Von Euphorbia tirucalli geküsst!!!!!

Begonnen von gabriela, 29. Januar 2007, 19:49:10

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gabriela

Ich habe meine neue Errungenschaft, die Euphorbia tirucalli, von einem Platz zum anderen getragen.
Dabei ist sie mir etwas zu nahe gekommen.
Etwa 10 Minuten später haben meine Lippen angefangen zu brennen und kurze Zeit darauf auch meine Zungenspitze.
Es hat gebrannt wie superscharfe Chilli.
4 lange Stunden musste ich das Brennen aushalten.
Leider hat nichts dagegen geholfen. Weder literweise Wasser noch die empfohlenen Milchprodukte.
Hat sich angefühlt, als ob die Lippen auch leicht beschädigt waren.


Die Moral von der Geschicht:
Knutsche mit der Euphorbia tirucalli nicht!!!!

Lantanos

Ja Mensch, Gabriela, da hast echt Glück gehabt, dass nichts in die Augen kam, dann wäre ein rasender Gang zur Augenklinik angesagt gewesen! Mit Euphorbia ist nicht zu spaßen, die sind alle durch die Bank giftig bis tödlich giftig; wenn ich denen werkele, da  nur mit Gummihandschuh, Brille wäre immer angesagt, aber die hab ich ja sowieso auf der Nase. Pass das nächste Mal auf! Ein mehr als wohlmeinender Rat.

Gruß
Horst

gabriela

Ehrlich Horst,
ich hätte nie gedacht, dass die auch sooo schnell die Milch fließen lässt.
Und die minikleinen Blättchen ganz oben sind ja die heimtückischsten.
Die fallen spontan ab und dann ist es schon passiert.
Nun hab ich das gute Stück auf einen Pflanzenrollwagen geparkt.
So muss ich sie nicht mehr in Augenhöhe tragen.
Muss ich die nun weg stellen, wenn Kleinkinder zu Besuch sind?

LG
Gabriela

Lantanos

Na, mach den Kleinen halt eindrücklich klar, dass sie Abstand vom tirucalli halten müssen. Wieso Blättchen? Die müssten eigentlich längst abgefallen sein... Im Winter sehr trocken halten, je nach Temperatur alle paar Wochen ein bisschen Wasser. Im Sommer normal feucht halten, am besten rausstellen und regelmäßig düngen.

Kukurrukutzuwutz

Jo, vor meinen Euphorbia leuconeuras (eine "Mutterpflanze" und 2 "Kinder") habe ich auch immer gehörigen Respekt, wenn ich an ihnen herumwerkele. Sie soll von den Euphorbien die giftigste sein. Ming Vadder hatte davon schonmal tagelang eine Augenentzündung, weil er sich nach dem Herumwerkeln an seiner E. leuconeura wohl mal mit der Hand die Augen gerieben hat - und das trotz gründlichem Händewachen, wie er sagte... Also, ganz "gefährliche" Biester sind das. Eigentlich wollte ich meine deswegen mal "entsorgen", aber ich kann einfach keine Pflanzen killen, und sie (die Mutterpflanze) ist auch einfach nicht kaputtzukriegen, auch wenn sie schon mehrmals fast alle Blätter verloren hat...

Gruß,
Stefan

gabriela

Ja, ich glaube, wenn man den Saft in die Augen kriegt, ist das noch ne Spur schlimmer.
Deshalb, was würde unser Gartensicherheitsdienstbeauftragter Lantanos sagen?
"Immer nen Schutzanzug, Schutzhandschuhe und, ganz wichtig, Schutzbrille......

LG
Gabriela

Lantanos

Also dazu mal ein längeres Statement:

Wir vom Verein der Giftpflanzenliebhaber, nachfolgend GPL genannt, haben schon seit einiger Zeit dem Bundesrat einen Forderungskatalog vorgelegt, der bundeseinheitlich den Umgang mit Giftpflanzen, nachfolgend GP genannt, regeln soll.

Die wichtigsten Auszüge daraus:

Der Umgang mit GP ist Personen unter 18 Jahren und beiderlei Geschlechts verboten. Ausnahmen bilden die schwachgiftigen Arten Humulus lupulus, Vitis vinifera und Cannabis sativa bzw. Produkte aus deren Pflanzenteilen.

Ab 18 Jahren muss jeder, der sich dem Umgang mit GP verschreiben will, eine dreijährige Ausbildung an einem anerkannten Ausbildungszentrum mit staatlichem Abschluß absolvieren. Im Groben beinhaltet die Ausbildung das korrekte Anlegen eines Schutzanzuges mit Integralhelm und externen Sauerstoffversorgung. Um das Leben in desselben zu erleichtern, verpflichtet sich jeder Absolvent, diesen Anzug mindesten ein Jahr 24/7 zu tragen und zu pflegen. Das mutet als inakzeptable Härte an; aber diese Anzüge sind mittlerweile in den Farben Petuniablau, Pelargonienrot und Convullariaweiß erhältlich und bilden so ein harmonische Bild in der Umwelt.
Die Ausbildung erfordert zwingend ein einjähriges Praktikum an einer Unfallklinik. Hier erlernen die Absolventen das fachgerechte Abtrennen und Wiederanbringen von Gliedmaßen bzw. die Wundversorgung und/oder fachgerechte Entsorgung.

Es kann keinesfalls angehen - und das ist ein weiterer Forderungspunkt -  dass abgetrennte Pflanzenteile sogenannten Komposthaufen oder Biotonnen zugeführt werden; Ausnahmen sind geringe Mengen von domestizierten Salaten, unter das Verbot fallen natürlich alle Vertreter der Solanaceae wie Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Auberginen und viele mehr und deren Teile.

Zu den erfolgreichen Domestizierungen zählen auch freilaufende Exemplare von Picea pungens glauca, Picea abies und Abies nordmanniana, die in der Winterzeit gerne die Wohnungen von Menschen aufsuchen, um dort geschmückt friedlich zu sterben.

Ein weiterer Punkt der Ausbildung ist ein Praktikum bei einem anerkannten Köhlerbetrieb, um den fachgerechten Umgang mit dem Endprodukt Holzkohle zu erlernen.

Nach Abschluss ist der Absolvent zum Umgang und zu leichten operativen Eingriffen an minder giftigen GP berechtigt. Der Umgang mit GP der Klasse 2 und 3 erfordert den Abschluss als Bachelor of Toxic Plants.

gabriela

Ok, lieber Horst, ich meld mich an.
Gehst du mit?

LG
Gabriela

bamboo666

Ich glaub das Horst seinen Bachelor schon lange hat und die ihm verliehene Ehrennadel ( vergoldeter Fliegenpilz) stolz am Schutzanzug trägt. Ich persönlich interessiere mich brennend für diese Weiterbildungsmassnahme. Lieber Horst, teile uns bitte umgehend die Anmeldungsadresse, ggf. Ansprechpartner etc. mit. Frohes Giften weiterhin...
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Flower61

wäre es nicht auch sinnvoll besonders giftige Pflanzen
mit einem gut sichtbaren Hinweisschild zu versehen?
lg Flower
Liebe Grüße Inge 
****************

Smilla

...das habe ich mich seit Gabriela`s Beitag auch gefragt.

Liebe Grüsse Smilla

Schülerin an der freien Universität des Lebens

bamboo666

Auf den meisten mitgelieferten Pflanzenetiketten ist bereits ein Hinweis, das diese Pflanze nicht zum Verzehr geignet ist. Das sollte eigentlich ausreichend sein.
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Smilla

Ich hab aber auch schon viele solcher Pflanzen einfach nur mit Preisschild gesehen. Name und Warnhinweis fehlten da.

Liebe Grüsse Smilla

Schülerin an der freien Universität des Lebens

bamboo666

Sicher, es kann ja auch nicht auf jedem Primeltopf stehen. Ausserdem sollte es doch für jedermann klar sein, das man Topfpflanzen nicht unbedingt "küsst", oder gar mit in die Gemüsesuppe schnibbelt. Ich denke, wir haben hier in Deutschland schon genug Schilder. Wie wäre es denn mit einer Grossbeschriftung auf sämtlichen PKW`s : ACHTUNG GIFTIG UND TÖDLICH!
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Flower61

wäre manchmal aber auch angebracht, sonst würden jetzt
nicht soviel große Augen bekommen das wir einen Klimawechsel
bekommen...
es gibt nunmal viele Leute denen man alles dicht vor die Augen
halten muß damit sie es lesen und verstehen...
was ich z.B. bei der Gefahrbeschriftung meine, nicht den Verzehr,
sondern um die Substanzen die man nicht unbedingt in Augen
bringen sollte...
lg Flower
Liebe Grüße Inge 
****************