Doryopteris pedata – was fehlt meinem Speerfarn?

Begonnen von Immergrün, 05. August 2019, 12:13:58

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Immergrün

Liebe Zimmerpflanzenkenner!

Ich bin neu hier und hab' auch gleich eine Frage.

Und zwar ist Freitag ein Doryopteris pedata bei mir eingezogen -  auf Deutsch heißt er wohl Gestielter Speerfarn (?). Die Ahorn-ähnliche Blattform hatte es mir einfach angetan und der Beschreibung nach (mag Schatten, keine direkte Sonne, Feuchtigkeit) dachte ich, dass ich der Pflanze schon ein passendes Zuhause geben könnte.

Der Speerfarn, der bei mir eingezogen ist, war allerdings leider schon zum Übergabezeitpunkt nicht in Bestform. Viele der Blätter waren an den Spitzen angetrocknet, im inneren Teil waren mehrere (vor allem kleinere) vetrocknete Blätter und blätterlose Stiele. Ein Blatt war außerdem gefleckt, dieses habe ich entfernt.

Ich habe den Speerfarn am Freitag gleich in einen etwas größeren Tontopf mit Untersetzer umgetopft und ein wenig gegossen. Seitdem hab ich ihn hin und wieder (d.h. täglich, teilweise mehrmals täglich) mit Wasser bespritzt. Er steht momentan auf einem Regal, das etwa 2,5 Meter von einem Ostfenster entfernt ist. Direktes Sonnenlicht bekommt er somit eigentlich gar nicht.

Seit Freitag hat sich die Stellung der Blätter etwas verändert - gen Licht hin, was ja auch Sinn ergibt. Drei kleine Blätter sind von ihrem Stiel abgefallen, zwei Blätter liegen schlaff auf dem Topfrand auf, einige Blätter kräuseln/wellen sich und mir scheint es, als ob die Blätter mittlerweile sogar noch mehr trockene Stellen hätten. Es sind einige Triebe/Blätter zu sehen, doch daneben auch einige Triebe, die vetrocknet zu sein scheinen.

Ich hab nun leider keine Ahnung, was genau der Pflanze fehlt und wie ich ihren Zustand verbessern kann. Im Internet wurde ich auch nicht wirklich fündig, was typischen Probleme des Doryopteris pedata angeht. Meine Gedanken zu den möglichen Ursachen:

1) Licht: Zu viel Sonnenlicht kann die Pflanze momentan ja nicht bekommen. Kann Trockenheit auch von Lichtmangel kommen? Ich kann den Farn auch näher ans Fenster platzieren oder in ein Zimmer mit Westfenster übersiedeln.

2) Wasser: Unser Leitungswasser ist sehr hart. Ich weiß, dass manche Pflanzen da empfindlich sind, was den Speerfarn angeht, hab ich dazu allerdings nichts gefunden. Zu viel gegossen hab ich meines Erachtens nicht, Staunässe gab es (zumindest in den Tagen bei mir) nicht, die Erde ist feucht, aber nicht nass. Heute hab ich noch einmal etwas mehr gegossen, weil mir die Erde doch etwas trocken vorkam.

3) Schädlinge: Ich hab kurz irgendein kleines weißes Insekt in der Erde herumkrabbeln sehen. Hab dann noch einmal gesucht, aber keine weiteren gefunden. Auch auf den Blättern krabbelt nichts herum, was mit dem bloßen Auge zu erkennen wäre. An zwei Blattstielen (von gesunden, d.h. nicht trockenen oder fleckigen Blättern) war etwas kleines weißes (wolliges), das ich aber leicht entfernen konnte. Also so ne Art winziger Wattebausch - kann sowas schon ein Indiz für einen Läusbefall o.ä. sein?

Anbei auch ein paar Bilder, die vorm weißen Hintergrund wurden Freitag nach der Übergabe gemacht, der Rest heute.

Vielleicht kennt sich ja jemand mit dieser Art aus, ich wäre jedenfalls für jeden Denkanstoß dankbar.  :)

Immergrün

Leider konnte ich nicht alle Bilder auf einmal hinzufügen, daher hier noch einmal die aktuelleren Bilder von gestern Abend.

Lea

Hallo
Farne sind speziell...sehr hohe Luftfeuchtigkeit, eher mäßig Wasser und halbschattig...wobei 2,5m vom Fenster entfernt schon Dunkelheit ist, aus Sicht der Pflanze. https://www.zimmerpflanzenlexikon.info/artikel/lichtbedarf-von-pflanzen ist dazu ein guter Artikel.
Optimal für Farne wären Terrarien oder Bad mit Fenster da dort immer hohe Luftfeuchte ist...
Sie reagieren empfindlich auf ansprühen und auch zu feuchte Erde ist nicht gut.
Leider kann ich dir sonst nicht weiter helfen da ich von Farnen generell die Finger lasse ;)
Liebe Grüße
Lea

Immergrün

Danke für die Antwort, Lea!

Der Farn wurde damit beworben, dass er es dämmrig-dunkel mag, daher hab ich ihn so weit vom Fenster weg aufgestellt. Auch Ansprühen sowie eher feuchte Erde wurde empfohlen.  :-\ Danke aber für den Link! Dass Pflanzen (Sonnen-)Licht anders wahrnehmen und daher nicht allzu weit vom Fenster entfernt stehen sollten, war mir zwar bewusst, aber der Artikel war trotzdem sehr informativ.

Hab den Speerfarn jetzt näher ans Fenster gestellt (ca 1m) und benutze zum Gießen nur noch Regenwasser. Unser Badezimmer hat leider kein Fenster und ist somit ncht pflanzengeeignet. Ich hoffe, der Speerfarn erholt sich noch. Ich hab im gleichen Zimmer auch einen Schwertfarn stehen, dem die Lichtverhältnisse und Luftfeuchtigkeit in dem Zimmer zu genügen scheinen.

Vroni

Hallo

Nephrilepis sind verhältnismässig genügsame Farne. Wohl deswegen sieht man sie regelmässig im Angebot.

Betreffend Erhöhung der Luftfeuchtigkeit finde ich diese Lösung ganz nett anzusehen. Im grossen, blähtongefüllten Untersetzer wird immer Wasser gehalten, das nach oben in die Pflanze verdunstet, während der Pflanztopf im kleineren Untersetzer vor Staunässe bewahrt ist.

Eher feuchte Erde stimmt schon. Wobei feucht nicht dasselbe ist wie nass! In nassem Substrat fehlt Luft/Sauerstoff, was für die Wurzelfunktion und -gesundheit notwendig ist und Faulungsprozesse fördert.

LG
Vroni