Umtopfen

Begonnen von gabriela, 05. Dezember 2006, 13:29:23

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lurchlaich63

Lustige Idee, fangen wir bei "Adam und Eva" an und besprechen wir die Mikrostruktur von Tonminaralien und Huminsäuren, und das unterschiedliche Adsorbtionsverhalten auf verschiedene Ionen in Abhängigkeit von der Größe ihrer Hydatationshülle.
Oder doch wieder nur Topfpflanzensmalltalk?
Gruß Erich!
"Der auf dem Schlauch steht"

joernhh.

Das hört sich interessant an, Sülzchen. Leg`los, ich setze dann fort...
Aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man schönes bauen
Johann Wolfgang von Goethe

gelbescheibe

da bin ich aber auch mal gespannt... soll ich schon mal mein Periodensystem suchen???? von wegen nur Smalltalk, wir können auch anders!

Flower61

sehr gute Idee sülzchen, wollen ja immer was dazulernen...
ich kann mir auf jedenfall sehr gut vorstellen, das der Tontopf
der Blumenerde wichtige Stoffe abgibt...vielleicht liege ich ja
falsch, aber ich persönlich nehme lieber Tontöpfe als dieses
Plastikzeugs....
lg Flower61
Liebe Grüße Inge 
****************

gabriela

Ich flipp gleich aus!!
Bekomme ich nun eine Antwort auf meine Frage, oder triften wir wieder in Bla, bla ab??

gelbescheibe

tut mir leid! no more blabla :-[

gabriela


Flower61

liebe gabriela,
ist doch schon eigentlich beantwortet...
klar benötigt jede Pflanze eine neue Erde, jedoch das ist von
Pflanze zu Pflanze verschieden wie schnell sie die Erde verbraucht...
ich glaube es gibt sogar solche Test wo Du die Erde nach ihrer
Beschaffenheit prüfen kannst wieviel Nährstoffe noch drinnen sind...
Diese Test`s gibts in jeder Gärtnerei....
lg Flower61
Liebe Grüße Inge 
****************

gabriela

Hey cool!
Das ist doch mal ne Aussage mit den Testdingern vom Gärtner.
Werd ich mir gleich besorgen!
Danke Flower!

lurchlaich63

Gut, dann mach ich die Tonminerale, Jörn lasse ich die Huminsäuren!
Ein wichtiger Teil, aller Vorgänge im Boden bei denen Nährstoffe gebunden oder abgegeben werden, aber auch unerwünschte Substanzen blockiert freigesetzt oder gepuffert werden lläuft über Tonminerale, obwohl sie zumeist nur 5 - 10 % der Trockenmasse eines natürlichen Bodens ausmachen. Diese Fähigkeit erhalten sie aufgrund ihrer besonderen Mikrostruktur, es sind feinste Plättchen mit elektrischer Ladung. Durch diese Ladung werden die Plättchen fest zusammengehalten, jedoch schaffen es positiv geladene Ionenin den Zwischenraum einzudringen, werden dort aber ebenfalls festgehalten. Bekannt die K+ festlegung bei nährstoffarmen Böden, Kalium ist das kleinste und elektrisch am stärksten positiv geladene Ion, wird also in den Spalt gezogen und kann nicht mehr raus....! Bringen wir jetzt ein zweites Ion, das Ca++ ins Spiel, verändert sich das Bild erheblich, Ca ist ein vergleichsweise riesige Ion (immer gemessen an der Größe mit den Wassermolekülen die es bindet = Hydratationshülle), aber durch die doppelte positive Ladung doch im Stande zwischen die Plättchen einzudringen. Dadurch können sich K+ und NH4+ Ionen wieder ungehindert bewegen und stehen den Pflanzen (und auch der Auswaschung ins Grundwasser) zur Verfügung! Negative Ionen wie No3 und viele andere wichtige Vorgänge bleiben von diesem Prozess unberührt. Erst die Verbindung mit der organischen Chemie, den Huminsäuren und anderen biologischen Vorgängen im Boden macht die Sache erst komplett, aber das wollte Jörn übernehmen!
Gruß erich!
"Der auf dem Schlauch steht"

Flower61

hab das mal irgendwo in einer Gartenzeitschrift gelesen...
glaube mal das ist von "Neudorff" oder so....hmmm
aber ich denke mal die Gärtnerei kann Dir das genau sagen
wie das heißt und vor allem wie man das anwendet...
ich gehe halt immer vom Gefühl her und topfe um wenn mir
das meine Pflanze sagt...
lg Flower61
Liebe Grüße Inge 
****************

Flower61

@sülzchen
das heißt also die Blumenerde hält sich auf jedenfall länger wenn man Tontöpfe nimmt oder seh ich das falsch...denn ich denke mal wenn man riesige Pflanzen zuhause hat möchte man sowenig wie möglich umtopfen...
danke für diese ausführliche Erklärung....
lg Flower61
Liebe Grüße Inge 
****************

lurchlaich63

Nein, es erklärt nur wieso man manchmal einfach umtopfen muss...
nichts weiter!
Gruß Erich!
"Der auf dem Schlauch steht"

Marcel

Ob umgetopft werden muss oder nicht hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
1. Der PH Wert der Erde: Wenn Pflanzen betroffen sind, die saure Erde bevorzugen, muss spätestens dann umgetopft werden in neue Erde, wenn durch den Kalkgehalt des Wassers der PH wert zu hoch ist, die Erde also alkalisch geworden ist.
2. Vom Betrachtungswinkel der Erde: Die Erde kann verschiedene Ansprüche erfüllen. Sie ist einerseits einfach eine Möglichkeit für die Pflanze sich zu verankern. Andererseits hält sie Wasser und Nährstoffe, um sie dann wieder an die Pflanzen abzugeben. Wenn die Erde bloss als Verankerungsmedium dienen soll, kann die Pflanzen über Jahre darin stehen bleiben. In diesem Fall müssen die Nährstoffe aber regelmässig in für die Pflanzen sofort verfügbarer Form, also mineralisch verabreicht werden. Auch Wasser muss regelmässig aber auch nicht zuviel gegeben werden. Die Erde kann Fehler bei der Düngung und dem Wässern kaum mehr ausgleichen.
3. Von der Pflanze: Pflanzen die natürlich in eher trockenen Gebieten wachsen und ev. gar die Möglichkeit haben Wasser zu speichern (Sukkulenten) können sehr lange in der gleichen Erde stehen, Wasser liebende Pflanzen aber müssen schneller umgetopft werden, da völlig durchwurzelte Erden kaum noch Wasser aufnehmen und halten können. Es ist daher im Topf immer eher trocken.

Zur Technik des Umtopfens: Da der Wurzelballen und die Krone einer Pflanze immer in einem bestimmten relativ ausgeglichenen Verhältnis stehen sollten, muss die Krone normalerweise etwas zurückgeschnitten werden, wenn die Pflanzen wieder in den selben Topf eingetopft werden. Dies weil beim Umtopfen und entfernen der alten Erde immer auch Wurzeln beschädigt werden und die Wasseraufnahme dadurch beeinträchtigt wird. Kann aus irgend einem Grund nicht zurückgeschnitten werden, muss die Pflanze in den nächsten Wochen öfters mit Wasser angesprüht werden. Dies hilft das Wasserdefizit möglichst klein zu halten. Wenn in grössere Töpfe umgetopft wird entällt das Zurückschneiden in der Regel.

Ton oder Plastiktopf: Daran scheiden sich die Gärtnergeister. Der Tontopf ist schwerer und verhindert ein Umkippen eher als ein Plastiktopf. Zudem ermöglicht er ein Verdunsten von Wasser und ein Eindringen von Luft. Es muss daher eher mehr gegossen werden als bei einem Plastiktopf. Für Sumpfpflanzen würde ich daher eher ein Plastiktopf empfehlen.

Liebe Grüsse
Marcel
Pflanzen sind immer schön, ausser sie werden falsch behandelt.

gabriela

Super, danke Marcel!
Nun weiss ich endlich richtig Bescheid.
Eine Frage hab ich aber noch dazu.
Wann ist die beste Zeit zum Umtopfen?
LG
Gabriela