Warum Yucca Stammstecklinge trocknen und andere Fragen

Begonnen von Aschy, 02. Mai 2009, 02:20:59

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Aschy

Hallo Pflanzenliebhaber/-innen,

ich habe mich hier registriert, weil beim durchstöbern des Forums zum Teil neue Fragen aufgetaucht sind, die ich hier gerne stellen möchte. Kann aber etwas umfangreicher werden.  :o

Zum Beispiel habe ich verschiedene Lösungen zur Vermehrung von Yuccas gefunden. Die Einen sagen, man solle Stammstücke erst trocknen lassen, bevor man sie einpflanzt, die Anderen stellen sie zum Bewurzeln gleich ins Wasser. Auch bei der Trockenzeit ist man sich offensichtlich nicht ganz einig. Da ist von zwei Tagen, aber auch von mehreren Wochen die Rede.

Gibt es da kein Patentrezept oder ist die gewählte Lösung vom Zustand der Stammstücke abhängig?

Natürlich frage ich nicht nur so zum Spaß, sondern weil ich heute meine Yucca zerteilt habe, deren verbliebener Seitenarm (Kindel?) sich bisher seinen Weg quer durch die Küche, immer an der Fensterbank entlang, gebahnt hat. Steht die Pflanze vielleicht auf ca. 1,5 m zu hoch, um gerade nach oben zu wachsen? Oder machen die das immer so, wenn sie am Fenster stehen, von wegen zum Licht hin wachsen und so.

Verbliebener Seitenarm deshalb, weil mir das Teil vor einigen Jahren, als es noch zweiarmig war, vom Kühlschrank gefallen ist. Damals war ein Arm so lang geworden, dass der Kübel irgendwann das Gleichgewicht verloren hat.

Den abgebrochenen Arm habe ich damals in einen Eimer Wasser gestellt, bis reichlich Wurzeln dran waren und habe ihn dann zusammen mit dem Mutterstück in einen größeren Topf gepflanzt.

Heute habe ich dann den verbliebenen Arm zehn Zentimeter vom Hauptstamm entfernt abgesägt und den Hauptstamm dann alleine, ohne das damals zugepflanzte Bruchstück, in Seramis eingesetzt. Die Wunde habe ich mit Wundbalsam versiegelt. Das Bruchstück musste ich ebenfalls zerteilen, da es auch mittlerweile in den wildesten Kurven gewachsen war. Dessen Hauptstamm bekommt einen eigenen Topf spendiert. Mal sehen, ob auch das wieder austreibt.

Die beiden Kronen habe ich jetzt auf ca. 30 cm Stammlänge eingekürzt und ins Wasser gestellt. Wenn das falsch ist, bitte Bescheid sagen, noch ist es nicht zu spät. Die Reste der beiden Äste habe ich in handliche Stücke zersägt und die kurvigsten Stücke entsorgt.

Jetzt habe ich sechs Stücke von ca. 15 cm Länge und eines von ca. 40 cm. Ich gehe mal davon aus, dass man darauf achten muss, dass man sie richtig herum einpflanzt oder ins Wasser stellt. Die werden doch bestimmt keine Wurzeln schlagen, wenn man sie "auf dem Kopf" stehend einsetzt, oder? Muss ich die oberen Sägestellen sofort versiegeln oder sollen die auch erst austrocknen?

So, das reicht jetzt erstmal zum Thema Yucca.

Aber als ob das nicht schon genug Fragen wären, habe ich doch noch ein paar zum Thema Ficus Benjamini.

Auch meinen Ficus habe ich an meinem heutigen, oh mittlerweile gestrigen, Gärtnertag in Seramis verfrachtet. Leider scheint er sich bei mir nicht so richtig wohlzufühlen, was durch spärliches Wachstum und nicht allzu großzügiges Blattwerk zum Ausdruck kommt. Dazu ist vielleicht zu sagen, dass ich nicht besonders großzügig mit Dünger umgehe, und umtopften oder neue Erde spendieren war bisher auch nicht so mein Ding. Bin halt nicht so der typische Gartenfreund ;) Die Yucca hat das bisher nicht gestört, aber die ist wohl als Wüstenpflanze an karge Bedingungen gewöhnt.

Der Ficus stand bisher links neben der Balkontür, die fast ganzjährig auf Kippe steht. Und neien! Ich habe noch keinen Schimmel in der Wohnung! Durchzug gibt's bei mir eigentlich nur, wenn ich die Wohnung verlasse, da mein Appartement nur zu einer Seite Fenster hat. Dennoch habe ich ihn jetzt nach dem Umtopfen auf der anderen Seite des Raumes platziert, was er mir wahrscheinlich auch wieder übel nehmen wird, da er, so sagt man jedenfalls, auch keinen Standortwechsel mag. Der alte Platz war zudem sonniger, jetzt hat er eigentlich keine direkte Sonneneinstrahlung mehr zu befürchten, außer am späten Nachmittag.

Das Pflanzen manchmal keinen Standortwechsel vertragen, ist ja noch nachvollziehbar. So ganz ohne Beine dürfte es ihnen in ihrer natürlichen Umgebung schon schwer fallen, sich fortzubewegen. Von daher ist das für sie schon ein ungewöhnlicher Vorgang.

Aber warum um alles in der Welt verträgt ein Ficus keinen Wind? Was macht er denn, wenn er einfach so draußen vor sich hin wächst und es verirrt sich ein Luftzug in seine Nähe? Pflanzen haben sich ja bekanntlich nicht in Wohnungen entwickelt, auch wenn man viele davon heute Zimmerpflanzen nennt. Oder ist Wind etwas anderes als Durchzug?

Ach ja, noch was. Da der Ficus so dürre Ästchen hat, ließ er sie natürlich auch ziemlich hängen. Also habe ich sie mit Paketkordel hochgebunden. Kann man das so machen? Naja, davon werden die Äste auch nicht dicker, aber es sieht schöner aus.

Und zu allem Überfluss habe ich auch von dem Ficus ein paar Zweige abgeschnitten, die eigentlich zu Schade zum wegwerfen sind. Wie ich hier gelesen habe, kann man auch die zum Bewurzeln ins Wasser stellen.

Wenn alle meine Stammteile, Yuccakronen und Ficuszweige wieder austreiben bzw. Wurzeln schlagen, muss ich mir wohl eine neue Wohnung suchen oder den Balkon zum Wintergarten umbauen :D Aber dieses Problem teile ich wohl mit so einigen hier im Forum, wie ich gelesen habe.

So, jetzt bin ich mal auf die Reaktionen gespannt. Bestimmt ist mir auch die Eine oder Andere Frage rausgerutscht, die an anderer Stelle bereits beantwortet wurde. Ich habe halt einfach mal die Finger flitzen lassen.

Die Kernfragen waren halt,  1.) ob und wenn ja warum man Yuccastämme vor dem Einsetzen trocknen soll und dann ins Wasser oder gleich in Erde oder Seramis oder sonst was, oder wenn nicht trocknen warum nicht und 2.) warum der Ficus a) keinen Wind oder Durchzug und b) keinen Standortwechsel mag. Der Rest ist beim Schreiben dazu gekommen.

Also wenn die anderen Fragen zu trivial sind, einfach nur auf die Kernfragen konzentrieren.

Ich danke schonmal allen für ihre Hilfe!

Nina

Guten Morgen Aschy,

Ohja das sind tatsächlich viele Fragen :D Ich möchte versuchen sie Dir einiger Maßen zu beantworten:

Als erstes möchte ich dir erklären warum deine Yucca so "Kurvenreich" wächst. Deine Vermutung war richtig, die Pflanze versucht zum Licht zu wachsen, da das Angebot an Licht in deiner Küche anscheinend zu gering ist, ist dieser Krummwuchs bei Ihr anscheinend sehr ausgeprägt. "Kurvenreich" ist zwar ein nettes Atribut bei Frauen, aber bei Pflanzen eher nicht ;)
Stell sie doch bitte im Sommer raus in die Sonne - bitte langsam an die Sonne gewöhnen, erst nach ca 3 - 4 Wochen verträgt so eine Pflanze einen vollsonnigen Standort. Sonst gibt es fiese Brandflecken auf den Blätter.

Der Hauptstamm wird sicher wieder in 3 - 4 Wochen zuverlässig austreiben, so drei bis vier neue Arme... Daher auch der manchmal verwendete Name: Drachenbaum (was hier allerdings falsch ist).

Die Stammstücke würde ich gut 2 - 3 Wochen trocknen lassen und dann in gut drainiertes Substrat setzen. Die Bewurzelung hierbei dauert sicher länger, ist aber dann sehr gut und durch das "trocknen" verhindert man ein Schimmeln der unteren Schnittstelle. Wenn du die Stammstücke verkehrt herum einsetzt, werden keine Wurzeln gebildet (die Vermutung war ebenso richtig).

Für die Kopfstecklinge wüde ich auch die Wassermethode bevorzugen, sonst würden hierbei die noch vorhandenen Blätter leiden. Allerdings sind Wasserwurzeln anders als Substratwurzeln und benötigen beim Umsetzen ins Substrat einige Zeit um sich an die neuen Umstände anzupassen.

Ich möchte Dir raten dieser Pflanze so viel Licht zu geben, wie es nur möglich ist. Sonst wird sie wieder zu Seitenlastig und wird dir ob ihres Ungleichgewichts immer wieder umkippen. Also bitte keine dunklen Ecken mehr wie beim Kühlschrank.

Die Ränder der oberen Schnittstelle solltest du vorm versiegeln noch etwas mit einem scharfen Messer glätten und dann gleich versiegeln, das verhindert das eindringen von Keimen (daher auch der Name Wundverschluß).

So dala - das wars zur Yucca

LG Nina
Ich kann,
weil ich will,
was ich muss.
             Immanuel Kant

Aschy

Hallo Nina,

danke für deine Antworten. Das hilft mir schonmal weiter. Werde dann mal die Stammstücke trocknen lassen.

Zum Thema Licht und kurvenreichem Wachstum sollte ich hinzufügen, dass mein Kühlschrank direkt am Fenster steht. Er schließt quasi mit der Fensterbank ab, damit man das Fenster noch öffnen kann.

Wenn ich mich recht erinnere, war die Yucca schon verwachsen, als ich sie auf den Kühlschrank verfrachtet habe. Vorher stand sie neben dem damals noch kleinen 41er Fernseher auf dem obligatorischen Videoschränkchen. Auch dieses stand direkt vor dem Fenster. Da das große Fenster allerdings auch heute noch permanent durch eine Jalousie verdunkelt wird, wuchs sie wohl immer in Richtung Balkontür. In der Küche hat sie dann die Richtung wieder geändert.

Naja, wenn sie wieder austreibt, werde ich ihr ein Plätzchen auf dem Balkon reservieren. Der Balkon blickt Richtung Westen, die Südseite ist also durch eine Mauer abgedeckt. Reicht das als Sonnenschutz aus, wenn sie vorerst nur Nachmittags Sonne hat?

Du schreibst, die Stammstücke nach dem trocknen in "gut drainiertes" Substrat setzen. Zählt dazu auch Seramis? Oder soll ich zur Anzucht lieber Erde mit Seramis mischen? Das betrifft auch die Kopfstecklinge. Eigentlich soll man ja die Pflanzen mit Erdballen ins Seramis setzen. Geht das auch ohne Erde oder muss ich den Umweg über die Erde machen?

Ich habe darüber nachgedacht, die Stammstecklinge, wenn sie denn was werden, auf dem Balkon in Hydrolultur einzusetzen. Fragt sich nur, ob sie einen westdeutschen Winter überleben. Ein Bekannter hat das mehrere Jahre geschafft, nur der letzte Winter war zu viel für seine Yucca.

So, und wenn sich jetzt noch jemand meinen Benjaminfragen zuwendet, von wegen Durchzug und Standortwechsel, dann wäre das schon perfekt.

Vielen Dank!

Nina

02. Mai 2009, 22:17:26 #3 Letzte Bearbeitung: 02. Mai 2009, 22:21:27 von Nina
Hm Seramis funktioniert auch, ist sogar (meines Erachtens nach) besser für die Wurzelbildung - aber wenn du sehr gießfreudig bist, dann lass es lieber mit dem Seramis. ;) Mit Seramis muß man umgehen können, sonst verfault oder vergeilt alles.

Für den Winterbalkon ist die normale Yucca e. nicht geeignet, da solltest du dir eher eine frostresistentere Sorte zulegen.

LG Nina
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Aschy

02. Mai 2009, 23:43:04 #4 Letzte Bearbeitung: 03. Mai 2009, 01:04:45 von Aschy
Also wenn ich irgend etwas nicht bin dann ist es gießfreudig ;) Das war einer der Gründe, warum ich den Tip meines Kumpels, Seramis zu verwenden, dankbar aufgenommen habe.

Ich hatte nur angenommen, zum einsetzen in Seramis sei ein Wurzelballen mit eingeschlossener Erde zwingend erforderlich. Aber wenn das auch ohne Erde geht, werde ich es mal versuchen.

Die Hydrokästen, die mir die Wohnungsgenossenschaft spendiert hat, sind eh nicht tief genug, um einer größeren Pflanze ausreichend Halt zu bieten. Die Granulatschicht ist nicht einmal zehn Zentimeter hoch, dann kommt schon eine Trennwand, vermutlich zum Wasserreservoir. Ich kenne mich mit Hydrokultur nicht so aus.

Die Kästen stehen jetzt seit 1992 auf dem Balkon und mittlerweile ist ein ziemlicher Wildwuchs aus Birken, kleinen Pilzen, Moosen und anderem Gestrüpp entstanden. Leider haben sich mal ein paar Elstern an dem Moos vergangen und es über den ganzen Balkon verteilt. Davor sah das schon toll aus mit der Moosschicht.

Naja, ich danke dir nochmals für deine Antworten. Vielleicht findet sich noch jemand, der meine ketzerischen Fragen zum Ficus beantwortet, sonst muss ich mich nochmal auf die Suche in den diversen Foren machen.

Edit: Hab ich das jetzt richtig gelesen, dass Yuccas auch blühen?!? Hab ich ja noch nie gesehen und werd ich wohl in meiner kleinen Bude nie erleben. :( Und wieder was dazugelernt. 8) Muss ich jetzt für die Yuccas grundsätzlich Blühpflanzendünger für's Seramis kaufen oder wie oder was?

Schönen Sonntag!

Nina

Ja Yuccas blühen auch ab einem gewissen Alter und der dementsprechenden Pflege, aber deshalb würde ich trotzdem erstmal bei dem normalen Grünpflanzendünger bleiben.

Und wegen deiner Fragen was den Ficus angeht - probier doch mal die Suchfunktion hier im Forum ;) Wind und Zugluft sind dabei nicht das Gleiche und da der Ficus ne Oberzicke ist - steht er auch nicht bei mir zu hause :P :D

LG Nina
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Aschy

Mal sehen, wie sich mein Ficus an seinem neuen Standort so macht. Bis jetzt hat er noch keine Blätter abgeworfen.

Danke nochmal für deine Tipps. Werde mich dann nochmal auf die Suche begeben.

Ich habe mal ein paar Fotos von meiner zerlegten Yucca gemacht. Leider habe ich den Urzustand nicht festgehalten. Wenn meine Zuchtstation erfolgreich arbeitet, werde ich mal eine kleine Fotostrecke hier reinsetzen. Kann aber etwas dauern, aber wem sag ich das ;D

LG Aschy

Aschy

Hallo zusammen!

Was soll ich sagen, es geht voran!

Mein Ficus scheint den Standortwechsel und das Umtopfen in Seramis wohlwollend aufzunehmen. Um nicht zu sagen, es sprießt wie verrückt. Wahrscheinlich nimmt er den Wechsel gerne in Kauf, wenn ihm der ständige Durchzug nun erspart bleibt. Jedenfalls sind in den letzten zwei Wochen gerade mal drei oder vier Blättchen abgefallen. Die Äste, die ich zum Bewurzeln ins Wasser gestellt habe, lassen sich aber noch Zeit. Habe aber im Forum gelesen, dass es etwas dauern kann, bis sich da was tut. Tüte ist drüber, aber ich werde die Zweigerln wohl nochmal ansprühen.

Den bisherigen Werdegang meiner Yuccazucht habe ich mal in meiner Galerie verewigt. Ein Kopfsteckling hat nach zwei Wochen schon ordentlich gewurzelt, daher habe ich ihn ins Seramis verfrachtet. Ich hoffe, das war nicht zu früh (s. Galerie). Der zweite lässt sich da noch etwas Zeit, aber kleine Sprossen sind schon sichtbar.

Ist aber noch 'ne wackelige Angelegenheit in dem Seramis, so werde ich den Kameraden wohl noch nicht nach draußen stellen können. Da müssen sich erst noch mehr Wurzeln bilden, damit er genug Halt bekommt, um dem Sturm auf der siebten Etage trotzen zu können. :D

Die Stammstecklinge habe ich auch nach zwei Wochen der Trocknung (ich hoffe das reicht) in mit Seramis versetzte Erde gesteckt und auf die Fensterbank gestellt. Müssen da auch noch Tüten drum? Bei mir ist eigentlich immer muckelig warm, dafür sorgen schon meine PCs. Die Nachmittagssonne besorgt dann den Rest.

Meine beiden Stämme lassen sich auch noch etwas Zeit. Hab da ja ein paar dolle Stories gelesen, von wegen neue Sprossen, die aus der Erde schießen und so. Bin ja mal gespannt, was mir noch so blüht.

Einige der kleinen Stammstücke haben so kleine, wie soll ich sagen, Knübbelchen, die so aussehen, als wollten sie Knospen oder sowas werden. Können die an diesen Stellen austreiben?

Übrigens, weiter oben hatte ich mal erwähnt, dass die Yucca meines Bekannten den letzten Winter auf dem Balkon nicht überlebt hätte. Ja Pustekuchen! Die Blätter waren zwar alle hinüber und der obere Teil des Stammes fühlt sich auch ziemlich matschig an. Aber aus der unteren Hälfte des Stammes, der insgesamt fast einen Meter lang ist und an der Basis einen Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern hat, sprießen die neuen Kindel (ist das richtig?) wie verrückt. Da sind bestimmt zehn oder mehr grüne Knospen am Stamm! Kann die Pflanze so viele neue Triebe am Leben halten oder sollte man da eingreifen? Der Topf ist schon gewaltig, ungefähr so groß wie dieser hier.

So, jetzt hab ich schon wieder einen mittleren Roman abgesondert. Das sollte erst mal reichen. Werde die Fotostory fortsetzen, wenn es Neuigkeiten gibt. Bis dahin, viel Spaß beim Bilder anschauen.

Grüße Aschy

PS: Wusste gar nicht, dass Gärtnern so spannend sein kann! :D

Nina

24. Mai 2009, 08:53:06 #8 Letzte Bearbeitung: 24. Mai 2009, 09:13:59 von Nina
Hallo Aschy,

Zu deinem Ficus, kann ich nur sagen "Glück gehabt". Ich habe selbst schon einiges in Seramis gesetzt und leider kommt nicht immer alles durch. Und man muss wissen wie mit Seramis um zu gehen ist. Ich drück dir diesbezüglich die Daumen.

Diese kleinen Knubbelchen, von denen du sprichst, sind Augen aus den sich neue Triebe (nicht Kindel  ;) ) bilden. Es werden nicht alle Triebe groß, das regelt die Pflanze je nach Pflege und Standort selbst, da brauchst du nicht eingreifen. Eingreifen würde ich nur, wenn die Pflanze wegen Übergewicht in eine Richtung um zu kippen droht.

Ich habe auch so ein Monster, der untere Stammdurchmesser beträgt locker 60 cm - dieses schöne Monster habe ich heuer ebenfalls radikal gekappt. aus jeden der verbliebenen 4 Stummel spriessen nun 3 bis 4 neue Triebe - ich sag ja die verhält sich wie ein Drachen - hau ihr den Kopf ab und sie bekommt mehrere neu Köpfe. :D

Viel Spaß noch bei deiner Yuccazucht :)

LG Nina

Ps: Ich hab mal dein Bild hier hoch geladen und dir ein Auge markiert, daraus entstehen dann die neuen Triebe (diese Augen liegenunter jeder Schuppe - sprich unter jedem eheamligen Blatt). Übrigends ja die Wurzeln reichen, aber vorsicht das sind Wasserwurzeln und die müssen sich erstmal zu Erdwurzeln umbilden.
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Aschy

Hallo Nina,

60cm DURCHMESSER??? Das ist ja (fast) doppelt so viel wie mein Bauch ;-) Da wäre aber jede mittlere deutsche Eiche neidisch! Wo wächst das Monstrum denn? Hast du 'nen mittleren Dschungel hinter'm Haus?

Zum Thema Ficus habe ich noch ein Anekdötchen auf Lager. Hatte ich doch im Pflanzenzenter, also NICHT im Baumarkt, nachgefragt, wie ich denn meinem Ficus helfen kann, da er so mickrig ist und oft Blätter verliert. Meine Idee war, unten ein paar Äste zu opfern, damit oben mehr "Saft" ankommt. Die freundliche Fachkraft meinte daraufhin, man dürfe am Ficus nicht so ohne weiteres rumschnippeln, weil es ja ein Gummibaum ist und er beim Beschneiden zu viel Saft verliert. Und dann lese ich hier im Forum über wahre Schnippelorgien und Stecklingsaufzucht usw.. Da kann man nur sagen, ein Hoch auf unser Fachpersonal!

Schönen Tag noch!

Timmy

24. Mai 2009, 15:23:55 #10 Letzte Bearbeitung: 24. Mai 2009, 15:26:22 von Timmy
Um die Ehre der Fachverkäuferin zu retten:
Ficusse verlieren wirklich viel Saft beim Schneiden. Allerdings stört das in der Regel die Pflanze weniger, sondern es könnte problematisch für den Boden werden. Also immer schön nach draußen gehen oder Zeitung unterlegen. :D

Ich selbst hab die Erfahrung gemacht, dass die Pflänzchen (sowol F. benjamina als auch elastica) nach einem Rückschnitt kräftg neu austreiben. ;)


@Nina:
60cm Durchmesser?  :o
Meinst du die Yucca deren Transport du vor 1 (oder 2) jahren hier mit Bildern dokumentiert hast?  Ich glaub da müsstest du mal ein aktuelles Foto vorführen. :D

Edit: Hab gerade nochmal in deine galerie geschaut. Die geht ja unten außeinander wie ein Elefantenfuß.
Schon mal an Stützstrümpfe gedacht? *g*
LG Tim

eustoma

Zitat von: Aschy am 02. Mai 2009, 14:27:17
Hallo Nina,

danke für deine Antworten. Das hilft mir schonmal weiter. Werde dann mal die Stammstücke trocknen lassen.

Zum Thema Licht und kurvenreichem Wachstum sollte ich hinzufügen, dass mein Kühlschrank direkt am Fenster steht. Er schließt quasi mit der Fensterbank ab, damit man das Fenster noch öffnen kann.

Wenn ich mich recht erinnere, war die Yucca schon verwachsen, als ich sie auf den Kühlschrank verfrachtet habe. Vorher stand sie neben dem damals noch kleinen 41er Fernseher auf dem obligatorischen Videoschränkchen. Auch dieses stand direkt vor dem Fenster. Da das große Fenster allerdings auch heute noch permanent durch eine Jalousie verdunkelt wird, wuchs sie wohl immer in Richtung Balkontür. In der Küche hat sie dann die Richtung wieder geändert.

Naja, wenn sie wieder austreibt, werde ich ihr ein Plätzchen auf dem Balkon reservieren. Der Balkon blickt Richtung Westen, die Südseite ist also durch eine Mauer abgedeckt. Reicht das als Sonnenschutz aus, wenn sie vorerst nur Nachmittags Sonne hat?

Du schreibst, die Stammstücke nach dem trocknen in "gut drainiertes" Substrat setzen. Zählt dazu auch Seramis? Oder soll ich zur Anzucht lieber Erde mit Seramis mischen? Das betrifft auch die Kopfstecklinge. Eigentlich soll man ja die Pflanzen mit Erdballen ins Seramis setzen. Geht das auch ohne Erde oder muss ich den Umweg über die Erde machen?

Ich habe darüber nachgedacht, die Stammstecklinge, wenn sie denn was werden, auf dem Balkon in Hydrolultur einzusetzen. Fragt sich nur, ob sie einen westdeutschen Winter überleben. Ein Bekannter hat das mehrere Jahre geschafft, nur der letzte Winter war zu viel für seine Yucca.

So, und wenn sich jetzt noch jemand meinen Benjaminfragen zuwendet, von wegen Durchzug und Standortwechsel, dann wäre das schon perfekt.

Vielen Dank!


Hallo Aschy,

nachdem Due mit Nina bereits aurgiebig korrespondiert hast, möchte ich nur noch auf Deinen Ficus benjamina kommen.

Es ist eine Tatsache, dass diese Species auf Zugluft mit Blattfall reagiert. Warum dies so ist, und worin der Unterschied zum natürlichen Standort liegt, ist wohl im phisoologischen Bereich zu suchen. Eine konkrete Antwort darauf wirst Du wohl nicht finden.  Nimm es einfach an, dass dies  so ist und lediglich mit dem Standort gegensteuerst.
Jedenfalls fallen durch die gesamte Höhe grüne Blätter ab, wobei die Pflanze auch wieder austreibt.

Ficus benjamina gehört zu den Pflanzen mit einem hohen Lichtanspruch (ca. 1500 Lux), also Fensternähe. Allerdings kommt er auch ohne direkte Sonne aus.

Ein Rückschnitt ist möglich, wobei aber das Giessen sehr vorischtig gahandhabt werden muss, da die Pflanze Wasser und Dünger wegen der fehlenden Blätter nicht verarbeiten kann.

Wegen der Düngung schau doch mal in die Düngungs-Empfehlungen hier im Forum rein.

Hoffe, es hilft Dir etwas weiter.

Mit lieben Grüßen,  eustoma

Nina

Hallo Ihr Lieben,

Fotos werd ich tatsächlich wohl mal machen müssen :D Stützstrümpfe braucht die alte Dame wohl nicht, aber ich denke ich werd sie bald ein Stückchen höher in Ihrem Topf setzen müssen und Seramis nachfüllen :-[

Der Wurzelballen ist nämlich noch massiver als der Fuß. So war sie aber schon als ich sie geholt habe. Damals hab ich einen Topf mit 50ger Durchmesser gekauft - eine absolute Fehlinvestition - in den hätte die Dame nicht mal ansatzweise gepasst. Also mußte ein 60ger Topf her.

Vor zwei Monaten hab ich Ihr die Arme hübsch runter gestutzt und mittlerweile treibt Madam wieder ordentlich aus. So lange ich noch Töpfe in Ihrer Größe bekomme und Sie sich in meinen Wohnzimmer bzw. momentan an meiner Terrasse wohlfühlt, hat sie bei uns ein Heim. Was danach kommt weiß ich noch nicht ??? Schließlich hat nicht jeder einen fetten Baum im Wohnzimmer ;D

LG Nina
Ich kann,
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was ich muss.
             Immanuel Kant

Chrisiax

Hallo Nina

Gratulation zu deiner Yucca, die ist wirklich ne Wucht.

Hier bei uns in Griechenland sind die ja meist ausgepflanzt und auch dementsprechend gross und wuchtig. Aber deine 'Topf-Yucca' ist einfach toll.
Pass gut auch deine Madam auf, dass du noch lange einen Baum im Wohnzimmer hast.

Gisela

Aschy

30. Mai 2009, 15:28:11 #14 Letzte Bearbeitung: 30. Mai 2009, 15:32:06 von Aschy
Tach Gemeinde,

es gibt Neuigkeiten aus der Kinderstube! Bin gestern von einer einwöchigen Mopedtour zurückgekommen und was soll ich sagen, da lugt doch tatsächlich der erste Spross aus dem Stamm des neu angesiedelten Bruchpiloten.


@Eustoma: Danke für deine Tips. Hab schon so manchen Fleck des Ficus aus dem Teppichboden gerubbelt, das kannst du mir glauben. Wieviel Interpretationsspielraum ist denn in der Definition von "Fensternähe" enthalten? Mein Ficus steht jetzt ca. 5m vom Fenster weg, wobei fast die geamte Aussenwand aus Fenstern besteht, geht das noch?

Die Sache mit dem Durchzug könnte man sich vielleicht so erklären, dass es doch ein Unterschied ist, ob man in einem wohltemperierten Raum steht und schlagartig, wie ein gekochtes Ei, mit kalter Luft abgeschreckt wird, oder ständig im Freien steht und den Wetterwechsel langsam miterlebt und somit quasi auf den kommenden Wind vorbereitet ist. Nur so 'ne Idee.

@Nina: Donnerwetter, da wird einem schlagartig klar, woher der Name "Elephantipes" stammt. Hast du schon Kontakt zu den Nachbarn über dir aufgenommen? Vielleicht lässt sich da ja was machen! ;D Und übrigens, 60cm sind doch nicht fett! ;)

Gruß Aschy