Marantaceae gehen ein

Begonnen von Elchkuh, 24. März 2015, 16:21:40

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Elchkuh

24. März 2015, 16:21:40 Letzte Bearbeitung: 24. März 2015, 16:27:13 von Elchkuh
Hallo ihr Lieben,

ich dachte eigentlich, ich werde Herr der Lage, aber nun bin ich an meine Grenzen gestoßen und wende mich an euch.  :-\
Seit einiger Zeit schon hat meine Maranta leuconeura immer wieder gelbe Blätter bekommen, die später vertrockneten. Sie war mal sehr buschig, nun sind kaum noch Blätter da. Nun hat auch meine Calathea roseopicta ein Problem, die Blätter rollen sich teilweise ein und sehen aus, als würden sie vertrocknen, obwohl ich sie mehrmals täglich einsprühe, in dem Raum, in dem sie steht, wird auch nicht mehr so viel geheizt. Außerdem verfärben sich die Blätter seltsam, wie man auf den Bildern sieht.
Ich habe beide mehrmals nach Läusen untersucht und mittlerweile auch umgetopft, die Wurzeln sahen eigentlich gut aus. Kann es sein, dass sie von einer Art Pilz befallen sind? Der Gedanke kam mir erst, als ich selber die Bilder angeschaut habe.
Meine Stromanthe sanguinea ist vollkommen okay, meine Calathea rufibarba auch...  
Ich danke euch im Voraus für eure Tipps!

matucana

Hi,

das ist kein Pilz und Läuse sind es auch nicht, dafür aber ein massiver Befall von Spinnmilben.
Schöne Grüße Helli


"Das ist irrelevant!" (Seven of Nine, Star Trek Voyager)

Elchkuh

Spinnmilben? Na prima  :-[ Das hätte ich niemals erkannt, ich hab zwar hier unter Schadbilder geschaut, allerdings sind diese Spinngewebe nicht bei mir aufgetreten, daher hab ich das gleich ausgeschlossen..

mammut1

der befall mit Spinnmilben zeigt das letzte Bild

mit Ursachen können sein zu niedrige Luftfeuchtigkeit
und dabei zu viel Wasser in der Erde
rollen kommt auch von Lichtmangel
bedenke die Jahreszeit

Michoa

ja das Spinnmilbenfoto unter Schadbilder ist nicht optimal. Ich habe auch immer wieder Spinnmilben und da sind selten die Netze zu finden.

Elchkuh

Das mit der Luftfeuchtigkeit hab ich gelesen, ich hab sie zwar regelmäßig besprüht, aber die Heizungsluft war wohl doch nicht zu bekämpfen...
Ich hab mal ein bisschen im Forum gestöbert und hab nun erstmal die giftfreie Methode gewählt und durchsichtige Plastiktüten über die Pflanzen gespannt, ich sprühe immer mal wieder etwas Wasser rein und hoffe, dass es den Spinnmilben zu nass wird...
Ich bin sehr froh darüber aber finde es doch seltsam, dass die beiden anderen von den Spinnmilben verschont blieben, obwohl sie direkt daneben standen. Vielleicht schmecken die runden Blättern besser als die länglichen  ???

Elchkuh

Sorry wegen Doppelpost, aber hier ein kurzes Update:
Ich habe heute mal meine provisorischen Gewächshäuser entfernt und bei der Marante folgende weiße Punkte entdeckt. Ist das Schimmel? Oder wieder ein neues Problem? Ich hab beinahe Lust, die beiden einfach wegzuwerfen  >:(
Es kann aber auch sein, dass ich öfter hätte lüften sollen...

Kate MacLila

Falls hinter dem weißen Wattigen kleine nackte Tierchen versteckt sind, dann sind das Wolläuse.
Gruß von Kate

Elchkuh

Nein, keine Wollläuse... Hab ich im ersten Moment auch gedacht, aber es bewegt sich nicht und die Flecken sind dafür viel zu klein, außerdem kenne ich die Biester leider zu gut. :-[

Kate MacLila

Gruß von Kate

Elchkuh


Kate MacLila

Dann mach mal Abwasch und lass Luft dran. Müßte eigentlich dann gehen.
Gruß von Kate

TropicsFan

01. April 2015, 00:52:00 #12 Letzte Bearbeitung: 01. April 2015, 00:55:40 von TropicsFan
Ich kann mich natürlich auch täuschen, aber für mich sieht das letzte Bild schon sehr nach Schimmel aus. Denke mal, dass die rLF in der Tüte auf 100% ansteigt, was für den "Fremdbewuchs" sehr förderlich ist.

Bei Spinnmilbenbefall würde ich diese Methode ohnehin nicht anwenden, weil man sie dadurch nicht beseitigt, sondern ihnen nur das Leben etwas schwerer macht. Bei starkem Befall ist nach nur wenigen Tagen die Pflanze leergesaugt und damit tot.
Besser:
als ersten Schritt sollte man die betroffene Pflanze gründlichst abduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl, den man auf die betroffenen Stellen richtet, wobei man auch gleich die klebrigen Blätter abspülen sollte. Den Topf sollte man bei dieser Prozedur idealerweise, damit nicht noch Nässeschäden hinzukommen, in eine Plastiktüte stecken, die am Stamm einigermaßen wasserdicht zusammengebunden wird.

Daran sollte sich eine Behandlung mit einem geeigneten Spritzmittel anschließen, da die an der Pflanze verbliebenen winzig kleinen Jungtiere und Eier innerhalb kurzer Zeit die Dezimierung der Population wieder mehr als ausgleichen würden. Normalerweise reicht eine ein- bis zweimalige Anwendung.

Grundsätzliches zu Maranten:
im Prinzip gilt für alle Maranten das Gleiche: sie stammen aus Neotropis, den Tropen der neuen Welt. Das heißt dampfender Dschungel und hohe Temperaturen, mithin nur schwer im borealen Wohnzimmer zu imitieren. Für eine erfolgreiche Kultivierung ist insbesondere eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig. In ihrer Heimat herrschen 60 bis zu 90% rLF, der Boden allerdings ist richtig schlecht. Nur ein wenige Millimeter mächtiger O-Horizont ist überhaupt in der Lage, Feuchtigkeit zu speichern und an das Wurzelwerk abzugeben. Den notwendigen Rest holt sich die Pflanze aus der Luft. Wenn wir nun Maranten in der guten Stube bei 30-40% rLF halten, vertrocknen diese. Erkennbar wird das an den sich von aussen nach innen verbreitenden Trockennekrosen der Blätter. Besprühen hilft. Aber nicht viel. Die punktuell ausgebrachte Feuchtigkeit verteilt sich innert kurzer Zeit im Raum und beim nächsten Lüften/Türe öffnen ist sie perdú.
Nach meiner Erfahrung muss die rLF permanent bei > 50% liegen, besser höher. Giessen ist imo nicht so wichtig, leicht feucht ist absolut ausreichend. Wie gesagt, die sog. "Terra Firma" Amazoniens ist mit der schlechteste Wasserspeicher weltweit.
Um das zu realisieren, ist es essentiell, dass ein Raumbefeuchter aufgestellt wird (Venta z.B.) und die Wände im Herbst/Winter/Frühjahr nie kalt werden (Schimmel!), also immer gut geheizt wird.

Die Frage, warum die eine Pflanze befallen wird und die daneben nicht, läßt sich mit der Kommunikation der Pflanzen beantworten. Im Detail führt das aber hier zu weit.

Fazit:
je besser Du das Klima der Habitate, aus denen die Pflanzen ursprünglich stammen, nachbauen kannst, desto besser gedeihen sie.

Edit:
McLila war in Sachen "Abwasch" schneller  ;D

StefanHartwig

Jou,

genau das konnte ich auch erfahren. Ich habe es jetzt aufgegeben mit diesen Pflanzen.
Ich kann ihnen einfach keinen optimalen Lebensraum bieten.

Selbst in einem Raum der auch über Winter warm und "feucht" 65 % Luftfeuchte war, sind sie mir vertrocknet.

herzlichst
Stefan
Ich hätte gerne eine Exoplanetenpflanze...