Zimmerpflanzenlexikon

Zimmerpflanzen => Allgemeine Fragen... => Thema gestartet von: Chrisiax am 16. November 2009, 19:22:08

Titel: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Chrisiax am 16. November 2009, 19:22:08
Hallo,

immer wieder lese ich sowohl im Lexikon als auch hier im Forum, wie schlecht kalkhaltiges Wasser für viele unserer Pflanzen ist.
Was mich interessiert, ist, welche Langzeitschäden können bei einer Pflanze, die mit sehr kalkhaltigem Wasser gegossen wird, auftreten, und kann ich die als solche auch erkennen?

LG Gisela
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Flower61 am 17. November 2009, 17:38:49
Wow....interessante Frage liebe Gisela,
aber ich kann sie Dir leider nicht
beantworten...
vielleicht verstopft ja der Kalk die Wurzeln
und die Pflanze kann nicht genügend
Nahrung aufnehmen?
aber es ist bestimmt jemand hier, der Dir
diese Frage ganz genau beantworten kann...
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: nanik am 17. November 2009, 18:20:29
Ja, das hört man immer wieder. Ich frag mich aber ob wirklich was dran ist. Denn es bleibt einem ja nichts anderes übrig als mit Leitungswasser zu gießen. Und unseres hier ist ziemlich kalkhaltig. Meine Pflanzen scheint es aber nicht zu stören. Meine älteste ist ca 30 Jahre alt, wurde immer mit Leitungswasser gegossen und wächst gut. Also kann kalkhaltiges Wasser wohl nicht schaden, oder?
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Chrisiax am 17. November 2009, 19:52:43
Es gibt ja Pflanzen, die kalkhaltiges Wasser mögen. Aber eben die wenigsten.

@Inge
Wahrscheinlich hast du recht. Entweder verstopft es Poren an den Wurzeln, oder es wird in der Pflanze abgelagert.
Bei uns wachsen ja die Tamarisken sehr nahe am Meer, oft nur wenige Meter vom Wasser entfernt. Ich habe gelesen, der Baum schafft es, das Salz über die Blättchen wieder auszuscheiden.

Vielleicht kommt ja noch ein 'Botaniker' vorbei, der uns diese Frage beantworten kann.

LG Gisela
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Lantanos am 17. November 2009, 22:22:18
Ich weiß nur, dass bei zu hohem Kalkgehalt manche Mineralstoffe und Spurenelemente nicht mehr gebunden werden, vor allem Eisen.
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Docster am 18. November 2009, 00:31:06
Also ich kenne auch das von Horst beschrieben Phänomen. Der pH-Wert des Substrates steigt durch den hohen Kalkgehalt an und das öffnet z.B. der Chlorose Tür und Tor, wenn ich das richtig erinnere. Dazu hatte ich mal was im Netz gefunden, aber habe die Adresse nicht mehr parat. Vertage ich dann auch auf morgen, ist schließlich schon spät. :)

Viele Grüße

Marcus
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Chrisiax am 18. November 2009, 14:01:42
Hallo,

Chlorose ist das Stichwort, damit kann ich was anfangen. Obwohl ich Ungebildete Chlorosis nur in Zusammenhang mit Weinreben kannte.
Horst, Marcus, viiiielen Dank.
Jetzt ist mein Selbstbewusstsein wieder im Gleichgewicht. Ich war am Wochenende nahe dran sämtliche Töpfe und Kübel von Balkon zu werfen. Immer wieder kommt es vor, dass einige Pflanzen einfach eingehen, obwohl ich sie so gut pflege. Die gleichen Pflanzen bei meiner Tochter in Athen, ohne grossen Aufwand, aber wachsen und gedeihen. Der einzige Unterschied ist das Wasser. Und dann bekommt man noch gesagt: Siehste, ich schaff das auch ohne Forum.  ;D
Habe jetzt im Netz so einiges gefunden und gelesen. Die Pflanzen gehen wirklich an unserem Kalkwasser kaputt. Gardenien weiss ich, die giesst man hier vor Ort am besten mit dest. Wasser.

Dann muss ich mir was einfallen lassen, wenigstens die sehr empfindlichen Pflanzen mit weichem Wasser zu giessen, ohne dass es zu teuer wird.

Grüsse Gisela
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Mel am 18. November 2009, 14:33:27
Habt ihr Torf bei euch oder kannst du dir den besorgen? Angeblich soll man Torfsäckchen in das Wasser hängen und der bindet den Kalk ;)
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Chrisiax am 18. November 2009, 20:50:27
Danke, Mel.
Dann werde ich das auch mal probieren.
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: eustoma am 18. November 2009, 23:18:17
Zitat von: Chrisiax am 18. November 2009, 14:01:42
Hallo,

Chlorose ist das Stichwort, damit kann ich was anfangen. Obwohl ich Ungebildete Chlorosis nur in Zusammenhang mit Weinreben kannte.
Horst, Marcus, viiiielen Dank.
Jetzt ist mein Selbstbewusstsein wieder im Gleichgewicht. Ich war am Wochenende nahe dran sämtliche Töpfe und Kübel von Balkon zu werfen. Immer wieder kommt es vor, dass einige Pflanzen einfach eingehen, obwohl ich sie so gut pflege. Die gleichen Pflanzen bei meiner Tochter in Athen, ohne grossen Aufwand, aber wachsen und gedeihen. Der einzige Unterschied ist das Wasser. Und dann bekommt man noch gesagt: Siehste, ich schaff das auch ohne Forum.  ;D
Habe jetzt im Netz so einiges gefunden und gelesen. Die Pflanzen gehen wirklich an unserem Kalkwasser kaputt. Gardenien weiss ich, die giesst man hier vor Ort am besten mit dest. Wasser.

Dann muss ich mir was einfallen lassen, wenigstens die sehr empfindlichen Pflanzen mit weichem Wasser zu giessen, ohne dass es zu teuer wird.

Grüsse Gisela


Hallo Gisela,

es ist nicht bindend notwendig Pflanzen mit entkalktem Waser zu giessen. Gleichwohl gibt es eine Reihe Pflanzen die einen niedrigen pH-Wert lieben.
Dazu gehören u.a. Hortensien, Calceolarien, Primula, Rosen, Rhododendron,  um nur einige zu nennen.  Diese Arten reagieren auf einen neutralen -bzw.hohem pH-Wert mit Chlorosen ( Gelbsucht ), weil dadurch Spurenelemente wie Eisen, Magensium, Mangan, Kupfer etc. festgelegt werden. Sie gehen  also mit Kalk eine Verbindung ein und sind dadurch für die Pflanze nicht mehr aufnehmbar. Auch Phophor spielt dabei eine gewisse Rolle.

Wird dies beachtet, steht einem gesunden Wachstum nichts mehr im Wege.
Tritt eine Chlorose auf, gibt es Mittel und Wege diese zu beheben. Es  kann aber auch vorgebeugt werden.

Horst  liegt also mit dem Beispiel Eisen richtig.

Mit lieben Grüßen,  eustoma
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: wilderbse am 21. November 2009, 16:44:47
Hallo,

wir haben wir in Innsbruck auch recht hohe Kalk-Konzentrationen im Wasser. Bei vielen Zimmerpflanzen machts bei jährlichem Umtopfen nicht so viel aus, bei empfindlichen Pflanzen (Azaleen, Rhododendren, etc.) schalte ich einfach in der Früh bevor ich aus dem Haus gehe den
Wasserkocher ein,
und am Abend, wenn ich nach Hause komme, ist das Wasser gekocht und wieder zimmerwarm - hab damit super Erfahrungen gemacht, seit ich kein Aquarium mehr betreibe. Dünger muss halt bei Bedarf zugegeben werden...

lg gabi
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Timmy am 25. November 2009, 15:04:48
Zitat von: Mel am 18. November 2009, 14:33:27
Habt ihr Torf bei euch oder kannst du dir den besorgen? Angeblich soll man Torfsäckchen in das Wasser hängen und der bindet den Kalk ;)

Kann ich nicht empfehlen :(
Also die Technik funktioniert schon, aber ich finde das wäre eine Verschwendung vom Torf. Immerhin wächst das Zeug ja nicht auf Bäumen, sondern es werden immer mehr Moore trocken delegt um den Torf-Bedarf zu decken.

Ich würde einfach empfehlen die Pflanzen öfters umzutopfen. Kalk bringt keine Pflanze sofort um (höchstens bei empfindlichen Spezies) sondern hat immer eine Langzeitwirkung, über ein zwei oder noch mehr Jahre hinweg.

Oder aber man nimmt komplett Regenwasser zum Gießen. ;)
Wobei ich nicht weiß wie die Niederschlagsitation bei Gisela so ist. *gg*
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: °|° am 26. November 2009, 00:17:18
Ich verschwende meinen Torf nicht sondern filtere mein Aquariumwasser über Torf und nehme das dann zum giessen  ;D ;D ;D
Unangenehm ist bei "hartem Wasser" immer diese Kalkrandbildung an den Blättern etc. ... andersrum gesehen sind Salzempfindliche Pflanzen davon abhängig wie meine Vandeen... oder Miltinopsis/Miltonia...
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Chrisiax am 26. November 2009, 19:36:48
Zitat von: Timmy am 25. November 2009, 15:04:48


Ich würde einfach empfehlen die Pflanzen öfters umzutopfen. Kalk bringt keine Pflanze sofort um (höchstens bei empfindlichen Spezies) sondern hat immer eine Langzeitwirkung, über ein zwei oder noch mehr Jahre hinweg.

Oder aber man nimmt komplett Regenwasser zum Gießen. ;)
Wobei ich nicht weiß wie die Niederschlagsitation bei Gisela so ist. *gg*



Ja, mit Regenwasser sieht es nicht so gut aus. ;D
Aber das mit dem jährlichen Umtopfen, daran hab ich auch schon gedacht.

Ich habe aber noch eine andere Vermutung, warum im Sommer sich einige Pflanzen, scheinbar ohne Grund, verabschiedet haben. Es kommt im Sommer manchmal vor, dass unser Wasser leicht mit Meerwasser vermischt ist. Je nach Brunnen und nach Wasserlage. Sollte und dürfte an sich nicht vorkommen, aber es kann mal passieren.

LG Gisela
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: eustoma am 29. November 2009, 17:34:13
Zitat von: Timmy am 25. November 2009, 15:04:48
Zitat von: Mel am 18. November 2009, 14:33:27
Habt ihr Torf bei euch oder kannst du dir den besorgen? Angeblich soll man Torfsäckchen in das Wasser hängen und der bindet den Kalk ;)

Kann ich nicht empfehlen :(
Also die Technik funktioniert schon, aber ich finde das wäre eine Verschwendung vom Torf. Immerhin wächst das Zeug ja nicht auf Bäumen, sondern es werden immer mehr Moore trocken delegt um den Torf-Bedarf zu decken.

Ich würde einfach empfehlen die Pflanzen öfters umzutopfen. Kalk bringt keine Pflanze sofort um (höchstens bei empfindlichen Spezies) sondern hat immer eine Langzeitwirkung, über ein zwei oder noch mehr Jahre hinweg.

Oder aber man nimmt komplett Regenwasser zum Gießen. ;)
Wobei ich nicht weiß wie die Niederschlagsitation bei Gisela so ist. *gg*



Hallo Timmy,
bei chlorosegefährdeten Arten ist es zwecklos diese öfters umzutopfen.
Die Spurenelemente, es geht in erster Linie um Eisen,  liegen in den Substraten als Sulfate oder Chelate vor.
Erstere sind völlig frei verfügbar und werden sehr schnell durch Ca festgelegt.
Von den Chelaten gibt es zwei Gruppen, wobei die Formulierung EDTA die billigere ist, aber nur im saurem bis neutralen pH-Bereich wirkt. EDDHA ist das Bessere aber teuer. Mittlerweile gibt es auch noch DTPA als Chelat.

Mit Oxalsäure kann man den Kalk im Wasser ausfällen und mit Schwefelsäure den pH-Wert senken.  Dabei verbindet sich Kalk mit dem Schwefel zu Gips. Ganz früher haben wir die Hortensien damit erfolgreich behandelt.

Alle Ammonium-Dünger haben die Eigenschaft den PH-Wert zu senken.

Soviel zur Theorie aus der Praxis.

Mit liebe Grüßen,  eustoma

Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: lurchlaich63 am 29. November 2009, 20:10:43
Hallo!
Wenn man bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben, kann man sich auch eine Umkehrosmoseanlage aus dem Aquarienbedarf zulegen. Mit diesem Wasser kann man dann die empfindlichen Pflanzen ohne Sorge gießen.
Gruß erich!
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: °|° am 29. November 2009, 20:33:57
Hi Erich,

Könntest du die Anlage preislich Überschlagen ?

Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Robert am 29. November 2009, 23:28:45
http://www.yatego.com/q,umkehrosmoseanlage,f%FCr,aquarium

Obs sinnvoll ist ???
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: °|° am 30. November 2009, 17:30:22
Hi Robert !

Danke für den Link !, also Sinnvoll wird sowas wenn die Pflanzen die man hat/haben will soetwas benötigen... im Moment reicht mir selbst noch die Aquariumversion. Denn die Vandeen wachsen wie verrückt und selbst meine "Salzheule" Miltassia "Newton Fall´s" steht mit einem 1A Wurzelballen und endlich ohne Knitterwuchs mit 2 Neutrieben.
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: lurchlaich63 am 30. November 2009, 20:23:12
Natürlich sind 100€ viel Geld, so eine tolle Markenanlage ist für ein paar Liter in der Woche aber sicher nicht notwendig. Ich habe das Glück, Regenwasser benutzen zu können und brauche sowas daher nicht. Sonst hätte ich ein Problem mit manchen Pflanzen, denn mein Leitungswasser hat 21°dH. Nachdem diese Anlagen sehr lange halten, ist bei der Kombination hartes Wasser und empfindliche Pflanzen, so eine Anschaffung auf lange Sicht vielleicht sogar billiger, als jährlich umtopfen (und besser Pflanzenverträglich).
Gruß erich!
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Chrisiax am 30. November 2009, 23:06:30
Die Idee mit einer Umkehrosmoseanlage, hatten wir schon vor Jahren. Aber damals war es einfach zu teuer.
Jetzt habe ich es im Netz neu gecheckt und das ist die Lösung für unser Wasserproblem. So teuer sind diese Anlagen gar nicht mehr. Mit den Ersparnissen von Waschmitteln u.s.w. hat man den Anschaffungspreis sehr schnell wieder eingespart. Unser Wasser ist als sehr hart, Stufe 4, eingestuft. Da lohnt sich das allemal.
Und meine Pflänzchen hätten auch was davon.  ;D

Gisela
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Timmy am 01. Dezember 2009, 23:45:06
Zitat von: eustoma am 29. November 2009, 17:34:13
Mit Oxalsäure kann man den Kalk im Wasser ausfällen und mit Schwefelsäure den pH-Wert senken.  Dabei verbindet sich Kalk mit dem Schwefel zu Gips. Ganz früher haben wir die Hortensien damit erfolgreich behandelt.

Bringts was das Wasser mit Rhabarbar-Saft zu vermischen? *gg*
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Nolwen am 03. Dezember 2009, 13:58:15
Hallo,

mir liegt auch noch eine Frage dazu auf dem Herzen an eustoma.

ZitatDiese Arten reagieren auf einen neutralen -bzw.hohem pH-Wert mit Chlorosen ( Gelbsucht ), weil dadurch Spurenelemente wie Eisen, Magensium, Mangan, Kupfer etc. festgelegt werden. Sie gehen  also mit Kalk eine Verbindung ein und sind dadurch für die Pflanze nicht mehr aufnehmbar. Auch Phophor spielt dabei eine gewisse Rolle.

Wird dies beachtet, steht einem gesunden Wachstum nichts mehr im Wege.
Tritt eine Chlorose auf, gibt es Mittel und Wege diese zu beheben. Es  kann aber auch vorgebeugt werden.



Welche Mittel und Wege gibt es da, um die Mangelerscheinungen durch kalkhaltiges Wasser zu beheben bzw, dem vorzubeugen? Ich hab spontan an Blattdüngung gedacht, oder gibt es da noch andere Möglichkeiten?

Bei mir geht es um eine Lewisia, die gelb geworden ist und verkümmerte.

Kann ich die Blattdüngung auch mit normalem Blumendünger durchführen, und wenn ja, in welcher Konzentration?

Habe eine Stammlösung wie bei den Düngetipps beschrieben von 15-10-15 mit 2% MgO.

LG,
Mirja

Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: eustoma am 08. Dezember 2009, 22:49:28
Zitat von: Timmy am 01. Dezember 2009, 23:45:06
Zitat von: eustoma am 29. November 2009, 17:34:13
Mit Oxalsäure kann man den Kalk im Wasser ausfällen und mit Schwefelsäure den pH-Wert senken.  Dabei verbindet sich Kalk mit dem Schwefel zu Gips. Ganz früher haben wir die Hortensien damit erfolgreich behandelt.

Bringts was das Wasser mit Rhabarbar-Saft zu vermischen? *gg*


Hallo Rimmy,

nun der Gedanke drängt sich auf. Allerdings enthalten Rhabarberstengel im Schnitt etwa 1,6 - 2,2% Säure, die sich aus Apfel-und Oxalsäure zusammensetzt.

Man müßte die Stengel aufschlitzen oder in Stücke schneiden, dass die Säure heraustreten kann. Allerdings kann das Wasser  dadurch auch Fäulniserreger erhalten.

Ob je so ein Versuch praktiziert wurde, kann ich leider nicht sagen.

Hoffe, dass ich Deine Frage in etwa erklären konnte.

Mit lieben Grüßen,  eustoma
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: eustoma am 09. Dezember 2009, 00:09:04
Zitat von: Nolwen am 03. Dezember 2009, 13:58:15
Hallo,

mir liegt auch noch eine Frage dazu auf dem Herzen an eustoma.

ZitatDiese Arten reagieren auf einen neutralen -bzw.hohem pH-Wert mit Chlorosen ( Gelbsucht ), weil dadurch Spurenelemente wie Eisen, Magensium, Mangan, Kupfer etc. festgelegt werden. Sie gehen  also mit Kalk eine Verbindung ein und sind dadurch für die Pflanze nicht mehr aufnehmbar. Auch Phophor spielt dabei eine gewisse Rolle.

Wird dies beachtet, steht einem gesunden Wachstum nichts mehr im Wege.
Tritt eine Chlorose auf, gibt es Mittel und Wege diese zu beheben. Es  kann aber auch vorgebeugt werden.



Welche Mittel und Wege gibt es da, um die Mangelerscheinungen durch kalkhaltiges Wasser zu beheben bzw, dem vorzubeugen? Ich hab spontan an Blattdüngung gedacht, oder gibt es da noch andere Möglichkeiten?

Bei mir geht es um eine Lewisia, die gelb geworden ist und verkümmerte.

Kann ich die Blattdüngung auch mit normalem Blumendünger durchführen, und wenn ja, in welcher Konzentration?

Habe eine Stammlösung wie bei den Düngetipps beschrieben von 15-10-15 mit 2% MgO.

LG,
Mirja



Hallo Mirja,

entschuldige bitte, dass ich mich erst jetzt melde. In letzter Zeit war ich selten im Forum zu Gast.

In der Regel reicht eine Versorgung mit Spurenelementen mit den üblichen Düngemitteln aus, wobei diese auch als Blattdüngung erfolgen kann. Allerdings kann es dabei zu Fleckenbildung kommen, was aber nur ein kosmetisches Problem darstgellt.

Eisenmangel wird man mit dem üblichen Düngeverfahren aber nicht beheben können. Dafür gibt es sogenannte Chelate die pro Tag etwa 1% Eisen abgeben. Diese Menge wird von den Pflanzen sofort aufgenommen und weil kein Überschuss gegeben wird, kann auch nichts festgelegt werden.

Ratsam ist, diese zu giessen und von einer Blattbehandlung abzusehen ,weil es zu Blattverbrennungen und braunen Flecken kommen kann und wird.

Nun gibt es diese z.B. als:

Fetrilon (EDTA) wirkt im sauren - neutralen Bereich
Sequstren (EDDHA) wirkt im hohen PH-Bereich
Ferroaktiv mit  (EDDHA) bzw. (HEEDTA)
Ferner gibt es noch (DTPA).

Ob diese aber alle im Gartenmarkt angeboten werden, kann ich nicht sagen.

Hoffe, es hilft Dir weiter,

mit lieben Grüßen,  eustoma
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Sharkbait am 09. Dezember 2009, 12:51:49
Also ich habe immer in Gegenden mit sehr kalkreichem Wasser gewohnt und habe noch nie Probleme bemerkt, außer das es unschöne Kalkränder an den Töpfen gibt. Einige Pflanzen habe ich auch schon sehr lange (ca. 10 Jahre), die letzten zwei, drei Jahre gieße ich aber hauptsächlich mit Regenwasser.
Allerdings nicht wegen des Kalkgehaltes, sondern damit meine Wasserrechnung nicht explodiert, ich brauche im Sommer täglich zwischen 50-100l Wasser zum giessen der Pflanzen.
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Tetje am 09. Dezember 2009, 18:49:29
Hallo Gisela,

ein hoher Kalkgehalt ruft mit der Zeit schwerwiegende Veränderungen der Topferde hervor. Es entsteht eine Alkalisierung oder Verlaugung, die wie ein schleichendes Gift wirkt und die Pflanzen um so rascher zum Erliegen bringt, je weniger sie ihre Herkunft nach den durch die Wasserhärte bewirkten chemischen Veränderungen ihres Wurzelgrundes gewachsen sind.

Sicheres Kennzeichen der Verkalkung: weiße Ausblühungen an irdenen Blumentöpfen, Kalkspuren auf Blättern und Glasscheiben durch das Sprühen mit zu hartem Wasser; im Randgebiet zwischen Topf und Erde nicht selten Besatz mit säuerlich riechenden Blaualgen.

Wie du siehst ein Thema das sehr wichtig für die häusliche Blumenpflege ist,
aber von vielen Pflanzenfreunden unterschätzt wird.

Viele Grüße
Tetje

Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Chrisiax am 09. Dezember 2009, 20:36:38
Hallo @Tetje,

danke für die ausführliche Antwort. Dass unser Wasser für manche Pflanzen regelrecht Gift ist, habe ich schon gemerkt. Ich benutze jetzt nur noch unser Brunnenwasser, aber das ist auch nur wenig besser.
Bei mir wachsen jetzt nur noch Pflanzen, die mit den gegebenen Bedingungen zurechtkommen.
Meine Clivien scheinen sich seit Generationen an das Wasser gewöhnt zu haben, denn sie gedeihen prächtig.  ;) ;D

Gisela
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Tetje am 09. Dezember 2009, 22:20:14
Hallo Gisela,

Klivien verzeihen vieles, aber erst wenn sie blühen und das regelmäßig, dann hat man alles richtig gemacht.

Hast du ein Foto von deinen Prächtigen? ;)

Viele Grüße
Tetje
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Chrisiax am 09. Dezember 2009, 22:54:10
OT

In meiner Galerie (unter Garten) sind einige Photos.
Sie blühen jeden Winter bis zu drei mal. Aber zu meiner Schande muss ich gestehen, ohne grosses Zutun von meiner Seite. Sowohl im Schatten als auch in der Sonne. Die meisten sind ausgepflanzt, und da hilft ihnen Mutter Natur.
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Tetje am 09. Dezember 2009, 23:09:48
Auch wenn es OT ist, eines Tages werde ich mich mit meiner Familie, Tiere und Pflanzen in Richtung Süden aufmachen. ;)
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Nolwen am 13. Dezember 2009, 20:47:55

Danke, eustoma, für deine Ausführungen. Da meinem Dünger das Eisen auch zum Teil als Chelate von EDDHA beigegeben ist, wird wohl das normale Düngen beim Gießen reichen.

LG,
Mirja
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Scaller am 07. Januar 2010, 01:27:52
Hi Leute und Gisela ich musst mich einfach hier anmelden um weiterzuhelfen.

Ich schlage mich mit dem Thema "Kalk im Wasser" auch schon nen paar Tage rum, da mir sämtliches Regenwasser was ich in meiner Regentonne ausgelaufen ist. Nun es gibt mehrere Möglichkeiten sich Kalk-freies Wasser zu besorgen, ich fange mal an.

1. Man nehme Leitungwasser und mische das mit Destilliertem Wasser, was meiner Meinung dann auf den Geldbeutel geht.
2. Man sucht sich im Wald oder an einem Weiher eine Stelle heraus aus der man Wasser nehmen kann, z.B einen Rinnsal oder Bach.
3. Hat man nen Haufen Schnee vor der Tür, sammelt man den in einem Eimer und lässt den tauen.
4. Das was ich jetzt habe ist "Multifit" Wasseraufbereiter. (gibts im Fressnapf oder Baumarkt, oder dort wo es was mit Aquarien gibt)
Kostenpunkt 4€ und reicht für 1000L Wasser. Dieses Mulitfit wird benutzt um aus Leitungswasser Aquariumwasser herzustellen. Ich denke was für Fische gut ist, kann für Pflanzen dann nur umso besser sein. Ich weiß das mein Kollege auch immer Aquariumwasser für seine Zimmerpflanzen nutzt. Ich benötige das Wasser, da ich Fleischies habe die mit Kalkwasser nichts anfangen können.

Ich hoffe ich konnte nen bisschen weiterhelfen :-)))))

Gruß
Stefan
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Rosebud am 07. Januar 2010, 01:49:45
Hallo Stefan,

            zuerst mal ein herzliches  
                      (http://www.jey-key.de/user_uploads/1262798722_Willkommen.gif)  
hier im Grünen und ein gesundes Jahr 2010 wünsche ich Dir auch.

Vielen Dank für deinen Beitrag.

Habe immer geglaubt, das Aquariumwasser sei deswegen so gut, weil Fischlein & Co. ja nicht auf die Toilette gehen können (http://www.jey-key.de/user_uploads/1262821732_harharharhar.gif)



Werde mir auch mal dieses Multifit holen statt immer nur mein Kondenzwasser aus dem Trockner.

Liebe Grüße Carola
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: lurchlaich63 am 07. Januar 2010, 16:02:08
Hallo Stefan!
Erstmals Hallo,
Die Sache mit dem Weiher oder Bach funktioniert halt leider auch nur, wenn man in der richtigen Gegend wohnt.
Die Methode, die du jetzt benutzt, muss ja wohl sehr effektiv sein, da die "fleischis" ja bekannt dafür sind, schon auf geringe Mengen Kalk mit stummen Protest zu antworten.
Kannst du was berichten, woraus das Mittel besteht und wie es im Wasser wirkt?
Gruß erich!
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: Scaller am 09. Januar 2010, 13:56:19
Hallo Ihr Lieben,

zunächst einmal möchte ich euch allen auch ein frohes gesundes und Neues Jahr wünschen, habe ich vergessen vor lauter lauter....^^

Ok, dann mal wieder zum Thema.
...muss ja schon nen bisschen lachen denn, bei uns liegt grade Schnee vor der Haustüre und somit kann ich dann wieder Schnee sammeln gehen in der Zeit wo ich kein Regenwasser mehr habe^^
Das mit dem Multifit habe ich mir gekauft und anschließend meinem Kumpel (der auch hier im Forum zu schein seint), der sich im Übrigen sehr gut in der Pflanzenwelt auskennt, gefragt was er denn davon halten würde. Ich hatte dann herausgefunden, dass er auch neben den Pflanzen in seinem Haus, auch 3 große Aquarien betreibt. Er sagt halt auch das man das Wasser für Tropenpflanzen nehmen kann und die Pflanzen das sehr mögen, also drauf abfahren würden :-)
Mir kam dann halt die Idee mit dem Leitungswasser und dem Multifit.
Ich habe mir aus dem Internet 5 Wasserteststreifen bestellt die den pH Werte und den GH Wert messen können, wobei es mir halt wichtig war den GH Wert zu bekommen. Daraufhin habe ich mir das Multifit gekauft. 2,5ml auf 5L Wasser gekippt (Tipp: entweder durch eine aufziehbare Spritze messen, oder man nimmt halt nen Hustensaftbecher, beides geht auch) und erhielt richtig gute Wasserwerte.
Zur Frage hin was da drin ist.... ich kann auch nur sagen was auf der kleinen Flasche draufsteht.
Die schreiben das es vor Schwermetalle und vor schädlichem Chlor schützt und für die Schleimhäute und Kimen für die Fische gut wäre.

Für mich ist es halt eine echte Alternative.

Schönes Wochenende euch allen :-)
Titel: Re: Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: lurchlaich63 am 09. Januar 2010, 14:11:42
Sehr gut,
dann werde ich mir wohl ein Fläschchen davon als Reserve heimholen, für den Fall, dass mir das Regenwasser ausgeht.
Gruß erich!
Titel: Re:Kalkhaltiges Wasser
Beitrag von: jo79 am 23. März 2014, 19:24:48
Ich jage das Wasser durch die Britta-Filteranlage, die man auch fürs Kaffeewasser verwendet. Dadurch gehen 70-80% des Kalks verloren. Dann gebe ich noch ein bisschen destilliertes Wasser hinzu und der Drops ist gelutscht.