Mimosen & Orchideen: Die Diven unter den Zimmerpflanzen


„Die Blüte ist das Symbol des Geheimnisses unseres Geistes“, meinte der frühromantische Schriftsteller, Philosoph und Bergbauingenieur Novalis, der eigentlich Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg (1772 – 1801) hieß. Allerdings ist es einigen Hausfrauen und Hobbygärtnern bei manchen Blüten schon ein Geheimnis, wie es denn überhaupt zu dieser Blüte kommt. Exotische, seltene, aber auch schöne Pflanzen sind zuweilen schwer zu pflegen.

Solche Gewächse sind beileibe nicht nur für Blumenliebhaberinnen geeignet, die wollen, dass alle Mitglieder ihres Kaffeekränzchens vor Neid über dem Bienenstich erstarren und die Gabel fallen lassen, wenn die neuste Blüte stolz präsentiert wird. Mimosen und Orchideen belohnen die Blütenfans stattdessen aber mit tollen Farben, eleganten Blüten oder außergewöhnlichen Eigenschaften, die die Standardzimmerpflanzen wie wahre Mauerblümchen wirken lassen.

 

Die Mimose

MimoseAuf wie vielen Zeltlagern wurden verschüchterte, blasse Kinder schon mit dem Satz „Sei doch keine Mimose!“ von einem cholerischen, rotgesichtigen Pfadfinderführer angebrüllt, wenn sie ängstlich nur eine Zehe ins eiskalte Bachwasser tauchten, anstatt sich wagemutig in die Wogen zu stürzen. Doch die wenigsten wissen, was diese in den Tropen, Subtropen und den südeuropäischen Ländern beheimatete Pflanze wirklich ausmacht.

Das interessante Gewächs klappt zum Schutz die gefiederten Blätter bei Berührungen, Erschütterungen oder anderen äußerlichen Einflüssen ein. Der Blattstiel senkt sich dabei, was durch die Bewegung zu einer Kettenreaktion führen kann. Die etwa einen halben Meter hoch wachsende Mimose blüht von Juli bis Oktober und sollte nach dem Kauf schnell umgetopft werden. Sie sollte nicht zu viel Platz zum Wachsen erhalten, da sie dann in die Höhe schießt und die charakteristischen flaumigen, rosafarbenen und runden Blüten ausbildet.

Die Mimose tut wirklich einiges, um die zickige Königin unter den Zimmerpflanzen zu sein: Sie ist unverträglich und gesundheitsschädlich, somit sollten verantwortungsbewusste Hobbygärtner sie Kindern und Haustieren unzugänglich machen. Sie verträgt keinerlei Zugluft, größere Temperaturschwankungen oder Frost. In verschmutzter Luft, insbesondere wenn in der Umgebung geraucht wird, wächst sie deutlich langsamer. Ihr Feind sind die Spinnmilben, die man mit Wasser abspülen muss. Sie kann jedoch mit hoher Luftfeuchtigkeit überwintern; ansonsten sollten die oberen Erdschichten trocken bleiben. Die Mimose kann jedoch ohne viel Dünger wachsen und hält wie ein launischer Teenager im Sommer dann doch ein paar Stunden in der Sonne aus.

 

Orchideen

OrchideeBerühmt sind die Orchideen für ihre Farbenpracht. Die beispielsweise im Regenwald unter den riesigen Bäumen epiphytisch wachsenden Pflanzen beziehen ihre Nährstoffe teils aus der Luft, teils aus dem Grundwasser. Ihre Besonderheit ist, dass sie an den umgebenden Ästen der Baumriesen nach oben klettern – immer dem im Regenwald spärlichen Licht entgegen. Dabei hängen sie eher frei in der Luft. Deshalb dürfen sie nie mit Erde bedeckt sein. Sie sollten alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden.

Man sollte spezielle Orchideensubstrate nutzen, welche aus etwas Torf, Rinde und Styropor bestehen sollten; diese halten das Wasser, verhindern jedoch die recht schnell eintretende Fäulnis. Überhaupt benötigen Orchideen im Winter lediglich einmal, im Sommer zweimal in Woche neues Wasser, dann sollten sie aber stark gegossen werden. In Töpfen mit einer Schicht aus zwei bis drei Zentimetern Blähton oder Kieseln können die eleganten Pflanzen an West- oder Ostfenstern gedeihen. Dort sollte jedoch keine warme Luft von der Heizung an die Blätter strömen, die sonst vertrocknen können.

Sie brauchen etwas Düngung, die man beispielsweise bei Webshops wie moderne-hausfrau.de erhalten kann. Dort finden sich zudem taugliche Bewässerungssysteme bis hin zu Accessoires mit Orchideenmustern, sodass Fans der Pflanzengattung voll auf ihre Kosten kommen. Wer die Gewächse erwirbt, sollte unbedingt darauf achten, dass sie beim Kauf intakt sind und die korrekte Bezeichnung angegeben ist, da die unbekannten Arten häufig unter falschem Namen teurer verkauft werden.