Cereus Peruvianus monstrosus- Vermehrung

Begonnen von Adrienne113, 15. September 2008, 13:52:04

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Adrienne113

Hi Leute!

hab gerade einen (in Wasser gestandenen) Cereus peruvianus monstrosus übernommen.

Nach der Trockenlegung dachte ich mir, ich könnte manche Säulen abschneiden und weiterverpflanzen... (falls was schiefgeht damit ich mir die Babies sichere)

hab jetzt diese abgeschnittenen Säulenstücke auf die Seite zum trocknen gelegt und hätte folgende Frage:

Was mach ich als nächstes?

In einem vorigen Bericht über Kakteenvermehrung stand mal.... schnittstelle trocknen lassen und dann in Sand bewurzeln und angießen.....

Das hat früher mal bei Stecklingen absolut NICHT geklappt. Sind alle weggefault! (obwohl der Sand nicht nass- nur feucht war).

Wenn gießen zu NASS ist, wie wärs mit Wasser versprühen? Ist das besser? (die Oberfläche des Kaktus oder den Sand besprühen)?

Und wie ist das mit diesem Kohlepulver, oder so Bewurzelungsmitteln? Ist sowas nicht Chemie pur??? Gehts auch ohne dem? Wenn's ohne dem nicht geht- wo bekomm ich sowas her?

Wie lange muss ich warten, bis die Kakteen Wurzeln bekommen? (Nur so als Richtwert- da steht immer "geht relativ schnell"...)? Es gibt ja immer wieder auch Leute die meinen- gleich in die Erde damit! (halt ich nicht für so gut)

Ich weiß, dass es schon einige solcher Threads gibt, aber ich werde trotzdem nicht schlau daraus weil ich mich schon 1x danach gehalten hab und viele Steckis damit vernichtet hab.

ich hab den Kaktus am Samstag zerschnipselt und bis jetzt ist mal alles schön oberflächlich abgetrocknet. Wie lange soll ich warten bis ich alles einsetze?
Und dann in Sand oder Kakteenerde oder in beides gemischt setzen? Und dann gießen oder nicht? (Bewurzeln Kakteen auch in kompletter Trockenheit)?

Sorry für die vielen Fragen...
aber ich bin mir sicher dass ihr mir das idiotensicher erklären könnt?  ::)  :-[  ;D

Mich würds ja interessieren ob auch ein Laie Kakteen vermehren kann oder ob nur Profis dazu fähig sind?

Achja nochwas: muss die Schnittfläche immer waagrecht sein oder kann sie auch schräg (dafür sauber geschnitten) sein?


Danke schon mal für eure Antworten!
Rather than love, than money, than fame, give me truth.

Henry David Thoreau

bamboo666

Hi Adrienne,
die Länge der "Trockenlegungsphase" hängt von der Grösse der Schnittstelle ab. Schnittstellen von mehreren Zentimeter Durchmesser sollten schon einige Wochen trocknen. Dafür stellt man die Schnittlinge am besten aufrecht in einen Tontopf an einen schattigen trockenen Platz.
Holzkohlenpulver ist rein organisch. Du kannst auch die Asche aus dem Gartengrill nehmen! Empfehlenswert ist die Einpuderung grösserer Schnittstellen schon.
Es ist besser Kakteen mit grossen Schnittstellen länger trocken zu lassen, als vorzeitig einzupflanzen. Meist bilden diese auch schon Wurzeln bevor sie dann getopft werden.
Als Bewurzelungssubstrat empfehle ich gewaschenen Bausand oder Lavagranulat. Sonst kannst du auch handelsübliche Kakteenerde nehmen der du noch 50% Sand beimengst. Je weniger Humusanteile, desto besser.
Dann viel Erfolg !
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Adrienne113

Vielen Dank Bamboo für die rasche und sehhhhhhhhhhr gute Erklärung und Info!  ;)

Achja, spielt die Raumtemperatur auch eine Rolle?
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Henry David Thoreau

bamboo666

15. September 2008, 18:11:39 #3 Letzte Bearbeitung: 15. September 2008, 18:16:03 von bamboo666
Ich habe bei meiner Antwort die "Lagerzeit", bzw. Trocknungsphase vergessen...
Wie gesagt, hängt das von der Grösse der Schnittwunde ab. Einige Schnittlinge können schon 2-3 Wochen liegen, bzw. wie beschrieben im Tontopf stehen. Grössere Schnittlinge einige Monate. Das ist wirklich besser, als die Schnittlinge zu früh einzutopfen, um sie dann wieder herrauszuholen, da man gerade Fäulniss festgestellt hat. Dann geht die Prozedur wieder los. Nachschneiden, trocknen lasssen, abwarten und erneut stecken. Den Fehler habe ich schon oft gemacht....
Nun wird dein Cereus erfahrungsgemäss kaum vor dem nächsten Frühjahr Wurzeln schlagen.
Habe etwas Geduld, und diese braucht man bei Kakteen.
..zu den Temperaturen: 10-15 C. sind ideal.
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Fawkes

Bamboo: kann man die geschnittenen Kakteen nicht auch stehen lassen, bis man sieht, dass sie Wurzeln austreiben? (Und dann erst einpflanzen?)
Cur moriatur homo, cui salvia crescit in hortis

Rafael

Also meiner Efahrung nach (die sich allerdings rein auf Opuntien und Epikakteen beschränkt), schneidet man die Stecklinge, lässt sie - je nach Schnittstellengröße - ein bis zwei Wochen liegen, steckt sie dann in ein Erd-Sand-Gemisch und fertig. Ausfälle hatte ich dabei noch nie, ein- oder zweimal musste ich nachschneiden, wie von Jörn schon beschrieben.

LG Rafael
Die Lücke, die wir hinterlassen, ersetzt uns vollständig.

Docster

Zitat
Und wie ist das mit diesem Kohlepulver, oder so Bewurzelungsmitteln? Ist sowas nicht Chemie pur?

Ich glaube, hier war noch die Frage nach solchen Bewurzelungs-, bzw. Hormonpräparaten (?) offen. Mich würde nämlich auch interessieren, was überhaupt davon zu halten ist. Habe im Handel bislang immer dieses "Neudofix" gesehen (sofern ich den Namen hier nennen darf).

bamboo666

Selbstverständlich kann man Sukkulenten über Wochen, bzw. Monate trocken liegen lassen, meist bilden sich dann Wurzeln bevor man sie eintopft.
Bessser ist es jedoch, gerade bei Opuntien, sie aufrecht in einen Tontopf zu stellen. Opuntien haben den Drang , auch als Schnittlinge, sich zum Licht zu bewegen. Wenn man abgeschnittene Opuntienglieder zum "Trocknen" einfach hinlegt, biegt sich das "Oberteil" der Scheibe gen Licht. Dannach kann man nur noch eine verbogene Scheibe einpflanzen. Deshalb immer aufrecht zum Trocknen hinstellen.
Spezielle Bewurzelungspräparate benötigt man bei Kakteen nicht. Holzkohlepulver dient der Desinfektion und langt vollkommen aus.
Wer lächelt zeigt auch Zähne   thail. Sprichwort

Adrienne113

Das heißt also ich muss nichts gießen- das ist schon mal gut.

Macht das etwas, wenn der Kaktus in der langen Trockenzeit etwas zusammenschrumpelt?

10-15 Grad hab ich eh das müsste funktionieren.... na mal sehn....

Ach, noch was....

Hab mal gesehen wie jemand einen riiiiiiiiesigen Säulenkaktus (weiß jetzt leider nicht welche Sorte) zerkleinert hat. Dabei wurde die Säule alle 15 cm  abgeschnitten. Natürlich hatten die Schnittstücke dann oben und unten Schnittstellen. Meine Frage: Bekommt so ein Kaktus dann oben UND unten Wurzeln? Oder wie weiß der wo oben und unten ist?

Danke für die Antworten,

viele Grüße aus dem verregneten OÖ  :'(
Rather than love, than money, than fame, give me truth.

Henry David Thoreau