierter, wo ist da die selbe Familie?

Beaucarnea recurvata = Agavaceae

Aspidistra = Ruscaceae
Sansevieria = Dracaenaceae
Ceropegia woodii = Apocynaceae

Rafael

@ Horst: Sansevierien und Beaucerneen sind verwandt; Sansevieria gehörte mal zu den Agavaceae, und wenn ich mich nicht sehr irre, ist Beaucarnea inzwischen ebenfalls in den Drazänenreigen aufgenommen worden. Die Behauptung mit der Aspidistra hat mich allerdings auch gewundert, und zur Ceropegia kann ich mangels Kenntnis nichts sagen.

@ Thema: Woher weißt Du denn, dass dein Elefantenfuß noch nicht gewurzelt hat? Wenn Du ihn dauernd rausziehst und nachschaust, ist es kein Wunder... Solange er gesund aussieht, würd ich ihm die Chance lassen. Beaucarnea ist im weitesten Sinne eine Sukkulente, die kommt auch mal 'ne Weile ohne Wasser aus.
Des Weiteren ist gerade eine recht miese Zeit zum Bewurzeln, die "Wasserpalmen" halten eigentlich Ruhezeit und die Bodentemperaturen sind auch nicht gerade das Gelbe vom Ei...
Und wenn ich bamboo666 richtig verstehe, ist es um so schwieriger, je größer (älter) die Stecklinge sind. Könnte da ein beherzter Eingriff mit der Pucksäge vielleicht Abhilfe schaffen?

LG Rafael
Die Lücke, die wir hinterlassen, ersetzt uns vollständig.

bamboo666

Bloss nichts nachsägen,Chahka.Lediglich faule Wurzeln und morsches Zeug aus dem Fuss schälen. Hohe Bodentemperaturen und eher trocken als feucht halten.
Epi hatt ja wirklich Glück. Mal eben in den Garten und vollbewurzelt im Herbst.
Mir ist das nicht gelungen.Ich hatte mal um die zehn, fünfzehn 2m.-Teile nahezu unbewurzelt, da weggefault. Also reine Müllware von einem Importeur.
Auch nach einem Jahr Gewächshausaufenthalt in reinem Sand, kam da nichts vernünftiges mehr raus. Die dicken Burschen ( teilweise 40-50 cm.Stammdurchmesser) mussten leider in den Shredder.
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Lantanos

Oh je, Rafael, ich wollte jetzt nicht das unerschöpfliche Fass der pflanzensystematischen Pandora aufmachen. Obwohl deren Schüttgtefäß zumindest vom Aufmaß, nicht der Auswirkung, geringer ist. Alles in allem, die Familien sind sich feind, Romeo findet nie das Julchen.

stefan

Noch mal zu den Gattungen und Familien:
Aspidistra, Dracaena, Sansevieria und Beaucarnea gehören laut Wikipedia alle zu den Mäusedorngewächse (Ruscaceae). Ist das wirklich falsch? Das Ceropegia da nicht reinpasst ist mir natürlich klar, ich dachte nur daran, weil man ja auch Kakteen auf Ceropegia-Knöllchen propft. Das sind ja dann auch zwei unterschiedliche Gattungen und es funktioniert trotzdem.
Zurück zum Elefantenfuß:
Ich mach eigentlich gar nichts mit dem, also ich schau nicht immer ungeldig nach, ob da jetzt endlich Wurzeln kommen. Der steht seit etwa einem halben Jahr einfach in sandiger leicht feuchter Erde herum. Ich hab ihn jetzt nach dieser langen Zeit einfach aus Neugier mal hochgehoben und angeguckt. Er ist übrigens 50cm hoch, misst unten 35cm Durchmesser und hat 5 Bünschel, wovon einer seit neuestem abstirbt. Der Stamm bekommt auch schon langsam Falten. Wie tief sollte der in der Erde sein? Im Moment ist er gerade mal 1-2 cm tief drinnen. Der Fuß ist unten sehr flach.
Besten Dank schonmal für die Hilfe!
Gruß
Stefan

Trine

Hallo Stefan,

das gehört zwar jetzt nicht ganz zum Thema, aber die Umstellung von Erde auf Hydrokultur ist nicht ganz so einfach.
Umgekehrt gelingt es erheblich leichter, eigentlich fast immer.
Das liegt daran, dass eine Pflanze in Hydrokultur andere Wurzeln bildet, als in Erde. Die Wasserwurzeln kommen auch mit Erde als Substrat zurecht bzw. verändern sich im Laufe der Zeit zu Erdwurzeln.
Erdwurzeln kommen mit dem vielen Wasser nicht zurecht, können sich aber nicht in Wasserwurzeln verwandeln. Daher sterben diese i.d.R. ab und die Pflanze bildet neue Wasserwurzeln. Durch das Absterben der Erdwurzeln kann aber Fäulnis entstehen. Damit liegt hier die erste Begründung, warum die Umstellung schwer ist.
Ein weiterer Grund ist, dass die Wurzeln wirklich komplett vom Erdsubstrat befreit sein müssen, es darf keine Erde mehr dran sein, da es sonst zu Fäulnis kommen kann.

Zumindest habe ich das so einmal in einem Hydrokulturbuch gelesen.

Das nur mal so als kleinen Tipp, falls du nochmal von Erde in Hydro umstellen möchtest.


LG, Tanja
LG, Tanja

Rafael

Zitat von: stefan am 10. November 2008, 22:50:38
Noch mal zu den Gattungen und Familien:
Aspidistra, Dracaena, Sansevieria und Beaucarnea gehören laut Wikipedia alle zu den Mäusedorngewächse (Ruscaceae). Ist das wirklich falsch?
Ich hatte mal im Lexi-Board ein Thema zur Familie der Sansevierien aufgemacht, das Ergebnis war, dass die Wiki-Informationen scheinbar seit etwa 6 Jahren veraltet sind.
Die Lücke, die wir hinterlassen, ersetzt uns vollständig.

bamboo666

Hallo Stefan,
all die von dir aufgezählten Pflanzen gehören den Mäusedorngewächsen an?
Was für ein Blödsinn. Da kann man mal wieder sehen das in Wikipedia ein jeder unkontrolliert schreiben kann, ähnlich hier, selbst wenn er keine Ahnung hat.
Auf Ceropegia wächst auch kein Kaktus an. Lediglich Pachypodium u. Verwandte.
Beaucarneas sollten niemals zu tief eingepflanzt werden. Wenn sie auf dem Substrat aufliegen langt das.
Gruss Jörn
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort