Trauermückenbefall

Begonnen von Lenner33, 29. April 2016, 11:20:59

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Lenner33

Hallo Freunde,

ich habe aktuell bei einigen Zimmerpflanzen ein kleines Problem mit Schädlingen.
Zu beginn dachte ich es wären Fruchtfliegen aus unserer Obstschale, allerdings habe ich im Netz etwas gestöbert und es scheinen Trauermücken zu sein.

Da mich die fliegenden Biester schon sehr stören (gerade weil es bei uns ind er Küche ist, stelle ich mir nun die Frage was ich spontan machen kann um das Problem dauert´haft zu beseitigen.
Ich habe bereits mitd em gießen aufgehört um den Boden etwas auszutrocknen und die Pflanzen einmal abgespühlt - allerdings kommen die Tierchen aus mir unbekannten Quellen innerhalb von ein paar Stunden immer wieder zum Vorschein.

Ich habe hier gelesen, dass sogenannte "Gelbtafeln" helfen würden. Also quasi Klebefallen aufstellen auf denen die Viecher landne und festkleben.
Kann man damit die komplette Population erledigen oder sind diese Fallen nur ein Tripfen auf dem heissen Stein?

Ich möchte nämlich nicht so gerne Chemikalien einsetzen. Vielleicht kann mir wer etwas zu den Gelbtafeln sagen oder mir einen Tipps für ein ökologisches Hausmittel geben?

Freue mich auf euren Support.

Gruß
Lennart

Lenner33

Ein Zusatz noch:
Ich habe natürlich auch gelesen das man Raubmilben oder andere Insekten einsetzen kann. Sowas würde ich bei uns in der Küche eher vermeiden, das ist dann doch etwas für ein Gewächshaus  :)

Deshojo

Zitat von: Lenner33 am 29. April 2016, 11:20:59
...Kann man damit die komplette Population erledigen oder sind diese Fallen nur ein Tripfen auf dem heissen Stein?...

Es wird immer wieder behauptet, Gelbtafeln würden das Problem beseitigen.
Weit gefehlt, denn die Aufgabe von Gelbtafeln ist es, den Befallsdruck festzustellen, um anschließend entsprechende geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Natürlich bleiben einige Schädlinge kleben, alle wird man nicht erwischen, von daher gesehen ist es tatsächlich nur der Tropfen auf den heißen Stein.

euphorbienherz

29. April 2016, 12:23:16 #3 Letzte Bearbeitung: 29. April 2016, 12:26:26 von euphorbienherz
Als erstes sei gesagt, dass sich Trauermücken dort ansiedeln, wo sie immer nasse Erde finden. Ein Befall ist also sehr oft ein Zeichen dafür, dass die Pflanzen zu nass stehen, daher solltest du dich unbedingt mit giessen zurückhalten.
Um die Mücken wieder loszuwerden brauchst du vier Dinge: Gelbtafeln, Solbac, Beharrlichkeit und Geduld.

Gelbtafeln steckst du ins Substrat, sie zeihen die adulten Tiere an und verhindern so, dass diese befruchtet werden und weitere Eier legen (ein ausgewachsenes Weibchen legt pro Tag bis zu 200 Stück). Faustregel: Eine Tafel pro Fensterbank, bei einem starken Befall mehr.
Solbac ist ein biologisches Bekämpfungsmittel auf Basis eines Bacillus-Stammes. Dieses wird dem Giesswasser beigegeben und tötet die im Substrat vorhandenen Eier und Larven ab. Diese sind es nämlich, die den eigentlichen Schaden anrichten: Sie fressen junge, zarte Wurzeln. Einer Pflanze, welche übers Jugendalter hinaus und kräftig ist, werden sie meistens nichts mehr anhaben können, jedoch werden sie alle zu Mücken heranwachsen und sich fröhlich vermehren - ohne die Larven abzutöten wirst du die Mücken nur sehr schwer wieder los. Solbac wird alle zwei Wochen zum giessen aller (!) befallenen Pflanzen eingesetzt, und zwar so lange, bis keine Mücken mehr herumschwirren (das kann dauern, deshalb brauchts du Beharrlichkeit und Geduld  ;))

Manche Menschen geben eine Schicht Sand auf die Erde, dies verhindert natürlich effektiv, dass Larven schlüpfen und bereits herumschwirrende Tiere Eier legen können. Allerdings fand ich es weder attraktiv noch praktisch, Sand in meinen Pflanzentöpfen zu haben, daher habe ich die oben beschriebene Methode mit Erfolg angewendet. Geholfen hat auch, dass mir meine Pflanze während meinem Urlaub fast vertrocknet sind und die Mücken wegen fehlendem feuchtem Substrat Reissaus genommen haben  ;D

Lenner33

Wow, das sind mal wirklich schnelle Antworten, vielen Dank.
Was Solbac betrifft werde ich mich direkt mal genauer informieren, danke dir für den Hiwneis!

Daruma

Wichtig ist aber vor allem, dass du etwas an den Lebensbedingungen für die Viecher änderst. Sie treten bei nassem Substrat auf, und damit sind sie ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass die Pflanzen zu feucht stehen oder unter Staunässe leiden.

Man wird sie auch ganz einfach und kostenlos wieder los, indem man das Substrat einfach mal austrocknen lässt. So die Pflanze das denn abkann. Aber die meisten werden sowieso eher totgegossen als zu wenig.
Liebe Grüße, Susanne :D

Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.
(T. Heuss)

Lenner33

Ja das stimmt, das hatte ich auch schon an anderer Stelle gelesen.
Ich denke ein paar Tage ohne Wasser wird die Blumen schon nicht umkippen lassen, werde ich auf jeden Fall mit in den Maßnahmenkatalog mit aufnehmen.

Danke dir!