Zimmerpflanzenlexikon

Zimmerpflanzen => Kübel-, Garten- und Nutzpflanzen => Thema gestartet von: ania am 02. März 2016, 22:11:44

Titel: Moos in Erdmischung
Beitrag von: ania am 02. März 2016, 22:11:44
Ich möchte für Tomaten, Kräuter und Salat (in Kübeln) die Erde selber mischen. Da an einem Bach in der Nähe Unmengen Moos wachsen, habe ich überlegt dieses zu plündern und in die Erde zu mischen, quasi als Torfersatz. Hat jemand sowas schon mal probiert oder davon gelesen?

Ich finde dazu keine Informationen, als möglicher Torfersatz werden meistens Holzfasern, Kokosfasern, Rindenhumus angeführt, aber niemals Moos. Hat das nen Grund, oder einfach weil man Moos nicht in großwirtschaftlich interessanten Mengen ernten kann?
Hab auch schon nachgeschaut und das betreffende Moos steht hier nicht unter Naturschutz.

Außerdem komt noch Grünschnittkompost rein, Pferde- oder Kuhmist, vielleicht etwas Aushuberde (brauch ich die?) und irgendwas sandiges (Perlite o.ä., da überleg ich auch noch).
Titel: Re:Moos in Erdmischung
Beitrag von: wurm am 02. März 2016, 23:23:17
Hallo,

Torfmoos wird in Erden eingesetzt, da es:
-eine hohe Luftkapazität besitzt
-eine hohe Wasserkapazität besitzt
-sehr langsam verrottet
-unkrautsamenfrei
-krankheitsfrei
-keine Nährstoffe enthält (Nährstoffe können, nach belieben zugefügt werden)
-einen niedrigen pH-Wert hat (kann auf ein beliebiges Maß angehoben werden = durch kalken).

Lebendiges Moos (kein Torfmoos) dürfte nur ein eine hohe Luftkapazität besitzen. Es ist also meiner Meinung nicht als Torfersatz geeignet (gerade da es schnell verrottet).
Auch lebendiges Torfmoos würde den Torf nicht ersetzen können.

Von den aufgeführten Stoffen würde ich eine Erde aus stark zersetzten Kompost, Sand und etwas für den Lufthaushalt (z.B. Perlite) mischen. Mist würde ich nur in geringen Mengen zumischen und nur völlig verrottet.

Titel: Re:Moos in Erdmischung
Beitrag von: Daruma am 03. März 2016, 00:21:10
In Kübeln hast du immer das Problem, dass es kein komplettes Biotop gibt, das dir das Zeug abbaut. In sofern wäre ich mit Mist und Moos auch zurückhaltend, im schlimmsten Fall geht es in anaerobe Zersetzung um und stinkt. Ich habe bisher die beste Erfahrung mit Komposterde gemacht. Torf hält zwar Wasser, aber wenn das Zeug einmal trocken ist, rauscht das Wasser so durch. Und unsere Moore (und auch die unserer osteuropäischen Nachbarn) brauchen den Torf dringender: die meisten Zierpflanzen sind nicht keine Moorpflanzen. Wenn man von den Fleischfressenden absieht.
Titel: Re:Moos in Erdmischung
Beitrag von: ania am 03. März 2016, 10:25:54
Es ist ja kein Torfmoos, da wird kein Moor kaputt, nur ein Stein am Bach wird nackig.
Bisschen Wasser- und Luftkapazität hat dieses Moos auch, halt nicht ganz so gut wie Torfmoos
Ich dachte, weil diese Komposterde relativ dicht in der Konsistenz ist, da ist kaum Raum für Luft und das Moos würde das lockern. Also lieber Perlite für die Luft? Vielleicht setz ich dann nur einen kleinen Kräutertopf mit dem Moos an, um es mal auszuprobieren, und riskiere nicht die Tomaten.

Mit Pferdemist in Kübeln hab ich aber schon gute Erfahrungen gemacht, wenn man nicht zu viel nimmt und ganz oben eine saubere Erdschicht draufmacht, stinkt da nichts und die Pflanzen wachsen gut.

Und sollte ich Aushuberde reinmischen, oder geht nur Komposterde mit Sand und Perlite? Oder ist es dann überdüngt? (die Komposterde ist Grünschnittkompost von einer Kompostieranlage im Nachbardorf und scheint ziemlich gut zersetzt zu sein)
Titel: Re:Moos in Erdmischung
Beitrag von: Deshojo am 03. März 2016, 18:34:09
Hallo,

ich verwende seit Jahren mit großem Erfolg Sphagnum als Substratbeigabe bei vielen meiner Pflanzen.
Allerdings stehen die meisten meiner Pfleglinge in überwiegend mineralischen Substraten.
Titel: Re:Moos in Erdmischung
Beitrag von: Daruma am 03. März 2016, 23:23:17
Hallo ania,

ich meinte gar nicht dein Moos vom Bach, ich meinte die torfhaltige Erde, war vielleicht nicht klar genug ausgedrückt. Dein Moos vom Bach finde ich vor allem schwierig, weil es gammeln kann.