Calathea zebrina und die Luftfeuchtigkeit

Begonnen von TropicsFan, 25. Januar 2015, 01:04:06

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TropicsFan

Diese wunderbare Pflanze ist eigentlich im amazonischen Regenwald beheimatet und wächst im Schatten der Urwaldriesen am Boden. Die Facts kann man ja im Lexikon des Forums gut nachlesen.

Meine Frage an die Spezialisten ist, wer weiß, wie man die geforderte rLF von 60-80% punktuell (also da wo die Pflanze steht) erreichen kann?

Diese rLF in einem kleinerem Raum herzustellen, ist nicht weiter schwer und ist mir auch schon gelungen. Aber zu welchen Preis? Es hat keine Woche gedauert und ich hatte ein massives Schimmelproblem, dass nur mit viel Aufwand und Chlorgestank gelöst werden konnte. Jetzt in einem größeren Raum unterm Dach, komme ich ohne permanentes Besprühen aller Pflanzen nicht über 50% rLF. Der Zebrina geht es einigermaßen gut, dennoch zeigen sich an allen Blättern Trockennekrosen (je älter das Blatt, umso stärker).

Alle Versuche, die rLF um die Pflanze herum zu erhöhen sind gescheitert:
ich habe den Topf in ein größeres Gefäß, gefüllt mit Wasser gestellt - keine meßbare Steigerung der rLF. Ich habe eine flache Schale, gefüllt mit Wasser darunter gestellt, in der Hoffnung, dass die größere Oberfläche Resultate bringen würde - nichts! Nicht einmal der Einsatz eines PC-Lüfters, der die Verdunstung des Wassers in der Schale beschleunigen sollte, hat was gebracht. Das Hygrometer war völlig unbeeindruckt...

Ich möchte die Zebrina nicht in ein Terrarium einsperren müssen, um ihr die Bedingungen ihrer Heimat bieten zu können. Sie ist eine echte Schönheit und der "Trockenfraß" an den Blättern tut mir in der Seele weh. Wenn jemand im Forum hierfür eine Lösung hat - der rote Teppich ist ihm/ihr gewiss.

Kate MacLila

25. Januar 2015, 10:50:24 #1 Letzte Bearbeitung: 25. Januar 2015, 10:53:29 von Kate MacLila
Die mit dem hohen Luftfeuchtigkeitsbedarf stelle ich im Sommer raus und im Winter in die Küche. Dort ist zumindest die größte Wahrscheinlichkeit, dass es regelmäßig Wasserdampf gibt. Auch das Bad produziert regelmäßig warme feuchte Luft.

Einmal habe ich meine Alocasia sanderiana im Zimmerbrunnen überwintert. Das heißt, sie stand mit dem Übertopf im Brunnen. Das ging auch sehr gut.



Natürlich bist Du mit diesen Fragen hier in bester Gesellschaft. Bin schon gespannt, was den Anderen noch so einfällt.

Gruß von Kate

Calymene

Keine Lösung, nur ein Gedanke: In unsren Breiten dürfte die Luftfeuchte auch ziemlich jahreszeitabhängig sein. Bei mir in der Wohnung komm ich im Sommer ohne weiteres Zutun auf 60 %, einfach durch die ganzen Pflanzen. Im Winter, obwohl dieselben Pflanzen hier stehen, nur auf 30 %.

Ein bisschen scheint´s zu helfen, viele Pflanzen zusammen zu stellen. So können sie sich gegenseitig ein bisschen beluftfeuchten... Aber ob das genug für ne Marantacee wäre?

*Frangipani*

StefanHartwig hat unter seiner glaube ich einen großen Untersetzer stehen in dem Blähton ist und da gießt er Wasser rein. darauf dann den Pflanztopf und die Pflanze...
ich habe sowas auch für meine Orchideen. in dem thread hier habe ich Bilder, wenn es dich interessiert
http://www.zimmerpflanzenlexikon.info/forum/index.php?topic=16441.0

Calymene wie schaffst du das mit der niedrigen Luftfeuchtigkeit im Winter? Ich mache immer Klimmzüge um zwischen 55% und 65% zu bleiben.

Timmy

Die Luftfeuchte ist temperaturabhängig. Jetzt im Winter kommt beim Lüften kalte Luft in die Wohnung und wenn sie sich dann aufwärmt sinkt die relative Luftfeuchte.
Danach wird sie nach und nach mit Wasser angereichert (durch Pflanzen und unsere eigenen Ausdünstungen. :P) bis man die Luft beim nächsten Lüften wieder gegen trockene Luft austauscht.

Fazit: Je öfters man im Winter lüftet, desto trockener ist die Luft.
LG Tim

Calymene

Frangi - keine Ahnung... Vielleicht, weil das Haus an sich nicht so toll isoliert ist... Da zieht´s auch so schon genug durch, braucht man gar nicht mehr so viel lüften... Ist aber jetzt im Winter halt auch schon ziemlich kühl, und im Sommer sehr warm.

Ich hab grad mal das Hygrometer mitten unter die Pflanzen gepackt - allzuviel Unterscheid scheint das doch nicht zu machen. Selbst mittendrin hat´s grad mal 35 % Luftfeuchte, also auch bloß 5 % mehr als weiter weg.

StefanHartwig

Moin,

ich habe einen Luftbefeuchter,
der im Moment gegen die Heizungsluft ankämpft. ;D

"Er" macht dies aber sehr gut.
Die Luft in dem Gerät wird durch Wasser in einem Tank
angefeuchtet und über den Ventilator ausgeblasen.

Es ist auch ein Irrglaube, dass man mit Besprühen der Pflanzen
ausreichend Luftfeuchte erzeugen kann.
Im Gegenteil, die Pflanzen und die Umgebung werden nass und das
ist der Nährboden für Schimmel.

Aus meinem Gerät kommen keine Nebelschwaden sondern die Luft
wird nur mit Feuchtigkeit angereichert. 

So lässt sich auch die Höhe der Luftfeuchte
ganz einfach mit einem Hygrometer überwachen.

herzlichst
Stefan
Ich hätte gerne eine Exoplanetenpflanze...

StefanHartwig

26. Januar 2015, 11:06:42 #7 Letzte Bearbeitung: 26. Januar 2015, 11:19:46 von StefanHartwig
Zitat von: *Frangipani* am 25. Januar 2015, 11:52:52
StefanHartwig hat unter seiner glaube ich einen großen Untersetzer stehen in dem Blähton ist und da gießt er Wasser rein. darauf dann den Pflanztopf und die Pflanze...


Das hat leider auch nicht funktioniert, die Pflanze ist mittlerweile im "Pflanzenhimmel." Bei den Orchideen funktioniert es recht gut.

1. Bild, Versuch mit Wasserbad.... bringt nix
2. Bild, Blähton bzw. hier: Lavagranulat mit Wasser getränkt ... bringt nix
3. Bild, Verdampfer ... sieht schön aus, Fußboden wird nass, bringt auch nix
4. Bei den Orchis klappt es sehr gut
Ich hätte gerne eine Exoplanetenpflanze...

*Frangipani*


TropicsFan

Zitat von: StefanHartwig am 26. Januar 2015, 10:52:11
Moin,

ich habe einen Luftbefeuchter,
der im Moment gegen die Heizungsluft ankämpft. ;D

"Er" macht dies aber sehr gut.
Die Luft in dem Gerät wird durch Wasser in einem Tank
angefeuchtet und über den Ventilator ausgeblasen.

So einen habe ich - leider nur das mittlere Modell, das für Räume bis ca. 15m² ausreichend ist. Das Dachzimmer, in dem die Pflanzen stehen, hat 40m² und da ist der Venta etwas überfordert. Sobald die Zimmertür etwas länger offen steht, geht's dahin mit der Luftfeuchtigkeit.
Aber Du hast schon recht, das Ding ist das Einzige, das was taugt.
Zitat von: StefanHartwig am 26. Januar 2015, 10:52:11
Es ist auch ein Irrglaube, dass man mit Besprühen der Pflanzen
ausreichend Luftfeuchte erzeugen kann.
Im Gegenteil, die Pflanzen und die Umgebung werden nass und das
ist der Nährboden für Schimmel.
Das würd ich so nicht ganz unterschreiben. Meine Erfahrung ist die, dass das Wasser bei trockener Luft zügig verdunstet und die rLF im Raum signifikant erhöht - aber auch ebenso schnell wieder sinkt. Wichtig beim Besprühen ist imho, dass wirklich ein feiner Nebel erzeugt wird.

TropicsFan

Schweren Herzens habe ich alle Blätter mit Trockennekrosen entfernt (steriles Skalpell und auf die Wunde etwas Holzkohlepulver). Danach sah sie etwas schütter aus.

Die Reaktion darauf war allerdings mehr als faszinierend: innerhalb von nur drei Tagen hat sie zwei Blätter nachgeschoben und drei weitere sind im Werden (noch eingerollt). Sie entwickelt sich jetzt zu einer echten Schönheit, mit ihren samtigen, getigerten Blättern. Wenn ich eine meiner Pflanzen heiraten müsste, wäre sie es ;D

Im Übrigen hat sich die rLF bei 55% stabilisiert. Das ist zwar nach Lehrmeinung für die Calathea immer noch zu wenig, aber anscheinend ist es ausreichend, dass sich derzeit zumindest keine neuen Trockenschäden zeigen.