Ich habe meine neue Errungenschaft, die Euphorbia tirucalli, von einem Platz zum anderen getragen.
Dabei ist sie mir etwas zu nahe gekommen.
Etwa 10 Minuten später haben meine Lippen angefangen zu brennen und kurze Zeit darauf auch meine Zungenspitze.
Es hat gebrannt wie superscharfe Chilli.
4 lange Stunden musste ich das Brennen aushalten. (http://www.bildercache.de/bild/20070129-185027-21.gif)
Leider hat nichts dagegen geholfen. Weder literweise Wasser noch die empfohlenen Milchprodukte.
Hat sich angefühlt, als ob die Lippen auch leicht beschädigt waren.
Die Moral von der Geschicht:
Knutsche mit der Euphorbia tirucalli nicht!!!!
Ja Mensch, Gabriela, da hast echt Glück gehabt, dass nichts in die Augen kam, dann wäre ein rasender Gang zur Augenklinik angesagt gewesen! Mit Euphorbia ist nicht zu spaßen, die sind alle durch die Bank giftig bis tödlich giftig; wenn ich denen werkele, da nur mit Gummihandschuh, Brille wäre immer angesagt, aber die hab ich ja sowieso auf der Nase. Pass das nächste Mal auf! Ein mehr als wohlmeinender Rat.
Gruß
Horst
Ehrlich Horst,
ich hätte nie gedacht, dass die auch sooo schnell die Milch fließen lässt.
Und die minikleinen Blättchen ganz oben sind ja die heimtückischsten.
Die fallen spontan ab und dann ist es schon passiert.
Nun hab ich das gute Stück auf einen Pflanzenrollwagen geparkt.
So muss ich sie nicht mehr in Augenhöhe tragen.
Muss ich die nun weg stellen, wenn Kleinkinder zu Besuch sind?
LG
Gabriela
Na, mach den Kleinen halt eindrücklich klar, dass sie Abstand vom tirucalli halten müssen. Wieso Blättchen? Die müssten eigentlich längst abgefallen sein... Im Winter sehr trocken halten, je nach Temperatur alle paar Wochen ein bisschen Wasser. Im Sommer normal feucht halten, am besten rausstellen und regelmäßig düngen.
Jo, vor meinen Euphorbia leuconeuras (eine "Mutterpflanze" und 2 "Kinder") habe ich auch immer gehörigen Respekt, wenn ich an ihnen herumwerkele. Sie soll von den Euphorbien die giftigste sein. Ming Vadder hatte davon schonmal tagelang eine Augenentzündung, weil er sich nach dem Herumwerkeln an seiner E. leuconeura wohl mal mit der Hand die Augen gerieben hat - und das trotz gründlichem Händewachen, wie er sagte... Also, ganz "gefährliche" Biester sind das. Eigentlich wollte ich meine deswegen mal "entsorgen", aber ich kann einfach keine Pflanzen killen, und sie (die Mutterpflanze) ist auch einfach nicht kaputtzukriegen, auch wenn sie schon mehrmals fast alle Blätter verloren hat...
Gruß,
Stefan
Ja, ich glaube, wenn man den Saft in die Augen kriegt, ist das noch ne Spur schlimmer.
Deshalb, was würde unser Gartensicherheitsdienstbeauftragter Lantanos sagen?
"Immer nen Schutzanzug, Schutzhandschuhe und, ganz wichtig, Schutzbrille......
LG
Gabriela
Also dazu mal ein längeres Statement:
Wir vom Verein der Giftpflanzenliebhaber, nachfolgend GPL genannt, haben schon seit einiger Zeit dem Bundesrat einen Forderungskatalog vorgelegt, der bundeseinheitlich den Umgang mit Giftpflanzen, nachfolgend GP genannt, regeln soll.
Die wichtigsten Auszüge daraus:
Der Umgang mit GP ist Personen unter 18 Jahren und beiderlei Geschlechts verboten. Ausnahmen bilden die schwachgiftigen Arten Humulus lupulus, Vitis vinifera und Cannabis sativa bzw. Produkte aus deren Pflanzenteilen.
Ab 18 Jahren muss jeder, der sich dem Umgang mit GP verschreiben will, eine dreijährige Ausbildung an einem anerkannten Ausbildungszentrum mit staatlichem Abschluß absolvieren. Im Groben beinhaltet die Ausbildung das korrekte Anlegen eines Schutzanzuges mit Integralhelm und externen Sauerstoffversorgung. Um das Leben in desselben zu erleichtern, verpflichtet sich jeder Absolvent, diesen Anzug mindesten ein Jahr 24/7 zu tragen und zu pflegen. Das mutet als inakzeptable Härte an; aber diese Anzüge sind mittlerweile in den Farben Petuniablau, Pelargonienrot und Convullariaweiß erhältlich und bilden so ein harmonische Bild in der Umwelt.
Die Ausbildung erfordert zwingend ein einjähriges Praktikum an einer Unfallklinik. Hier erlernen die Absolventen das fachgerechte Abtrennen und Wiederanbringen von Gliedmaßen bzw. die Wundversorgung und/oder fachgerechte Entsorgung.
Es kann keinesfalls angehen - und das ist ein weiterer Forderungspunkt - dass abgetrennte Pflanzenteile sogenannten Komposthaufen oder Biotonnen zugeführt werden; Ausnahmen sind geringe Mengen von domestizierten Salaten, unter das Verbot fallen natürlich alle Vertreter der Solanaceae wie Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Auberginen und viele mehr und deren Teile.
Zu den erfolgreichen Domestizierungen zählen auch freilaufende Exemplare von Picea pungens glauca, Picea abies und Abies nordmanniana, die in der Winterzeit gerne die Wohnungen von Menschen aufsuchen, um dort geschmückt friedlich zu sterben.
Ein weiterer Punkt der Ausbildung ist ein Praktikum bei einem anerkannten Köhlerbetrieb, um den fachgerechten Umgang mit dem Endprodukt Holzkohle zu erlernen.
Nach Abschluss ist der Absolvent zum Umgang und zu leichten operativen Eingriffen an minder giftigen GP berechtigt. Der Umgang mit GP der Klasse 2 und 3 erfordert den Abschluss als Bachelor of Toxic Plants.
Ok, lieber Horst, ich meld mich an.
Gehst du mit?
LG
Gabriela
Ich glaub das Horst seinen Bachelor schon lange hat und die ihm verliehene Ehrennadel ( vergoldeter Fliegenpilz) stolz am Schutzanzug trägt. Ich persönlich interessiere mich brennend für diese Weiterbildungsmassnahme. Lieber Horst, teile uns bitte umgehend die Anmeldungsadresse, ggf. Ansprechpartner etc. mit. Frohes Giften weiterhin...
wäre es nicht auch sinnvoll besonders giftige Pflanzen
mit einem gut sichtbaren Hinweisschild zu versehen?
lg Flower
(http://www.cosgan.de/images/more/flowers/068.gif)
...das habe ich mich seit Gabriela`s Beitag auch gefragt.
Auf den meisten mitgelieferten Pflanzenetiketten ist bereits ein Hinweis, das diese Pflanze nicht zum Verzehr geignet ist. Das sollte eigentlich ausreichend sein.
Ich hab aber auch schon viele solcher Pflanzen einfach nur mit Preisschild gesehen. Name und Warnhinweis fehlten da.
Sicher, es kann ja auch nicht auf jedem Primeltopf stehen. Ausserdem sollte es doch für jedermann klar sein, das man Topfpflanzen nicht unbedingt "küsst", oder gar mit in die Gemüsesuppe schnibbelt. Ich denke, wir haben hier in Deutschland schon genug Schilder. Wie wäre es denn mit einer Grossbeschriftung auf sämtlichen PKW`s : ACHTUNG GIFTIG UND TÖDLICH!
wäre manchmal aber auch angebracht, sonst würden jetzt
nicht soviel große Augen bekommen das wir einen Klimawechsel
bekommen...
es gibt nunmal viele Leute denen man alles dicht vor die Augen
halten muß damit sie es lesen und verstehen...
was ich z.B. bei der Gefahrbeschriftung meine, nicht den Verzehr,
sondern um die Substanzen die man nicht unbedingt in Augen
bringen sollte...
lg Flower
(http://www.cosgan.de/images/more/flowers/068.gif)
Da hast du sicher recht, es gibt aber sicher auch Leute, die bei den Zimmerpflanzen einfach nicht soweit studieren oder es einfach nicht wissen (nicht jeder ist Gärtner von Beruf).
Auf jedem Ü-Ei steht: Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren...aber eine so giftige Pflanze hat keinen Warnhinweis nötig???...sorry, aber da könnt ich als zweifache Mutter an die Decke gehn.
Aber liebe Smilla, was ist heute nicht alles giftig oder ruft Allergien und auch Süchte hervor. Da müsste ja auf jedem Produkt ein Warnhinweis sein. Angefangen bei der Milchtüte (Achtung: Kann Milchallergie hervorrufen), dem Bigmac (.erzeugt Fettleibigkeit), diversen Baustoffen(Vorsicht Krebsgefahr), diversen Boulevardblättern (..kann blöd machen), RTL-Comedys ( Achtung Schwachsinn), Fachliteratur ( Vorsicht Bildung), dem Ehebett ( Hausstaubmilben können killen) und, und, und... Statistisch gesehen sterben in Deutschland mehr Menschen durch leckere Burger und Chicken Mc. Nuggets, als durch den Genuss von hochgiftigen Zimmerpflanzen.
So gesehen, können wir hier nur noch in Schutzanzügen herumlaufen, oder besser noch, schon mal eine Grabstelle bestellen und uns nach einem Suizid beerdigen lassen. Hoffentlich umweltfreundlich! Übrigens sollen Krematorienabgase ebenfalls krebserregend sein. Gute Nacht!
Jörn, das war der Kommentar des Abends, danke. :D :D :D Leider hab ich die Sauerstoffmaske an und kann nicht lauthals losprusten.
Aber im Ernst - und das Thema geistert durch alle Pflanzenforen in schöner Regelmäßigkeit - wollten wir uns vor allen Giftigkeiten bewahren wollen, samt Kindern, Hunden und sonstigem Getier, wo wollten wir dann leben? Unter einem hermetisch abgeschlossenen Schutzschild zusammen mit Primel und Weihnachtsbaum? Ich meine, ein wenig gesunder Verstand und weniger Hysterie verschafft uns allen ein entspannteres Leben, auch den Teppichratten. Und wenn schon ob der giftigen Mitbewohner die Panik ausbricht, ja, dann schmeisst sie auf den Sondermüll und begnügt euch mit Nelken und Palmen irgendwelcher Art. Ich habe als ehemaliger Teppichkrabbler-Erzieher nie erlebt, dass diese sich wahllos Pflanzenteile in den Mund gesteckt haben.
Stimmt so Horst, meine drei Jungs durften auch mal Blumenerde essen, haben Draceanas geköpft, Heracleum- und Ficusallergien überstanden und leben immer noch. Domestosstubenkinder jedoch können schon beim Anblick einer Biokarotte ernsthaft erkranken, wenn diese nicht vorher schon einmal durch den Hauptwaschgang eines Mielegeschirrspülers gegangen ist.
Hatte im letzten Sommer einmal eine Pädagogin zu Gast ( alleinerziehend und im fortgeschrittenen Alter). Sie erschrak beim Anblick meines prachtvoll blühenden Eisenhutes (Aconitum). Diese Pflanze sollte ich doch besser schleunigst aus dem Garten entfernen, sprach sie mit ernster Miene. Einer ihrer gleichgesinnten Arbeitskollegen hat diese Giftpflanze aus ihrem kürzlich erworbenen Garten gerodet. Dafür benötigte er einen Tag und hatte danach trotz Handschuhgebrauch "vergiftete (O-Ton) Arme".
Das wars....
Genau Jörn und Horst. Bin exakt eurer Meinung!
So frei nach dem Motto.
"No risk-no fun!"
oder so - man kann kinder erziehen, ob's mann/frau glaubt oder nicht.
jörn, das erlebnis hat dich doch bestimmt von grund auf erfreut, odrr?
Sicher! Nun bin ich mittlerweile abgehärtet...es war nicht das erste Erlebnis dieser besonderen Art. Gruss Jörn
und was lernt uns das? erzieherinnen nur im schutzanzug begegnen und ggf. nen mp3-player dabei haben
Hahaha....richtig!
@Lantanos, mit was für Kindern hast du es denn zu tun gehabt??? Ich habe (Glücklicherweise) noch keinen Teppichkrabbler (Kinder im Alter von 1-2 Jahren) ohne Neugier gesehen, der sich nicht wahllos alles in den Mund gestopft hat!
Aber sei es wie es sei, wenn ihr der Meinung seit, es sei normal, dass Kinder mit der Euphorbia spielen, während ihr gemütlich in der Küche das Nachtessen kocht, dann Hut ab, vor dieser "no risk no fun" Einstellung.
Ich lasse meine Kinder dann doch lieber im Garten in der Erde nach Würmern suchen, Kräuter und Gras essen... scheint mir irgendwie "natürlicher".
Nur zu deiner Beruhigung, liebe Smilla.
Meine stopfen nicht alles in den Mund und sie ziehen sich auch nicht an Blumentöpfen hoch um den Inhalt zu probieren. Darauf kann ich mich 100%ig verlassen auch wenn ich in der Küche bin, oder gar den Müll raus bringe.
LG
Gabriela
Liebe Smilla, was denkst du denn von uns? Sind wir jetzt etwa Kinderhasser, wenn wir unsere Kinder (damals) in natürlicher Umgebung aufwachsen liessen? Selb stverständlich gab es keine Euphorbien im Nikolausstiefel und Herkulesstaude zum Nachtisch. Alternativ wählten wir unbehandelte Bauklötze aus nachwachsendem Birkenholz. Aber man kann sich auch in`s Hemd machen...
Was Gabriela? Sind deine Kinder echt schon so vernünftig, das sie sich nicht mehr am Mülleimer hochziehen um den Kaffeefiltersatz zu probieren, den du gerade vorher darin entsorgt hast?
Ich halte mich aus der Diskussion raus - es gab schon mal so eine, da habe ich meine Erfahrungen und meine Einstellung kund getan, und als Gebetsmühle eigne ich mich nicht. Resumée: Ich lebe, meine Tochter lebt, die Nachbarskinder ebenso.
Ja wie Jörn? Hältst du dein Kind nicht in der Mülltonne?
hahaaa, wahrscheinlich in der Mülltonne mit Schutzkleidung, Gasmaske
und Gummihandschuhen....
im übrigen hab ich auch eine Tochter die all meine Pflanzen und Tiere
überlebt hat, sogar das Silberfischlein was sie versehentlich gegessen hat...
;D ;) ;D
lg Flower
(http://www.cosgan.de/images/more/flowers/068.gif)
Leider passen sie da nicht mehr hinein lieber Lantanos
Hallo? Meine Kinder wachsen auch in natürlicher Umgebung auf.
Im Sommer sind wir den ganzen Tag im Garten oder Wald unterwegs, kühlen uns in Bächen uns Seen ab, wo allerlei Getier drin rumschwimmt (was wir der mit Cloor vollgepumpten Badeanstalt vorziehen)... In meinem Haushalt leben ausserdem Hunde und Katzen.
Sorry, wusste nicht, dass ich hier als hypersteriele Mutter gelte, wenn ich meinen Kindern die Euphorbia vorenthalte!
Schön für euch, dass ihr sooo super intelligente? Kinder habt, die mit einem Jahr schon über sämtliches Wissen betr. Giftpflanzen verfügen.
Ach und Jörn, ist jetzt vielleicht etwas spät, aber es müssen nicht immer die wohlgeformten Bauklötze sein, ein Kind kann sich auch sehr gut mit einem Stück Holz aus dem Wald beschäftigen, dazu noch etwas Moos und einige Steine...
Hallo liebe Smilla,
wer sagt denn, dass meine Kinder erst 1 Jahr alt sind.
Ich habe eine große Tochter mit 22 Jahren und eine jüngere mit 18 Jahren!
Die nuckeln auch nicht mehr an Stöckchen...
Und ich würde nicht behaupten, dass ich superintelligente Kinder habe.
Um dich zu beruhigen.
Wenn meine kleinen Nichten kommen, werde ich die tirucalli auch in den Wintergarten verbannen, denn man muss kein Krabbelkind mehr sein, um am Vorbeistreifen versehentlich ein Zweiglein abzuknicken. Und wer weiss, vielleicht ist ja die auslaufende Milch doch für hyperneugierige Kinder interessant.
LG
Gabriela
Leben und Leben lassen, ok Smilla!?