Künstliche Beleuchtung für Pflanzen

Begonnen von burli, 23. Juli 2012, 15:46:20

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Sassy_Sparrow

Burli, welche LEDs würdest Du denn bis jetzt empfehlen (für meine Musas)?

Daß ich mit einer Lampe nicht hinkomme, ist mir schon klar...  ;D
Viele Grüße, Saskia

~ Ein einzelnes Tier zu retten verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier! ~

burli

Hier mal ein kleines Update von meinem Salat. Wächst prächtig und schmeckt auch nach Salat. Nur die für die Sorte typische rote Färbung fehlt etwas. Hab dazu eine Info bekommen

ZitatDie Rotfärbung hat mit der Lichtintensität zu tun und ist ein Mechanismus der Pflanze sich gegen zu viel UV-Strahlung zu schützen. Der Farbstoff nennt sich Anthocyan.


UV-Licht bekommen die Pflanzen so gut wie gar nicht, aber ich vermute eher, dass vor allem normales blaues Licht fehlt. Werde heute Abend mal dementsprechend einen Test machen und blaue LEDs einsetzen. Mal sehen, ob die was daran ändern

Markus

03. August 2012, 18:40:25 #32 Letzte Bearbeitung: 03. August 2012, 18:43:44 von Markus
Mich hat das Thema zuletzt auch sehr interessiert, denn ich habe große Sorge, dass meine Pflanzen im Winter vergeilen. Der einzige Grund für mich, so eine Lampe zu kaufen, wäre, um das zu verhindern. Dabei könnte ich aber höchstens eine Tischlampe gebrauchen.

Je länger ich mich jetzt mit Zimmerpflanzen auseinander setze, desto mehr habe ich das Gefühl, dass es unmöglich scheint eine Pflanze artgerecht im Zimmer zu halten.
Jene Pflanzen, die kostante Temperaturen gewohnt sind, also aus dem Äquatorraum, brauchen auch konstante Lichtverhältnisse, was in Mitteleuropa eben im Winter ein Problem wird.

Jene Pflanzen, die Jahreszeiten "kennen" und mit ihnen zurechtkommen, kommen allerdings meist mit den konstanten Zimmertemperaturen nicht zurecht, was logisch erscheint.

Es ging sogar soweit, dass ich fast verzweifelte. Was tut man nun, wenn man entweder die Pflanzen nicht künstlich beleuchten möchte oder keinen kühlen Raum im Winter zur Verfügung hat? Im Prinzip fühle ich mich von dieser Problematik sehr eingeschränkt in der Pflanzenhaltung. Mein Kaktus wird genauso wie meine Zimmerkalla und mein Geldbaum im Winter vergeilen, weil ich keinen kühlen Platz für sie habe und mich noch gegen künstliche Beleuchtung sträube.

Sehr kompliziertes Thema. Leider scheint es auf dem Markt der künstlichen Pflanzenlichter noch sehr wenig Alternativen im Bezug Tischlampen zu geben. Ich kann mir unmöglich so einen großen Hängeschirm ins Zimmer hängen.

Mich würde mal interessieren, wie Menschen in Skandinavien denn Zimmerpflanzen halten. Orchideen scheinen ja da sehr beliebt zu sein, IKEA sei dank, aber andere Pflanzen?

burli

Man kann Pflanzen schon "artgerecht" halten. Ist alles eine Frage des Aufwands.

Was Pflanzen an Licht brauchen versuche ich gerade herauszufinden. Ist aber ein komplexes Thema

eustoma

Zitat von: Sassy_Sparrow am 24. Juli 2012, 15:34:04
Da wäre Eustoma genau richtig - ein Profi für das Thema.

EUSTOMA! Komm mal vorbei hier!!!!  :D


Hallo Saskia,

habe mich länger nicht mehr im Forum ungesehen.
Gerade habe ich reingeschaut und Deine Aufforderung gelesen.
Da kann man schlecht wiederstehen.

Werde versuchen, mich an burli zu wenden.

Mit lieben Grüßen,  eustoma

burli


eustoma

Hallo burli,

hoffe, dass ich der Aussage von Saskia gerecht werde.

Wir arbeiten seit Jahrzehnten im Bereich Innenraumbegrünung. Dabei kommt man unwillkürlich mit den Lichtanssprüchen der Pflanzen in Berührung, zumal das Licht in den meissten Fällen der begrenzende Faktor ist.

Ohne heute in die Tiefen der Theorie einzusteigen, möchte ich Dir kurz mitteilen, wie wir das bisher gehandhabt haben. Auch wenn es Dir nicht gefällt, sind Leuchtstoffröhren, wenn sie optisch nicht stören, eine einfache, sinnvolle und gute Sache. Wir haben auch Grossanlagen mit bestem Erfolg unter diesen Röhren mit Reflektoren stehen.
Also, den Vorwurf, dass sich manche verkrampft aur Röhren fixieren, möchte ich nicht gelten lassen.
Wir empfehlen in der Regel zwei Röhren (Hellweiss und Warmton). Diese sind auch optisch angenehm.

Früher waren als Punktleuchten Queckssilberdampflampen und später Halogenspots im Einsatz.

Zu den LED-Lampen kann ich momentan nichts genaues sagen. Soviel mir bekannt ist, fehlt ihnen aber ein bestimmtes Spektrum.

Für die Photosynthese ist der Rotanteil am wichtigsten, beim, Photoperiodismus sind Rotlicht, kurzwelliges Rotlicht und Blaulicht wichtig und für den Phototropismus spielt das Blaulicht eine große Rolle. 

Im übrigen versucht man für die Zukunft, bestimmte Reize, die heute noch umständlich durchgeführt werden, mit Belichtung in bestimmten Spektralberichen und speziellen Lampen zu steuern.

Soviel für heute und ich hoffe, dass ich Dir etwas weiterhelfen konnte.

Mit lieben Grüßen,  eustoma

burli

Ich hab mich in letzter Zeit auch viel mit Pflanzen und deren Bedürfnissen an Licht befasst. Leider bin ich kein Biologe und kenne die Vorgänge und Begriffe nicht.

Pflanzen reagieren vor allem im Bereich von 430-450nm (blau) und 640-680nm (rot) besonders empfindlich. Darüber hinaus gehen aber die Meinungen auseinander. Die einen sagen, dass es reicht, die anderen bauen bis zu 8 Spektren in ihre LED Lampen, von UV bis IR.

Außerdem würden mich die Anforderungen von verschiedenen Pflanzen und Wachstumsphasen interessieren.

Mich interessieren auch kein für den Menschen hübsches Aussehen sondern nur gesundes Wachstum von Nutzpflanzen bei möglichst effizienter Enerienutzung

Du sieht, ich hab ganz schöne Ansprüche, aber eigentlich keine Ahnung ;). Bin aber fleißig am experimentieren, hier z.B. mit Kresse unter verschiedenen LEDs. Salat wächst noch

Sassy_Sparrow

Vielen Dank für Deine Aufklärung Eustoma! Auf Dich kann man sich immer verlassen!  :-*

Burli, mit Deiner LED Technik hast Du bei mir großes Interesse geweckt, speziell für den kommenden Winter.
Könntest Du vielleicht mal sagen, mit welchen LEDs (Hersteller, Bezeichnung) Du bis jetzt die besten Erfolge hattest? Danke! :)
Viele Grüße, Saskia

~ Ein einzelnes Tier zu retten verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier! ~

burli

Hi Saskia,
ich kann dir aus zwei Gründen schlecht helfen. Zum einen geht es mir vor allem um das Wachstum von Pflanzen, quasi bis zur Erntereife. Ich will zum Beispiel vor allem Salat auch im Winter anbauen können.

Außerdem verwende ich keine fertigen Lampen sondern einzelne LEDs. Das heißt, Basteln ist angesagt. Es kommt auch darauf an, wo die Pflanzen stehen. Viele LED Lampen haben zum Beispiel nur blaue und rote LEDs. Im Wohnzimmer sieht das ziemlich komisch aus und kann stören.

Sassy_Sparrow

Zitat von: burli am 12. August 2012, 09:17:18
Hi Saskia,
ich kann dir aus zwei Gründen schlecht helfen. Zum einen geht es mir vor allem um das Wachstum von Pflanzen, quasi bis zur Erntereife. Ich will zum Beispiel vor allem Salat auch im Winter anbauen können.

Außerdem verwende ich keine fertigen Lampen sondern einzelne LEDs. Das heißt, Basteln ist angesagt. Es kommt auch darauf an, wo die Pflanzen stehen. Viele LED Lampen haben zum Beispiel nur blaue und rote LEDs. Im Wohnzimmer sieht das ziemlich komisch aus und kann stören.


danke.
Viele Grüße, Saskia

~ Ein einzelnes Tier zu retten verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier! ~

Variegata

Naja, ob das unbedingt so das Nonplusultra ist , im Winter Salat ernten zu können? Ich weiß ja nicht  :D im Winter ess ich lieber Spekulanten und Lebkuchen  ;D
Das Meer ist bestimmt nur aus dem Grund so blau, weil Tintenfische seit Millionen Jahren versuchen, ihre Gedanken schriftlich festzuhalten...

burli

Spekulanten würde ich lieber in den Arsch treten ;)

Aber was spricht gegen Salat im Winter?

wurm

Interessanter Versuch ... aber eine so optimale Belichtung/Energie/Ressourcenausnutzung wie draußen wirst du wohl nicht hin bekommen.
Im Winter kann man doch Feldsalat essen ....
muh !

burli

Naja, man hört immer öfter von Schweinereien bei der Lebensmittelherstellung. Wo möglich will ich deshalb einigermaßen unabhängig sein. Vollständige Selbstversorgung ist zwar nicht möglich, aber wenigstens so weit es geht.